Viele Autofahrer kennen die Angst vor einer leeren Autobatterie im Winter. Während der warmen Sommermonate merkt der Fahrer meist gar nicht, dass die eigene Fahrzeugbatterie bereits schwächelt. Die Nexpow Q10S Starthilfe Powerbank verspricht, euch und euer Auto stets mit der nötigen Energie zu versorgen.
Sobald sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern, wird auch die Starterbatterie eures Autos zunehmend gefordert. Bewegliche Teile im Motor sind bei niedrigen Temperaturen schwergängiger und die Stromlieferfähigkeit der Batterie nimmt ab. Damit es am Morgen keine böse Überraschung gibt, sichern sich viele Fahrer mit einer Powerbank mit Starthilfefunktion ab. Wir haben für euch ein günstiges Modell des Herstellers Nexpow angeschaut. Die Q10S kostet gerade einmal 40-70€ und soll mit 1500A sogar Motoren mit 7 Liter Hubraum starten können. Bereits im letzten Jahr hatten wir für euch die Nexpow Q17 (zum Test) genau angeschaut. Diese konnte im Bereich Starthilfe überzeugen, enttäuschte aber bei der nutzbaren Kapazität und Verarbeitung. Wie sich die neue Nexpow Q10S Starthilfe Powerbank im Test geschlagen hat, könnt ihr im Folgenden erfahren.
Lieferumfang der Nexpow Q10S Starthilfe Powerbank
Der weiße Karton enthält neben der Powerbank folgendes Zubehör:
- Schnellstartanleitung
- Bedienungsanleitung
- USB-C Ladekabel
- Starthilfekabel mit 8mm² Anschlussleitung
Das Starthilfekabel hat eine Gesamtlänge inklusive Stecker und Krokodilklemmen von 45 Zentimetern. Aufgrund der hohen Ströme (bis zu 1500A laut Hersteller) sind die Starthilfekabel der Powerbanks generell recht kurz gehalten. Andernfalls würden an den Kabeln sehr hohe Verlustleistungen auftreten, die zum einen die Leistungsfähigkeit herabsetzen und zum anderen das Kabel stärker erwärmen würden. Eine Transporttasche liefert der Hersteller leider nicht mit. Diese wurde vermutlich aufgrund des niedrigen Preises eingespart.
Design und Verarbeitung
Die Nexpow Q10S Starthilfe Powerbank besteht vollständig aus einem schwarzen Kunststoff. Das Gehäuse ist tadellos verarbeitet, alle Ecken sind abgerundet und die Optik unterstreicht den Verwendungszweck der Powerbank. Mit einem Gewicht von nur 480 Gramm und Abmessungen von 170 x 80 x 35 Millimeter kann man die Starthilfe Powerbank durchaus als kompakt bezeichnen. Die Nexpow Q17 aus unserem letztjährigen Test ist im Vergleich 5 Zentimeter länger. Das beiliegende Starthilfekabel erhöht das Gesamtgewicht auf rund 900 Gramm.
Auf der rechten Seite der Powerbank befinden sich die Ausgänge der Powerbank, die folgendermaßen spezifiziert sind:
- USB-A1 (schwarz) : 5V/2,1A (10W)
- USB-A2 (blau) : 5V/3A, 9V/2A, 12V/1,5A (18W)
- USB-C (Eingang): 5V/3A, 9V/2A, 12V/1,5A (18W)
- DC5525 Ausgang: 12-16,8V/10A
- EC5 Ausgang: 12V/1500A
Der USB-C-Port lässt sich ausschließlich für die Ladung der Powerbank verwenden. Eine Versorgung anderer Geräte über den USB-C-Port ist nicht möglich. Die Nexpow Q10 Starthilfe Powerbank unterstützt keinerlei Ladestandards. Ihr könnt also davon ausgehen, dass eure Geräte in den meisten Fällen mit maximal 10W geladen werden. Der EC5 Ausgang ermöglicht, das Starthilfekabel an die Powerbank anzuschließen. Dieser wird durch eine Silikonkappe vor Wasser und Staub geschützt. Beachtet bitte, dass der DC5525 Ausgang je nach Ladezustand der Powerbank bis zu 16,8V liefert. Ihr solltet dementsprechend darauf achten, dass euer Gerät diese hohe Spannung auch verarbeiten kann.
Das beiliegende Starthilfekabel bietet auf der einen Seite zwei Krokodilklemmen, die einen sicheren Halt auf den Batteriepolen garantieren. Diese sind ordentlich verarbeitet und entsprechen der Qualität von günstigen Starthilfekabeln. Das andere Ende ist mit einem Zusatzmodul mit EC5 Stecker ausgerüstet, welches direkt an der Powerbank angeschlossen wird.
Die Bedienung der Starthilfefunktion ist voll automatisiert. Sobald ihr den Stecker an die Powerbank angeschlossen habt, leuchtet die mittlere LED blau auf. Verbindet ihr die Krokodilklemmen mit der Starterbatterie, schaltet die LED auf Grün um und ihr könnt einen Startversuch unternehmen. Die Powerbank bietet auch einen manuellen Modus. Dazu befindet sich ein roter Taster auf dem Stecker, der für 5 Sekunden gehalten werden muss. Somit gibt die Powerbank, unabhängig davon, ob eine Starterbatterie angeschlossen ist, für eine Dauer von 40 Sekunden die 12-16,8V an die Krokodilklemmen ab.
Haltet ihr den Taster auf der Oberseite gedrückt, aktiviert sich die Taschenlampe der Powerbank. Diese ist ausreichend hell, um im Bedarfsfall die Autobatterie im Motorraum zu lokalisieren. Die Taschenlampe bietet auch eine SOS und Blinkfunktion, die wir aber eher als Spielerei werten würden.
Kapazität und Ladeleistung der Nexpow Q10S Starthilfe Powerbank
Der Hersteller gibt die Kapazität der Q10S mit 47,36Wh an. Um die tatsächlich nutzbare Kapazität (inklusive Entladeverluste) der Powerbank zu ermitteln, kommen zwei Messverfahren zum Einsatz.
Wir nutzen zum einen ein USB-Multimeter mit dazugehöriger Last, welches die Powerbank über USB-A mit kontinuierlich 12W entlädt. Als zweite Messung kommt eine große elektronische Last zum Einsatz. Hier wird die Powerbank über den DC5525 Port mit 120W entladen und die Kapazität gemessen. Beide Messungen ergaben eine nutzbare Kapazität von 34Wh, was 72% der Werksangabe von 47,36Wh entspricht. Somit erreicht die Nexpow Powerbank nur unterdurchschnittliche Effizienzwerte.
Ladeleistung der Nexpow Powerbank
Der Hersteller gibt die Ladeleistung mit 15W an, die im Test auch erreicht werden. Eine vollständige Ladung dauert ziemlich genau 3:30 Stunden.
Wir haben die Gelegenheit genutzt, um einen Blick in das Innenleben zu werfen. Der 4-Zellige NMC Akku nimmt einen großen Teil der Powerbank ein. Dieser bietet vollgeladen eine Spannung von 16,8V. Diese hohe Spannung wird auch an eure Starterbatterie weiter gegeben. Wer sich jetzt Sorgen um seine Fahrzeugelektrik macht, den können wir beruhigen. In der Kombination mit der Batterie wird das Spannungsniveau bei 12-14V gehalten.
Starthilfe mit der Nexpow Q10S Powerbank
Für unseren Starthilfeversuch kommt ein Opel Astra Diesel mit 1,6 Liter Hubraum zum Einsatz. Der Anlasser des Fahrzeugs hat eine Nennleistung von 1700W und kann bei tiefen Temperaturen im Startmoment kurzzeitig bis zu 3500W aufnehmen. Weiterhin verbraucht die Fahrzeugelektronik rund 100W. Somit kommen wir auf eine Starthilfeleistung von rund 3600W, was bei einer Spannung von 12V einem Stromfluss von 300 Ampere entspricht. Die Werte entsprechen natürlich nur theoretischer Natur. Wie viel Strom hier genau fließt, können wir leider nicht messen. Die Außentemperaturen lagen im Testzeitraum bei 10°C.
Bevor es losgeht, entladen wir die Fahrzeugbatterie bis auf 6,7V (Tiefentladen) und schließen dann die Nexpow Powerbank an. Dazu wird das Starthilfekabel eingesteckt und die Krokodilklemmen mit der Fahrzeugbatterie verbunden. Die Batteriespannung steigt mit angeschlossener Powerbank nach dem Einschalten auf 13,6V. Sobald auf dem Stecker die grüne LED leuchtet, kann ein Starthilfeversuch unternommen werden. Ihr habt hier nur ein Zeitfenster von 40 Sekunden, bis sich die Powerbank wieder abschaltet. Das soll eine Selbstentladung über die Fahrzeugbatterie verhindern. Ihr solltet euch mit dem Starthilfevorgang dementsprechend etwas beeilen. Nach dem Drehen des Zündschlüssels startete der Astra relativ problemlos. Insgesamt waren drei Startvorgänge möglich, bis die Powerbank ihren Dienst mit lautem Piepen verweigerte. Dieser Signalton bedeutet, dass die Powerbank nachgeladen werden muss. Während die Akkuanzeige bei der Ladung eines mobilen Gerätes sehr genau arbeitet, ist diese bei Starthilfeversuchen extrem ungenau und wechselt zwischen 1 und 3 LEDs (25-75%) hin und her. Nach der vollständigen Ladung der Powerbank haben wir versucht, das Auto, ohne Batterie, nur mit der Powerbank zu starten. Dafür bietet die Nexpow einen manuellen Modus, der auch ohne Erkennung einer Starterbatterie die Spannung freigibt. Dafür muss der rote Taster am Stecker für einige Sekunden gehalten werden. Der Astra ließ sich auch ohne Starterbatterie nur mit der Powerbank gerade so starten. In dieser Konfiguration waren erneut drei Startversuche möglich.
Die Außentemperaturen von 10°C sind in Bezug auf die Starthilfeleistung noch nicht sehr aussagekräftig. Daher haben wir die Powerbank über Nacht ins Eisfach gepackt und auf eine Temperatur von -15°C heruntergekühlt. Ohne Fahrzeugbatterie war somit kein Startvorgang möglich. Der Anlasser gab nur ein leises Klicken von sich. In Kombination mit entladener Starterbatterie war gerade so ein Startvorgang möglich. Hier wird deutlich, dass die Stromlieferfähigkeit von Lithium-Ionen-Akkus bei tiefen Temperaturen stark abnimmt. Dennoch liefert die Nexpow Starthilfe Powerbank noch genügend Energie, um im Notfall den Startvorgang zu ermöglichen.
Testergebnis
Die Nexpow Q10S Starthilfe Powerbank konnte uns im Test mit einer hervorragenden Verarbeitung und vergleichsweise kompakten Abmessungen überzeugen. Dank der USB-A-Ausgänge ist auch die Ladung eurer mobilen Geräte im Notfall möglich. Das Starthilfeverhalten reicht für unseren kleinen Dieselmotor problemlos aus, um den Motor im Bedarfsfall mehrere Male starten zu können. Der Hersteller gibt an, dass Benzinmotoren bis zu einem Hubraum von 7L und Dieselmotoren bis 5,5L gestartet werden können. Aufgrund der Tatsache, dass solche großen Motoren sehr viel leistungsfähigere Anlasser als unser Model besitzen, würden wir der Nexpow Q10S diese Fähigkeit bei tiefen Temperaturen allerdings absprechen. Die Nexpow kostet bei Amazon 70€, ist aber oftmals reduziert und schon für 40-50€ erhältlich. Für alle, die gerne für den Bedarfsfall vorsorgen möchten, stellt die Nexpow Q10S im Angebot einen günstigen Einstieg in den Bereich der mobilen Starthilfe dar.
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Sehr cooler Test. Vielen Dank!
Aber warum habt ihr die Powerbank ins Tiefkühlfach gelegt. Die wird doch niemand bei diesen Temperaturen lagern.
Ihr hättet dich die Autobatterie kühlen müssen um einen Test bei tiefen Temperaturen zu simulieren.
Oder verstehe ich da was nicht richtig?
Danke für die vielen tollen Tests 👍
Realme
Wenn du die Starthilfe Powerbank im Auto mitführst und das Auto über Nacht im Winter draußen steht, kann die Powerbank durchaus -10°C kalt werden. Die Batterie einzufrieren hätte wenig gebracht, da diese ja bereits tiefentladen war und sowieso so gut wie keinen Strom mehr abgeben konnte. Im Grunde hätte man das komplette Auto inkl. Powerbank einfrieren müssen. Leider ist mein Tiefkühler dafür etwas zu klein. 🙂 Ich werde im Verlauf des Winters möglicherweise nochmal einen Test durchführen, wenn die Außentemperaturen niedriger sind.
Gruß
Micha
Mein Mitleid hast du fix wenn es bei dir im Auto -10°C hat 😉
Bei neueren Autos ist es sowieso nicht sinnvoll die Powerbank im Auto zu lagern.
Bei meinem zb komm ich ohne funktionierender 12 Volt Batterie nicht mal mehr ins Auto. Aber das ist ein anderes wenn auch nicht erfreuliches Thema.
Lg
Leider hab ich im Jahresverlauf öfter mal zweistellige Minusgraden in der Garage. Hier wird es öfter mal sehr kalt. Ich persönlich lagere die Powerbank auch nicht im Auto. Allerdings werden die meisten das wohl aus Bequemlichkeit tun. So hat man sie zumindest immer dabei.
Meinen Wagen bekomme ich zum Glück noch auf wenn die Batterie leer ist. Bei neueren Autos kann das mitunter tatsächlich schwierig werden. Aber da bekommst du dann die Motorhaube auch nicht mehr auf wenn du nicht rein kommst 😁