Neue Smartphones von Nokia – das Line-Up für 2022 im Überblick
Die Lizenz zur Veröffentlichung von Nokia-Smartphones liegt seit einigen Jahren bei HMD Global. Das finnische Unternehmen ist entstanden, als Microsoft seine Markenrechte am Namen Nokia abgegeben und sich damit aus dem Geschäft zurückgezogen hat. Die Fertigung der Mobiltelefone wird an das taiwanische Unternehmen Foxconn ausgelagert, die auch für Apple, Google und Huawei produzieren.
Für das nicht mehr ganz so neue Jahr 2022 hat HMD Global eine Handvoll neue Smartphones unter dem Namen Nokia veröffentlicht. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die hierzulande erhältlichen Modelle. Ob in diesem Jahr wohl ein Handy dabei ist, dessen Preis-/Leistungsverhältnis auch im direkten Vergleich mit chinesischen Marken überzeugen kann? Wir finden es gemeinsam heraus!
Nokia-Smartphones für das Jahr 2022 im Überblick
Insgesamt sechs aktuelle Modelle stehen derzeit zum Kauf bereit. Einige davon sind komplett neu, andere nur ein kleines Facelift gegenüber dem Vorjahr. Neu ist dabei der Support von 5G in der Mittelklasse und Displays mit hoher Bildwiederholrate in der Budget-Klasse. Auch das Outdoor-Smartphone Nokia XR20 wurde überarbeitet – über dieses Modell haben wir letztes Jahr bereits ausführlich berichtet.
Die Budget-Klasse – jetzt mit 90 Hertz!
Den preislichen Tiefpunkt markiert derzeit das brandneue Nokia G11. Es ist im freien Handel ab 140 Euro zu haben und bietet zu diesem Preis einige spannende Features und Merkmale. Das aus Kunststoff gefertigte Smartphone erscheint in den Farben Charcoal und Eis – sich auf eine Sprache zu einigen, fällt Nokia scheinbar schwer. Das Herzstück des Modells ist der Unisoc T606, der seit 2019 gebaut wird und insgesamt acht Kerne mit bis zu 1,8 GHz bietet. Mit dazu gibt es wahlweise drei oder vier Gigabyte RAM und 32 oder 64 Gigabyte internen und erweiterbaren Speicher.
Ausgeliefert wird das Nokia G11 mit Android 11, wobei ein Update auf Android 12 und sogar auf Android 13 kommuniziert wird. Zudem gibt es garantiert für drei Jahre monatliche (!) Sicherheitsupdates. Das ist deutlich mehr als bei der restlichen Budget-Konkurrenz. Ansonsten integriert das Smartphone ein 6,5 Zoll großes IPS-Display mit 90 Hertz und 1.600 x 720 Pixel. Abgesehen von der Hauptkamera mit 13 Megapixel gibt es eine Makrokamera und einen Tiefensensor mit jeweils zwei Megapixel. Selfies werden mit acht Megapixel aufgenommen. Der 5.050 mAh große Akku wird mit 18 Watt geladen – im Lieferumfang liegt ein Netzteil mit zehn Watt.
Bleibt uns noch der Blick auf die Konnektivität. 2G/3G/4G sind inklusive LTE-Band 20 mit an Bord. Ferner gibt es WiFi 5, Bluetooth 5.0 und sogar NFC. Der Fingerabdrucksensor sitzt im Rahmen des Gehäuses, Gesichtsentsperrung wird zusätzlich und sogar mit Maske unterstützt. Ganz ehrlich – das Nokia G11 ist ein wirklich solide ausgestattetes Smartphone mit langem Software-Support zum günstigen Preis. Wir werden uns zeitnah ein Testgerät besorgen.
Ein bisschen mehr Kamera, ein wenig mehr Speicher…
…bietet das Nokia G21. Es kostet ungefähr 40 Euro mehr und ist grundsätzlich ähnlich aufgebaut. Es bleibt beim 6,5 Zoll großen Display mit 90 Hertz, dem Unisoc T606 und dem 5.050 mAh großen Akku. Allerdings werden uns andere Farben vorgesetzt: Nordic Blue und Dusk. Die einzigen technischen Upgrades betreffen den Speicher und die Kamera. Der RAM ist bei diesem Modell immer vier Gigabyte groß und für eure Daten stehen 128 Gigabyte bereit. Außerdem wurde die Hauptkamera mit 13 Megapixel durch einen Sensor mit 50 Megapixel ersetzt.
Viele Verbesserungen gibt es nicht – den derzeitigen Preis von 180 Euro finden wir ein wenig zu hoch angesetzt. Für 150 bis 160 Euro wäre das Nokia G21 zumindest auf dem Papier eine feine Konkurrenz zu Modellen von chinesischen Herstellern.
Mittelklasse mit 5G und Snapdragon-Prozessor
Die G-Serie erhält mit dem Nokia G50 ihren krönenden Abschluss. Im freien Handel zahlt ihr rund 190 Euro für das in Ocean Blue und Midnight Sun erhältliche Smartphone. Es wird vom Snapdragon 480 von Qualcomm angetrieben und bietet vier Gigabyte RAM und 128 Gigabyte internen Speicher. Das 6,82 Zoll große Display löst mit 1.560 x 720 Pixel auf und wird von Corning Gorilla Glas 3 geschützt. Auf 90 Hertz müsst ihr leider verzichten.
Dafür gibt es ein Upgrade bei den Kameras. Auf der Rückseite sitzen ein Hauptsensor mit 48 Megapixel, eine Ultraweitwinkelkamera mit 5 Megapixel und ein Tiefensensor mit 2 Megapixel. Für Selfies steht eine Frontkamera mit acht Megapixel zur Verfügung. Der Akku ist mit 5.000 mAh weiterhin angenehm groß – geladen wird mit maximal 18 Watt. Diesmal liegt ein entsprechendes Netzteil sogar dem Lieferumfang bei. Wie alle aktuellen Nokia-Smartphones integriert auch das G50 einen USB-C-Anschluss.
Zum Preis von unter 200 Euro durchaus spannend ist der 5G-Support auf allen hierzulande wichtigen Frequenzen. Mit dazu gibt es WiFi 6, Bluetooth 5.0 und NFC. Verwendet ihr einen kabelgebundenen Kopfhörer, könnt ihr dem FM-Radio lauschen. Es bleibt bei Android 11 mit garantiertem Update auf Android 12 und Android 13 und monatlichen Sicherheitsupdates für drei Jahre. Bis auf das schwache Display klingt das nach einem ziemlich netten Gesamtpaket.
Endlich mit Full HD-Display – die X-Serie von Nokia
Starten wir mit dem Nokia X10. Das Smartphone erscheint in den Farben Forest und Snow. Einmal mehr kommt hier der Snapdragon 480 von Qualcomm zum Einsatz, weswegen das Modell neben 5G auch Bluetooth 5.0 mit aptX Adaptive unterstützt. Ihr habt die Wahl zwischen vier oder sechs Gigabyte RAM und 64 oder 128 Gigabyte Speicher. Eine Erweiterung via microSD-Karte ist um maximal 512 Gigabyte möglich.
Der Akku ist mit 4.470 mAh kleiner als bei den Modellen aus der G-Serie, kann aber mit 18 Watt geladen werden. Außerdem gibt es hier sogar für drei Jahre garantierte Android-Updates. Neben Android 12 und Android 13 dürfte das Nokia X10 also auch Android 14 erhalten. Natürlich bleibt es bei den monatlichen Sicherheitsupdates für drei Jahre. Spannend ist noch der Blick auf die Kamera, die gemeinsam mit Zeiss entwickelt wurde. Der Hauptsensor löst mit 48 Megapixel auf und wird von drei weiteren Linsen begleitet. Die Ultraweitwinkelkamera kommt auf fünf Megapixel, die Makrokamera und der Tiefensensor auf jeweils zwei Megapixel. Selfies werden mit acht Megapixel aufgenommen.
Bis auf die eben erwähnten Punkte gibt es nicht allzu viele Unterschiede zum Nokia G50. So bleibt es beim Fingerabdrucksensor im Rahmen, dem Kopfhöreranschluss, NFC-Support und Gorilla Glas 3 als Displayschutz. Unter dem Glas sitzt diesmal ein IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung, 60 Hertz und 450 Lux Helligkeit. Im deutschen Handel kostet das Nokia X10 knapp 200 Euro – ohne Netzteil im Lieferumfang.
Für schönere Selfies? – das Nokia X20
Das Nokia X20 ist gewissermaßen baugleich zum Nokia X10 – es erscheint sogar in denselben Farben. Unterschiede müssen mit der Lupe gesucht werden. Statt einer Hauptkamera mit 48 Megapixel, bekommt ihr diesmal 64 Megapixel geboten. An den sonstigen Sensoren ändert sich aber nichts, mit Ausnahme der Selfie-Kamera. Selbstportraits mit 32 Megapixel sind nicht nur in dieser Preisklasse eine echte Seltenheit.
Leistung, Display, Konnektivität und Akku – diese Punkte bleiben komplett unverändert. Der Aufpreis gegenüber dem Nokia X10 ist mit saftigen 100 Euro deswegen viel zu hoch.
Das finnische Outdoor-Smartphone mit kostenlosem Display-Tausch
Wer gerne grob mit seinem Smartphone umgeht, könnte mit dem Nokia XR20 glücklich werden. Ihr könnt das Modell in den Farben Graphite und Ultra Blue kaufen. Immer mit dabei sind Corning Gorilla Glas Victus als Displayschutz und die IP68-Zertifizierung.
Technisch bietet das Outdoor-Smartphone kaum Überraschungen. Als Prozessor kommt erneut der Snapdragon 480 von Qualcomm zum Einsatz – inklusive 5G, WiFi 6, Bluetooth 5.1 und aptX Adaptive. Der Speicher ist mit wahlweise 64 oder 128 Gigabyte großzügig bemessen und zudem erweiterbar. Neu hinzugekommen sind Stereo-Lautsprecher, Wireless Charging und ganze vier Jahre monatliche Sicherheitsupdates. Erneut sollten Android 12, Android 13 und Android 14 ihren Weg auf das Nokia XR20 finden.
Das Display ist 6,67 Zoll groß und löst mit 2.400 x 1.080 Pixel auf. Die Hauptkamera kommt von Samsung und liefert 48 Megapixel. Neu ist die verbesserte Ultraweitwinkelkamera mit 13 Megapixel. Verzichten müsst ihr dafür auf eine Makrokamera und einen Tiefensensor. Dafür gibt es zwei Blitze – toll. Der nicht entnehmbare Akku hat eine Kapazität von 4.630 mAh und kann mit 18 Watt (USB-C) respektive 15 Watt (QI) geladen werden. Ein Netzteil im Lieferumfang gibt es erneut nicht.
Mit mindestens 400 Euro ist das Nokia XR20 wahrlich kein Schnäppchen. Das wissen die Finnen vermutlich auch und wollen euch deswegen mit einem kostenlosen Display-Tausch locken, insofern innerhalb des ersten Jahres nach dem Kauf ein Schaden auftritt.
Unsere Einschätzung
Nokia hat sich in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert. Zwar hat es hie und da passabel ausgestattete Smartphones von den Finnen gegeben – die waren dann aber fast immer deutlich zu teuer. Im neuen Jahr hat sich HMD Global wohl eine bessere Preispolitik zum Vorsatz gemacht und das macht sich tatsächlich bemerkbar. Vor allem dank des langen Software-Supports und tollen Features wie NFC und 90 Hertz in der Budget-Klasse wirken einige Modelle durchaus konkurrenzfähig. Insbesondere bei der Updatepolitik will Nokia punkten, dafür müsst ihr aber Abstriche bei der verbauten Hardware machen. Bei der Konkurrenz von Samsung, Realme und Xiaomi gibt es definitiv die bessere Hardware zum gleichen Preis.
So ganz sinnvoll ist die Preisgestaltung bei Nokia aber immer noch nicht. Das Nokia XR20 ist deutlich zu teuer und 100 Euro Aufpreis vom Nokia X10 zum X20 sind absolut lächerlich. Wir behalten den finnischen Hersteller weiterhin für euch im Auge und werden uns in diesem Jahr um das eine oder andere Testgerät bemühen. Das Nokia G11 ist dabei unsere Priorität. Zu welchen Modellen würdet ihr euch noch einen Test wünschen? Schreibt es uns doch in die Kommentare!
- 1 Nokia
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Insgesamt alles ein bisschen teuer für das gebotene.
Hab trotzdem ein XR20 gekauft,bin viel draussen und hab schon das eine oder andere Gerät dabei zerstört.
Außer das billigste Modell scheinen mir die anderen nicht konkurrenzfähig. 90 (oder mehr) Hertz sollten bald Standard sein – und ab 200 Euro sollte es bald AMOLED geben.
Schön wäre es, würde Nokia auch ein Gerät deutlich unter 6.5″ anbieten. Dieser Größenwahn ist einfach nicht auszuhalten.
In der Autoindustrie ist der Trend zum downsizing schon Jahre am Start.
Downsizing ist einer der großen Irrtümer der Postmoderne. 🙂
Auch wenn China es gern anders hätte, ist Foxconn taiwanesisch.
Hallo Peter,
völlig richtig, ich habe den Fehler im Text angepasst. Danke für den Hinweis!
Viele Grüße
Benjamin