Im Vergleich zu Googles „Find My“-Netzwerk funktioniert Apples „Wo ist?“ schon hervorragend. Kleinen Tracker am persönlichen Gegenstand anbringen und schon kann er einfach und fast überall geortet werden. Wir haben so einen Tracker im Kreditkartenformat von Novoo im Praxistest. Einfach in den Geldbeutel stecken und dank des „Wo ist?“-Netzwerks, zu dem jeder iPhone-Nutzer beiträgt, findet man den Tracker bei Verlust schnell wieder. Mit 25€ ist die Novoo Air Tag Karte sogar minimal günstiger als der originale Apple AirTag.
Einrichtung & Funktionen
Die kleine Air Tag Karte misst 85 x 54 x 2 Millimeter – so groß wie eine klassische Kreditkarte – und sie wiegt 12 Gramm. Innen drin sind der 540mAh Akku und Lautsprecher verbaut. Unten rechts ist ein Button zur Bedienung. Der erfordert einen strammen Druck und die Befehle notiert man sich am besten (z.B. als Screenshot auf dem Handy):
- Karte einschalten: 1x Drücken – Lautsprecher piept einmal
- Karte ausschalten – Button 6 Sekunden gedrückt halten – zweimal piepen („Di – Di“), Button loslassen, langes Piepen bestätigt das Ausschalten.
- Karte komplett zurücksetzen: 5x schnell Drücken innerhalb von 5 Sekunden – Lautsprecher piept dreimal („Di – Di – Di“), dann für 6 Sekunden gedrückt halten, bis es zweimal piept
Zertifiziert ist die Novoo Karte nach IP68. Sie kann also ruhig nass werden. Zerstört werden kann sie eigentlich nur, indem man sie durchbiegt / knickt, aber sie ist etwa so hart wie drei Kreditkarten zusammen.
Die Einrichtung funktioniert ganz einfach über die iOS „Wo ist?“ App. Hier unter „Objekte“ auf das Plus-Symbol und dann auf „Anderes Objekt hinzufügen“. Das Objekt wird gesucht und der „NOVOO Smart Tag“ sollte gefunden werden. Schon ist die Air Tag Karte einsatzbereit.
Praxisnutzung mit der Novoo Air Tag Karte
So funktioniert es: Apple Air Tags oder die Novoo Air Tag Karte haben dauerhaft Bluetooth Low Energy aktiviert. Ein iOS-Gerät in Reichweite mit mobilen Daten – also iPhone und iPad – gibt den Standort dann anonym an den Tracker-Besitzer weiter.
Zum Beispiel: Man lässt den Geldbeutel im Café liegen. Dann wird man benachrichtigt, dass man einen Gegenstand zurückgelassen hat. Dazu hat man den zuletzt gemerkten Standort vom eigenen iPhone. Hat sich der Tracker bereits weiter bewegt, dann bekommt man von anderen iOS-Nutzern den Standort.
Gegenstand mit Tracker verloren? Einfach in der App als verloren markieren und eine Telefonnummer hinterlegen. Wenn jemand, also ein iOS-Nutzer bestenfalls, den Gegenstand findet, kann er anrufen.
Nicht so gut sind die Erfolgschancen an nicht stark frequentierten Orten. Zum Beispiel, wenn der Schlüssel beim Joggen im Wald aus der Tasche fällt und das Smartphone nicht dabei ist. Dann muss man hoffen, dass ein anderer iOS-Nutzer vorbeikommt, damit dieser den Standort des Novoo Trackers weitergeben kann.
Beim Suchen des Trackers hat man die GPS-Koordinaten in der „Wo ist?“-App und kann dort hin navigieren. Sobald man in Reichweite vor Ort ist, sollte man dann den Lautsprecher der Novoo Karte bimmeln lassen. Novoo gibt eine Lautstärke von 80 Dezibel an. Das ist nicht besonders viel. Im Wald hört man die Karte auch 20 Meter entfernt. In der belebten Stadt wird man es schon schwer haben, die Karte zu hören. Komfortabler wäre UWB, das haben Apple Air Tags, so wird man metergenau in die richtige Richtung gelotst.
Im Praxistest bin ich mit der Novoo Karte und einem Apple Air Tag eine Runde durch unser kleines Dorf gelaufen. Letztlich haben beide Tracker genau die gleichen drei Standorte gemeldet.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit wird von Novoo mit 6 Jahren angegeben. Apples AirTag soll 1 Jahr Laufzeit bieten, aber die Batterie ist danach austauschbar. Die Novoo Air Tag Karte ist nach mit leerem Akku ein Fall für die Tonne. Aber gut, 6 Jahre können wir keinesfalls so schnell überprüfen und bisher zeigt der Akku nach drei Wochen Nutzung auch natürlich noch 100% an. Die Laufzeit lässt sich auch signifikant steigern, indem man den Tracker regelmäßig ausschaltet und nur unterwegs anmacht.
Testergebnis
Apples „Wo ist?“-Netzwerk ist schon wesentlich länger auf dem Markt, als das Tracker-Netzwerk von Google, und funktioniert sehr gut. Die Alternative von Novoo ist definitiv gelungen. Zwar ist die Novoo Air Tag Karte nicht günstiger als das Original, aber dafür passt der Tracker vom Drittanbieter super in den Geldbeutel und die Akkulaufzeit ist mit 6 Jahren extrem gut. Die Nachteile sind schnell benannt: Die Novoo Air Tag Karte hat kein UWB, was keine Meter-genaue Ortung erlaubt. Da muss man auf den Lautsprecher zurückgreifen. Und ist der Akku einmal leer, kann er nicht nachgeladen werden.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Das ist doch eine spannende Sache. Ich hab seit einem halben Jahr diese neuen MotoTags von Motorola im Gebrauch, und auch wenn sie dank Opt-In in Googles Netzwerk niemals so gut wie “Wo ist” werden werden, funktionieren sie hier in der Großstadt ganz gut. Hilft einem vielleicht nicht so sehr im Wald (da hilft natürlich auch wenig), aber wenn mir mal wieder jemand die Fahrrradtasche vom Rad stibitzt ist es doch nützlich.
Hoffe, dass Novoo sich hier auch dazu herablässt, es wie Motorola zu machen 🙂