Nio Phone in China vorgestellt
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Nio – ist das nicht dieser chinesische Autobauer mit interessanten Elektroautos wie dem Nio ET 7? Ja, richtig! Und jetzt bringt eben dieser Hersteller auch ein eigenes Smartphone auf den Markt. Was und wer genau die Zielgruppe des Nio Phone ist und was das Gerät zu bieten hat, klären wir in dieser Ankündigung. Doch vorab: Das Smartphone wird den Weg vorerst nicht zu uns nach Europa finden – es bleibt dem chinesischen Markt vorbehalten.
Design & Display des Nio Phone
Dass Nio Design beherrscht, haben sie schon etliche Male mit ihren Autos unter Beweis gestellt. Und auch das Nio Phone besitzt ein extravagantes und zugleich schönes Design. So besitzt das Gerät ein zu den Seiten abgerundetes Display, in der Mitte sitzt ein schmaler glänzender Aluminiumrahmen und die Glasrückseite ist ebenfalls leicht abgerundet. Die Rückseite sieht aus, als würde sie aus zwei einzelnen Teilen bestehen, ist aber aus einem Guss gefertigt. Unten finden wir mattes Glas mit einem mittig platzierten Nio-Logo.
Darüber sitzt das Kamera-Element, welches sich über das gesamte obere Drittel der Rückseite erstreckt. Weil sich das Glas hier wölbt und das Smartphone dadurch an dieser Stelle deutlich dicker wird, wirkt dies als eigenständiger Part. Unterstützt wird dieser Effekt durch glänzendes Glas. Verfügbar sind sechs verschiedene Farben und zusätzlich bietet man die sogenannte EP-Edition an. Hier besteht der untere Part aus dunkelblauem Kunstleder und das Kamera-Element aus mattem Glas. Zusätzlich wird dieses durch einen roten Akzent vom Leder abgegrenzt. Über Abmessungen und das Gewicht spricht Nio leider nicht.
Display des Nio Phone
Aufgrund des 6,81 Zoll großen OLED-Displays wird klar, dass wir es hier mit einem großen und wahrscheinlich schweren Smartphone zu tun haben werden. Das Display bietet eine WQHD-Auflösung bei 3088 x 1440 Pixel und obendrein spendiert man 120 Hertz. Als Spitzenhelligkeit nennt man einen Wert von 1800 Lux. Mit dieser Helligkeit kann man nicht ganz oben mitspielen, stattlich ist die Helligkeit dennoch.
Das zu den Seiten hin abgerundete Display wird von schmalen Displayrändern umgeben und lediglich durch eine mittig sitzende Punch-Hole Notch unterbrochen. Unter dem Display sitzt ein Fingerabdrucksensor. Ob man hier auf Ultraschalltechnologie oder eine optische Lösung setzt, erwähnt Nio an dieser Stelle nicht.
Sonstige Ausstattung
Unter der Haube des Nio Phones werkelt der aktuell beste SoC, den es im Android-Bereich gibt. Natürlich ist hier die Rede vom Snapdragon 8 Gen 2 mit einer Taktrate von 3,36 GHz. Der Akku misst 5200 mAh und kann mit maximal 66 Watt kabelgebunden wieder aufgeladen werden. Und selbst kabellos sind noch 50 Watt drin. Auch Reverse Wireless Charging wird mit maximal 10 Watt unterstützt.
Das Kamera-Element auf der Rückseite beherbergt insgesamt drei Kameras, die durch die Erhöhung nicht aus dem Gehäuse hervorstehen. Wir bekommen sogar drei 50 Megapixel-Linsen. Bei der Hauptkamera setzt man auf den Sony IMX707-Sensor mit einer Brennweite von 23 Millimeter und optischer Bildstabilisierung. Als Zweites kommt der IMX766 als Ultraweitwinkel-Sensor mit 15 Millimeter Brennweite und 110 Grad Sichtfeld zum Einsatz. Last but not least setzt man für den 2,8-fachen optischen Zoom auf einen IMX890-Sensor mit 65 Millimeter Brennweite und optischer Bildstabilisierung. Das Kamera-Setup liest sich definitiv vielversprechend. Wie mittlerweile aber allseits bekannt sein sollte, kommt es bei der Smartphone-Fotografie vorwiegend auf die Software an – es bleibt also abzuwarten, wie die Ergebnisse im Alltag aussehen.
SkyUI
Wie jeder chinesische Smartphone-Hersteller, der was auf sich hält, hat auch Nio seinem Smartphone eine eigene Benutzeroberfläche spendiert. Diese basiert natürlich auf Android, jedoch macht der Hersteller keine Angaben zur Android-Version – wir tippen hier auf Android 13. Wie in den Autos von Nio kommt im Smartphone scheinbar auch der Sprachassistent NOMI zum Einsatz.
Besonders viele Bilder zur SkyUI bekommen wir leider nicht geboten. Nio wirbt aber mit besonders viel Datenschutz und besonders viel Sicherheit. Dafür soll es besonders wenig Systemanzeigen und Bloatware geben – hierauf möchte man nämlich komplett verzichtet haben. Das System soll zudem schlicht und aufgeräumt sein. Hier sollte aber nicht zu viel erwartet werden, denn es wird niemals so schlicht sein wie reines Android. Auf einem Bild sehen wir das Kontrollzentrum des Systems, welches stark an Xiaomis MIUI erinnert. Das liegt besonders an der Anordnung der einzelnen Elemente, wie WiFi, Helligkeit oder der Musiksteuerung. Aber auch der Einstellungs-Shortcut und die Anpassungsschaltfläche in der oberen rechten Ecke erinnern stark an MIUI.
Für wen ist das Nio Phone?
Nio verbaut im Nio Phone die Ultrabreitband-Technologie (UWB). Dadurch soll ermöglicht werden, das Smartphone als Autoschlüssel zu verwenden. Genannt wird diese Funktion „Nio Link“. Hierüber soll das Smartphone auch während der Autonutzung hilfreich sein, indem man es direkt mit der Fahrzeugsoftware verbinden kann. Navigationen können zum Beispiel deutlich einfacher direkt über das Nio Phone gestartet werden. Oder man spiegel das Display auf das Fahrzeugdisplay für sämtliches Entertainment während Staus oder Ladepausen. Ladepausen sollen bei Nio aber bald der Vergangenheit angehören, denn dank der Batteriewechselstation, die auch hierzulande stetig vermehrt werden, wird die Zeit zwischen leerem und vollem Akku deutlich minimiert.
Es bleibt natürlich abzuwarten, wie sich das Gerät und vor allem die Kamera im Alltag schlagen. Wir haben es hier mit einem Smartphone zu tun, das mit der besten Technik ausgestattet ist, die der Markt aktuell zu bieten hat. Dennoch richtet sich das Smartphone nicht an jeden High-End Nutzer. Vielmehr richtet es sich explizit an die Menschen, die auch ein Nio-Fahrzeug besitzen. Denn erst in Verbindung mit einem E-Auto des chinesischen Herstellers kann das Gerät auch sein Alleinstellungsmerkmal ausspielen.
Genau das ist auch der Grund, wieso man das Gerät vorerst ausschließlich in China anbietet. Zwar steigen die Verkaufszahlen der Autos auch hierzulande immer weiter, aber ein Smartphone nach Europa zu bringen, ist mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Da es sich hier um das erste Smartphone des Herstellers handelt, weiß man bisher nicht, wie gut es sich verkaufen wird. Daher konzentriert man sich vorerst auf den Markt, auf dem auch die meisten Autos verkauft wurden: China.
Fazit und Preise
Ich war lange nicht mehr so von einem Smartphone begeistert, wie es Nio mit ihrem Nio Phone jetzt geschafft haben. Da kommt ein Auto-Hersteller daher und bringt mal eben ein echtes Flaggschiff auf den Markt. Wenn man bedenkt, dass es sich hier um das erste Smartphone des Herstellers handelt, dann ist das einfach beeindruckend. Das Smartphone wirkt, als habe Nio nie etwas anderes gemacht als Smartphones gebaut. Wir bekommen in allen Kategorien nahezu die beste Technik, die der Markt zu bieten hat. Natürlich kommt es jetzt auf die Software dahinter an. Aber ich bin zuversichtlich, dass auch diese toll sein wird.
Nicht nur das Innere des Smartphones wirkt gut, mir gefällt auch das Design richtig gut. Es handelt sich hierbei nicht um irgendein bereits bestehendes Smartphone, auf das man einfach das Nio-Logo geklatscht und die Software optisch etwas angepasst hat. Porsche hat dies damals zum Beispiel beim Huawei Mate 10 gemacht. Nein, Nio baut ein komplett eigens Smartphone! Und gerade deshalb finde ich es extrem schade, dass das Smartphone dem chinesischen Markt vorbehalten bleiben wird. Hierzulande dürfte es sich als extrem schwierig darstellen, an ein Exemplar des Nio Phone heranzukommen.
Für das Smartphone mit Top-Ausstattung müssen die Chinesen aber auch tief in die Tasche greifen. Das Gerät startet mit 12/512 Gigabyte bei einem Preis von umgerechnet 835 Euro. Für doppelten Speicherplatz (12 GB/ 1 TB) werden knapp 890 Euro fällig. Die Top-Version mit blauem Kunstleder bietet schließlich 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und ebenfalls ein Terabyte Massenspeicher. Hierfür ruft der Hersteller in China knapp 965 Euro auf. Ein Import ist schon gerade wegen der hohen Preise eher unattraktiv. Abgesehen davon müsste es überhaupt einen Import-Shop geben, der das Gerät anbietet. Ansonsten bliebe nur: Hinüberfliegen, Gerät kaufen und dann hoffen, dass LTE Band 20 unterstützt wird.
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Wer von Chinahandys_net fliegt denn jetzt mal schnell rüber und kauft eins zum testen?
Ich erwarte einen ausführlichen Test hier in 5 Wochen 🙂
Hallo, Shorty!
Da bin ich doch ganz spontan Deiner Meinung!
Statt bei einer Ankündigung schon in “Ekstase” zu verfallen, erhoffe
ich mir hier eigentlich belastbare Fakten…. (Band20/USB-C3.0 etc…)
andreas