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Der Hersteller Novoo ist bekannt für Powerbanks, Ladegeräte und USB-C Hubs aller Art. Nun hat Novoo eine Power Station auf den Markt gebracht, die sich an Camper, Vanlifer oder Festival-Besucher richtet. Mit einer Kapazität von 80.000mAh oder genauer gesagt 296 Wattstunden bietet die Powerbank im Großformat ordentlich Saft zum Aufladen und Betreiben von Elektrogeräten. Neben mehreren USB-Anschlüssen befindet sich zudem ein 12V KFZ-Anschluss und ein AC-Anschluss an dem Gehäuse. In unserem Test findet Ihr heraus, ob sich ein Kauf lohnt. Zudem gehen wir auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit unseren den Powerstations von XMund und Bluetti ein.
Design und Verarbeitung
Die Novoo Power Station hat Abmessungen von 230 x 230 x 140 Millimeter und ein Gewicht von 3,4 Kilogramm. Sie lässt sich also zur Not auch noch im Rucksack verstauen und kann dank des Tragegriffs auch gut transportiert werden. Das Design ähnelt einem typischen Baustellenradio. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff in schwarzer Farbe, das von einigen orangen Elementen verziert ist. Die Lüfter befinden sich unterhalb des Tragegriffs und sind etwas in das Gehäuse eingelassen, wodurch ein versehentliches Bedecken der Lüfter verhindert wird. Insgesamt ist die Novoo Power Station gut verarbeitet.
Auf der Unterseite gibt es vier breite Gumminoppen, die für einen stabilen Stand sorgen. Die Rückseite ist mit den technischen Daten und der Aufschrift “Portable Power Station” bedruckt. Eine LED-Leuchte befindet sich auf der rechten Seite. Bei den Powerstations von XMund und Bluetti wurde die LED-Lampe auf der Rückseite angebracht und ist größer. Die Lampe der Novoo Power Station ist insofern auch nicht ganz so leistungsstark, wobei sie dennoch zum Ausleuchten eines kleinen Zimmers genügt.
Auf der Vorderseite befinden sich sämtliche Anschlüsse & Buttons:
- DC-Anschluss zum Aufladen
- 230-Volt AC-Ausgang
- 11-17V/10A KFZ DC-Ausgang
- 2 x 5,5 Millimeter 11-17V/10A DC-Ausgänge
- 1 x USB-C 45 Watt PowerDelivery (Aufladen & Laden)
- 1 x USB-A 18 Watt Quick Charge 3.0 Ausgang
- 2 x USB-A 12 Watt Ausgang
Der Powerbutton dient zum Einschalten der Powerbank und muss vor dem Betrieb immer gedrückt werden. Oberhalb der AC-, DC- und USB-Anschlüsse befindet sich ebenfalls jeweils ein Button, der die Anschlüsse aktiviert. Die Buttons müssen zwingend betätigt werden, bevor man die Anschlüsse nutzt. Wie auch bei den Power Stations von XMund und Bluetti bleiben die Anschlüsse auch aktiv, bis man sie wieder ausschaltet. Dies führt leider auch zu einem Stromverbrauch im Standby, der den Akku entleert, wenn man das Ausschalten vergisst.
Zudem gibt es ein Display mit Hintergrundbeleuchtung. Auf dem Display wird der Akkustand in einem Batterie-Symbol in 20%-Schritten angezeigt. Zudem sieht man, welche Anschlüsse aktuell aktiviert sind. Eine Anzeige der aktuellen Ausgangsleistung wie bei der Bluetti PowerOak AC50s ist hingegen nicht vorhanden. Insgesamt handelt es sich eher um ein zweckmäßiges Display. Hier wäre mehr drin gewesen.
Laden & Energieversorgung
Die Novoo Power Station hat einen Lithium-Polymer Akku, im Gegensatz zu dem Lithium-Ionen-Akku in den getesteten Powerstations von Bluetti und Xmund. Im Alltag macht dies für den Nutzer kaum einen relevanten Unterschied. Prinzipiell sind Lithium-Polymer Akkus etwas langlebiger. Dafür entleeren sie sich schneller, wenn sie nicht verwendet werden. Der Akku hat eine Spannung von 3,7V und speichert 80.000mAh. Umgerechnet in Wattstunden ergibt das eine Kapazität von 296Wh. Wie immer handelt es sich dabei nur um die Kapazität in den Akkuzellen. Durch Spannungsumwandlung und Übertragungsverlust kommt naturgemäß weniger Energie bei den Endgeräten an. Um zu überprüfen, wie viel Power wirklich in der Novoo Power Station steckt, haben wir die Powerstation ein paar praxisnahen Tests unterzogen.
Laden über USB
Die Novoo Powerstation bietet drei USB-A Anschlüsse. Ein einzelner USB-A Port hat einen Output von 18 Watt (Quick Charge 3.0) und die beiden anderen Anschlüsse haben einen Output von 12,4 Watt. Zudem gibt es einen USB-C-Anschluss mit 45 Watt und PowerDelivery. Um zu messen, wie viel Energie wirklich in Endgeräte übertragen werden kann, haben wir verschiedene Elektronikprodukte von der Powerstation aufladen lassen, bis der Akku erschöpft wurde:
- Huawei P40 Pro = 15,54Wh
- iPhone 13 Pro Max (20-100%) = 12,88Wh
- Xiaomi Mi Pad 5 (8-100%) = 29,68Wh
- Honor 50 (20-100%) = 12,72Wh
- Honor MagicBook Pro (20-100%) = 44,8 Wh
- MacBook Pro 16 2021 (40-100%) = 60Wh
Zusammengerechnet ergibt sich eine Kapazität von 175Wh, die in die Akkus der Geräte übertragen wurde. Die effektiv nutzbare Kapazität der 296Wh abzüglich des Verlustes durch Übertragung und Spannungsumwandelung liegt in unserem Test bei 59%. Hier schneidet die Novoo Powerstation schlechter ab als die teurere PowerOak AC50s mit 75% und auch etwas schlechter als die günstige XMund Power Station mit 65%. Wer hier eine praxisnahe Schätzung für das Aufladen von Smartphones und Tablets benötigt: In typische 3,7-Volt Smartphone Akkus können 47.000mAh geladen werden. Das sind etwa 12 Smartphone-Akkus mit einer durchschnittlichen Größe.
Die erreichte Ladegeschwindigkeit hängt natürlich von den unterstützten Standards der Geräte ab. Der USB-C Anschluss liefert bis zu 45 Watt beim Laden von PD-fähigen Laptops (getestet mit MacBook Pro 16 2021). Die Geschwindigkeit zum Laden von Smartphones liegt bei 12,4 Watt über die zwei unteren USB-A Anschlüsse und 18 Watt mit Quick-Charge über den oberen Ladeanschluss. In unserem Test konnte ein Xiaomi-Smartphone mit 15 Watt geladen werden. Smartphones ohne die Quick-Charge Standard wie das iPhone 13 Pro Max und das Huawei P40 Pro wurden mit 12 Watt geladen. Wir würden uns wünschen, dass der Hersteller in zukünftigen Modellen mehrere Schnellladestandards der Smartphone-Industrie integriert, wie es auch bei einigen Powerbanks Standard ist. Letztendlich erledigt die Novoo Powerbank das Laden von Smartphones, Tablets und Notebooks aber zuverlässig.
Energieversorgung über AC/DC
Der Vorteil einer Power Station gegenüber zwei oder drei handelsüblichen Powerbanks liegt natürlich in den Anschlussmöglichkeiten. Hier bietet die Novoo Power Station einen 230-Volt AC-Anschluss sowie einen 11-17V/10A DC-Autoanschluss und zwei 5,5 Millimeter 11-17V/10A DC-Ausgänge. Alle Ports können zusammen bis zu 450 Watt leisten. Der AC-Anschluss allein liefert bis zu 300 Watt an Endgeräte.
In unserem Test haben wir eine Reifenpumpe mit 12V/10A an den DC KFZ-Anschluss angeschlossen und konnten diese erfolgreich betreiben. Weitere Tests konnten wir mangels Equipment nicht durchführen. Beachten sollte man hier jedenfalls, dass die DC-Ausgänge laut einigen Amazon-Rezensionen nicht stabilisiert sind. Dies bedeutet, dass die ausgegebene Leistung schwanken kann und mit schwindender Akkukapazität nicht mehr die gesamte Leistung erbracht werden kann.
Die 300 Watt maximale Leistung können wir im Test bestätigen. Mit mehreren großen LED-Fotolampen konnten wir die bis zu 300 Watt in der Spitze aus der Box herausziehen. Erst wenn die 300 Watt überschritten werden, schaltet sich der AC-Anschluss ab und auf dem Display wird eine Fehlermeldung angezeigt. Um den Anschluss dann wieder in Betrieb zu nehmen, muss man den AC-Button erneut drücken. Ein bedenkliches Erhitzen der Box konnten wir im Test ebenfalls nicht feststellen. Der relativ laute Lüfter schaltet sich bereits bei über 60 Watt ein und hat etwa die Lautstärke eines großen Desktop-PCs unter Last.
Die effektiv nutzbare Leistung, die bei Verwendung der AC-Anschlüsse genutzt werden kann, liegt unseren Tests nach bei rund 230 Wattstunden. Hierbei machte es keinen bemerkbaren Unterschied, ob wir eher leistungshungrige oder sparsame Geräte an die Novoo Powerstation angeschlossen haben. Somit kann die Power Station etwa 77% der Kapazität für Endgeräte nutzbar machen. Das ist ein angemessenes Ergebnis, aber etwas schlechter als bei der XMund Powerstation (81%) und der PowerOak AC50s (84%).
Messungen im Vergleich
In der folgenden Tabelle seht Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (rot), sowie die effektiv nutzbare Kapazität über USB und DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).
Kapazität und nutzbare EnergieAufladen der Novoo Power Station
Aufladen kann man die Novoo Powerstation über ein KFZ-Ladeadapter, über einen Netzstecker (beides im Lieferumfang) und über USB-C. Über Solar kann die Powerstation ebenfalls geladen werden, dann muss aber wahrscheinlich noch ein MPPT Regler zwischengeschaltet werden. Ein großer Vorteil gegenüber allen bisher von uns getesteten Power Stations ist die Auflademöglichkeit über USB-C PowerDelivery. Wer unterwegs nicht viel Gepäck dabeihaben möchte, kann einfach das Laptop-Netzteil verwenden, um die Novoo Powerstation aufzuladen. Zudem lässt sich die Power Station über USB-C und den Netzanschluss kombiniert aufladen. Die Ladedauer über den Netzstecker mit 54 Watt lag in unserem Test bei 6,5 Stunden von 0 auf 100%. Über beide Ports zusammen kommt man laut Hersteller auf vier Stunden Ladezeit.
Testergebnis
Die Novoo Powerstation macht in unserem Test einen guten Eindruck. Sie bietet vielfältige Anschlussmöglichkeiten, hat einen großen Akku und liefert die versprochenen 300 Watt. Zudem hat die Powerstation ein paar schöne Extra-Features wie die Lademöglichkeit über USB-C mit 45 Watt und die integrierte Taschenlampe. Kritikpunkte gibt es in unserem Test für die etwas niedrige Effizienz über die USB- und AC-Anschlüsse. Zudem hätte die Taschenlampe etwas größer sein können.
Zum Schluss noch ein Blick auf die Konkurrenz. Die Novoo Powerstation liegt preislich zwischen der rund 180€ teuren XMund PS1 und der 400€ teuren Bluetti PowerOak AC50s. Dem Preis entsprechend ordnet sie sich auch zwischen den beiden Geräten ein. Gegenüber der XMund PS1 hat sie einen KFZ DC-Anschluss und einen 45W (statt 18W) USB-C-Anschluss. Zudem kann sie 300 Watt statt nur 200 Watt über AC leisten und hat eine etwas höhere Kapazität. Im Vergleich zur PowerOak AC50s hat die Novoo Powerstation kein Wireless-Charging Pad, eine weniger hochwertige Verarbeitungsqualität, ein schlechteres Display mit weniger Informationen, keinen integrierten MPPT Regler und keinen stabilisierten DC-Anschluss. Auch arbeitet sie weniger effizient und hat einen deutlich kleineren Akku.
Eine gelungene Platzierung zwischen den beiden hervorragenden Konkurrenten gelingt der Novoo Power Station zu einem Preis von über 300 Euro nicht wirklich, denn der Aufpreis zur XMund ist zu groß und die Ersparnis zur PowerOak AC50s ist zu klein. Wir empfehlen die Powerstation von Novoo allerdings, wenn der Preis auf etwa 260 Euro fällt.
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Moin,
Danke für die Vorstellung, ein interessantes Gerät. Wichtig wäre zu wissen, ob bei 230V ein reiner Sinus bereitgestellt wird und ob dieser unter Last auch stabil bleibt. Das ist nicht selbstverständlich. Laut Beschreibung auf Amazon ist ersteres der Fall. Die Stabilität kann man nur mit einem Oszilloskop messen, allerdings ist es ratsam, dass solche Messungen von einer EFK durchgeführt werden.
Viele Grüße
Sven
Hallo Sven, laut Hersteller liefert die Power Station eine reine Sinuswelle. Wir haben, wie du bereits auch schon geschrieben hast, nicht das Werkzeug und auch nicht die Ausbildung, um das zu überprüfen. Wir versuchen, die Tests von Power Stations nach bester Möglichkeit praxisnah und trotzdem fundiert zu gestalten. Leider ist das Thema jedoch auch sehr komplex, sodass wir manche Eigenschaften, wie etwa die Sinuswelle, nicht überprüfen können.
Moin! Ich habe im Moment die Ctechi 200 (320W/100k mAh – https://www.ctechi-power.com/products/200-watt-portable-power-station-320wh) da. Sie hat mich während eines angekündigten Stromausfalls gut im Home-Office über den Tag gebracht. Technisch kann ich wenig Detaillertes beisteuern, aber sie hat bei ca. 40-70W Belastung (je nach Situation) über vier Stunden locker durchgehalten und das (zugegebenermaßen seeehr schlichte) Display zeigte noch 3 von 5 Balken an. Leitungsverluste waren wahrscheinlich auch noch dabei, da ich über zwei 10m-Verlängerungen und einen 6er-Stecker gehen musste. Während des Betriebs (war der erste) leichter “Elektrogeruch”, verflog aber schnell. Lüfter ging bei der Belastung gar nicht an und es war auch… Weiterlesen »
Danke für den Tipp! Wurde die Powerstation aus Europa oder China zu dir gesendet? Hast du sie im Onlineshop des Herstellers bestellt?
Über Amazon bei Ctechi.eu in einer Aktion bestellt (30€ off), Versand aus D, Lieferzeit 3 Tage. Problem war, dass ich sie kurzfristig benötigte und deshalb diesen Bestellweg genutzt habe. Da ich sie unbeaufsichtigt in einem geschlossenen Keller (wg. Kabelsignal-Verstärker/-Empfänger, Fritzbox ect.) nutzen musste, waren mir die LiFePo4-Akkus aus Sicherheitsgründen auch wichtig. Reine Sinuskurve soll sie auch können…