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Vor knapp 2 Jahren stellte ich mir im Test zur Soocas X3 Zahnbürste die Frage, wie gut chinesische Zahnbürsten eigentlich sind. Seitdem hatten wir neben Soocas Zahnbüsten auch einige Modelle von Oclean im Test. Die Oclean X Pro ist eine Pro-Version der kürzlich getesteten normalen Oclean X. Ab einem bestimmten Punkt ist es bei vielen Produkten ungemein schwierig, noch Verbesserungen und neue Features bereitzustellen. Die X Pro Zahnbürste ist hierfür ein Paradebeispiel, denn im Vergleich zum Vorgänger hat sich eigentlich nichts geändert. Etwas mehr Laufzeit und eine minimal reduzierte Ladezeit gibt der Hersteller an. Seit meinem Umstieg von der Philipps Sonicare auf die Soocas X3 habe ich in den letzten 2 Jahren keine andere Zahnbürste genutzt. Also nutzen wir den Test der Oclean X Pro doch einfach für die Fragestellung: Lohnt sich der Aufpreis für die zusätzlichen Features wirklich? Wie gut ist die Oclean X Pro Zahnbürste im Vergleich zur Soocas X3.
Auf der Crowdfunding Plattform Indiegogo konnte man jedenfalls 8168 internationale Kunden überzeugen und somit fast eine halbe Millionen Euro einnehmen. Bekannt geworden ist Oclean durch Xiaomis Crowdfunding Plattform Xiaomiyoupin und dort konnte man mit der Oclean X ebenfalls für viel Aufmerksamkeit sorgen. Das aktuelle Topmodell aus dem Hause Soocas hört übrigens auf den Namen X5 (Zum Soocas X5 Testbericht).
Lieferumfang der Oclean X Pro
Im Lieferumfang befindet sich die Zahnbürste, ein Standard Bürstenkopf, die Ladeschale / Wandhalterung und ein Micro-USB Kabel. Über USB-C hätten wir uns durchaus gefreut :). Kritik gibt es bei einem Preis von über 50€ für den einen Bürstenkopf und den fehlenden Ladeadapter. Beim Laden kann man auf jeden USB-Anschluss oder auf einen Handyladeadapter zurückgreifen. Ersatzbürsten findet man gelegentlich bei Ebay aus Deutschland für 7-10€ für 2 Stück. Aus China werden 5-6€ für 2 Bürstenköpfe fällig. Im Vergleich zu Soocas ist der Preis für Original Bürsten identisch, allerdings fehlt bei Oclean eine sehr günstige und gefälschte Alternative bei den Bürstenköpfen.
Design und Verarbeitung
Die Oclean X Pro besteht aus hochwertigem Kunststoff und das Highlight am Design ist das kleine 0,96 Zoll große Farbdisplay. Die Haptik überzeugt und im Vergleich zur Soocas ist die Oclean X Pro etwas dünner. Auf der Waage sind es mit Bürstenkopf exakt 100 Gramm und auch ein Kind sollte damit nicht überfordert sein. Das Gehäuse des X Pro ist laut Hersteller IPX7 zertifiziert, also entsprechend staub- und wasserabweisend. Ich putze sehr häufig unter der Dusche Zähne und in den letzten 30 Tagen hat das der Zahnbürste jedenfalls nicht geschadet. Die Soocas X3 überlebt diese Angewohnheit übrigens schon 2 Jahre. Die Oclean X Pro ist zusammenfassend eine sehr hochwertige Zahnbürste, die sich super in der Hand anfühlt.
Das Display ist ohne App Einrichtung eigentlich nicht zu verwenden. Die Daten werden nämlich aus der App synchronisiert. Nach Anmeldung und Einrichtung der App kann man Putzpläne aktivieren und verändern. Das funktioniert in der Praxis auf dem Touchdisplay nicht wirklich gut und brachte mich mehrmals zur Verzweiflung, da man jede Wischgeste mehrmals ausführen muss. Während des Putzvorgangs erhält man jedenfalls auch noch eine Art Livetracking, welche Stellen im Mund man “angeblich” schon richtig gereinigt hat. Die Anzeige zeigt das Wetter, Datum und Uhrzeit an. Wirklichen Mehrwert bietet das Display meiner Meinung nach nicht. Man kann zwar sämtliche Einstellungen vornehmen, aber es ist schlichtweg unpraktisch und langwierig. Der Wechsel zwischen den Putzmodi ist an meiner Soocas X3 mit einem zusätzlich Drücken auf den Power-Button erledigt. Über die App lässt sich die Zahnbürste natürlich besser steuern, aber das muss jeder selbst entscheiden, ob er wirklich dauerhaft eine App fürs Zähneputzen nutzen will.
An der Verarbeitung und der Haptik der Oclean X Pro lässt sich jedenfalls nicht aussetzen.
Zähneputzen der Oclean X Pro
Wie bei allen China Zahnbürsten handelt es sich auch bei der Oclean X Pro um eine Schallzahnbürste, die mit 42000 Umdrehungen pro Minute rotiert. Durch diese extremen Vibrationen muss man die Zahnbürste nur mit leichtem Druck durch den Mund bewegen. Die Stärke der Vibration lässt sich in 32 Stufen individuell anpassen und das Reinigungsergebnis steht meiner Soocas X3 gefühlt in nichts nach. Wer das erste Mal eine Schallzahnbürste verwendet, wird von dem sehr sauberen Gefühl im Mundraum durchaus positiv überrascht werden. Die Ocleann X Pro bietet Schutz vor zu starken Druck und senkt die Vibrationen in einem solchen Fall automatisch ab. Auch gibt es alle 30 Sekunden eine Vibration, die an den Stellungswechsel im Mund erinnert. Nach dem Putzvorgang sieht man auf dem Display noch einmal, ob man alle Stellen auch erreicht hat.
Beachten sollte man in jedem Fall die laufenden Kosten fürs Zähneputzen. Alle 400 Minuten soll man den Bürstenkopf wechseln. Bei 2 Mal Putzen am Tag reicht mir ein Bürstenkopf damit 3 Monate und dann fallen die 3-4€ für den neuen Bürstenkopf an.
App Nutzung
Die Oclean App kann man einfach im Playstore herunterladen und anschließend die Zahnbürste einbinden. Der Zwang zur Anmeldung in der App mit einem Account bleibt bestehen. Die App ist allerdings komplett in deutscher Sprache und passabel übersetzt. Im ersten Schritt legt man sein eigenes Zähneprofil an mit Infos wie Geschlecht, Zähnetyp (Verfärbungen, Verformungen), Zahnfarbe (weiß bis gelb) und lästige Angewohnheiten (Tee / Kaffee Trinker / Raucher).
Die beste Funktion der App ist die Möglichkeit, benutzerdefinierte Reinigungsprogramme einzurichten. Nach dem Einrichten kann man diese per Klick auf der Zahnbürste aktivieren und dann immer nutzen.
Das große Problem der Oclean X Pro ist, dass sich ohne App nicht zwischen Putzprogrammen wechseln lässt. Auf der Zahnbürste selbst kann man ansonsten nur die Stärke und Standardmodi auswählen, aber eben nicht zwischen den individuellen Reinigungsprogrammen wechseln. Das Zusammenspiel zwischen Display und App überzeugt also letztendlich nicht und ist mehr unnötiger Aufwand, als wirklicher Mehrwert.
Akkulaufzeit
Bei zweimal Putzen am Tag erreicht man eine sehr gute Laufzeit von 30 Tagen und eine Steigerung zur normalen Oclean X können wir hier durchaus feststellen. Die Ladezeit wurde bei der Oclean X Pro angeblich reduziert, wovon ich in der Praxis aber nichts merke. Auch die normale Oclean X brauchte im Test nur 2 Stunden von 0 auf 100 und auch hier ist es nicht anders. Die Wandhalterung ist auch gleichzeitig die Ladestation, nur ein Ladeadapter fehlt. Wer eine moderne Steckdose mit USB im Bad hat, der kann die Ladestation dort einfach anstöpseln, alle anderen müssen auf einen Handyladeadapter zurückgreifen. Mehr als 2-2,5 Watt Leistung werden beim Laden ohnehin nicht benötigt. Zum Laden zieht man die Wandhalterung einfach vom Klebepad ab (Magnetverschluss) und kann die Oclean aufladen.
Testergebnis
Die Revolution unter den Zahnbüsten ist die Oclean X Pro wahrlich nicht geworden. Das Display ist irgendwie überflüssig, aber die umfangreiche App könnte ambitionierte Zahnreiniger durchaus gut gefallen. Ich bin eher der Typ “Draufdrücken und los gehts”. Das ist mit der Oclean X Pro natürlich auch möglich, aber für diese einfache Nutzung ist die Zahnbürste einfach zu viel des Guten. Man sollte sich schon Putzpläne erstellen und diese auch variieren. Bedenken sollte man vor dem Kauf in jedem Fall, dass die Pro-Version keinerlei spürbare Unterschiede oder gar Vorteile zur normalen Oclean X bietet. Die ist nämlich regelmäßig für um die 40€ im Angebot.
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Unsere ganze Familie nutzt Soocas Bürsten, die von meiner Frau ist allerdings wegen einem Sturzschaden ausgefallen. Also bekam sie die hier getestete Oclean. Laut meiner Frau hat sie nicht ansatzweise so eine gute Performance wie die Soocas…. Zu wenig Power und die Bedienung ist zu kompliziert. Alles über die App, das nervt.
Haben dann, mehr so aus Spaß, bei Ali eine “Sonic Electric Toothbrush” für umgerechnet 18€ incl. Versand gekauft. 4 Ersatzköpfe sind dabei. Das Teil ist unser Geheimtipp!!! Power, superleichte Bedienung, wasserdicht, Akku hält superlange… Und kein nerviges Bluetooth! Ist mindestens so gut wie die Soocas