o2 HomeSpot My Home im Test & Vergleich – Die DSL Alternative von o2

Heutzutage ist schnelles und zuverlässiges Internet zu Hause einfach notwendig. Doch wenige wissen, dass es neben dem klassischen DSL-Anschluss auch die Möglichkeit gibt, auf das Mobilfunknetz zurückzugreifen. Genau hier setzt Telefonica mit den o2 HomeSpot Tarifen “my Home M” und “my Home S” an. Der Empfang des Internets erfolgt hier nicht über die Kupfer- oder Glasfaserleitungen, sondern drahtlos über das 4G und 5G -Netz. Dies hat drei wesentliche Vorteile:

1. Es benötigt keine schnellen DSL-Leitungen, die nicht überall in Deutschland vorhanden sind
2. Der Anschluss ist schneller bereitgestellt als ein DSL-Anschluss

Im Folgenden schauen wir uns die aktuellen o2 HomeSpot Tarife genauer an und berichten über die Vor- und Nachteile. Zudem führen wir einen kleinen Praxistest durch und überprüfen die Geschwindigkeit. Auch machen wir einen Vergleich zwischen den Tarifen von Vodafone, Telekom und Congstar und geben euch ein paar praktische Tipps zur Nutzung.

Preise für o2 my Home Tarife

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Preise für den o2 Homespot im o2 my Home M und o2 my Home S Tarif:

zu den o2 HomeSpot Tarifen

Es stehen zwei Tarife zur Verfügung, die sich in der Geschwindigkeit unterscheiden. Beide Tarife sind im Rahmen der o2 Love Deals in den ersten 12 Monaten günstiger. So kommt Ihr auf folgende Preise über 24 Monate:

• 100 MBit/s: 12 x 25€ + 12 x 35€= 720€ in zwei Jahren oder 30€ pro Monat
• 50 MBit/s: 12 x 20€ + 12 x 30€ = 600€ in zwei Jahren oder 25€ pro Monat

Die Preise der Tarife sind mit denen von herkömmlichen DSL Verbindungen vergleichbar. Eine Option ist allerdings die Buchung ohne eine Mindestvertragslaufzeit. Allerdings kommt dann ein Anschlusspreis von 50€ dazu und es besteht keine Reduzierung des Preises für die ersten 12 Monate. Angesichts dessen empfehlen wir die Tarife mit einer Laufzeit von 24 Monaten.

Was ist die richtige Geschwindigkeit für mich?

Die Verfügbarkeit der Tarife ist von Ort zu Ort unterschiedlich. Wenn ihr die o2 Startseite besucht, könnt ihr im Warenkorb Eure Adresse eintragen und schauen, welche Optionen euch zur Verfügung stehen. O2 bietet an den meisten Standorten eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Mbit/s, aber die tatsächliche Geschwindigkeit liegt bei etwa 38 Mbit/s.

• 50 Mbit/s Download & 10 Mbit/s Upload: Diese Geschwindigkeit ist für Normal-Nutzer ausreichend. Videos und Dateien können problemlos gestreamt und heruntergeladen werden und Videotelefonie ist kein Problem. Auch in Haushalten mit zwei Personen kann diese Geschwindigkeit noch genutzt werden.
• 100 Mbit/s Download & 40 Mbit/s Upload: Diese Geschwindigkeit ist für anspruchsvolle Nutzer oder größere Familien ideal. Auch große Dateien können problemlos heruntergeladen und der Anschluss kann von 3 bis 5 Personen in einem Haushalt verwendet werden.

Vertragsdetails

Alle Tarife von o2 unterstützen sowohl das 4G als auch das 5G Netz und beinhalten eine Flatrate für das deutsche Festnetz und Handynetz. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate, danach kann der Vertrag monatlich gekündigt werden. Wenn ihr vorher kündigt, bietet o2 Euch definitiv ein Rückholer–Angebot an und bettelt Euch in Telefongesprächen regelrecht, bei ihnen zu bleiben. Kündigen lohnt sich daher auf jeden Fall! Kündigen kann man direkt über dieses Formular.

Hinzu kommt, dass o2 6€ pro Monat für einen LTE–Router im o2 My Home S Vertrag verlangt und im o2 My Home M Vertrag sogar 10€ pro Monat – hier ist es ratsam, ein altes Smartphone oder einen selbst gekauften Router zu verwenden. Wir gehen darauf gleich noch ein.

Der große Pluspunkt der o2 HomeSpot Tarife ist, dass keine Freischaltung der Leitung und kein Techniker–Termin notwendig sind. Innerhalb weniger Tage ist das Internet schon betriebsbereit. Trotzdem empfiehlt es sich, die Widerrufsfrist von 14 Tagen zu beachten, falls der HomeSpot nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Bedenken sollte man auch, dass die o2 My Home Tarife kein EU-Roaming unterstützten und auch nur an der Heimadresse genutzt werden kann. Es ist also nicht möglich, den Vertrag anderorts einzusetzen, auch nicht in Deutschland.

Wie funktioniert o2 HomeSpot?

Die o2 HomeSpot Verträge laufen über eine reguläre SIM-Karte, die nach Vertragsabschluss zugestellt wird. Um den Vertrag nutzen zu können, benötigt Ihr entweder einen Router oder ein Smartphone mit Hotspot-Funktion. Der monatliche Aufpreis von 6€ für den LTE-Router von o2 ist jedoch zu teuer. Wir empfehlen, ein eigenes Smartphone oder einen günstigen LTE-Router zu kaufen. Hier sind einige praktische Tipps:

• Wenn Ihr in einem Single-Haushalt lebt, könnt Ihr auch Euer eigenes Smartphone als Hotspot verwenden. Das Smartphone erstellt dann ein WLAN-Netzwerk, in das Ihr Euch mit dem Laptop oder anderen Geräten einwählen könnt.
• Wenn Ihr ein altes Smartphone habt, könnt Ihr das alte Smartphone einfach stationär als Router verwenden. Schließt es dazu dauerhaft an das Netzteil an und aktiviert den Hotspot.
• Wenn Ihr kein altes Smartphone besitzt und in einem Mehrpersonenhaushalt lebt oder Empfangsprobleme habt, dann solltet Ihr Euch einen LTE-Router zulegen.

Die Auswahl des LTE-Routers kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Daher empfehlen wir den TP-Link MR6500v (Amazon.de), der preiswert ist, einen starken Empfang hat und die nötigen LTE-Frequenzen unterstützt.

Dieser günstige Kollege von TP-Link macht den Job auch

Wenn Ihr ein Smartphone als Hotspot-Ersatz verwendet, solltet Ihr wissen, dass die Hotspot-Funktion viel Akku verbraucht und man “nur” etwa 10 Geräte gleichzeitig verbinden kann. Per se spricht aber auch nichts dagegen, ein altes Smartphone als Hotspot-Ersatz zu verwenden.

o2 HomeSpot Test in der Praxis

Wir haben den o2 my Home M Tarif in Köln-Ehrenfeld getestet. Der Tarif bietet derzeit eine Download-Geschwindigkeit von 50Mbit/s und eine Upload-Geschwindigkeit von 10Mbit/s. Wir haben den Tarif sowohl mit einem Smartphone als Hotspot als auch mit einem LTE-Router von Netgear ausprobiert. Der Unterschied besteht darin, dass das Smartphone auf das 5G-Netz zugreifen kann, während der Router dies nicht kann. SIM-Karten-Router mit 5G-Empfang sind derzeit noch nicht erschwinglich. Wir haben einen Geschwindigkeits- und Ping-Test durchgeführt, um zu ermitteln, ob 5G einen Vorteil bringt.

Wir haben einen MacBook Pro 16 aus dem Jahr 2021 verwendet, um die Speed-Tests durchzuführen. Das Gerät wurde zunächst mit dem WiFi-Hotspot des Smartphones und dann mit dem WiFi-Netz des LTE-Routers verbunden. Sowohl das Smartphone als auch der Router hatten an der Teststelle im Wohnzimmer drei von vier Balken Empfang:

Sowohl das Smartphone als auch der LTE-Router konnten die beworbene Bandbreite liefern und hatten auch denselben Ping von 16ms. In der Entscheidung, ob man zum Router oder Smartphone greifen sollte, kann man sich also an den drei obengenannten Punkten orientieren und muss wahrscheinlich keinen Nachteil wegen des Verzichts auf 5G in Kauf nehmen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass unser Test nicht verallgemeinert werden kann. In Gegenden mit schwachem Empfang oder in Wohnungen mit schlechter Signalstärke können Geschwindigkeit und Ping deutlich von den beworbenen Angaben abweichen. In solchen Fällen kann ein Router einen klaren Vorteil bieten.

Wann sind die o2 My Home Tarife empfehlenswert?

Es gibt einige Faktoren, die bei der Entscheidung für oder gegen einen o2 HomeSpot Tarif berücksichtigt werden sollten. Zunächst einige Ausschlusskriterien:

❌ Wenn Du leidenschaftlicher Gamer bist und einen niedrigen Ping benötigst, solltest Du besser auf DSL zurückgreifen. Der Ping bei LTE ist in der Regel zu hoch, insbesondere für Action-Spiele und Ego-Shooter. Es sei denn, es befindet sich zufällig ein 5G-Mast in Deiner Nähe und du nutzt diesen fast alleine.

❌ Wenn Du sehr hohe Geschwindigkeiten benötigst, insbesondere für Filesharing, solltest Du ebenfalls auf DSL zurückgreifen. Die o2 Tarife liefern in den meisten Gebieten etwa 30 bis 50Mbit/s, was für die meisten Nutzer ausreichend ist, aber für Speed-Junkies und Warez-Fans eher nicht.

❌ Wenn o2 bei Dir keinen guten Empfang hat. Du kannst mit der Speedtest-App überprüfen, ob Du ein gutes Signal hast. Beachte jedoch, dass viele günstige Tarife von Drillisch, Aldi-Talk und Co. eine Geschwindigkeitsbegrenzung haben, die Deine Messung beeinflussen kann. Du kannst dir auch für 30 Tage eine kostenlose O2 Test-SIM bestellen und deine Bandbreite zu Hause testen.

Wenn einer dieser Punkte auf Dich zutrifft, ist ein o2 HomeSpot Tarif wahrscheinlich nicht die beste Wahl. Allerdings gibt es auch einige Faktoren, die für den HomeSpot von o2 sprechen:

✅ Wenn es an Deinem Wohnort kein brauchbares DSL gibt, kann der o2 HomeSpot eine echte Rettung sein.

✅ Wenn DSL in Deiner Region nur von wenigen Anbietern angeboten wird und teuer ist, ist der o2 HomeSpot eine gute Alternative zum Geldsparen.

Vergleich von Mobilfunknetz-Angeboten von o2, Telekom, Congstar und Vodafone

Neben o2 bieten auch die Telekom, Vodafone und Congstar Angebote für Nutzer an, die das Mobilfunknetz als Alternative zu DSL nutzen möchten. Grundsätzlich ist zu beachten, dass das Mobilfunknetz von Vodafone und Telekom besser ausgebaut ist als das von o2. Allerdings hängt die Empfangsqualität von Ihrem Standort ab, deshalb kann hier keine allgemeine Aussage getroffen werden und es ist ratsam, die entsprechenden Anbieter auszuprobieren. Fest steht jedoch, dass o2 die mit Abstand günstigsten Tarife anbietet.

Vodafone

Vodafone bietet mit den Gigacube-Tarifen ebenfalls einen LTE/5G-Tarif als Alternative zum DSL-Netz an. Allerdings ist das Konzept hier anders und unserer Meinung nach weniger attraktiv. Man erhält bei Vodafone bis zu 500 Mbit/s und zahlt dann für das Datenvolumen. Bereits der kleinste Tarif mit 100 GB kostet 35 Euro pro Monat plus einem Anschlusspreis von 10 Euro. Ein unlimited Tarif steht letztendlich zwar auch zur Auswahl, ist mit 65€ pro Monat aber einfach nur unverschämt teuer.

Telekom

Auch bei der Telekom gibt es eine Volumenbegrenzung. Der Preis für 100 GB liegt bei 40 Euro pro Monat plus einem Anschlusspreis von 40 Euro. Der unlimited Tarif kostet 75€ im Monat. Auch diese Preise würden wir als unverschämt bezeichnen.

Congstar

Congstar bietet ebenfalls einen LTE-Tarif als Alternative zum DSL-Anschluss. Die Preise sind im Vergleich zur Telekom und Vodafone deutlich attraktiver, wobei auch Congstar das Telekom-Netz verwendet. In der Praxis zahlt man mindestens 30 Euro für 125 GB, denn heutzutage reichen 50 GB Datenvolumen für 20 Euro für die meisten Nutzer nicht aus.

Fazit

In diesem Artikel haben wir die o2 My Home Tarife gründlich unter die Lupe genommen. Wenn man sich vorher gut informiert, sind die Tarife definitiv eine gute Alternative zum DSL-Anschluss. Insbesondere in Gegenden, in denen es keine guten DSL-Angebote gibt, kann der o2 Homespot ein echter Segen sein. Man sollte lediglich darauf achten, selbst einen LTE-Router zu kaufen (oder das Smartphone als Hotspot benutzen), denn durch die 6€ monatlich für den Router geht der Preisvorteil verloren. Ansonsten können wir eine Empfehlung für die Tarife aussprechen.

zu den o2 HomeSpot Tarifen