CPU | Snapdragon 7 Gen 1 - 4 x 2,4GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 644 |
Display | 2790 x 1188, 6,9 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | MyOS - Android 13 |
Akkukapazität | 4310 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 2MP (dual) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 20, 26, 28, 66, 38, 40, 41 |
5G | 1, 2, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 40, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 209 g |
Maße | 170 x 75,5 x 7 mm |
Antutu (v10) | 675669 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Nubia |
Getestet am | 21.05.2024 |
Inhaltsverzeichnis
So langsam kommt Bewegung in den Foldable-Bereich. In diesem Test dreht sich alles um das neue Nubia Flip 5G. Nubia ist für besondere Smartphones bekannt, man denke nur an das Nubia Z60 Ultra (zum Test). Beim neusten Gerät treffen wir hingegen auf Mittelklassehardware, verpackt in einem Foldable. Welche Einschränkungen es zu den High-End Produkten wie dem Samsung Galaxy Z Flip 5 (zum Test) gibt, werden wir im Test sehen.
Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 599 € für Deutschland. Bedauerlicherweise sind wir von den günstigen asiatischen Preisen weit entfernt. Dafür erhält man zumindest 8GB RAM und 256 GB Festspeicher, ein 6,9 Zoll großes AMOLED-Display mit bis 120 Hertz Bildschirmwiederholungsfrequenz und einen 4310 mAh großen Akku. Angetrieben wird das Smartphone von einem Snapdragon 7 Gen.1. Die letzten 3 Wochen hat mich das Nubia Flip im Alltag begleitet und mein aktuelles Honor 5 Magic Lite (zum Test) ersetzt. Bis vor ein paar Tagen habe ich noch das Samsung Z Flip5 als Daily-Driver verwendet, aber aus zwei gravierenden Gründen aufgegeben. Zum einen war es die schlechte Performance mit OneUI 6.1 und zum Zweiten die Falte im Display, welche das Lesen von OR-Codes manchmal schwierig gestaltet hat. Aber in diesem Test dreht es sich um das Nubia Flip 5G und nicht um Samsung.
Design und Verarbeitung des Nubia Flip 5G
Für das Nubia Flip 5G hat sich der Hersteller aus einem Mix aus Aluminium und Glas entschieden. Ebendarum fällt auch das Gewicht mit 209 Gramm ein wenig höher aus, als von normalen Smartphones gewohnt. Dafür ist im zusammengeklappten Zustand das Nubia Flip 5G mit 87,6 x 75,5 x 15 Millimeter ausgesprochen klein. Leider ragt das Frontdisplay mit Kameraelement 2,5 mm aus dem Gehäuse. Die Bedienelemente befinden sich auf der linken Seite und der orange Powerbutton mit integriertem Fingerabdruckscanner sticht hervor.
Was allerdings auffällt, die beiden Flächen liegt nicht plan aufeinanderliegen, sondern ein schmaler Keil entsteht. Damit kann sich auch im geschlossenen Zustand Schmutz und Staub zwischen den Hälften sammeln. Loben möchte ich dagegen das geringe Längsspiel zwischen Ober- und Unterseite. Nicht einmal 1 mm ist der Versatz. Das war bei meinem Samsung Galaxy Z Flip 5 schlechter.
Das Öffnen des Nubia Flip 5G geht leicht vonstatten, allerdings ist das Gefühl nicht so satt wie beim Samsung. Besonders ärgerlich ist die nicht feste Arretierung der Oberseite ab dem Winkel von circa 45 Grad. Ab diesem Winkel fällt der Bildschirm nicht mehr zusammen. Hält man dann das Unterteil fest und bewegt die Hand, wackelt das Oberteil, als wäre das Scharnier locker. Je größer der Öffnungswinkel, umso geringer das Phänomen. Vom Samsung Galaxy Z Flip 5 kenne ich dieses Verhalten nicht.
Im geöffneten Zustand sind die Abmessungen 170 x 75,5 x 7 Millimeter und es fällt der relative breite Rand um das Smartphone auf. Dieser beträgt 3,5 mm am Rand und oben und unten jeweils 5,5 mm. Dafür ist das Display durch den umgebenden Kunststoffrahmen gut geschützt, da es ein wenig tiefer liegt. Der Rest des Smartphones ist aus Aluminium gefertigt, nur unterbrochen von 8 Antennenstreifen. Auf der Rückseite kommt Glas zum Einsatz und gibt dem Nubia Flip 5G einen tollen haptischen Eindruck, welcher von einem Verarbeitungsmangel getrübt wird. Schaut euch dazu das Bild von der rechten Seite und man kann erkennen, dass Ober- und Unterseite nicht bündig miteinander verbunden sind. Die Kante ist spürbar und auf der linken Seite nicht vorhanden. Punkten kann dagegen der Bildschirm, denn die Falz ist geringer als beim Samsung Galaxy Z Flip 5 und spürbar nicht so ausgeprägt. Der USB-C 2.0 Anschluss wurde klassisch an die Unterseite gebaut, gemeinsam mit dem Mikrofon und einem Teil des Stereo-Lautsprechers. Der andere Teil ist die Hörmuschel. Für den Dual-SIM-Kartenslot hat ZTE die linke Seite reserviert. Neben der Farbe Gold, die wir testen, gibt es das Nubia Flip 5G noch in Schwarz und Flieder.
Lieferumfang des Nubia Flip 5G
Der Lieferumfang des Nubia Flip 5G fällt umfangreich aus. Neben einem passenden Schnellladegerät mit 33 W und einem passenden USB-Kabel in 1,2 m Länge, legt der Hersteller auch eine passende Hülle bei. Diese ist aus einem transparenten Kunststoff gefertigt und fügt sich perfekt um das Smartphone. Durch das Klappprinzip ist es unheimlich schwer, eine passende Hülle von Drittanbietern zu finden, welche nicht rutscht. Diese Erfahrung habe ich ausgiebig beim Samsung Z Flip 5 gemacht, insofern, danke Nubia für den Lieferumfang. Die Kurzanleitung und die SIM-Nadel sind dann schmückendes Beiwerk.
Display des Nubia Flip 5G
Mit 6,9 Zoll fällt das Hauptdisplay des Nubia Flip üppig aus und auch die Darstellung kann überzeugen. Mit einer Auflösung von 2790 x 1188 Pixeln sind einzelne Pixel nicht mehr zu erkennen, da die Pixeldichte bei hohen 439 Pixeln pro Zoll liegt. Nur das längliche 21:9 Format des AMOLED-Displays könnte den einen oder anderen stören. Leider spiegelt die Folie stark, deshalb kommt es manchmal zu Schwierigkeiten beim Ablesen im Sonnenlicht, auch wenn die maximale Helligkeit gute 1720 Lux beträgt. Diese wird aber nur im automatischen Modus erreicht. Im manuellen Modus liegt die maximale Helligkeit bei 820 Lux.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxIn Relation zur Konkurrenz ist das Display ausgesprochen hell und braucht sich nicht zu verstecken. Mir hat der große Regelbereich der Lichtsensor gefallen, denn bei Dunkelheit reduziert dieser auf eine augenschonende Helligkeit. Dabei arbeitet dieser schnell und zuverlässig.
Mit maximalen 120 Hertz Bildschirmwiederholungsfrequenz ist das Nubia Flip 5G auch in diesem Punkt hervorragend aufgestellt. Auf LTPO muss aber verzichtet werden. Die Automatik wechselt automatisch zwischen 120 Hz und 60 Hz, obwohl das Display noch eine Zwischenstufe mit 90 Hertz besitzt. Als Benutzer hat man die Wahl zwischen Automatik, 120 Hz, 90 Hz oder 60 Hz. Das AMOLED-Display kann mit tollen Farben und Kontrasten punkten. Die Blickwinkelstabilität ist hoch, auch wenn dann natürlich der Knick der Anzeige optisch wesentlich präsenter ist. Bei einer frontalen Betrachtung fällt dieser nur minimal auf. Durch die Flexibilität des Bildschirmes ist dieser nicht gut gegen Kratzer geschützt, aber von diesem Problem sind alle Foldables betroffen. Es bleibt zu hoffen, dass die Schutzfolie lange hält und nicht wie bei meinem Samsung Galaxy Z Flip 5 sich an den Rändern löst. Mit einer hohen PWM-Frequenz von 2160 Hertz sollten auch empfindliche Personen keine Einschränkungen bei Nutzung des Bildschirmes spüren.
Wer die satten Farben des Nubia Flip 5 nicht mag, hat im System die Möglichkeit, die Farben ganz individuell anzupassen, und stufenlos eine etwas wärmere oder kühlere Einstellung zu wählen. Für die Nacht empfiehlt es sich, das terminierte Nachtlicht zu nutzen, um die Blaulicht terminiert zu reduzieren oder man nutzt einfach den Dunkelmodus. Auch dieser kann terminiert oder dauerhaft aktiviert werden.
Mit 10 Bit Farbtiefe und Unterstützung von HDR10 und HDR HLG und auch die 100 % Abdeckung des DCI-P3 Farbraum unterstreicht einmal mehr die hohe Qualität des Displays. Natürlich wird auch Widevine Level 1 unterstützt und zusammen mit dem HDR sehen die gestreamten Medien wunderbar aus, wäre nicht der Rand an der Seite.
Das Frontdisplay ist kreisrund und fällt mit 1,43 Zoll relativ klein aus. Ungünstigerweise schweigt der Hersteller zu den Spezifikationen. Die Bildschirmwiederholungsfrequenz liegt bei 60 Hertz und die Helligkeit ist hoch genug, um auch bei Sonnenlicht abgelesen zu werden. Es sind leider nur wenige Einstellungen möglich, wie wir noch im Bereich System sehen werden.
Leistung
Das Nubia Flip 5G wird vom Hersteller mit einem Snapdragon 7 Gen 1 ausgestattet. Die Mittelklasse-CPU wurde 2022 vorgestellt und vereint acht CPU-Kerne in sich. Vier davon sind als ARM Cortex-A710 mit bis zu 2,4 GHz ausgelegt, während die vier weiteren vier Cortex-A510-Kerne mit bis zu 1,8 GHz eher für das Energiesparen zuständig sind. Der CPU zur Seite stehen mindestens 8 GB RAM und 256 GB, es ist aber auch eine Variante mit 12 GB RAM und 512 GB Festspeicher erhältlich. Der Arbeitsspeicher ist als moderner LPDDR5 ausgelegt, wobei der UFS-Festspeicher eigentlich Version 3.1 sein sollte, dafür aber relativ träge ist. Es werden Lesegeschwindigkeiten von 1000MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von 850MB/s erreicht. Eine Erweiterung des Speichers ist nicht möglich.
Antutu (v9)Im Vergleich zur Konkurrenz liegt das Nubia Flip 5G klar zurück und Qualcomm ist mit Snapdragon 7 Gen 1 nicht der große Wurf gelungen. Die in 4 nm gefertigte CPU befindet sich unterhalb des Niveaus eines Snapdragon 778G. Ich hatte während der Nutzung nicht das Gefühl, dass die Bedienung träge ist, aber in einem Smartphone über 500 € erwarte ich mehr Power. Wäre nicht der besondere Formfaktor, würde man die Hardware eher um die 300€ erwarten.
Durch das große Display bereiten Spiele viel Spaß auf dem Smartphone. Mit mittleren Details sind auch aufwendige Spiele auf dem Nubia Flip 5G möglich. Die Abtastrate der Anzeige ist ausreichend hoch. Während des Spielens fiel mir die hohe Wärmeabgabe des Smartphones auf. Es wird nicht unangenehm warm in der Hand, aber schon deutlich spürbar. Eine Drosselung, wie von Spitzenprozessoren gewohnt, war nicht zu beobachten.
System des Nubia Flip 5G
ZTE setzt beim Nubia Flip 5G noch auf Android 13, allerdings in einer eigenen Kreation namens myOS 13. Diese ist optisch ziemlich entfernt von dem Stock-Android. Auf einen App-Drawer verzichtet dabei der Hersteller und gruppiert alle Apps auf dem Homescreen, welcher dann um die passenden Seiten ergänzt wird. Dabei erlaubt das System umfangreiche Anpassungen an die eigenen Vorlieben. Diese sind zumeist logisch aufgebaut und die Suchfunktion unterstützt wunderbar. Zur Entsperrung stehen sowohl Face-Unlock als auch der seitliche Fingerabdruckscanner zur Verfügung. Beides funktioniert tadellos.
Es ist sowohl eine Bedienung mit Gesten als auch mit den Navigationstasten möglich. Diese lassen sich ebenfalls anpassen, genauso wie Schriftgrößen und die Darstellung. Bedauerlicherweise verzichtet der Hersteller nicht auf Bloatware. Diese lässt sich teilweise nur deaktivieren, aber nicht deinstallieren. Wenn man sich daran stört, sollte man auf ADB Appcontrol (zur Anleitung) zurückgreifen. Updates wurden vom Hersteller während des Tests nicht angeboten und es bleibt zu hoffen, dass Nubia noch ein Update auf Android 14 bereitstellt.
Die Einstellungen für das Frontdisplay sind nur sehr rudimentär. Eigene Anpassungen sind leider nicht möglich. Insgesamt 8 Funktionen werden angeboten. Zusätzlich wird man über eingehende Anrufe informiert. Die Konkurrenz ist wesentlich weiter und nutzt das Frontdisplay ausgiebiger.
Kamera
Die Kamera des Nubia Flip 5 ist eher unspektakulär und besteht im Prinzip nur aus einer Front- und Hauptkamera. Der zweite Sensor ist nur für die Tiefeninformationen zuständig. Allerdings muss man die beengten Platzverhältnisse beachten, denn auch die Konkurrenz hat nicht mehr zu bieten. Die Sensoren sind bestens bekannt aus anderen Smartphones. Beim Samsung JN1 setzt der Hersteller auf ein 4:1 Binning, erlaubt aber auch einen Zugriff auf die vollen 50 Megapixel. Dabei wird der Sensor, falls gewünscht, von Smart-AI getauften Intelligenz unterstützt. Die 16-Megapixel-Frontkamera hat einen festen Fokus.
- Hauptkamera: 50 Megapixel (Samsung ISOCELL JN1), f/1,8, Autofokus
- Frontkamera: 8 Megapixel (Omnivision OV16a), f/2.45
Natürlich kann auch das Nubia Flip, den coolen geteilten Flip-Modus nutzen und man kann das Smartphone einfach hinzustellen. In diesem Fall wird der Bildschirm geteilt. Und natürlich ist das Frontdisplay als Sucher nutzbar und macht die Hauptkamera zur Selfiekamera. Ich nutze dieses Feature ausgesprochen gerne. Der Samsung JN1 kann dann seine Qualitäten ausspielen, wobei dieser Sensor eine wirkliche Wundertüte ist. Vor kurzem habe ich das Blackview Color 8 (zum Test) getestet, mit ebendiesem Sensor und die Bilder waren mindestens eine Stufe schlechter. Aber schaut euch die Aufnahmen selbst an und bildet euch ein eigenes Urteil.
Tageslichtaufnahmen
Die Aufnahmen des Nubia Flip 5G werden extrem farbenfroh und das auch ohne HDR. Nubia hat die Kamerasoftware angepasst an den Sensor und bietet eine 26 mm und 50 mm Brennweite an und damit gewissermaßen einen 2x digitalen Zoom. Zusätzlich gibt es noch einen Pro-Modus mit RAW als Dateiformat. Aber meine Aufnahmen sind alle im intelligenten Modus entstanden und überraschen für diesen Sensor. Abgesehen von der Farbe, stimmt die Schärfe und auch der Weißabgleich. Der Fokus wird richtig gesetzt. Nur an den Details mangelt es. Sobald näher in das Bild zoomt oder es in Originalgröße betrachtet, fallen die fehlenden Details auf. Auch die Trennung von Objekten befindet sich nicht auf höchsten Niveau. Gegenlicht bereitet der Software allerdings ein wenig Probleme.
Auf HDR kann verzichtet werden. Es hellt minimal die Szenerie auf, ohne großartig den Kontrast zu erhöhen. Innenaufnahmen gelingen relativ gut und auch bei Kunstlicht erreichen Bilder ein gutes Niveau. Mit der Dämmerung beginnen auch die Probleme der Kamera. Die Software versucht gegenzusteuern, aber der Samsung JN1 ist nicht der lichtstärkste Sensor.
In der Summe ist die Kamera für Tageslichtaufnahmen gut geeignet und das Zusammenspiel zwischen Software und Sensor funktioniert astrein. Die extrem farbenfrohe Optik muss man aber mögen. Der zweifache digitale Zoom ist brauchbar, da nur geringe Qualitätseinbußen in Kauf genommen werden müssen.
Nachtaufnahmen
In der Nacht gelingen Bilder auf Mittelklasse-Niveau. Die Helligkeit der Bilder ist in Ordnung und auch Details werden korrekt aufgenommen. Bedauerlicherweise lässt zum Rand die Schärfe nach und es kommt zum Bildrauschen. Die Schärfe der Bilder ist verbesserungswürdig und auch die Farben sind wie schon am Tag sehr ausgeprägt. Zumindest hat der Autofokus korrekt gearbeitet, aber es bleibt zu meiner Sicht nur ein befriedigendes Ergebnis in der Nacht für das Nubia Flip 5G.
Frontkamera
Ja, man kann die Frontkamera nutzen und die Bilder werden auch ganz ok, aber dank des Frontdisplay lohnt es sich, die Hauptkamera zu verwenden. Nur die Bedienung des Frontbildschirms ist manchmal ein wenig schwierig, weil man mit dem Daumen den Sensor verdeckt. Zur Frontkamera selbst liefert der 16-Megapixel-Sensor solide Ergebnisse ab. Der Hautton wird gut getroffen und auch der Fokus stimmt. Die Schärfe halte ich für ausreichend.
In der Nacht setzt sich das Bild vom Tag fort. Die Frontkamera ist in Ordnung und auch bei Dunkelheit können Selfies entstehen. Bildrauschen wird von der Software wunderbar eliminiert. Der Fokus arbeitet bei beiden Kameras astrein und die Bilder werden ausreichend hell.
Videos
Auch Videoaufnahmen sind mit dem Nubia Flip 5G möglich und nutzt die Fähigkeiten der CPU aus. Mit der Hauptkamera sind Aufnahmen in 4K und 30 fps möglich. 60FPS-Aufnahmen gibt es nur in Full-HD. Die Videos werden brauchbar stabilisiert. Mit der Frontkamera sind dagegen nur 1080p und 30 fps möglich.
Zwischenfazit Kameras
Ich hätte mir persönlich einen besseren Sensor im Nubia Flip als Hauptkamera gewünscht. Der Samsung JN1 ist per se nicht schlecht, hat aber nichts in einem Smartphone über 500 Euro zu suchen. Man merkt klar die Optimierungen seitens des Herstellers auf diesen Sensor und vor allem am Tag kann die Kamera überzeugen. In der Nacht lässt die Qualität dann merklich nach. Videoaufnahmen in 4K funktionieren zuverlässig und auch die Stabilisierung arbeitet wie gewünscht. Alles in allem ein befriedendes Ergebnis des Nubia Flip 5G.
Konnektivität und Kommunikation
Im Bereich Konnektivität ist das Nubia Flip 5G gut aufgestellt. Neben 4G inklusive Band 20 wird auch 5G unterstützt und der Empfang ist einwandfrei. Zur Verbesserung der Sprachqualität wird sowohl VoLTE als auch VoWiFi unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem zweiten Mikrofon zur Geräuschminimierung war die Gesprächsqualität während mehrerer Telefonate stets gut. Folgende Bänder bringt das Smartphone mit:
- 4G: 1/2/3/4/5/7/8/12/23/17/20/26/28/38/40/41/66
- 5G: N1/N2/N3/N7/N8/N20/N28/N38/N40/N41/N66/N77/N78
Und der gute Eindruck setzt sich im WiFi fort. Das Nubia Flip 5G unterstützt WiFi 6 und vor allem die Reichweite überzeugt. Selbst nach drei Wänden ist der Empfang und Durchsatz ausgezeichnet. Für drahtlose Kommunikation ist auch Bluetooth 5.2 und NFC verbaut und das Smartphone unterstützt etliche Codecs und die Verbindung war auch über längere Entfernungen stabil. Mit AAC, aptX, aptX HD, aptX adaptive, LDAC und LC3 fehlt nur LDHC bei den unterstützten Codecs. Ansonsten kann noch der USB-C-Anschluss oder die guten Stereolautsprecher für die Medienwiedergabe verwendet werden. Die sind lauter als die des Samsung Galaxy Z Flip 5, aber ein wenig arm an Bass. Zumindest übersteuern die Lautsprecher selbst bei höchster Lautstärke nicht.
Für die Navigation vertraut Nubia auf das Quartett GPS/Galileo/Glonass/Beidou und kann Sekundenschnelle selbst in Fensternähe einen GPS-Fix durchführen. Die Genauigkeit ist auf 3 m begrenzt, trotzdem für die Navigation vollkommen ausreichend, da auch ein E-Kompass verbaut wurde. An weiteren Sensoren hat ZTE im Nubia Flip 5G alles verbaut, was nötig ist.
- Beschleunigungssensor
- Näherungssensor
- Helligkeits-Sensor
- Gyroskop
- Kompass
- Hall-Sensor
Akkulaufzeit des Nubia Flip 5G
Durch die Bauform ist der Platz auch für den Akku begrenzt. Trotzdem schafft es der Hersteller im Nubia Flip 5G einen 4310 mAh großen Akku zu verbauen und legt damit die Messlatte ziemlich hoch und lässt auf eine lange Laufzeit hoffen. Aber leider ist dem nicht so. Die Laufzeit mit 10 Stunden und 11 Minuten bei 120 Hertz enttäuscht ein wenig. Ein Tag ist durchaus mit dem Nubia Flip 5G zu schaffen, man benötigt dann aber auch am Abend eine Steckdose zum Laden. Die durchschnittliche Bildschirmzeit lag am Tag bei 6 Stunden normaler Nutzung.
Akkulaufzeit Einheit: StdDamit bewegt sich das Smartphone halbwegs auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Nur die beiden Oppo-Smartphones sind messbar besser, trotz gleich großem Akku. Wer möchte, kann mit einer reduzierten Bildschirmwiederholungsfrequenz die Laufzeit auf etwa 7 Stunden steigern. Eine Stunde YouTube-Konsum verschlingt 11 % vom Akku.
Zum Glück kann das Nubia Flip 5G mit 33 Watt relativ zügig geladen werden. Mit einer Ladezeit von 52 Minuten kann es sich knapp an die Spitze des Testfeldes setzen. Nach knapp 10 Minuten waren schon die ersten 27 Prozent wieder im Akku und nach 16 Minuten 42 Prozent. Damit kann das Smartphone auch schnell mal zwischengeladen werden, falls der Akku zur Neige geht.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenAuf kabelloses Laden muss bedauerlicherweise verzichtet werden. Hier merkt wieder einmal die Einschränkungen gegenüber Samsung oder Motorola.
Testergebnis
Der Test des Nubia Flip 5G war ein wenig ambivalent oder wie man bei mir Norden gerne sagt, nicht Fisch, nicht Fleisch. Es wechseln sich Licht und Schatten ab. Auf den ersten Blick wirkt das Smartphone im geschlossenen solide und erst auf den zweiten Blick fallen die kleinen Mängel in der Verarbeitung auf. Besonders das Scharnier, welches beide Gehäuseteile verbindet, wirkt ein wenig unausgereift. Dafür kann der Bildschirm voll überzeugen, auch wenn die Ränder breiter sind, als man es vom Samsung Galaxy Z Flip 5 kennt. Android 14 ab Werk und eine bessere Kamera wären toll gewesen, aber spiegeln genauso wie die CPU die Mittelklasse wider. Positiv bewerten möchte ich den Lieferumfang und auch den starken Empfang sowohl im mobilen Netz als auch beim WLAN. Auch wenn das Nubia Flip 5G das günstigste Foldable momentan in Deutschland ist, erscheint mir der Preis von 599€ deutlich zu hoch. Für diesen Preis ist auch ein Samsung Galaxy Z Flip 4 (zum Test) erhältlich, mit einer besseren Ausstattung und gleicher Laufzeit oder aber ab rund 700 € den Nachfolger, das Flip 5 (zum Test) und auch das Motorola Razr 40 Ultra (zum Test).
Somit muss ZTE auch in Hinblick auf die fragwürdige Updatepolitik noch ein wenig an der Preisschraube drehen, um das Nubia Flip 5G attraktiver zu machen. Sollte sich das Smartphone zeitnah unter 400€ einpendeln, wäre es eine Empfehlung wert.
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Was hat ein veraltetes Android 13 mit Mittelklasse zu tun? Selbst auf Einfachtablets bekommt man Android 14 geliefert…
der Prozessor is halt ein Witzbold.
…und von Samsung gefertigt. Daher auch die schlechte Akkulaufzeit.