CPU | Snapdragon 855+ - 1 x 2,96GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz |
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RAM | 6 GB RAM, 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 640 - 700MHz |
Display | 2340 x 1080, 6,4 Zoll 60Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | MyOS - Android 9 |
Akkukapazität | 4000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 48 MP + 8MP (dual) + 16MP (triple) |
Frontkamera | 48 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 18, 19, 20, 26 |
NFC | Nein |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 186 g |
Maße | 158,6 x 75,26 x 9 mm |
Antutu | 529760 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | Nubia |
Getestet am | 06.10.2019 |
Inhaltsverzeichnis
Die Smartphone-Hersteller suchen verzweifelt nach einzigartigen Features, mit denen sie ihr Flagship weltweit vermarkten können. In den letzten Jahren gab es viele unterschiedliche Ansätze und nur sehr wenige setzten sich letztendlich auch durch. Mit dem Nubia Z20 bringt die ehemalige ZTE Tochter einen Nachfolger für das Nubia X an den Start. Das Nubia X war zusammen mit dem Vivo Nex Dual Display eins der ersten Smartphones mit Display auf der Vorder- und Rückseite. Ob und was die Vor- bzw. Nachteile eines Dual-Screen Smartphones wie dem Nubia Z20 sind, soll dieser ausführliche Testbericht näher beleuchten. Wir hatten das Nubia Z20 nun 10 Tage im Praxiseinsatz und der Hersteller bringt das „spezielle“ Smartphone sogar nach Europa. Bei einem Listenpreis von 3400 RMB (430€) für die Version mit 8/128GB kann man nachvollziehen, warum die Nubia Smartphones scheinbar Anklang finden. In der EU wird der Preis zwar etwas höher ausfallen, dennoch bahnt sich hier ein Schnäppchen an. Das Nubia Z20 ist nämlich mit sehr potenter Hardware bestückt und macht auch optisch einiges her.
Exkurs: Nubia hat sich in den letzten Monaten von der Mitteklasse zurückgezogen und sorgt stets mit extravaganten Smartphones für Aufmerksamkeit. Das Konzept mit dem Nubia X scheint aufzugehen, denn wenn man sich die europäische Webseite des Herstellers anschaut, dann kommt das Nubia Z20 doch tatsächlich bei uns auf den Markt. Auch gönnt sich Nubia mit der Red Magic Serie eine ganze Reihe von Gaming Smartphones. Zuletzt das Red Magic 3 und bald schon den Nachfolger, das Redmi Magic 3S. Auch hier scheint es Absatz zu geben. Wir vermissen dennoch die alten Mittelklasse Geräte, die stets unter dem Beinamen „Mini“ für gute Smartphones in der Mittelklasse sorgten.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Beginnen wir mit dem Lieferumfang. Mit dem Nubia Z20 legt der Hersteller einen Quick Charge 4+ Ladeadapter, ein USB-C Kabel, ein USB-C auf Kopfhöreranschluss Adapter, eine Sim-Nadel und etwas Zettelwerk mit ins Paket. Wir vermissen eine Hülle, aber das erweist sich durch das Display auf der Rückseite als recht schwierig. Dennoch gibt es Hüllen für den Rahmen des Nubia Z20, die man sich z.B. bei Aliexpress bestellen kann. Sowohl Vorder-, als auch Rückseite bestehen aus kratzresistentem Glas und die Kameralinse wird sogar durch Saphirglas geschützt.
Bei den Materialien setzt Nubia auf einen glänzend lackierten Metallrahmen und Glas. Die Vorder- und Rückseite sind abgerundet und gehen jeweils ohne spürbare Kante in den Rahmen über. Sogar die Buttons und Tasten bestehen aus Metall und sitzen sicher im Gehäuse. Anstatt einen Fingerabdrucksensor im Display setzt Nubia auf 2 Fingerabdrucksensoren in den beiden Power-Tasten. Dadurch ist gewährleistet, dass man das Nubia Z20 jederzeit bequem mit dem Daumen entsperren kann. Der Fingerabdrucksensor ist sehr zuverlässig und entsperrt das Smartphone in 9/10 Fällen in nur einer Sekunde. Alternativ lässt sich auch Face ID einrichten, dann landet man aber automatisch auf dem kleinen Display. Das Nubia Z20 misst 158,6 x 75,26 x 9 Millimeter und bringt 186 Gramm auf die Waage. Das Rückseitige 5,1 Zoll Display lässt sich damit noch problemlos mit einer Hand bedienen. Auf der Vorderseite sieht es bei 6,42 Zoll eher schwierig aus. Wer sich jetzt ein echtes Full-Screen Design durch das Curved Display versprochen hat, wird wohl eher enttäuscht sein. Die Ränder links und rechts zum Display messen mit Rahmen normale 3 Millimeter. Über dem Display sind es 4 Millimeter und darunter noch 6 Millimeter. Eine Notch gibt es natürlich nicht und für Selfies nutzt man einfach das zweite Display. Ansonsten hat Nubia sogar noch an die Benachrichtigungs-LED gedacht, bietet aber auch gleich zwei AOD (Always On Displays) als Alternative an.
Beim Design hat sich der Hersteller sichtlich Mühe gegeben und das Nubia Z20 wirkt in der Hand sehr hochwertig und kann auch haptisch überzeugen. Zweimal Glas sorgt aber auch für viele Fingerabdrücke und Fettschlieren und die doppelte Bruchgefahr lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Die Vorderseite ist äußerst „clean“ designed und hinten findet sich ein Samsung typisches Kameramodul im Querformat. Die 3 Sensoren werden links von einem Dual-LED-Blitz und zusätzlich rechts von einem einzelnen LED Blitz flankiert. Ansonsten findet sich unten noch das Nubia Logo. Die Ohrmuschel ist auch was Besonderes, diese ist nämlich durchgängig auf Vorder- und Rückseite, wie man das Handy beim Telefonieren hält, ist einem also selbst überlassen.
An der Unterseite befindet sich ein USB-C Anschluss, ein Mikrofon und der Mono-Lautsprecher. An der Oberseite noch ein zusätzliches geräuschunterdrückendes Mikrofon. An den Rändern sind dann die beiden Power-Tasten und ein Lautstärkeregler (rechts) platziert. Der Simkarten-Einschub des Nubia Z20 versteht sich mit zwei Nano-Simkarten (Dual SIM). Bei der Bedienung liefert Nubia das gesamte Paket mit On-Screen-Buttons (Zurücktaste lässt sich tauschen), sogenannten Full-Screen Gesten und Wischgesten von unten ins Display hinein.
Bei Design und Verarbeitung ist das Z20 durchaus überzeugend. Beim Lieferumfang halten wir den QC4+ Ladeadapter positiv in Erinnerung, nicht viele Hersteller liefern diesen ab Werk gleich mit. Die Benachrichtigungs-LED wird viele freuen, Abmessungen und Gewicht sind im normalen Rahmen. So wirklich bezelless (randlos) sind die Ränder trotz curved AMOLED nicht, aber hinderlich ist das abgerundete Display im Gegenzug auch nicht. Die abgerundete Rückseite sorgt jedenfalls für eine angenehme Lage in der Hand. Auf den fehlenden 3,5mm Kopfhöreranschluss sei an dieser Stelle noch einmal hingewiesen.
Display – zwei Displays mit wenig Mehrwert
Das Hauptdisplay des Nubia Z20 misst 6,42 Zoll in der Diagonale und löst mit scharfen 2340 x 1080 Pixel auf. Das resultiert in gestochen scharfen 401 Pixel pro Zoll und hier kommt natürlich ein AMOLED Display zum Einsatz. Bei der maximalen Helligkeit messen wir 630 cd/m² und die Lesbarkeit im Freien ist ziemlich gut. Durch das gebogene AMOLED Display muss man mit Spiegelungen an der linken und rechten Seite im Sonnenlicht aber zurechtkommen. Die Farbdarstellung im Standard ist „Colorful“ und AMOLED typisch recht kräftig. Das lässt sich mit dem „Natural Mode“ aber ändern und ist dann angenehm akkurat. Ein Nachtlichtmodus mit reduzierter Blaulichtstrahlung lässt sich einstellen und auch die Farbdarstellung kann nahezu stufenlos nachjustiert werden. Während man die Helligkeit für die beiden Displays unterschiedlich konfigurieren kann, ist das bei der Farbdarstellung leider nicht möglich. Das zweite Display misst 5,1 Zoll und löst lediglich mit 1520 x 720 Pixel auf. Es handelt sich ebenfalls um ein AMOLED-Display. Die Inhalte sind scharf, aber die Helligkeit sichtbar geringer und auch die Farbdarstellung nicht gerade akkurat. Daran lässt sich leider auch nichts ändern und es gibt lediglich einen Blaulichtmodus für das zweite Display, der den Blaulichtanteil auf Kosten der Bildqualität sehr stark reduziert.
Beide Displays registrieren bis zu 10 Berührungen gleichzeitig und arbeiten schnell und genau. Das Hauptdisplay ist überzeugend und auf einem Niveau mit aktuellen Flagships. Das zweite Display hat in meinen Augen eigentlich nur einen sinnvollen Einsatzzweck und das sind Selfie-Aufnahmen. Der Clou ist, dass man Selfie Aufnahmen mit dem überlegenen Hauptsensor machen kann, bzw. muss. Nubia hat noch viel vor sich, ich bin gespannt mit welchen Features man das Gerät hierzulande bewerben will. Mir persönlich fällt es schwer, zusätzliche Einsatzmöglichkeiten zu finden.
Leistung und System
Das Nubia Z20 läuft mit dem aktuell schnellsten Android-Prozessor der Welt. Der Snapdragon 855 Plus bietet einen etwas höheren Takt im Prime-Core und eine höher getaktete GPU im Vergleich zum Snapdragon 855. In den Benchmark spiegelt sich das in höheren Ergebnissen wider, in der Praxis spürt man jedoch kaum einen Unterschied. Trotzdem ist das Nubia ein extrem schnelles Smartphone und Ruckler oder Verzögerungen muss man zu keiner Zeit hinnehmen. Auch sämtliche 3D Spiele werden die nächsten 2 Jahre flüssig laufen. Die wahlweise 6 oder 8 GB LPDDR4X RAM bringen es auf solide 20GB/s. Beim interne Speicher, 128 oder 512 Gigabyte, handelt es sich um einen UFS 2.1 Speicherchip, der eine gute Lese/Schreibgeschwindigkeit von 596/318 MB/s liefert. Die nachfolgenden Benchmarks sprechen ihre eigene Sprache:
Antutu (v9)Das Nubia Z20 läuft aktuell mit Nubias eigenem Betriebssystem, der Nubia UI (Nubia User Interface). Ebenso wie EMUI (Huawei) oder MIUI (Xiaomi) handelt es sich hierbei um ein stark angepasstes Betriebssystem auf Android 9 Basis. Ein großes Problem gibt es jedoch im Vergleich zu den anderen Modellen: Nubia blockiert effektiv die Nutzung von Google, wodurch sich einige Apps nicht nutzen lassen und es gibt auch aktuell keine Möglichkeit diesen Umstand zu ändern. Sobald die Global Version des Nubia Z20 erscheint, sind die Google Apps selbstverständlich mit dabei. Bei unserem chinesischen Testgerät besteht aber keine Möglichkeit, die Google Services einfach nachträglich zu installieren. Somit fallen einige Funktionen flach, dennoch kann man das Smartphone mit einem alternativen App-Store wie z.B. Aptoid halbwegs gut nutzen. So kann man die Google Apps letztendlich installieren, aber Gmail und Maps funktionieren dann trotzdem noch nicht.
Es gibt die Möglichkeit sich das Nubia Z20 mit einer Custom ROM (angepasste chinesische ROM mit Google Apps) zu bestellen, z.B. beim CECT-Shop ist dies möglich. Allerdings erhalten diese ROMs keine Updates und ob ein Wechsel auf die offizielle Global ROM möglich ist, kann man derzeit nicht beurteilen. Wenn man sich schon immer von Google befreien wollte, ist das Nubia Z20 definitiv eine gute Wahl. Wer das Smartphone mit Google Apps möchte, sollte aber besser auf die Global Version warten oder zumindest bis sich eine Möglichkeit findet, die Google Apps oder die Global ROM auf das chinesischen Gerät zu installieren.
Kamera des Nubia Z20
Nubia verbaut als Hauptkamera den aktuell beliebtesten 48 Megapixel Sony Sensor und das sogar mit einem OIS. Das wird viele freuen und so hat man insbesondere bei Nachtaufnahmen einen klaren Vorteil. Der Sony IMX586 wird mit einem nicht weiter spezifizierten 16 Megapixel Ultraweitwinkelsensor und einer 8 Megapixel Telefoto Kamera (2X) kombiniert. Der OIS hätte mir bei der Telefoto Kamera besser gefallen, denn hier sind zittrige Hände ein großes Problem. Über die Kamera-App hat man 3 Pre-Sets für den Zoom-Sensor zur Auswahl mit 3X, 5X und sogar 10X. Ab 5X Zoom handelt es sich natürlich um eine Hybrid-Technik mit digitalem und optischem Zoom. In der Praxis können sich die Aufnahmen aber zeigen lassen, wie wir gleich sehen werden. Der OIS beim Hauptsensor sorgt für anständige Nachtaufnahmen, die sicherlich dem OIS geschuldet sind. Auch Videos werden stabilisiert, hier fehlt aber leider ein deutlich besserer EIS und die Aufnahmen sind vergleichsweise sehr ruckelig.
Tageslicht
Beginnen wir wie üblich mit der Hauptkamera und den Tageslichtaufnahmen. Hier kann sich das Nubia Z20 mit den besten Kamera-Smartphones der Welt problemlos messen. Der potente Hauptsensor wirft bekanntlich 12 Megapixel Bilder aus und im Falle des Nubia Z20 sind diese gestochen scharf, farblich exzellent abgestimmt und die Anzahl an Details ist riesig. Neben einem exzellenten Pro-Modus bietet die Nubia Kamera App noch einen riesen Haufen Pre-Sets für alle erdenklichen Szenarien. Eine genaue Vorstellung sämtlicher Funktionen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, aber zumindest Makro und die Clone Funktion seht ihr im Einsatz.
Nachtaufnahmen
Bei Nachaufnahmen kommt dem Nubia Z20 der OIS zu Gute und die Ergebnisse können sich auch ohne Nachtmodus sehen lassen. Der Nachtmodus hellt durch lange Belichtungszeiten das Bild nochmal künstlich auf, was manchmal gut und manchmal weniger gut gelingt. Mit einem Huawei P30 Pro oder Samsung Galaxy S10 kann das Nubia zwar nicht mithalten, sticht aber problemlos die gesammelte Xiaomi Konkurrenz bei Nachtaufnahmen aus.
Triple-Kamera Funktionen
Bokeh/Portrait Aufnahmen gelingen mit dem Nubia Z20 mit Leichtigkeit. Die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund wird stets richtig getroffen und die Aufnahmen glänzen mit guter Schärfe und akkuraten Gesichtsfarben. Bei den Zoom-Aufnahmen hat man die Wahl zwischen 3X, 5X und 10X. Hierbei muss man beachten, dass erst ab 3X auf den 8 Megapixel Sensor gewechselt wird, zuvor verwendet man lediglich digitalen Zoom der Hauptkamera. Die Aufnahmen sind mit einer ruhigen Hand definitiv sehenswert und fangen sichtbar mehr Details ein, als man mit dem bloßen Auge erkennen könnte.
Die dritte Kamera im Bunde ist ein 16 Megapixel Ultrawinkel-Sensor. Dieser liefert definitiv einen Mehrwert mit 122° Aufnahmen. Dennoch sind die Bilder in Schärfe und Details den Aufnahmen des Hauptsensors sichtbar unterlegen, was aber vollkommen normal ist. Auch schleichen sich an den Rändern deutlich unscharfe Bereiche ein. Trotzdem ist hier ein schöner Mehrwert gegeben und Ultraweitwinkelaufnahmen sehen einfach schön aus.
Videos
Videos lassen sich mit dem Nubia Z20 mit bis zu 4K bei 60 FPS auszeichnen. Die Qualität der Aufnahmen ist gehoben und insbesondere die Anzahl an Details bei 4K hervorragend. Auch der Fokus verrichtet eine sehr gute Arbeit und reagiert stets schnell und genau. Der OIS sorgt selbst bei hohen Auflösungen und vielen FPS für eine Stabilisierung, was dennoch fehlt, sind wirklich ruckelfreie Videos, da Nubia leider auf ein EIS verzichtet. Außerdem limitiert Nubia die Auflösung für Selfie Videos auf 1080p, was schon sehr eigenartig ist. So hat man durch das Doppeldisplay schon den Hauptsensor zur Verfügung, wird aber dann bei der Auflösung plötzlich limitiert. Auch die anderen beiden Sensoren können über die default Kamera App keine Videos aufzeichnen, von einem Wechsel zwischen den Sensoren während der Aufnahme muss man also gar nicht erst sprechen.
Konnektivität und Kommunikation
Beim Netzempfang kann Nubia dann durchaus positiv überraschen. Zunächst einmal werden schon bei der China Version alle relevanten 2G, 3G und 4G (LTE) Frequenzen mit abgedeckt:
2G-GSM: 850/900/1800/1900
3G-UMTS:850/900/1900/2100
4G-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B18/B19/B20/B26
Die Gesprächsqualität ist beidseitig sehr gut und man kann sogar beidseitig telefonieren mit dem Smartphone. VoLTE wird unterstützt und die Global Version hat vermutlich auch noch VoWIFI mit dabei.
Im WLAN funkt das Z20 mit ac-Standard (2 x 2 MIMO) im 2,4 und Reichweite und Datendurchsatz sind ausgesprochen gut. Bluetooth 5.1 verrichtet im Test kritikfreie Arbeit. Das Dual GPS zeichnet sich durch sehr starken Empfang aus und selbst in Gebäuden ist eine Positionsbestimmung auf 6-7m genau möglich. Im Freien sind es dann 2-3 Meter und die Navigation im Auto und als Fußgänger (mit Kompass) funktionierte problemlos. An Sensoren bietet das Nubia Z20 neben den 3 Standards (Beschleunigungs-, Näherungs-, Helligkeits-Sensor) noch ein Gyroskop und einen Kompass. Auf NFC muss man aber leider verzichten.
Anstatt den alten Klinkenstecker direkt ins Smartphone zu schieben, muss man beim Z20 auf einen Adapter zurückgreifen. Dieser liefert eine gute Soundqualität und eine ausreichende Lautstärke. Die Qualität der Musik ist gehoben. Der Mono Lautsprecher gehört zu den besseren seiner Art. Dieser sorgt für ausgesprochen lauten Sound und erzeugt sogar etwas Räumlichkeit. Auf höchster Lautstärke neigt er dennoch zu einem etwas verzerrten Sound. Für das ein oder andere Youtube-Video ist er exzellent geeignet. Bei Widevine wird allerdings nur L3 unterstützt, dadurch kann man Netflix und Amazon leider nicht in HD Qualität genießen. Auch dieser Umstand sollte sich bei der Global Version aber wahrscheinlich ändern.
Akkulaufzeit
Akkulaufzeit Einheit: StdDas Nubia Z20 verfügt über einen gut bemessenen 4000 mAh Akku und unterstützt sogar Qualcomm Quick Charge 4+. Auf Qi Wireless Charging muss man bauartbedingt natürlich verzichten. Geladen ist das Nubia Z20 mit dem beiliegenden Ladeadapter oder alternativ mit einem PowerDelivery Adapter (mindestens 27 Watt) in nur einer Stunde und 10 Minuten. Auch bei der Laufzeit entpuppt sich das Nubia Z20 als echter Dauerläufer, das liegt aber auch etwas an den fehlenden Google Services. So brachte ich es nach 2,5 Tagen auf eine DOT (Zeit mit eigeschaltetem Display) von 8-9 Stunden. Das ist ein guter Wert. Im PCMark Akkutest hielt das Nubia Z20 auch gute 11 Stunden und 15 Minuten am Stück durch. Insbesondere der Stand-By Verbrauch ist sehr gering, es sei denn man aktiviert die Always-On Funktion des Displays.
Testergebnis
Das Nubia Z20 schindet mit zwei Display ordentlich Eindruck, aber ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass sich diese Option wirklich durchsetzt. Während Pop-Up Selfie Kameras schon in Serie verfügbar sind, ist auf dem Dual-Display Markt nicht wirklich viel los. Das liegt auch daran, dass viel Entwicklungsarbeit bei der Software notwendig ist, um möglichst viele Features für das zweite Display zur Verfügung zu stellen. Und hier scheitert Nubia dann einfach und der Mehrwert mit der Hauptkamera Selfies zu machen, ist begrenzt. In meinen Augen auch besser gelöst beim Asus Zenfone 6, das ebenfalls mit der Hauptkamera Selfies aufnehmen kann. Nun aber zum Nubia Z20 als eigentliches Smartphone.
Das Design und die Verarbeitung sind exzellent und die Materialien allesamt hochwertig und sauber zusammengesetzt. Der Fingerabdrucksensor in gleich 2 Power-Buttons zeigt sich in der Praxis als sehr angenehme Entsperrmethode. Das Hauptdisplay kann überzeugen, wenngleich die Ränder nicht so super gering sind, wie man sich das wünschen würde bei einem abgerundeten Display. Die Triple Kamera ist ziemlich gut, aber dennoch gibt es einige Kritikpunkte wie den fehlenden EIS für Videos, die Limitierung der Auflösung bei Selfie Videos und die fehlende Möglichkeit mit einem anderen Sensor als dem Hauptsensor überhaupt Video-Aufnahmen zu machen. Konnektivität und Kommunikation ist dann wieder ein Bereich bei dem Nubia eigentlich alles Relevante abhakt, aber auf NFC muss man verzichten.
Aktuell ist das System der klare Dealbreaker und wir sollten in jedem Fall auf die Global Version warten. Bei einem derart teuren Gerät ist eine Custom China ROM ohne Updates eigentlich keine brauchbare Option mehr. Wann genau Nubia das Gerät in Deutschland vorstellt, bleibt aktuell unklar, der Banner auf der offiziellen Seite spricht jedoch für ein Release in Europa. Wenn der Preis sich im Rahmen hält, kann man dann über den Kauf der Global Version nachdenken, wenn man über die benannten Nachteile hinwegsieht.
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Habe das Nubia Z20… Jetzt ist mir das Frontglas etwas kaputt gegangen und ich finde niemanden, der das reparieren kann… Hat jemand einen Rat wo man ein Ersatzdisplay bestellen kann oder ist es ggf kompatibel mit einem anderen Smartphone?
Ein spannender Test! Mich wundert nur die Beurteilung der Triple Camera Funktionen. Auf den Bildern erscheint mir die Trennung von Vordergrund und Hintergrund gerade in Hals oder Ohrennähe ziemlich unsauber.