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Anfang dieses Jahres konnte Erik die CMF Watch Pro für euch testen und hob bei der 70€ kostenden Smartwatch vor allem das edle Design und das helle Display hervor. Ausbaufähig blieben vor allem die App und die Funktionalität der Uhr. Kürzlich ist nun der Nachfolger erschienen und macht bereits optisch einiges anders. CMF stutzt bei der Watch 2 Pro die Ecken und setzt auf ein rundes Display. Abseits des Titels werde ich euch diesbezüglich mit Wortspielen verschonen – versprochen! Ob Nothing die smarte Uhr auch an anderen Stellen sinnvoll verbessert und die Kritikpunkte des Vorgängers ausmerzen konnte, erfahrt ihr im folgenden Testbericht zur CMF Watch 2 Pro.
Design, Verarbeitung und Tragekomfort
Das neue Design tut der CMF Watch 2 Pro augenscheinlich gut. Auch wenn der Vorzug eines runden oder eckigen Uhrengehäuses letztendlich eine persönliche Präferenz darstellt, ergeben sich für das neue Modell zwei Vorteile. Zum einen ist die Lünette zum Display um 2 Millimeter erhöht und bietet somit einen ausgezeichneten Schutz vor Kratzern und Stößen. Zum anderen werden durch den Aluminiumrand die enormen Displayränder zum Teil kaschiert, sodass diese deutlich weniger auffallen. Wer außerdem mit der Farbe oder Form der Lünette unzufrieden ist, kann diese kinderleicht über einen Drehmechanismus entfernen und durch eine andere ersetzen. Eine solche lag, inklusive eines blauen Wechselarmbands, unserem Testgerät bei. Beim Kauf muss diese allerdings separat erworben werden, an Zubehör befindet sich lediglich das Ladekabel in der Packung.
Mit einem Durchmesser von 44,7 und einer Dicke von 12 Millimetern besitzt die CMF Watch 2 Pro durchschnittliche Abmessungen und wirkt auch an schmalen Handgelenken nicht klobig. Während die Unterseite der Uhr aus schwarzem Plastik besteht, ist der Rest des Gehäuses in matt glänzendem Aluminium gehalten. Die Materialwahl verleiht der Uhr eine Wertigkeit, die im Preisbereich überrascht. Dazu trägt auch die gehobene Verarbeitung bei. Alle Teile sind präzise gefertigt und fügen sich lückenlos ineinander. Letzteres ist auch für die IP68 Zertifizierung relevant, nach welcher die Uhr einen Tauchgang für 30 Minuten in 1,5 Meter tiefem Wasser unbeschadet übersteht. Jedoch sollte man die Smartwatch nicht mutwillig dem Element aussetzen und diese zum Duschen, Baden und Schwimmen ablegen. Schwimmen kann man entsprechend auch nicht aufzeichnen mit der CMF Watch 2 Pro.
Tragekomfort
Insgesamt trägt sich die CMF Watch 2 Pro überaus angenehm. Das runde Gehäuse schmiegt sich regelrecht an das Handgelenk und das geringe Gewicht von nur 43 Gramm macht die Uhr am Handgelenk nach wenigen Augenblicken vergessen. Ferner liegt das weiche Armband aus Kunstleder bequem an der Haut an. Dieses ist mit “Easy Click” Mechanismus an der Uhr befestigt und kann bei Bedarf schnell und einfach gegen kompatible Bänder mit einer Breite von 22 Millimetern ausgetauscht werden.
Display der CMF Watch 2 Pro
Mit seinem Durchmesser von 1,32 Zoll und einer Auflösung von 466 x 466 ergibt sich für das Display der CMF Watch 2 Pro eine Pixeldichte von 353 PPI. Einzelne Bildpunkte sind damit nur sehr schwer und aus nächster Nähe zum Auge auszumachen. Weitere Spezifikationen belaufen sich auf eine Bildwiederholrate von 60 Hertz und eine maximale Helligkeit von 900 Lumen. Warum CMF diese nur mit 620 Lumen angibt, ist mir ein Rätsel. Ein Ablesen des Zifferblatts ist damit im Freien möglich, auch im direkten Sonnenlicht, wenn man einen genauen Blick darauf wirft. In dunkleren Umgebungen lassen sich zudem vier weitere Helligkeitsstufen manuell auswählen. Im Gegensatz zum Vorgänger besitzt die CMF Watch 2 Pro außerdem eine automatische Helligkeitsanpassung. Diese funktioniert zuverlässig und benötigt nach einem raschen Wechsel des Umgebungslichts circa 2 Sekunden, um das Display den neuen Gegebenheiten anzupassen. Ein Always-On-Display lässt sich entweder dauerhaft oder für eine individuelle Tageszeit aktivieren.
Kommunikation und Sensorik
Datenaustausch zwischen der CMF Watch 2 Pro und Smartphones findet über Bluetooth 5.3 statt. Dabei blieb die Verbindung den gesamten Testzeitraum über stabil. Auf NFC und damit jegliche Art von Bezahlfunktion muss man verzichten, in der Preisklasse der Uhr sollte dies allerdings niemanden verwundern. Neben dem Puls und dem Blutsauerstoff werden zudem die Umgebungshelligkeit und die Beschleunigung der Uhr sensorisch erfasst. Weiterhin besitzt die Smartwatch eine eigene Standortermittlung, welche mit den Satelliten von GPS, Glonass, Galileo, QZSS und Baidu arbeitet. Eine Testroute konnte die CMF Watch 2 Pro ohne größere Abweichungen aufzeichnen.
System der CMF Watch 2 Pro
Wie auch beim Vorgänger bedient sich die Smartwatch ähnlich zu Wear OS. Standardmäßig wird das digitale Zifferblatt angezeigt. Per Wischgeste nach unten gelangt man zu den Einstellungen und in entgegengesetzter Richtung werden Benachrichtigungen angezeigt. Links und rechts der Zeitanzeige befinden sich vier Bildschirme, die in personalisierbaren Widgets diverse Informationen angeben. Die Auswahl ist dabei solider Standard. Neben Widgets betreffend der Gesundheit und Aktivität findet man ebenfalls eine Steuerung für Musik und Sprachassistenten, Wetterinformationen und Zugriff auf Kontakte, welche sich in der App hinterlegen lassen. Letzteres wird für die Telefonfunktion der CMF Watch 2 Pro vorausgesetzt. Berauschend ist die Gesprächsqualität mit dem verbauten Lautsprecher und dem Mikrofon zwar nicht, allerdings ist es durchaus angenehm, für kurze Anrufe nicht das Smartphone aus der Hosentasche holen zu müssen.
Die Krone der CMF Watch 2 Pro ist mehr als nur Zierstück und dient in erster Linie zum Aufwecken der Uhr, über das Berühren des Displays ist dies nicht möglich. Bei der Systemnavigation lässt sich per Druck zudem zwischen dem Zifferblatt und einem Menü mit allen Funktionen der Smartwatch wechseln. Durch das Drehen der Krone scrollt man sich außerdem unkompliziert durch Listen wie besagtem Funktionsmenü oder den Einstellungen. Dies und andere Eingaben werden vom System der Uhr prompt umgesetzt und generell wurde die Oberfläche der CMF Watch 2 Pro über den Testzeitraum zu jeder Zeit flüssig dargestellt.
Die CMF Watch App
Seit Eriks Testbericht der CMF Watch Pro hat sich die zugehörige App kaum verändert. Nach wie vor werden die Auswertung der Daten und Geräte- sowie App-Einstellungen auf vier Bildschirmen dargestellt. Eine strukturierte Übersicht der Messungen dient dabei als Startseite und eine Auswahl der jeweiligen Rubrik liefert genauere Informationen der Gesundheitsdaten im zeitlichen Kontext. Die übrigen Bildschirme dienen dem schnellen Starten von Trainingseinheiten, Einstellungen zum Konto und zu den Maßeinheiten sowie den Geräteeinstellungen der CMF Watch 2 Pro. In letzterer lassen sich die Widgets der Smartwatch bearbeiten und diverse Watchfaces auswählen und anpassen.
Gesundheits- und Aktivitätstracking
In den Einstellungen lässt sich festlegen, ob die CMF Watch 2 Pro manuell oder “24/7”, also in geringen Zeitabständen automatisch die Herzfrequenz und den Blutsauerstoffgehalt (SpO2) messen soll. Für den Testbericht wurde letzteres gewählt und als Referenz für die Aufzeichnung der Gesundheitsdaten wurde die Withings Scanwatch verwendet. Hinsichtlich des Blutsauerstoffs waren sich die beiden Uhren über den Testzeitraum überraschend einig und gaben in einer Spanne von 94 bis 98 % praktisch immer ähnliche Werte aus. Und auch die Herzfrequenz stimmt im Durchschnitt zumindest weitestgehend überein. Nachts misst die CMF Watch 2 Pro allerdings oft vereinzelt Werte um die 90 BPM. Da diese Spitzen bei anderen Smartwatches nicht auftreten, handelt es sich hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Messfehler. Diese Schwankungen lassen sich so auch bei der Aufzeichnung von Trainingseinheiten beobachten.
Radfahren, Gehen und Laufen erkennt die CMF Watch Pro 2 automatisch. Allerdings fragt die Uhr erst nach 5 bis 10 Minuten Aktivität an, ob man diese aufzeichnen will und beginnt bei 0. Eine Erinnerung, das Training zu stoppen, existiert ebenfalls nicht, man sollte sich also das manuelle Starten und Beenden der Trainingseinheiten als Routine angewöhnen. In diesem Fall kann man auch die von der Uhr im Vorfeld angebotenen Aufwärmübungen nutzen. Im Training ist die Streuung der Pulsmessungen leider ebenfalls recht hoch und ein dementsprechendes Auf und Nieder wird im Zeitverlauf abgebildet. Im Vergleich dazu verliefen die Messungen der Scanwatch relativ konstant und lieferten damit das glaubhaftere Ergebnis. Ein Lichtblick ist, dass sich die Gesundheitsdaten im Gegensatz zum Vorgänger in Google Health und Strava exportieren lassen.
Die Aufzeichnung der Schlafqualität entpuppte sich im Testzeitraum gleichermaßen als zweischneidiges Schwert. Die Zeitpunkte des Einschlafens und Aufwachens wurden von der Smartwatch über den Testzeitraum mit Bravour erkannt. Allerdings wechselt die Auswertung häufiger zwischen Leicht-, Tief- und REM-Schlaf, als die der Scanwatch oder anderer Modelle. Vermutlich liegt die Ursache hier ebenfalls in den Messspitzen der Herzfrequenz, auf deren Basis üblicherweise die jeweilige Schlafphase ermittelt wird.
Akkulaufzeit der CMF Watch 2 Pro
Gegenüber dem Vorgängermodell schrumpft der Akku der Smartwatch von 340 auf 305 mAh. CMF gibt bei häufiger Nutzung der Funktionen eine Akkulaufzeit von 11 Tagen und 9 bei moderatem Gebrauch an. Im Testbericht mit aktiviertem Always-On-Display und kontinuierlicher Messung aller Gesundheitsdaten musste die CMF Watch 2 Pro allerdings bereits nach 7 Tagen wieder an das Ladekabel. Das ist immer noch ein solider Wert im Vergleich zu anderen Modellen. Die Verbindung erfolgt über einen 2-poligen Stecker, der magnetisch an der Uhr befestigt werden kann. Die Magnete sind stark genug, um den Stecker sicher in Position zu halten, jedoch kann durch einen Zug am Kabel leicht die Verbindung zur Uhr getrennt werden. Bis zur vollständigen Ladung benötigt die CMF Watch 2 Pro circa 1,5 Stunden.
Testergebnis
CMF hat sich einige Kritikpunkte am Vorgänger zu Herzen genommen und bei der CMF Watch 2 Pro sinnvoll nachgebessert. Die auffälligsten Beispiele sind die automatische Helligkeitsregelung des AMOLED-Displays und die Exportierbarkeit der Messdaten. Damit macht die CMF Watch 2 Pro hinsichtlich ihres Verwendungszwecks einen bedeutenden Schritt weg vom modischen Accessoire und hin zum brauchbaren Fitnesstracker. Allerdings ist man dort bisher nicht ganz angekommen. Das Fitnesstracking der Smartwatch überzeugt nach wie vor nicht in allen Bereichen und ist damit für Personen, die eine zuverlässige Datengrundlage für regelmäßige Sportbetätigung suchen, ungeeignet. Wer lediglich grobe Richtwerte zu den eigenen Körperdaten angezeigt haben möchte, kann sich die günstige Smartwatch allerdings bedenkenlos zulegen.
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