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Nachdem ich Euch mit der Nicron B74 und der Nicron B70 bereits zwei transformierbare Taschenlampen des chinesischen Herstellers vorgestellt habe, folgt nun mal eine normale EDC-Lampe. Die Nicron N8 erreicht bis zu 1.200 Lumen, läuft mit einem 18650er Li-Ion Akku und ist gleichzeitig ein echtes Schnäppchen. Kann diese Budget-Lampe überzeugen?
Spezifikationen
Mit einer Gesamtlänge von 11,4 cm und einem Gewicht von 118 Gramm inklusive Akku, gehört die Nicron N8 ganz klar in die Reihe der 18650er EDC-Lampen. In dieser Lampenkategorie habe ich Euch mit der Fenix PD32 V2.0, der Convoy S2+, der Olight Warrior Mini, der Klarus E2 oder der Sofirn SC31 Pro schon jede Menge gute Lampen vorstellen können. Kann die Nicron N8 hier mithalten?
Das Gehäuse der N8 besteht aus Aluminium und ist blau-grau anodisiert. Ich kann keinerlei Fehler in der Anodisierung feststellen, sodass die Lampe auf den ersten Blick einen sehr soliden Eindruck macht. Die Nicron N8 besteht aus zwei Gehäuseteilen: dem Lampenkopf samt Batterierohr und der Tailcap.
Der Lampenkopf ist insgesamt 9,1 cm lang und hat einen Durchmesser von 2,5 cm. Im Kopf sitzt eine CREE XP-L HD V5 LED hinter einem Smooth Reflektor. Außen sind im oberen Kopfbereich drei Kühlrippen vorhanden. Darüber und darunter ist die Lampe glatt, bevor es in den Griffbereich übergeht. Hier findet man dann ein quadratisches 3D-Muster, das den Grip etwas erhöhen soll. Dieser Part macht definitiv auch optisch etwas her und verleiht der Nicron N8 einen ganz eigenen Look. Unterhalb dieses Griffbereichs befindet sich die Aufnahme für den Pocket-Clip. Dieser sitzt schön fest und kann um 360° rotiert werden. Das Gewinde zur Tailcap ist großzügig geschmiert und mit einem O-Ring versehen. Somit ist die Nicron N8 nach IP68 wasserdicht.
Die Tailcap der N8 hat eine Länge von 2,5 cm und ebenfalls einen Durchmesser von 2,5 cm. Sie hat die schon von vielen anderen Lampen bekannten Füßchen, auf denen die Lampe schließlich auch tailstandfähig ist. Jedoch sind die Auflageflächen der zwei Füßchen mit jeweils ca. 12 mm nicht sehr groß, sodass der Tailstand eine wackelige Angelegenheit wird, sobald der Untergrund nicht ganz eben ist. In einem der zwei Füßchen sind zwei Löcher für die Aufnahme der Handschlaufe vorhanden. Auf der Rückseite der Endkappe sitzt schließlich noch der mechanische Heckschalter. Es handelt sich um einen Forward-Clicky, der die Nutzung von Momentlicht möglich macht. Er ist mit einer Silikonkappe gegen äußere Einflüsse geschützt. Durch die Ausführung mit dem Heckschalter ist die Endkappe natürlich nicht magnetisch.
Ähnlich wie auch bei der B74 und B70 macht auch die Nicron N8 einen robusten Eindruck. Die Wandstärken des Gehäuses sind sehr solide und somit muss man keine Angst vor etwaigem “Feindkontakt” haben. Die Verarbeitungsqualität ist auf hohem Niveau und auch das Design mit dem quadratischen 3D-Muster im Griffbereich ist durchaus ansehnlich.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang der Nicron N8 gehört die Lampe samt Akku, ein Micro-USB Kabel, eine Handschlaufe, ein O-Ring sowie eine Bedienungsanleitung.
User Interface
Die Nicron N8 wird über den mechanischen Heckschalter bedient. Es ist ein Forward-Clicky verbaut, mit dem es möglich ist, auch Momentlicht (Momentary Mode) zu nutzen. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass die Bedienungsanleitung hinsichtlich des User-Interface etwas verwirrend ist bzw. nicht ausführlich genug. Grundsätzlich kann man die Lampe mit einem einfach Click anschalten und landet (leider) immer im Turbo Mode. Ausgeschaltet wird ebenfalls durch einen Click. Schaltet man die Lampe innerhalb von 7 Sekunden erst ein, dann aus und erneut ein, gelangt man in den nächsten Leuchtmode. Wenn man mehr als 7 Sekunden zwischen dem letzten und dem erneuten Einschalten verstreichen lässt, landet man schließlich wieder im Turbo Mode. Es gibt also eine Art Memory Mode Rotation innerhalb von 7 Sekunden. Dies klingt im ersten Moment etwas schwierig, stellt sich in der Praxis jedoch schnell als annehmbar heraus.
Zustand | Aktion | Resultat |
Aus | 1 x Click | Lampe an – Turbo Mode |
Aus | 1 x Tap & Hold | Lampe an – Momentary Turbo Mode (mit weiteren Taps wechselt man zwischen Turbo-High-Med-Low) |
Aus | 3 x Tap & Hold | Lampe an – Momentary Strobe Mode (durchdrücken für konstanten Strobe) |
An | 1 x Click | Lampe aus |
An | 1 x Doppelclick | Wechsel der Leuchtstufen (Turbo-High-Med-Low) |
Mit einem Tap auf den Heckschalter bei ausgeschalteter Lampe gelangt man in den Momentary Mode. Auch dieser startet wieder mit dem Turbo Mode. Tapt man den Schalter innerhalb 7 Sekunden erneut, gelangt man in die nächste Momentary Leuchtstufe. Führt man den Tap nach 7 Sekunden erneut aus, startet man wieder im Momentary Turbo Mode.
Bei eingeschalteter Lampe wechselt man schließlich mit einem Doppelclick in die nächste Leuchtstufe. Die Rotation ist hier Turbo – High – Med- Low. Auch ein Direktzugriff auf den Strobe Mode ist vorhanden. Dazu muss man den Heckschalter bei ausgeschalteter Lampe einfach dreimal antippen. Man gelangt so in den Momentary Strobe Mode. Drückt man den Schalter dann voll durch, bleibt der Strobe Mode aktiv. Clickt man den Schalter nun erneut, gelangt man in den SOS Mode.
Ein elektronischer Lockout ist nicht vorhanden, aber der manuelle Lockout (Endkappe eine Viertelumdrehung aufschrauben) funktioniert ohne Probleme.
Ich muss zugeben, dass mich das User-Interface der Nicron N8 anfangs etwas verwirrt hat. Man kennt die Nutzung der Momentary Modes und den Wechsel der Leuchstufen von den meisten anderen Lampen dieser Art doch irgendwie anders. Zudem finde ich den Start im Turbo Mode auch nich tgerade praktisch. Hier sollte die Rotation eher im Low Mode beginnen. Wenn man sich jedoch ein paar Minuten mit der N8 beschäftigt hat, wird man feststellen, dass die Bedienung eigentlich einfach ist. Vor allem für Lightpainter und Nutzer, die oft Momentlicht brauchen, ist die Nicron N8 eine sehr interessante Lampe.
Performance
Auch für die Nicron N8 habe ich natürlich wieder ein paar Beamshots für Euch gemacht. Die Darstellung des Low Mode mit nur 8 Lumen war eigentlich kaum möglich, ohne den Turbo Mode bei gleichen Belichtungseinstellungen nicht völlig unrealistisch darzustellen. Daher wirkt das Bild zum Low Mode eigentlich fast wie ohne eingeschaltete Lampe und kann auch als Kontrollbild herangezogen werden.
Laut Hersteller liegt die Farbtemperatur der Nicron N8 bei 5.700 ~ 6.500 K. Im Vergleich zu anderen 6.500 K Lampen sehe ich die N8 eher im Bereich um die 6.000 K.
Der Low Mode ist mit 8 Lumen doch sehr sanft und man läuft kaum Gefahr sich hier versehentlich selbst zu blenden. Der Mode steht für 100 Stunden zur Verfügung.
Im Med Mode sind immerhin schon 75 Lumen verfügbar, die für 18 Stunden zur Verfügung stehen. In diesem Mode hat man bspw. Indoor genug das Licht, um verloren gegangene Gegenstände im Haus suchen zu können.
Der High Mode bringt dann schon 300 Lumen, die für 4 Stunden zur Verfügung stehen. Dieser Mode ist für einen nächtlichen Spaziergang absolut ausreichend und hat dafür dann auch eine ausgezeichnete Laufzeit.
Die 1.200 Lumen des Turbo Mode sind schon richtig hell. Dieser Mode hat eine Reichweite von 165 Meter, was nicht sonderlich weit erscheint. Dafür hat die N8 einen recht großen Spillbereich und leuchtet daher auch gut in der Breite aus. Der Turbo Mode soll laut Nicron für 3 Stunden verfügbar sein, jedoch wird hier auch nach wenigen Minuten auf den High Mode runtergeregelt, der dann die größte Zeit dieser 3 Stunden laufen wird. Dies haben jedoch so ziemlich alle von mir getesteten Lampen gemein.
Die Performance der Nicron N8 weiß zu gefallen. Die Laufzeiten sind absolut in Ordnung und mit maximal 1.200 Lumen kann die N8 auch richtig hell sein.
Akku
In der Nicron N8 kommt ein 18650 Li-Ion Akku mit einer Kapazität von 2.000 mAh zum Einsatz. Es handelt sich um eine geschützte Button Top Zelle (erhöhter Pluspol) mit integriertem Micro-USB Port. Trotz fehlender Feder am Pluspol der Lampe, konnte ich auch problemlos eine ungeschützten Flat Top Zelle (Panasonic NCR18650B) verwenden. Somit ist der Einsatz einer Großzahl verschiedener Zellen möglich, was sehr zu loben ist. Viele Hersteller schränken dies durch die Bauform ihrer Lampen unnötig ein.
Zum Laden muss die mitgelieferte Zelle aus der Lampe entnommen werden. Über den Micro-USB Port kann dann das Ladekabel angeschlossen werden. Die Zelle hat zwei kleine Status-LEDs auf der Seite des Pluspols. Eine LED leuchtet rot, solange die Zelle geladen wird. Die andere LED leuchtet schließlich grün, wenn der Ladevorgang beendet ist.
Testergebnis
Die Nicron N8 ist eine gute und gleichzeitig günstige EDC-Lampe. Sie sticht mit ihrem Design doch etwas hervor und auch die Performance kann sich absolut sehen lassen. Das User-Interface ist anfangs zwar gewöhnungsbedürftig, kann aber nach etwas Eingewöhnungszeit Spaß machen.
Die N8 konkurriert aufgrund ihres geringen Preises vor allem mit der Convoy S2+. Der mitgelieferte 18650 Li-Ion-Akku und die Möglichkeit zur Nutzung des Momentary Mode, lassen sie meiner Meinung nach aber leicht vor der Convoy S2+ ins Ziel gehen, selbst wenn diese durch die Auswahl verschiedener LEDs punkten kann.
Wer eine günstige aber gleichzeitig leistungsstarke Taschenlampe sucht, kann mit der Nicron N8 eigentlich nicht viel falsch machen. Etwas teurere Alternativen sind die Sofirn SC31 Pro, die Klarus E2, die Fenix PD32 V2.0 oder die Olight Warrior Mini.
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Ich muss 2bAS Recht geben: ein Start in Turbo ist in der Praxis ein no-go. Die Angaben zu Laufzeiten und Lumen können nicht stimmen: Für 300 Lumen braucht die XP-L 0,8A, bei 4 Std. wären das 3,2 Ah, soviel hat der Akku nicht. Bei 75 Lumen sind es 0,2A, für 18 Std ergeben sich 3,6 Ah. 8 Lumen für 100 Std passen hingegen. Wer unbedingt einen Akku mit USB Anschluss braucht weil er kein passendes Ladegerät hat, ok, ansonsten sehe ich in der Convoy S2+ (obwohl Lieferung ohne Akku) ein besseres Preis-Leistungsverhältnis. Aber ich würde bei fehlendem Ladegrät eher die… Weiterlesen »
Danke für die Infos. Ich nehme an, du verwendest so gut wie nie eine Taschenlampe? 1. Start von oben (Turbo) ist eine Katastrophe in dunkler Umgebung – was die einzige Umgebung ist in der ich eine Lampe benötige. 2. 8 Lumen ist viel zu hell für wenig Licht in stockdunkeler Umgebung (auch zum Lesen in der Nacht in Camper/Zelt) – Moonlight Modus muss unter 1lm sein. 3. Gibt es einen automatischen step-down oder schaltet das Licht einfach aus (absolute Katastrophe – egal ob laufen, Rad fahren – lebensgefährlich wenn das Licht einfach weg ist statt runter zu schalten). Punkt 1… Weiterlesen »
Hallo, vielen Dank für deinen sehr netten Hinweis. Zu 1.: Sehe ich genauso und ist auch bereits an den Hersteller weitergereicht 😉 Grundsätzlich darf man hier aber nicht nur von sich selbst ausgehen, denn Lampen werden tatsächlich ganz unterschiedlich eingesetzt. Zu 2. Natürlich sind 8 Lumen kein Moonlight Mode – das habe ich auch nicht behauptet. Wenn du damit im Zelt nicht lesen kannst, mag das duchaus sein. Genrell kann man das definitiv mit 8 Lumen, denn in einem geschlossenen Raum (z.B. dein Wohnzimmer oder ein Uni-Hörsaal oder was auch immer) würdest du definitiv mehr Licht als 8 Lumen zum… Weiterlesen »
Moin!
Kleine Korrektur: Auf dem Akku stehen 7.2 Wh, das geteilt durch 3.6 V ergibt eine Akkukapazität von 2 Ah bzw. 2000 mAh.
Gruß
Danke für den Hinweis. Werde es im Text anpassen.
Grüße