CPU | Snapdragon 8 Gen 1 - 1 x 3,0GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 16 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | Adreno 730 - 800MHz |
Display | 2400 x 1080, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | MyOS - Android 12 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 64 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 40, 41 |
5G | 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 235 g |
Maße | 166,5 x 71 x 9,5 mm |
Antutu | 1031613 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | Nubia |
Getestet am | 07.05.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Gaming Smartphones sind so eine Kategorie für sich. In der westlichen Welt eher belächelt, lösen sie im Fernen Osten schon mal reihenweise Vorbestellungen für eine neue Generation aus. Viele Hersteller bringen daher Gaming-Smartphones auf den Markt, die bei uns nach wie vor nicht zünden. Doch an immer weiter steigenden Versionsnummern der Smartphones sieht man, dass es einen Markt gibt, der auch bedient werden will. Auch Xiaomi startet mit dem Poco F4 GT kürzlich zum ersten Mal mit einem echten Gaming Smartphone in Europa. Und damit kommen wir zum neuen Nubia RedMagic 7 Pro, das wir nun mehrere Wochen im Test hatten. Es kombiniert topaktuelle Hardware mit Gaming-Features. Aber reicht das, um einen Kauf wert zu sein?
Einleitung
Höre ich den Namen Nubia, muss ich direkt an extravagante Designs denken. Damit meine ich nicht nur optisch ausgefallene Gehäuse, sondern auch Features wie ein zweites Display auf der Rückseite oder verbaute Lüfter. Bei Nubia versucht man sich gelegentlich noch an neuen oder ausgefallenen Konzepten. Das führt dazu, dass man teilweise ewig nichts von der Firma hört und sie schon abschreibt, bis man doch wieder mit einem neuen Gerät überrascht wird. Die RedMagic Reihe war ebenfalls lange Zeit auf Eis, wird nun aber seit ein paar Jahren regelmäßig mit neuen Geräten versorgt, das scheint also zu laufen. Und mit dem Nubia Z40 Pro (Zum Test) versucht man sich auch wieder an echten Flagships mit Top-Kameras. Es bleibt also spannend.
In China ist die neue Generation des Gaming-Smartphones bereits erhältlich und dort stehen auch zwei Versionen bereit, die sich allerdings beide von unserer Global Version des RedMagic 7 unterscheiden. Die Unterschiede sind recht einfach erklärt: Das RedMagic 7 Pro hat ein echtes Full-Screen-Display mit einer Under-Display-Camera vorne. Das normale RedMagic 7 bietet dafür 160 Hz Bildwiederholrate. Zudem wird die Ladegeschwindigkeit von 120 auf 65 Watt gedrosselt.
Nubia RedMagic 7 – China | RedMagic 7 Pro – Global | Nubia RedMagic 7 Pro – China | RedMagic 7 – Global | |
Displayhelligkeit:
|
700 Lux maximal | 600 Lux maximal | 600 Lux maximal | 700 Lux maximal |
Bildwiederholungsfrequenz & Touchscreen-Abtastrate: | 165 Hertz – 720 Hertz Abtastrate | 120 Hertz – 960 Hertz Abtastrate | 120 Hertz – 960 Hertz Abtastrate | 165 Hertz – 720 Hertz Abtastrate |
Akku & Ladegeschwindigkeit: | 4500mAh – 120 Watt
(Netzteil: 165 Watt) |
5000mAh – 65 Watt | 5000mAh – 135 Watt | 4500mAh – 65 Watt |
Frontkamera: | 8MP im Rahmen | 16MP Under-Display | 16MP Under-Display | 8MP im Rahmen |
Speicher & Preise: | Ab: 8/128GB – 3999 Yuan, ca. 555€
Bis: 12/256GB – 4899 Yuan, ca. 680€ |
Ab: 16/256GB – 5566 Yuan, ca. 799€
Bis: 16GB / 512GB – 6262 Yuan, ca. 899€ |
Ab: 12/128GB – 4799 Yuan, ca. 666€
Bis: 18GB / 1TB – 7499 Yuan, ca. 1040€ |
12/128GB – 629€
16/256GB – 729€ 18/256GB – 799€ |
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Nun wird es aber Zeit für das eigentliche Gerät, dem RedMagic 7 Pro. Unser Testgerät ist das schwarze Pro-Modell mit 16/256 GB Speicher. Optisch sind sich das Pro und das normale Modell sehr ähnlich. 166,5 x 71 x 9,5 Millimeter misst das Smartphone und bringt 235 Gramm auf die Waage.
Damit ist es etwas kürzer und schmaler, aber auch schwerer und ebenso dick wie das non-Pro Modell. Die geringeren Abmaße werden vermutlich durch die Selfie-Cam unter dem Display erreicht, die in der normalen Version im Rand darüber liegt.
Nubia entscheidet sich für ein flaches Design, das Display ist also nicht an den Rändern abgerundet. Ebenfalls nicht abgerundet ist der Metallrahmen des Smartphones. Also abgesehen von den Ecken natürlich. Dadurch liegt das RedMagic 7 Pro gut in der Hand.
Einseitig könnte man die Verteilung der Komponenten nennen. An der linken Seite befindet sich nur der traditionelle Gamemode-Button. An der Oberseite wird es dann schon dichter, mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon und einem 3,5 mm Klinkenanschluss.
Unten am Smartphone wird der Lautsprecher gespiegelt, mittig ein USB Type-C-Anschluss in Version 3.0 verbaut und direkt daneben ist der SIM-Kartenhalter eingesetzt, der zwar zwei Nano-SIM-Karten beherbergen kann, aber keine Speichererweiterung zulässt. Ein Mikrofon gibt es unten natürlich auch noch.
Richtig eng wird es auf der rechten Seite. Hier bringt Nubia nicht nur die beiden Touch-Schultertasten unter, sondern auch die Lautstärkewippe, den Power-Button, den Lufteinzugsschlitz und ein weiteres Mikrofon. Natürlich hat alles genügend Platz und obwohl der obere Trigger recht nah am Lüfterschlitz liegt, verdeckt man diesen in der Horizontale nicht mit dem Finger.
Nicht weniger aufwendig geht es auf der Rückseite zugange. Diese besteht nämlich aus beschichtetem Glas, durchsichtigem Glas und einem breiten Alustreifen im Zentrum. Auf diesem finden nicht nur die Logos Platz, sondern auch das nur einen Millimeter herausragende Kameramodul sowie der Luftauslass des verbauten Lüfters. Ebenfalls verbaut sind hier zwei mehrfarbige LEDs, die auch als Benachrichtigungs-LED genutzt werden können, in erster Linie aber natürlich für mehr FPS durch Gaming-Optik sorgen 😉.
Die Verarbeitung ist gewohnter Weise bei der RedMagic Reihe top. Einzig der Game-Mode Button sitzt nicht so fest wie er könnte und erzeugt beim Antippen ein leises Geräusch, als hätte er nach innen etwas Spiel.
Lieferumfang des RedMagic 7 Pro
Neben dem Smartphone gibt es in der sehr aufwendig gestalteten Verpackung nur die üblichen Zugaben. Auf eine zweite Schutzfolie wird zwar verzichtet, dafür liegt ein 65 Watt Netzteil bei. Bei unserem Testgerät ist das noch ein China-Ladeadapter. Die Global Version im offiziellen RedMagic.EU Shop wird natürlich mit einem EU-Stecker geliefert.
- RedMagic 7 Pro
- Gummihülle
- Schutzfolie (bereits aufgetragen)
- Netzteil (65 Watt, USB-C)
- USB Type-C auf USB-C Kabel (100 cm)
- SIM-Nadel
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung (u.A. englisch, chinesisch, deutsch)
- Englische Garantiekarte
Display des RedMagic 7 Pro
Wem die Aufmachung noch nicht genug war, dem wird das erste große Hardware-Gaming-Feature umso mehr begeistern. Nubia verbaut im RedMagic 7 Pro natürlich ein AMOLED-Panel. Die Auflösung beträgt 1080 x 2400 Pixel, was Full-HD+ entspricht. Zusammen mit der Bilddiagonale von 6,8 Zoll und einem Seitenverhältnis von 20:9 ergibt sich eine Pixeldichte von 387 Pixel pro Zoll.
Mittlerweile im Gaming Bereich etabliert haben sich die 120 Hz. Diese liegen auch maximal beim RedMagic 7 Pro an. Die normale Variante hat hingegen ein 165 Hz Display spendiert bekommen, ob man daraus jedoch einen Mehrwert zieht?
Völlig verrückte Zahlen bekommt man bei der Abtastrate des Screens geboten. Selbst bei mehreren Fingern soll die Abtastrate 960 Hz betragen. Weniger schön, auch im Hinblick aufs Gaming, ist die niedrige Helligkeit des Displays. Nubia erreicht hier nach eigenen Angaben 700 Lumen und ein Gegentest bescheinigt maximal 850 und minimal 6 Lumen bei weißem Hintergrund. Im Test sind die automatischen Abstufungen aber alles andere als fein, da regelt man lieber manuell. Gerade in den niedrigen Prozent-Bereichen wirken diese sehr grob.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxÜber allem erhaben ist natürlich der Kontrast, welcher mit 1.000.000:1 angegeben wird, aber auch die Blickwinkelstabilität kann sich sehen lassen. Wem die Standardabmischung nicht gefällt, der kann im Menü zwischen verschiedenen Voreinstellungen wählen, unter anderem ist dann auch sRGB verfügbar. Oder man passt die Farbskala selbst an. Neben Standard, warm und kühl, sind auch komplett eigene Kreationen möglich.
Hardware & Leistung
Was wäre ein aktuelles Gaming-Smartphone ohne die schnellste Hardware? Bei Nubia muss man sich darüber aber keine Sorgen machen, denn in allen RedMagic 7 Geräten kommt der aktuelle Snapdragon 8 Gen 1 zum Einsatz.
Der aktuelle Chip aus dem Hause Qualcomm setzt auf ein winziges 4 nm Fertigungsverfahren und bietet insgesamt acht Kerne. Diese teilen sich in einen High-Performance Cortex X2 Prime Kern mit 3,0 GHz, drei Cortex-A710 Kerne mit je 2,5 GHz und vier stromsparende Cortex-A510 Kerne mit jeweils 1,8 GHz auf. Für Grafiklast steht zudem noch eine Adreno 730 GPU bereit, welche ihrerseits mit 800 MHz taktet und 30 Prozent mehr Rechenleistung bieten als der Vorgänger Adreno 660.
Doch was kommt von der Leistung am Ende an? Schon der Snapdragon 888 hatte bei vielen Smartphones Hitzeprobleme, denen man erst mit üppigen Kühllösungen wie im Black Shark 4 Pro Herr geworden ist. Bisher ist auch der SD 8 Gen 1 ein Hitzkopf und muss regelmäßig drosseln, doch Nubias RedMagic 7 Pro hat etwas, was wohl kein anderer Hersteller hat, einen integrierten Lüfter.
Antutu (v9)Wir versuchten ein paar Benchmarks doppelt durchzuführen, einmal mit und ohne Lüfter, um festzustellen, ob der Wirbelwind denn auch etwas bringt. Nicht ganz einfach, da Nubia die Benchmark-Apps offensichtlich einfach Zugriff gewährt, der Lüfter dadurch von allein anspringt und das immer wieder, auch wenn z.B. Antutu von einer Benchmark-Szene in die nächste wechselt.
Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Den meisten Snapdragon 8 Gen 1 Smartphones, die ebenfalls schon die Spitze der Benchmarks für sich beansprucht hatten, rennt das RedMagic 7 Pro mit über einer Million Punkte etwas davon. Ohne den Lüfter fällt das Smartphone aber auch unter die magische Grenze. Hier ist also zumindest ein Mehrwert gegeben, indem der volle Takt länger gehalten werden kann, schön zu sehen auch an den Temperaturen. Während das OnePlus 10 Pro ab 45 ° C die Bremse reinhaut, erreicht das RedMagic 7 Pro nicht mal die 40 ° C Marke, solange der Lüfter dreht.
Speicher ist ja immer so ein Thema. Beim RedMagic 7 Pro ist dieser teilweise auch an das Design gekoppelt.
- „Obsidian“ Schwarz mit 16/256 GB
- „Supernova“ Transparent mit 16/512 GB
- Hier gibt es aber auch ein Review Modell mit 18/512 GB, welches jedoch so nicht verkauft wird.
- Außerdem bietet Supernova eine durchsichtige Rückseite, durch die man den Lüfter sehen kann, welcher in dieser Version ebenfalls mit LEDs-ausgestattet ist.
In beiden Fällen handelt es sich dabei um UFS 3.1 Speicher (1600 MB/s lesen / 590 MB/s schreiben) und LPDDR5 RAM (9,2 GB/s).
Gaming mit dem RedMagic 7 Pro
Schultertasten, Fancy-Beleuchtung und ein zusätzlicher Button für den Spielmodus. Der Grundstein für Gaming ist gelegt und in dieser Disziplin kann das RedMagic 7 Pro auch glänzen. Erneut überarbeitet hat man die Schultertasten. Sie sind nun flacher, versinken aber nach wie vor leicht im Rahmen, um haptisch tastbar zu bleiben. Ich persönlich halte die Lösung von Xiaomi beim Black Shark 4 Pro für besser, aber der Verzicht auf mechanische Teile hat auch Vorteile.
Spiele bewältigt das RedMagic 7 Pro mit einem Achselzucken und kommt selbst ohne Lüfter bei den meisten Games nicht richtig ins Schwitzen. Etwas warm wird es in dem Fall aber trotzdem. Genshin Impact zum Beispiel läuft auch mit MAX-Settings butterweich auf 60 FPS, frisst im gleichen Zug aber auch einen beliebigen Akkuladestand als Snack für zwischendurch und wegen der hohen Grafiklast erhitzt sich das RedMagic ordentlich. Auf mittleren Details wird es dagegen nur „sehr warm“.
System – RedMagic OS V5.0
Nubia hat speziell für die RedMagic Reihe einen eigenen OS-Ableger kreiert. In der neusten Version basiert RedMagic OS auf Android 12 und ist damit top aktuell. Auch was den Update-Zeitraum angeht, kann man sich nicht beklagen. Mein RedMagic 5G hat zwar kein Android 12 mehr bekommen, wohl aber wurde im Januar noch mal ein kleines Update eingespielt.
Positiv ist die Agilität, mit der man sich durch das System bewegt. Alle Menüs sind auf die 120 Hz angepasst und es gibt keine Wartezeiten. Auch die Anpassungen, die man vornehmen kann, sind sehr umfassend, egal ob es sich um Display-Einstellungen, Layout, Bedienung oder Themes handelt, Nubia ermöglicht sehr viele Individualisierungen.
Aber es gibt auch Fallstricke. Bisher zum Glück nur einmal aufgetreten, ein ewiger Lag beim Entsperren mit dem Fingerabdrucksensor, der nur durch eine Display Deaktivierung umgangen werden konnte. Viele Menüs, insbesondere im Game-Space sind sehr gewöhnungsbedürftig übersetzt (oder gar nicht) und behalten auch mit viel gutem Willen ihren Wortsinn nicht. Außerdem bleibt die Bildwiederholrate nicht in allen Menüs bei der eingestellten Auswahl. Das Smartphone legt in Chrome zum Beispiel immer 60 Hz an und switcht auch bei anderen Anwendungen nach eigenem Gusto durch. Erst das Fixieren der Bildwiederholrate in den Entwicklereinstellungen schafft Abhilfe, Nubia weist aber auf mögliche Fehler hin.
Es gibt auch Einstellungen, die noch gar nicht funktionieren oder nur teils, etwa die LEDs. Diese leuchten bisher nur im Game-Mode und ansonsten sporadisch, aber als Benachrichtigungs-LED würde ich mich zurzeit nicht darauf verlassen. Überhaupt nicht funktioniert das Always-On-Display. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Lüfter, der sich automatisch bei manchen Apps, vorrangig Benchmarks, aktiviert. Auch wenn er in den Einstellungen ausgeschaltet ist.
Bisher gab es nur ein kleines Update, welches zudem nur einen sehr kryptischen Changelog enthielt. Hier muss Nubia definitiv noch nachbessern. Zumindest zeigt die Erfahrung vom RedMagic 5G, dass man bemüht ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die meisten dieser Fehler noch ausgebessert werden, ist also hoch. Es wäre schade, wenn das RedMagic 7 Pro seine Leistung so schön ausfahren kann und es dann an ungeschliffenen Ecken und Kanten in der Software scheitert.
Kamera des RedMagic 7 Pro
Gaming-Smartphones sparen meist bei der Kamera. Zwar ist die Hardware häufig relativ gut, aber die Fotos können nicht mithalten. Nubia schickt insgesamt vier Sensoren auf den Prüfstand, drei auf der Rückseite und einer an der Vorderseite unter dem Display.
Front:
16 Megapixel in Form eines Omnivision 16E1Q mit einer F/2.0 Blende und 83° Winkel. Der Sensor misst 1/2.8“ und produziert Pixel mit einer Größe von 1.22 μm. Videos sind in Full-HD mit bis zu 60 FPS möglich.
Rückseite:
Der Hauptsensor hat 64 MP realisiert durch einen S5KGW3 mit 82°. Die Sensorgröße beträgt 1/1.97“, die Pixelgröße 0.7 μm bei einer F/1.79 Blende. Hier sind Videos bis 8K in 30 FPS und 4K bis 60 FPS möglich.
Beim Ultraweitwinkelsensor wird auf 8 MP und eine F/2.2 Blende zurückgegriffen. Er erfasst einen Winkel von 120° und erzeugt 1.12 μm große Pixel mit dem 1/4“ Sensor HI846. 4K Videos mit 60 FPS sollten möglich sein, allerdings gibt es keine Möglichkeit die UWW Kamera im Video-Modus auszuwählen.
Für Makroaufnahmen kommt ein OV0A10 zum Einsatz, welcher mit lediglich 2 MP ausgestattet ist. Die Pixelgröße beträgt 1.75 μm bei einer 1/5“ Sensorgröße und einer F/2.4 Blende. Hier sollen immerhin noch 1080p und 60 FPS möglich sein. Aber ihr ahnt es schon, auch dafür gibt es keine Auswahlmöglichkeit in der App.
Hauptkamera
Mit der Hauptkamera lassen sich ordentliche Fotos knipsen. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Schärfe aber besonders auf Distanz überproportional ab. Schnappschüsse gelingen in der Regel. Mit Gegenlicht kommt der Sensor überraschend gut klar, weniger aber mit rein künstlichem Licht in Innenräumen. Die AI-Aufbesserung der Kamera kann man die meiste Zeit ignorieren, nur bei dem beleuchteten Vorhang greift eine sichtbare Verbesserung.
Zoom
Portrait
Überwiegend gut funktioniert die Abtrennung zwischen Vorder- und Hintergrund. Bei Objekten mit Tiefe scheitert die Erkennung aber immer mal wieder. Dafür sind selbst bei Bewegungen nur wenig Artefakte sichtbar. Die Selfie-Kamera kann leider gar keine Porträts aufnehmen.
Ultraweitwinkel
Beim UWW Sensor sollte man sich nicht zu viele Details versprechen. Die Bildschärfe liegt eher auf unterdurchschnittlichem Niveau und wenn man nicht unbedingt auf den größeren Bildausschnitt angewiesen ist, bedient der Hauptsensor die Anforderung besser. Nur bei viel Licht passt die Stimmung im Bild.
Makro
Mit dem Makro Sensor kommt man einige Zentimeter näher an das Objekt, als es der Hauptsensor zulässt. Die Schärfe könnte auch hier besser sein, für den Mehrwert zum Hauptsensor müssen die Lichtverhältnisse und der Abstand ziemlich gut harmonieren. Dann werden Details ausreichend eingefangen. Farben wirken aber eigentlich immer kraftlos.
Selfie
Nubia wirbt für das RedMagic 7 Pro mit der ersten Under-Screen-Cam für Gaming-Smartphones. Wir kennen das mehr schlechte als rechte Konzept bereits vom ZTE Axon 30 und Xiaomi Mix 4. Jeder will den maximalen Platz auf dem Bildschirm nutzen, aber beim Gaming ist es insbesondere ärgerlich, wenn gerade aus dem Bereich der Punch-Hole Kamera ein Gegner kommt, oder der Bildschirm stattdessen schwarze Ränder erzeugt. Insofern ist die Kamera unter dem Display eine Bereicherung für den Gaming-Aspekt des 7 Pro. Allerdings kämpft Nubia hier und da mit den Nachteilen der Technik.
Grundsätzlich ist das Ergebnis in Bildform ordentlich, während die Vorschau bei der Aufnahme anderes vermuten lässt. Details sind manchmal leicht verwaschen, besonders Lichtquellen funkeln wie schlecht eingearbeitete Sterne und wenn man den Beautymode aktiviert, kann man das Foto komplett vergessen. Für den Schnappschuss zwischendurch oder ein Videotelefonat reicht die Selfie-Cam aber allemal und liefert besser ab als zuerst erwartet.
Nachtaufnahmen
Der Nacht-Mode tut, was er soll und hellt das Bild homogen auf, ohne Überbelichtung. Mit der Aufhellung geht auch eine deutliche Anhebung des Schärfegrades einher. Je nach Motiv kann dieser vorteilhaft sein oder das Bild etwas zu hart wirken lassen. Gegenüber den Aufnahmen ohne Nacht-Mode ist das Ergebnis nahezu immer besser und viele Details lassen sich erst erkennen, wenn die KI Hand an das Bild legen konnte.
Konnektivität
Das Nubia hat einen SIM-Karten Slot, der zwei SIM-Karten gleichzeitig aufnehmen kann. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Beide Slots unterstützen die Frequenzbänder wie folgt:
- 2G: GSM: 2/3/5/8
- 3G: UMTS: B1/B2/B4/B5/B8
- 4G (LTE): B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B26/B28A/B66/B34/B38/B40/B41
- 5G: NSA: n41/n78/n77/n38
- 5G: SA: n41/n78/n1/n77/n28A/n3/n7/n8/n20/n5
Hervorragend funktioniert die Standortbestimmung des Nubia RedMagic 7 Pro, trotz der fehlenden Unterstützung von Dual-GPS. Die Dual-Satelliten werden zwar angezeigt, aber es kann keine Verbindung aufgebaut werden. Die Standortbestimmung dauerte im Test jedenfalls nur wenige Sekunden und hatte keine Aussetzer.
WiFi 6 wird unterstützt und funktionierte im Testzeitraum ohne Auffälligkeiten. Ebenfalls aktuell ist der Bluetooth-Chip Version 5.2. NFC ist auch vorhanden und funktioniert einwandfrei. Weitere Sensorik liest sich wie folgt:
Ein rasanter Fingerabdrucksensor unter dem Display, Beschleunigungssensor, elektronischer Kompass, Gyroskop, Näherungssensor, Helligkeitssensor und ein „Sensor-hub“ für das Sammeln der einzelnen Daten, der dem Prozessor etwas an Rechenzeit spart.
So ein zusätzlicher Chip kommt auch für Gaming Features wie LEDs und haptisches Feedback zum Einsatz. Nubia nennt diesen „Red Core 1“. Ebenfalls mit Extras ausgestattet ist der Fingerabdrucksensor, der dient nämlich nicht nur zum Entsperren des Handys, sondern beherbergt auch einen Pulsmesser, welcher recht genau funktioniert.
Gut schlagen sich auch die Lautsprecher am Smartphone. Nubia entscheidet sich für echte Stereo-Lautsprecher. Der Sound wird also nicht durch die Ohrmuschel abgegeben. Der Klang ist gut, war aber beim Black Shark 4 Pro noch mal etwas besser.
Wo wir gerade beim Sound sind. VoWiFi und VoLTE sind verfügbar (getestet mit O2 und Vodafone SIM) und über die Gesprächsqualität kann ich nicht meckern. Widevine mit Level 1 wird unterstützt und entsprechend laufen die Streaming-Anbieter in der Regel mit Full-HD über den Bildschirm. Im Test kann ich das für Disney+, Netflix und Amazon Prime bestätigen.
Akkulaufzeit des RedMagic 7 Pro
Gamingsmartphones und eine gute Akkulaufzeit sind zwei Dinge, die sich bisher nicht gut vertragen haben. Zugegeben, ein ähnliches Problem gibt es auch bei Gaming-Laptops. Wo viel Leistung abgefragt wird, wird eben eine große Batterie benötigt, zumindest wenn man es mobil halten will. Nubia verbaut einen 5000 mAh Akku und das ist nun mal Standard bei Smartphones. Das sind dennoch 500 mAh mehr als beim Black Shark 4 Pro, aber reicht das, um eine ähnliche Ausdauer zu erzielen?
Es gilt 9 Stunden zu schlagen. Der Lüfter wird deaktiviert und die Durchgänge sind einmal mit 60/90 Hz, da der Unterschied der Laufzeit hier marginal ist und einmal mit 120 Hz, da dies in der Regel deutlich an Laufzeit frisst.
Der Unterschied in der Akkukapazität macht sich nur leicht bemerkbar. Bei 60/90 Hz erreicht das RedMagic 7 Pro immerhin 9,5 Stunden und bei 120 Hz sind es noch 8,5 Stunden. Damit liegt man in beiden Bereichen leicht über der Gaming-Konkurrenz, was aber rein auf die höhere Kapazität zurückzuführen ist. Im Vergleich zu anderen Flagships schneidet das RedMagic 7 Pro eher mau ab.
Leider funktioniert unser normal verwendeter PC-Mark nicht mit dem RedMagic 7 Pro. Die Pop-Up Nachricht, dass der Akkustand 20 % erreicht hat, bricht leider regelmäßig den Benchmark ab. Auch das ist wieder ein nerviges Systemproblem, denn im RedMagic OS lässt sich das einfach nicht deaktivieren.
Bei normaler Nutzung, also ohne Gaming und wenn das Smartphone die Bildwiederholfrequenz selbst regelt, hält das RedMagic 7 Pro 10 Stunden durch, liegt aber weiterhin am Ende des Mittelfeldes. Während des Spielens sollte man eine Power Bank oder gleich ein Ladegerät griffbereit haben, denn dann wird der Akku rasend schnell leer gesaugt. Da hilft es auch wenig, dass im Game-Space die Prozessorleistung reguliert werden kann.
Immerhin ist das RedMagic 7 Pro auch schnell wieder fit. Durch 65 Watt Schnellladen benötigt das 7 Pro nur 33 Minuten für eine vollständige Ladung. Nach 20 Minuten ist man bereits bei 50 % angelangt, 80 % gibts dann bei der 27 Minuten Marke. Klar, in der Zeit ist das Black Shark 4 Pro komplett geladen, aber 120 Watt Laden ist bisher eher ein Alleinstellungsmerkmal. Kabellos Laden ist leider nicht möglich.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenFalls der Akku voll ist, ihr aber am Ladegerät daddeln wollt, steht euch die Funktion “charge Separation” (Ladeaufteilung) zur Verfügung. In diesem Modus wird der Akku nicht mehr geladen, sondern nur noch das Smartphone mit Energie versorgt, das wiederum, reduziert die verursachte Wärme und schont gleichzeitig den Akku.
Testergebnis
Eine neue Generation heißt bei Nubia mehr Performance, mehr Speicher, mehr Features und natürlich ein besonderes (auffälliges) Design. Leider scheitert das Smartphone aktuell noch an Kinderkrankheiten, die hauptsächlich auf die Software zurückzuführen sind. Gerne würde ich die 10 Punkte in Leistung und System vergeben. Während der Leistungspart zurzeit die Spitze der Bestenliste anführt, sitzt im System-Teil, der ein oder andere Käfer (Bug). Meist nichts Tragisches, aber perfekt ist es eben auch nicht.
Zudem sind nach wie vor die Kameras verbesserungswürdig. Den Schritt hin zur unter dem Display befindlichen Selfie-Cam ist geglückt, für den Gaming-Aspekt hervorragend und besser ausgeführt als erwartet, aber die rückseitigen Kameras könnten etwas mehr Feinschliff vertragen.
Abseits davon bietet das RedMagic 7 Pro imposante Leistung mit einem SD 8 Gen 1, die so noch nicht erreicht wurde. Ob man diese Werte auch ohne Lüfter knacken kann, wird unter anderem das Black Shark 5 Pro zeigen. Die Gamingumgebung und auch die Schultertasten wurden weiter verfeinert und funktionieren traumhaft, auch wenn es an Übersetzungsfehlern in den verknüpften Menüs nur so wimmelt. Man kann nur hoffen, dass hier Updates Abhilfe schaffen.
Für satte 800 € lässt sich Nubia den leichten Performance-Vorsprung aber fürstlich bezahlen. Ich finde den Preis bei der nahenden und teils schon bestehenden Konkurrenz in Form normaler High-End Smartphones sehr selbstbewusst gewählt. Daher vertrete ich erst mal die Aussage, dass nur absolute Enthusiasten zugreifen sollten. Trotzdem führt es erst mal unsere Gaming-Bestenliste an. Wer ein Gaming-Smartphone will und sich nicht mit kleinen Ungereimtheiten herumschlagen möchte, greift vorerst noch zur letzten Generation wie dem RedMagic 6R oder sieht sich bei der Konkurrenz zum Beispiel ASUS oder Xiaomi um.
Besser klassifiziert sich preislich übrigens das RedMagic 7 (ohne Pro), welches bei ähnlicher Ausstattung schon für 630 € zu haben ist.
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Guter Testbericht, den ich allerdings an einigen Stellen nicht teile und nach einem langen Schriftwechsel mit dem Support auch belegen könnte. Zunächst ist die Reichweite des BT beklagenswert, es kommt dauernd zu Verbindungsabbrüchen bei Entfernungen ab 5m, im Auto findet kein Autorefresh der Anruflisten oder Kontakte statt, stellenweise mußte ich meine Smartwatch 3x am Tag komplett neu pairen, damit das wieder funktionierte… WLAN ist auch so eine Sache, nach dem Update auf v4.13 brach die Downloadrate übers WLAN dramatisch ein und mir wurde beschieden, daß die Standards 2.4 und 5Ghz nicht sauber supported würden. Nach dem Update auf v4.14 wurde… Weiterlesen »
Danke für den Test.
Was mir fehlt ist ein Satz zur Lautstärke des Lüfters.
Hi Sam,
Also ich habe den Lüfter mal mit einem anderen Handy gemessen. Im normalen Modus hat er so 25-29 dezibel. Auf maximum kommt er schon mal an die 45-50. Gemessen aus 10 cm Entfernung.
Wenn man eine Soundausgabe oder Kopfhörer hat, stört es nicht weiter. Ist aber alles leise, ist das Geräusch bei Turbo schon etwas penetrant.
LG
Max