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Nokia 7.2 Testbericht

Getestet von Erik am Bewertung: 74%
Vorteile
  • solide Qualität, schönes Design
  • Triple Cam
  • rundum vollständiges Paket (z.B. NFC)
  • schön sauberes Android One...
Nachteile
  • wenig Einstellungsmöglichkeiten
  • spürbare Performance Lags
  • geringe Akkulaufzeit & lange Aufladezeit
  • langamer Fingerprint & Face-ID
Springe zu:
CPUSnapdragon 660 - 4 x 2,2GHz + 4 x 1,8Ghz
RAM4 GB RAM, 6 GB RAM
Speicher64 GB, 128 GB
GPUAdreno 512 - 850MHz
Display 2340 x 1080, 6,3 Zoll 60Hz (IPS)
Betriebssystem - Android 9
Akkukapazität3500 mAh
Speicher erweiterbar Ja

Speichererweiterung
Hauptkamera48 MP + 8MP (dual) + 5MP (triple)
Frontkamera20 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 40, 41
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht180 g
Maße159,88 x 75,11 x 8,25 mm
Antutu195059
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am02.12.2019

Nokia ist nach kurzer Abwesenheit wieder zurück im Smartphone-Sortiment. Wir haben nun gleich zwei Modelle der Mittelklasse im Test: das neue Nokia 7.2 mit zeitgemäßer Triple Cam und Waterdrop-Notch sowie separat das Nokia 8.1, das nun schon ein dreiviertel Jahr alt ist. Konzipiert und entwickelt werden die Nokia Smartphones nun von HMD Global, mit einem einprägsamen Konzept: etwas preiswerter in der jeweiligen Preisklasse und mit Stock Android / „originalem“ Google Android.

Wobei man die Preise bei Nokiaschon ein bisschen angezogen hat – oder die Konkurrenz in Xiaomi und Realme ist einfach weiter davongezogen. Für 290€ bekommt man das Nokia 7.2 direkt aus Deutschland mit einem Snapdragon 660, 6,3 Zoll Display, 3500mAh Akku und Triple Cam mit Ultraweitwinkelkamera und dem Samsung 48MP Sensor.

Wie schlägt sich also das Nokia 7.2 im Praxistest? Hat die Traditionsmarke eine Chance gegen Xiaomi, Redmi, Realme und Co.?

Überblick über Nokias Mittelklasse

In der Mittelklasse platziert Nokia derzeit einige Smartphones – hier soll nächstes Jahr das Nokia 8.2 noch folgen, als günstiges 5G Handy. Schön ist dabei natürlich auch, dass sich im LineUp noch günstigere Modelle finden, ebenfalls mit Android One. Ein Überblick der Mittelklasse, wovon wir das Nokia 7.2 und 8.1 im Test haben:

Nokia 8.1 Nokia 7.2 Nokia 6.2
Display: 6,18 Zoll, 18,7:9, 2246 x 1080, IPS 6,3 Zoll, 19:9, 2340 x 1080, IPS 6,3 Zoll, 19:9, 2340 x 1080, IPS
Maße: 154,8 x 75,76 x 8mm, 180g 159,88 x 75,11 x 8,25mm, 180g 159,92 x 75,15 x 8,25mm, 180g
Hardware: Snapdragon 710, Adreno 616 Snapdragon 660, Adreno 512 Snapdragon 636, Adreno 509
Kamera: 12MP, f/1.8, OIS

Bokeh: 13MP

Selfie: 20MP, f/2.0

48MP, f/1.8, Samsung GM1

Ultraweit: 8MP, f/2.2, 118°

Bokeh: 5MP

Selfie: 20MP, f/2.0

12MP, f/1.8

Ultraweit: 8MP, f/2.2

Bokeh: 5MP

Selfie: 8MP, f/2.0

Akku: 3500mAh, 18 Watt 3500mAh, 10 Watt 3500mAh, 10 Watt
Speicher & Preis: 4/64GB – 295€ 4/64GB – 280€

6/128GB – 335€

4/64GB – 240€

Generell muss man etwas aufpassen in der Namensgebung und Hierarchie, da zusätzlich zu den .1 / .2 Namen für die Generationen, die Smartphones international noch andere Namen bekommen haben.

Design & Verarbeitung

Mit dem Modellwechsel ist das Nokia 7er größer geworden: Hatte das Nokia 7.1 noch ein 5,8 Zoll großes Display, so sind es nun beim Nokia 7.2 die typischen 6,3 Zoll mit Waterdrop-Notch oben. Bei den Materialien setzt man bei der Vorder- und Rückseite auf Glas, das auf 2,5D abgerundet ist und durch Gorilla Glas 3 geschützt wird. Die Rückseite hat sogar mattes Glas, das zwar unbeeindruckt gegenüber Fingerabdrücken bleibt, dafür aber noch rutschiger ist. Der Rahmen fühlt sich erstaunlich gut an und bietet auch Grip zum Halten. Erstaunlich ist, dass es sich um einen matten Kunststoff handelt, wobei ich nach dem ersten Auspacken direkt „Metall mit gummiartigem Überzug“ schreiben wollte.

Um den Rahmen befinden sich rechts der Powerbutton und die Lautstärkewippe, die allerdings auch etwas Spiel haben und mit dem Vibrationsmotor vibrieren. Unten befindet sich der Lautsprecher sowie USB-C Port und oben der 3,5mm Klinkenanschluss. Ob man ihn braucht, darf man wohl individuell entscheiden: der Google Assistant Button auf der linken Seite – alternativ belegt man die Taste einfach neu.

Ausgefallener kann man die Benachrichtigungs-LED kaum noch platzieren: ein länglicher Streifen leuchtet im Powerbutton weiß für neue Notifications. Dazu kommt nur das Inaktivitätsdisplay, das bei neuen Benachrichtigungen aufleuchtet.

Nokia 7 2 Testbericht FarbenDas Nokia 7.2 ist in drei Farben verfügbar: unser Charcoal in Schwarz, Cyan Green in Blau-Grün und Ice in Weiß. Dass man hier die trendigen Farbverläufe und Effekt-Rückseiten mal auslässt, sollte wohl niemanden stören.

Im Ganzen macht das Nokia 7.2 einen guten Eindruck und ist auch solide gebaut. Der Kunststoffrahmen stört mich weniger als die aalglatte und gerade Rückseite. Gewöhnungsbedürftig ist zum Beispiel die große Kameraeinheit, die durch einen silbernen Akzentring hervorgehoben wird und gut 1,5mm heraussteht. Aber auch der silberne Nokia-Schriftzug auf der Front sticht hervor.

Lieferumfang des Nokia 7.2

Der Lieferumfang fällt erstaunlich knapp aus. Lediglich das Smartphone, Ladegerät mit 5V / 2A, USB-C Kabel und den üblichen Beilagen (Anleitung, SIM PIN). Statt des Headsets das beiliegt – und “dürftig” klingt – wären eine vorangebrachte Displayschutzfolie oder Silikonschutzhülle besser gewesen.

Display

Im Nokia 7.2 findet sich auf der Front ein 6,3 Zoll Display im 19:9 Format mit einer Auflösung von 2340 x 1080 Pixel bei einer Bildpunktdichte von 409 PPI. Beim Panel handelt es sich um ein IPS LCD: dieses wird durch „Pure Display“ unterstützt, was Kontraste erhöht und die Darstellung ansehnlicher macht. Auch die „HDR10“ Zertifizierung erhält es damit, aber beim Effekt kann das Nokia 7.2 nicht mit einem AMOLED Panel mithalten.

Die Helligkeit liegt im manuellen Modus bei 570cd/m² und im Automatikmodus bei 655cd/m². Jetzt in den Herbstmonaten reichte dies im Freien vollkommen aus, wobei er schon in das obere Drittel hochregelte. Die automatisch Helligkeitsregelung funktioniert wie man es gewohnt ist, aber das Nokia 7.2 regelt nach dem Entsperren schon deutlich nach.

An sich ist das IPS Display des Nokia 7.2 gut: die Farben passen auch zum schlichten Überzug von Android One und die Ausleuchtung ist recht gleichmäßig, bis auf dunkle Stellen am oberen Rand. Auch der Touchscreen reagiert zackig auf Befehle und bereitete keine Problee. Dass die Konkurrenz hier allerdings schon mit AMOLED Panels auffährt, kann man aber auch nicht einfach so unter den Tisch kehren.

Nokia 7 2 Testbericht Screenshots 3 Nokia 7 2 Testbericht Screenshots 4Auch ein terminierbarer Nachtmodus ist mit an Bord. Dazu kommt ein Inaktivitätsdisplay, so leuchtet das Nokia 7.2 bei neuen Benachrichtigungen auf, und die Schrift- und Anzeigegröße lässt sich anpassen. Weitere Einstellungsmöglichkeiten wurden nicht in Android One integriert.

Gesteuert wird das Nokia 7.2 durch die zwei Buttons auf dem Display: wovon die Zurücktaste dauerhaft links ist und für die letzten Apps man den Homebutton nach oben ziehen und halten muss. Letzteres beißt sich mit dem Appdrawer (Übersicht aller Apps), wo man auch auf dem Homescreen nach oben ziehen muss.

Mit dem Android 10 Update sollte die Gestensteuerung mit dazu kommen, die auf dem Nokia 8.1 ansprechend funktioniert.

Um auf die Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen zuzugreifen, kann man auch über den Fingerabdrucksensor nach unten wischen – zum Schließen wieder nach oben. Während der Nutzung will der Sensor durch Berührung erst aktiviert werden. Dann klappt der Befehl aber auch ganz gut.

Leistung und System

Beim Prozessor setzt das Nokia 7.2 auf den soliden, aber auch 3 Jahre alten Snapdragon 660. Dieser setzt sich aus acht Kyro 260 Kernen zusammen und taktet mit maximal 2,2 GHz, als GPU kommt die Adreno 512 zum Einsatz.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Der Snapdragon 660 ist an sich ein guter Prozessor, nur nicht mehr der Aktuellste. In den letzten drei Jahren ist von der oberen Mittelklasse (Xiaomi Mi Note 3) inzwischen in Mittelklasse (Redmi Note 7) gewandert und hat im Snapdragon 665 einen gleichstarken Nachfolger. Klar kriegt man woanders mehr Leistung für sein Geld, aber für den Einsatzzweck sollte der SD660 im Nokia 7.2 noch seine Dienste leisten – wenn das System dafür optimiert ist.

Verfügbar ist das Nokia 7.2 in den Speicherausführungen 4GB Arbeitsspeicher plus 64GB Speicherplatz sowie mit 6GB RAM + 128GB Speicher. Beim Speicherplatz handelt es sich um eMMC Speicher mit 290 MB/s read und 200 MB/s write. Der Arbeitsspeicher taktet mit 6,4 GB/s. Aber in den Triple Slot lässt sich auch eine MicroSD-Karte zur Speicherweiterung einsetzen (bis zu 512GB).

System

Im Zuge des Android One Programms kommt das Nokia 7.2 mit der purem Android. Das verspricht schonmal ein schlankes System ohne überladende Features, dafür aber auch sehr wenige Einstellungsmöglichkeiten.

Das Nokia 7.2 läuft noch mit Android 9 und dem Sicherheitspatch vom September 2019 zum Testzeitpunkt. Mit Android One verspricht Nokia dabei 2 Jahre Android-Updates und 3 Jahre den aktuellen Sicherheitspatch. So schnell wie die Google Pixel Geräte bekommt man aber nicht das erhoffte Android 10 Update – das Nokia 8.1 ist hingegen schon mit dabei.

Es ruckelt…  so das Fazit nach den ersten paar Stunden. Im Praxisgebrauch war man dann doch langsamer unterwegs, als man es vom Snapdragon 660 erwartet hätte. So kommt es beim Schließen von Apps, dem Multitasking oder direkt nach dem Entsperren zu kleineren Gedenksekunden. Ich würde dabei auf eine schlechte Optimierung des Systems schließen, denn: das Nokia 8.1 bietet mit seinem Snapdragon 710 nicht unglaublich mehr Leistung, läuft aber ruckelfrei unter Android 10. Vielleicht bessert sich das beim Nokia 7.2 mit dem Android 10 Update.

Kamera

Wie ein Kameraobjektiv prangen auf der Rückseite die drei Sensoren: hinzukommt nun die Ultraweitwinkelkamera, die derzeit ja bei jedem Mittelklasse-Smartphone nachgerüstet wird.

  • Hauptkamera: 48 MP, f/1.8, Samsung GM1, Autofokus PDAF
  • Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.2
  • Portraitsensor: 5MP
  • Frontkamera: 20MP, f/2.0

Auch wenn da ZEISS draufsteht, findet man dies maximal bei der Software wieder – die sich nicht mal intuitiv bedienen lässt. Das Interface wirkt auf den ersten Blick sehr überladen und manchmal war ich mir gar nicht sicher, ob nicht irgendein Verschönerungs-Feature eingeschalten war. Auch so zeigt sich die Software meist etwas überambitioniert, um noch mehr aus den Aufnahmen rauszuholen.

Tageslichtaufnahmen sind dank dem 48MP Sensor schon eine Stärke der Kamera des Nokia 7.2. Hier werden durch Pixel Binning 4 Pixel zu einem zusammengefügt, sodass man ein 12MP Bild bekommt. Zu loben ist dabei der Dynamikumfang und die schönen Farben, auch darf man ein bisschen reinzoomen, um noch mehr Details auszumachen. Die Software geht aber teils zu aggressiv mit dem Kontrast hoch und überbetont manche Konturen. Steht etwas weniger Licht zur Verfügung, schlägt sich dies in kühleren Farben aus, aber dunkle Bereiche werden auch sinnvoll aufgehellt.

Aufnahmen mit den vollen 48MP können sich hingegen nicht hervortun und sind deutlich schlechter bei den Farben und dynamischen Kontrast, aber auch in Sachen Details beim Zoomen.

Für Nachtaufnahmen steht ein Nachtmodus zur Verfügung, der aber im Vergleich gar nicht mal viel mehr aus der Szene rausholt. An sich wird nur mehr Licht aufgefangen, was sich aber auch in einer höheren ISO und mehr Rauschen widerspiegelt. Auch hier ist die Technik des 48MP Samsung Sensors nicht schlecht, wenngleich sich der Sony IMX586 deutlich besser schlägt.

Auch ist der Ultraweitwinkelsensor im Vergleich zum Hauptsensor sehr lichtarm sowie deutlich schwächer. Farben werden deutlich kühler eingefangen und die Bereiche außerhalb des Fokus sind auch schon ohne zu Zoomen unscharf – der Fischaugeneffekt wird nicht perfekt rausgerendert. Für Nachtaufnahmen steht zwar auch der Nachtmodus zur Verfügung, aber die Aufnahmen sind kaum verwertbar.

Deutlich besser schlägt sich da schon der Bokeh Modus. Die Person wird einwandfrei erkannt und der Hintergrund unscharf. Auch lädt der Modus mit den vielen Effekten und anpassbarer Unschärfe zur Kreativität ein. Ein paar Details gehen beim Bokeh Modus zwar schon verloren und einzelne Haare werden teils abgeschnitten, aber im Ganzen ist der Effekt sehr gelungen.

Auch für die 20MP Frontkamera steht Pixel Binning zur Verfügung und liefert 5MP große Aufnahmen. Bei den Selfies würde ich aber trotzdem die 20MP vorziehen, da sie deutlich mehr Details liefern und Farben / Kontraste mit Pixel Binning nicht sichtbar besser werden. Für die Frontkamera lässt sich ebenfalls ein Portrait Modus nutzen, der das Gesicht erkennt und den entsprechenden Unschärfeeffekt liefert, aber die Qualität lässt bei den Selfie-Bokehs stark zu wünschen übrig.

Videos nimmt das Nokia 7.2 mit maximal 4K 30fps auf und Full HD Videos ebenfalls nur mit 30fps. Hier stabilisiert ein EIS die Aufnahmen und unterstützt bis auf kleinere Ruckler gut. Hervorzuheben wäre außerdem noch OZO Audio, das den aufgenommenen Sound direkt räumlicher klingen lässt.

Konnektivität

Nokia 7 2 Testbericht Produktfotos 12Bei der Konnektivität gibt es soweit keine Ausreißer und es ist alles an Bord, was man so brauchen könnte. In den Triple Slot lassen sich zwei Nano SIM Karten im Dual SIM Modus gleichzeitig zu einer MicroSD-Karte als Speicherweiterung (bis zu 512GB) betreiben.

passende MicroSDs bei Amazon

Die unterstützten LTE Frequenzen lassen keine Lücken offen für den Empfang in Deutschland:

LTE: 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 40, 41

Der Empfang ist durchschnittlich, bereitete im Praxistest aber nie Sorgen. Zum Telefonieren stehen zwei Mikrofone bereit, wovon das obere Störgeräusche herausfiltert. Hier dürfte der Ohrlautsprecher gerade in lauter Umgebung mehr hergeben. Außerdem wird weder VoLTE noch VoWiFi unterstützt.

Für lokale Verbindungen steht WiFi im ac Standard zur Verfügung, das die Verbindung stabil hält. Bluetooth ist in der Version 5.0 integriert und unterstützt auch aptX HD. Dazu kommt noch NFC, dass sich für Google Pay und andere Bezahlmöglichkeiten nutzen lässt.

Navigiert wird beim Nokia 7.2 über GPS, Glonass, BeiDou, QZSS und Galileo, ein E-Kompass unterstützt bei der Richtungsfindung. Im Praxistest bei der Autonavigation wurden wir zielsicher geleitet. An Sensoren stehen Umgebungslicht, RGB-Sensor, Näherungssensor, Beschleunigungssensor (G-Sensor) und ein Gyroskop zur Verfügung.

Sehr schön ist auch die Kombination aus USB-C Anschluss unten sowie 3,5mm Klinkenbuchse oben. Das UKW Radio benötigt für FM Sender allerdings ein angeschlossenes Headset am 3,5mm Klinkenanschluss.

Der Lautsprecher liefert einen sauberen Klang, bei dem jedoch wie üblich die Mitten stark überlagern. Der Klang kommt hier nur aus dem unteren Mono Speaker. Für ein YouTube Video zwischendurch nutzte ich meistens die mittlere Lautstärke, dann versteht man auch Alles. Im oberen Lautstärkebereich wird der Klang blechern.

Beim Entsperren ist das Nokia 7.2 leider recht langsam. Der Fingerabdrucksensor ist auf der Rückseite untergebracht und lässt sich gut erreichen. In der Praxis landet man bei ungefähr 7,5 / 10 Versuchen – wichtig ist, den Finger ruhig aufzulegen. Die Entsperrungszeit mit über einer Sekunde fühlt sich aber auch nicht sehr zackig an.

Noch schlimmer wird es aber bei Face Unlock über die Frontkamera: gute 2 Sekunden vergehen zwischen Drücken des Powerbuttons und dem Homescreen. Bei ausreichend Licht liegt die Genauigkeit bei 10/10. Man muss halt bei der Entsperrung generell mehr Geduld aufbringen.

Akkulaufzeit

Nokia 7 2 Testbericht Screenshots Benchmarks 7Im Nokia 7.2 ist ein 3500mAh großer Akku verbaut – die meisten Smartphones bieten allerdings inzwischen 4000mAh. So ist das Handy auch ein Kandidat, der am liebsten jeden Abend an die Steckdose möchte. Im PC Mark Akkutest kommt es auf acht Stunden, in der Praxis holt man maximal 5 Stunden Display On Time aus dem Android One Gerät raus.

Ähnlich zur Performance habe ich hier noch die Hoffnung, dass das Android 10 Update die Akkulaufzeit verbessern wird.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Bei der Akkulaufzeit könnte man ja noch ein bisschen optimieren, die Ladegeschwindigkeit ist aber gesetzt und liegt bei 10 Watt. Klar Ladegeschwindigkeit ist kein großer Faktor, aber mehr als 10 Watt sollten mit dem Snapdragon 660 und USB-C schon möglich sein. So lädt man bis 70% in einer Stunde, aber für eine volle Ladung vergehen 2 Stunden.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Schön, dass Nokia weiterhin in allen Preisklassen mitmischt: mit der Marke verbindet man doch noch etwas und Android One macht sich in den unteren Preisklassen auch gut. Schade, dass das Nokia 7.2 im Vergleich ziemlich alt aussieht. Man setzt zwar auf die Kamera, kann aber gegenüber einem Xiaomi Mi 9 Lite oder Realme X2 nicht mithalten. Die Hardware drumherum leidet umso mehr.

Und so bleibt das Nokia 7.2 auch im Kopf: Für sich alleine betrachtet ist es nicht schlecht und zeigt auch keine großartigen Schwächen – abgesehen von der dürftigen Akkulaufzeit und den Lags. Ich hoffe, dass das Android 10 Update bei der Systemgeschwindigkeit noch Besserung bringt; das Nokia 8.1 zeigt ja, dass es geht. Aber in der Mittelklasse mit einem Preis zwischen 250 bis 300€ sollte der Blick auch nach rechts und links gehen und da kriegt man nun mal bedeutend mehr geboten.

Wer hingegen es auf Android One abgesehen hat, kann auch zum Xiaomi Mi A3 greifen, man fährt mit dem Nokia 8.1 aber auch nicht schlecht.


Gesamtwertung
74%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
70 %
Leistung und System
60 %
Kamera
80 %
Konnektivität
80 %
Akku
65 %

Preisvergleich

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Toni66
Gast
Toni66 (@guest_57114)
4 Jahre her

Nokia “mischt in allen Preisklassen mit”??? ? Im unteren und mittleren Preissegment lasse ich mir diese Aussage vielleicht noch gefallen, obwohl allein schon dieser Testbericht zeigt, dass es die Konkurrenz bei vergleichbaren Geräten (beispielsweise beim Akku) doch schon wesentlich besser macht. Aber im OBEREN Preissegment? Da hat HMD Global (“Nokia” ist doch nur noch ein/ der “Name”) GAR NICHTS zu bieten! “Versucht” haben sie es zwar (Nokia 8, Nokia 8 SIROCCO, Nokia 9 Pure View), aber alle 3 Geräte (MEHR gab/ gibt es NICHT) waren gelinde gesagt ein Griff ins K.. Insbesondere die UNTERIRDISCHE Kamera-Software (von wegen “ZEISS”) bot/ bietet… Weiterlesen »

SHREK73
Gast
SHREK73 (@guest_56516)
4 Jahre her

Ich finde das Handy richtig schön. Aber von der Performance hat Nokia im Gegensatz zur Kongurennz leider voll verkackt!!! Es gehört halt doch mehr dazu, als nur einen berühmten alten Markennamen zu kaufen und zu denken, das das nur deswegen die Handys gleich zu 100 000esten oder Millionen verkauft werden. Da nützt auch der Name Zeiss auf der Kamera nichts!!! Schade, wenn es das gehalten hätte, was es verspricht, wäre ich daran sehr interessiert gewesen. Aber wenn man so relativ wenig Handys produziert und dann noch in einer eigentlich schon unverschämten Qualität, zu dann doch schon einem viel zu hohen… Weiterlesen »

Max Power
Gast
Max Power (@guest_57117)
4 Jahre her
Antwort an  SHREK73

Kongurennz… Wirklich? Es heisst Konkurrenz. Nowhow gibt’s auch nicht. Knowhow…

Rocky
Gast
Rocky (@guest_66518)
4 Jahre her
Antwort an  Max Power

Phua, das war ein Wichtiger Beitrag.. sich über Schreibfehler “ANDERER” lustig machen, MIT DENSELBEN PROBLEMEN! Übrigens: Know how ist SO richtig geschrieben. Herzliche Grüsse

SCARed
Gast
SCARed (@guest_56514)
4 Jahre her

seid ihr euch bei den benchmarks sicher, dass da alles stimmt? der SD665 im Mi A3 liegt hier bei 140000 Antutu-Punkten, wo das Nokia auf 175000 kommt – also glieichauf mit dem eigentlich schnelleren Mi9 Lite mit SD710. irgendwas passt da noch nicht zusammen. :-/

Steinlaus
Gast
Steinlaus (@guest_56512)
4 Jahre her

Mich würde generell mal interessieren, warum praktisch alle Smartphone-Kameras Waldboden in einen violetten Ton tauchen. Das stört mich immer wieder, da ich die normale Färbung nur mit der manuellen Kontrolle hinbekomme. Ist mir bisher bei jedem meiner Handys aufgefallen, wobei der Preis des Gerätes keine Rolle spielte.

J. H.
Gast
J. H. (@guest_58890)
4 Jahre her
Antwort an  Steinlaus

Das liegt wohl daran dass der Weißabgleich aufgrund der Grünfärbung des Blätterdachs nicht funktioniert… Das Tageslicht zum Abgleichen fehlt.

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