Wie ich einen o2 Handyvertrag als günstige DSL-Alternative nutze (Anleitung)
Inhaltsverzeichnis
Kaum zu glauben, aber machbar: Ein Handyvertrag als vollwertige Alternative zu DSL, Glasfaser oder Kabel-Internet. In dieser Anleitung zeige ich euch mein Setup, mit dem ich seit über zwei Jahren Smartzone.de und meinen gesamten digitalen Alltag ausschließlich über das O2-Mobilfunknetz betreibe.
Dieser Praxis-Guide liefert euch nicht nur eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung, sondern beleuchtet auch ehrlich die Vor- und Nachteile sowie die Kosten. Ich halte mich bewusst kurz und konzentriere mich auf die wichtigsten Fakten. Falls ihr Fragen habt, hinterlasst einfach einen Kommentar!
Wann ist ein Mobilfunkvertrag als DSL-Ersatz sinnvoll – und wann nicht?
Ein Handyvertrag kann eine sinnvolle Alternative zu DSL sein, wenn einer der folgenden Punkte auf euch zutrifft:
- Ihr habt keinen schnellen Internetanschluss über DSL, Glasfaser oder Kabel an eurem Wohnort.
- Ihr möchtet höchstmögliche Flexibilität und das Internet an mehreren Standorten nutzen (z. B. bei zwei Wohnsitzen).
- Ihr wollt euch nicht langfristig an einen Anbieter binden und bevorzugt eine flexible Lösung.
- Ihr möchtet Kosten sparen. (tatsächlich ist DSL-, Kabel- und Glasfaser-Internet in den letzten Jahren immer teurer geworden und bei Mobilfunk ist das in Anbetracht der hohen Datenvolumen nicht der Fall!)
Allerdings gibt es auch einige Einschränkungen, die den Einsatz eines Mobilfunkvertrags als DSL-Ersatz problematisch machen können:
- Ihr lebt in einem Gebiet mit schwachem Mobilfunkempfang.
- Euer Gebäude ist stark abgeschirmt (z. B. durch dicke Wände), und ihr habt keine Möglichkeit, den Router außen oder an einem besseren Standort zu platzieren.
Welches Netz eignet sich am besten? (o2 vs. Vodafone vs. Telekom)
Ich werde in diesem Guide hauptsächlich auf o2 eingehen, da o2 die besten Preise bietet. Während ihr für einen echten Unlimited-Tarif bei Vodafone rund 70€ und bei der Telekom sogar 85€ zahlt, gibt es bei o2 regelmäßige Angebote, mit denen ihr erheblich günstiger wegkommt.
Bei o2 könnt ihr fast dauerhaft Tarife mit 50% Rabatt buchen und erhaltet einen komplett unlimitierten Tarif bereits für 50€ im Monat. Zudem gibt es über Drittanbieter wie Freenet regelmäßig Sonderangebote, bei denen ihr denselben Tarif für nur 30€ bekommt. Alternativ kann auch ein 400-GB-Datentarif ausreichen – diesen gibt es bereits ab 20€ monatlich. Dazu aber im letzten Abschnitt mehr.
Vorbereitung
Bevor ihr das Projekt umsetzt, müsst ihr unbedingt die Empfangsqualität an eurem Standort überprüfen. Ohne ausreichenden Mobilfunkempfang ist das Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt. So geht ihr vor:
- Bestellt euch die kostenlose o2 Testkarte. Diese ermöglicht euch einen Monat unbegrenztes Internet – komplett kostenlos und ohne Verpflichtungen. Damit könnt ihr prüfen, ob die Geschwindigkeit für euch ausreicht.
- Zum Testen ist kein spezieller Router nötig – es reicht die Hotspot-Funktion eures Smartphones. Setzt die SIM-Karte ein, platziert das Handy an einem Ort mit gutem Empfang (z. B. auf dem Fensterbrett) und aktiviert den Hotspot.
- Führt einen Speedtest durch und surft los. Falls die Verbindung auch über mehrere Tage und zu Stoßzeiten stabil bleibt, steht der Umsetzung nichts mehr im Weg.
Folgendermaßen sieht es bei mir in Köln aus. Mit dieser Geschwindigkeit kann ich problemlos arbeiten:
Meine Erfahrung: In Städten reicht die Geschwindigkeit meist aus. In ländlichen Gebieten solltet ihr jedoch ausgiebig testen, bevor ihr euch für diese Lösung entscheidet. Falls o2 nicht ausreicht, könnt ihr alternativ Vodafone oder die Telekom ausprobieren.
Technische Umsetzung
Ihr habt also ausreichend schnelles Internet über das Mobilfunknetz? Dann geht es an die Umsetzung. Ich habe die wichtigsten Punkte für euch zusammengefasst und lasse überflüssige Erklärungen weg. Falls ihr Fragen habt, stellt sie einfach in den Kommentaren.
Den richtigen Router auswählen
Ich habe zahlreiche Router getestet und empfehle euch eine kostengünstige 4G-Option sowie eine leistungsstärkere 5G-Variante. Natürlich gibt es noch weitere Modelle – auch auf dem Gebrauchtmarkt. Der größte Preisunterschied besteht zwischen 4G- und 5G-Routern. 5G-Router haben zwei wesentliche Vorteile:
- Höhere Geschwindigkeit: Im LTE-Netz sind selten mehr als 200 Mbit/s möglich, während ihr mit 5G bei gutem Empfang 300 Mbit/s und mehr erreicht.
- Stabilere Verbindung: In manchen Regionen ist das 4G-Netz instabiler als 5G. Falls ihr häufig Verbindungsabbrüche im LTE-Netz habt, kann ein 5G-Router Abhilfe schaffen.
Mein Tipp: Wer viel online arbeitet, sollte direkt zu einem 5G-Router greifen.
Wer sparen will, kann zunächst einen günstigen 4G-Router ausprobieren und bei Bedarf upgraden. Dank 14-tägigem Widerrufsrecht geht ihr kein Risiko ein.
Günstiger 4G-Router: TP-Link MR6400
Falls euer 4G-Empfang gut ist, kann dieser Router eine kostengünstige Lösung sein. Ich habe ihn in vielen Regionen erfolgreich genutzt – er kostet meist zwischen 60 und 80€.
Leistungsstarker 5G-Router: Xiaomi CPE Pro
- niedriger Energieverbrauch (ca. 8 Watt)
- gute Verarbeitung
- hoher Datendurchsatz im LAN und WLAN
- DFS WLAN-Kanäle nutzbar
- sauberes und vielseitiges System
- einfaches MESH mit Xiaomi Routern möglich
- keine App Nutzung möglich
- keine Datenverbrauchsanzeige im System
- 4G & 5G Bänder nicht manuell wählbar
Der Xiaomi CPE Pro ist ein erstklassiger 5G-Router, den ich seit Langem im Einsatz habe – zuverlässig und stabil. Mit rund 220€ ist er zwar teurer, bietet aber eine erstklassige Leistung.
Router optimal platzieren
Die Einrichtung ist unkompliziert:
- Setzt die SIM-Karte in euer Smartphone ein und deaktiviert die PIN-Abfrage in den Einstellungen.
- Anschließend steckt ihr die SIM in den Router.
- Platziert den Router an einem Ort mit optimalem Empfang. Hier hilft die App
Network Cell Info Lite & Wifi.
Tipp: Je nach Standort empfängt euer Gerät verschiedene LTE-/5G-Bänder. Testet daher unterschiedliche Positionen in eurer Wohnung, um die beste Geschwindigkeit zu erzielen.
Den richtigen Tarif finden
Jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt: Welche Tarife lohnen sich wirklich?
Hier stelle ich euch verschiedene Optionen vor – einige sind dauerhaft verfügbar, andere sind zeitlich begrenzt, bieten aber erhebliches Sparpotenzial.
1. o2 Unlimited Max für 30€ bei Freenet (monatlich kündbar)
zu unserem VertragsdealDirekt zum Freenet-Tarif
Aktuell hat Freenet ein unglaublich gutes Angebot am Start, mit dem Ihr euer Vorhaben exzellent umsetzen könnt. Und zwar bekommt Ihr den o2 Mobile Unlimited Max Tarif von o2 für nur 30€ und könnt diesen auch monatlich kündigen. Somit habt Ihr den bestmöglichen Tarif für einen wirklich starken Preis und bleibt überdies flexibel.
2. o2 Unlimited Max für 50 € mit 50% Rabatt
zu unserem VertragsdealZum Mobile Unlimited Max bei O2
Falls das Freenet-Angebot nicht verfügbar ist, gibt es die Möglichkeit, den gleichen Tarif direkt bei o2 abzuschließen – allerdings etwas teurer:
Mit der aktuellen 50%-Rabatt-Aktion kostet der Unlimited Max Tarif bei o2 50€ pro Monat.
Das ist immer noch deutlich günstiger als die Alternativen von Vodafone (70 €) oder Telekom (85 €).
3. Spartipp: 400 GB für 20 € (o2 Data XXL)
Auf der 50% Rabatt-Seite könnt Ihr auch Datentarife auswählen. Wirklich genial für unser Vorhaben ist hierbei der o2 Data XXL Tarif mit 400GB Datenvolumen mit einem Preis von 20€ pro Monat. 400GB genügen auch Vielsurfern problemlos für einen Monat und auch ich könnte meine tägliche Arbeit bei Smartzone problemlos mit diesem Datenvolumen meistern. Einzig, wenn Ihr täglich mehrere Stunden Streams auch YouTube oder Netflix laufen lasst, könnte es knapp werden. Und sollte Euch das Datenvolumen doch einmal ausgehen, könnt Ihr in der App oder auf der o2 Website nachträglich mehr Daten dazubuchen. Aktuell sehen die Preise folgendermaßen aus:
- Week Pack unlimited für 18€ → 7 Tage unbegrenztes Internet
- 500 GB zusätzlich für 30€
- 1 Monat unbegrenzt für 40€
Fazit: Für viele Nutzer reicht dieser Tarif völlig aus – und mit den flexiblen Nachbuchoptionen seid ihr trotzdem abgesichert.
4. Alternative Lösung: o2 Mobile L mit Boost – 10 SIM-Karten für die ganze Familie
Direkt zum Mobile L auf der Website von O2
Diese Lösung ist etwas exotischer, kann aber durchaus eine Überlegung wert sein, wenn Ihr mehrere Geräte oder Personen in eurem Haushalt mit Internet versorgen wollt.
Im Rahmen der 50% Aktion bekommt Ihr den o2 Mobile L Tarif mit 100GB Datenvolumen für 20€. Bucht Ihr Euch zusätzlich die Boost-Option ein, bekommt Ihr für 5€ monatlich insgesamt 10 SIM-Karten, die sich das Datenvolumen teilen. Bucht Ihr dann die o2 my Data unlimited Option, können alle 10 SIM-Karten ohne Begrenzung das Internet nutzen. Diese Karten könnt Ihr dann auf Euren Router und die Personen in Eurem Haushalt aufteilen. Frau oder Kinder brauchen dann nur noch einen günstigen Tarif zum Telefonieren. Etwa ein Prepaid-Tarif oder eine günstiger Tarif aus unserem Tarif-Finder. Dabei ergeben sich folgende Kosten:
- 20€ für Mobile L Tarif + 5€ für Boost-Option + 40€ für unlimited Option = 65€ / Monat
Das ist auch die Lösung, welche ich privat nutze, denn so habe ich 10 SIM-Karten, die ich in verschiedenen Testgeräten nutzen kann, wovon eine SIM im 5G Router platziert ist. Das ist natürlich ein spezieller Fall, aber letztendlich lässt sich mit etwas Kreativität so eine günstige “Gesamtlösung” fürs Internet finden.
Fazit
Internet zu Hause über das Mobilfunknetz ist möglich. Sofern der Netzempfang ausreichend ist, lässt sich hier eigentlich immer eine Lösung finden. Und mit dem richtigen Tarif kann man im Vergleich zu DSL, Glasfaser oder Kabel-Internet auch deutlich an Geld sparen. Hinterlasst uns gerne einen Kommentar, was Ihr zu dem Thema denkt. Auch Fragen beantworte ich natürlich gerne.
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Ich habe mir gerade den Bestellprozeß für den 10-SIM-Karten unlimited Trick angeschaut. Da bleiben Fragen offen! 1. Wo kann man die unlimited Option für alle 10 Karten buchen. Muß man das nachträglich machen? Direkt im Bestellprozeß geht das anscheinend nicht! 2. Nach 24 Monaten fallen anscheinend diverse weitere Kosten an, mindestens €20, wie auf einer anderen Seite geschrieben wurde. Gut, vielleicht gibt’s dann eh andere bessere Angebote… 3. Kann man alle Karten dann EU-weit benutzen? Also zumindest die üblichen 65GB pro Karte fair-use Policy? 4. Die Abschlussgebühr ist wohl €40 Hauptkarte, 2*20 für die beiden Multi-SIM. Die max. 7 Data-SIM… Weiterlesen »
Zu der letzten Konfiguration O2 Mobile L Boost bzw. mit Connect Option. Aktuell bietet O2 ebenfalls unlimited Internet für die SIM Karte(n) bei Abschluss eines Internetvertrags bei Ihnen. So in Kombi mit z.B. DSL 100 für Kunden 30€ anstelle der 40€ für O2 my data unlimited. So ließe sich auch ein ausfallsichereres Internet konfigurieren und es gibt ne SIP Festnetzrufnummer zusätzlich. z.B. für ein Fax oder einen Anrufbeantworter Zuhause.
Nutze ebenfalls 5G Mobilfunk Zuhause, sogar als Ersatz für Glasfaser weil der Preis und die Geschwindigkeit unschlagbar sind. Aufgrund eines Rahmenvertrages nutze ich das Telekomnetz zu sehr guten Konditionen. Ich habe Zuhause eine 7590 AX mit Switchen, Repeater etc. Meine Netzwerkkonfig wollte ich nicht verlieren bzw. komplett neu aufbauen, deswegen habe ich ebenfalls den Xiaomi Router verwendet. Diesen kann man in den Bridge Mode versetzen und anschließend an den WAN Port der FB anschließen, jegliches Routing wird dann im Xiaomi deaktiviert und er dient nur noch als “Modem”. Tatsächlich ist die Firmware nicht so gut, gelegentlich hat er keine SIM… Weiterlesen »
Cool, danke Dir für diesen sehr hilfreichen Kommentar! Lustigerweise habe ich den Xiaomi Router im Vergleich mit der ZTE Hyperbox 5G MC888 getestet. Das Internet war bei mir über beide Router absolut stabil, allerdings hat der Xiaomi 5G CPE Pro über die DFS WLAN-Kanäle eine viel bessere Reichweite geliefert. Deshalb nutze ich dieses Gerät jetzt dauerhaft. Wäre mal spannend zu erfahren, woran die Fehlerkennung der SIM-Karte bei Dir gelegen hat. Hast Du den SIM-PIN entfernt?
Sehr gerne und danke ebenfalls für deinen Test! 🙂 Da gebe ich dir recht, der Xiaomi hat massive (!) interne Antennen und liefert deswegen sicher besseres WLAN. Ich bekomme davon nichts mit, weil ich WLAN deaktiviert habe (meine Fritzbox kümmert sich um WLAN, Mesh etc.).
Ja, die SIM PIN ist bei mir deaktiviert.