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Auch wenn die meisten von euch noch nichts von der Firma Navee gehört haben, so ist sie doch für die Herstellung einiger bekannter Xiaomi Elektroroller verantwortlich und somit kein unbeschriebenes Blatt. In diesem Test nehmen wir den Navee V50 unter die Lupe. Der E-Scooter hat einen Motor mit 700 Watt Spitzenleistung, 10 Zoll Luftreifen, einen 370Wh Akku und laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern.
Auch eine legale Nutzung in Deutschland ist möglich. Außerdem will sich der Navee V50 durch einen besonders praktischen Faltmechanismus von der breiten Masse der Elektroroller abheben. Ob er hält, was er verspricht, zeigt dieser Test.
Der Navee V50 kommt gut verpackt in einem Paket zu seinem Käufer. Ein erwähnenswerter Aufbau ist nicht nötig. Der Scooter wird einfach aus dem Paket herausgehoben und aufgeklappt. Fertig. Im Lieferumfang befindet sich ein Benutzerhandbuch, ein paar Sicherheitsinformationen, eine EU-Konformitätserklärung, ein Inbusschlüssel, eine Halterung zum Verstauen eines Apple Airtags, eine Schlauchverlängerung und ein zweigeteiltes Netzteil mit EU-Stecker.
Design und Verarbeitung
Der Navee V50 präsentiert sich als durchdacht designter und solide verarbeiteter E-Scooter. Mit einem Gewicht von 17kg und Abmessungen von 114 x 116 x 48,5 Zentimeter aufgeklappt und 114 x 51 x 16,5 Zentimeter zugeklappt überzeugt das Gerät durch seine kompakte Bauweise. Die kompakten Abmessungen im zusammengeklappten Zustand kommen durch den klappbaren Lenker zustande, auf den wir gleich noch näher eingehen.
Das Trittbrett misst bequeme 15 x 50 Zentimeter. Die Füße können darauf bequem schräg nebeneinander platziert werden. Die Lenkstange weist eine Höhe von 98 Zentimetern vom Trittbrett aus auf. Der Lenker bringt es auf eine Breite von 48,5 Zentimeter und verleiht dem Scooter so eine ergonomische Handhabung. Der Ständer besteht aus Metall.
Ein besonderes Highlight des Navee V50 ist das integrierte Diebstahlschutz-Feature. Hierbei handelt es sich um eine clevere Integration für einen Apple Airtag, der unauffällig in einer Gummi-Halterung an der Lenkstange platziert werden kann, wenn diese nach unten geklappt wird. Dies ermöglicht die Lokalisierung des E-Scooters, während er gleichzeitig für oberflächliche Untersuchungen durch potenzielle Diebe verborgen bleibt.
Die Verarbeitung wirkt durchweg hochwertig. Das Fahrgestell, gebildet aus zwei Metallrohren, sichert das Trittbrett und verbirgt gleichzeitig den darunter platzierten Akku. Das hintere Schutzblech besteht aus Kunststoff. Es ist mittels einer Metallstrebe am Fahrgestell verankert. Hierunter befindet sich zudem der 10 Zoll große Luftreifen mit Schlauch.
Während der Nutzung zeigt sich der Scooter ruckelfrei und stabil. Allerdings wird ein kleiner Kritikpunkt in Bezug auf die Kabelführung an der Vorderseite sichtbar: Zwei Kabel, eines rot und eines schwarz, sind extern verlegt. Eine interne Führung durch den Lenker oder zumindest eine weniger auffällige Farbwahl hätte die Anfälligkeit gegenüber Vandalismus definitiv reduziert.
Der Anschluss für das Netzteil ist sicher unter einer Verschlusskappe an der Front untergebracht. Der E-Scooter ist nach IP55 Standard gegen Regen und Schmutz geschützt. Zur Sicherheit tragen auch die Scheibenbremse auf der Rückseite und die rundum angebrachten Reflektoren bei, während das Rücklicht zusätzlich als Bremslicht fungiert. Der Motor ist im 10 Zoll Vorderreifen untergebracht und wird von massivem Metall geschützt. Hier kommt eine elektronische Bremse zum Einsatz.
Ein Highlight am Navee V50 ist zudem das große Display. Dieses misst 11,5 x 4cm und ist pechschwarz mit einer weißen Anzeige. Das Display lässt sich auch bei starkem Sonnenschein einwandfrei ablesen. Hier wird die Fahrgeschwindigkeit und der Akku in 20% Schritten angezeigt. Zudem wird der aktuelle Fahrmodus mit einem Symbol angezeigt. Zwei Nachteile gibt es hier aber dennoch zu erwähnen: Erstens ist das Display sehr anfällig für Kratzer und zweitens ist das Display so breit, dass das Befestigen einer Handyhalterung schwierig sein könnte. Insgesamt ist der Navee V50 exzellent verarbeitet. Das maximale Gewicht des Fahrers (Traglast) liegt bei 120kg.
Aufbau und Klappmechanismus
Für einen kompakten Zusammenbau hat sich Navee eine interessante Konstruktion überlegt. So besitzt der E-Scooter nicht nur einen Klapphebel an der Lenkstange, sondern auch am Lenker. Durch den Hebel an der Lenkstange kann diese wie gewohnt nach unten geklappt werden. Der Hebel am Lenker dient dazu, den Lenker von der waagerechten in die senkrechte Position zu bringen.
Durch den klappbaren Lenker kann der E-Scooter besonders kompakt zusammengeklappt werden. Während bei normalen E-Scootern der Lenker immer die breiteste Stelle des E-Scooters markiert, ist der Navee V50 nicht breiter als sein Trittbrett. Zusammengeklappt liegen die Abmessungen, wie bereits erwähnt, nur bei 114 x 51 x 16,5 Zentimeter.
Insgesamt ist der Navee V50 einwandfrei verarbeitet und überzeugt mit einem hochwertigen Design. Der Klappmechanismus ist zudem sehr praktisch, wenn man den E-Scooter kompakt in Bahn, Bus oder dem Kofferraum verstauen möchte.
App & Bedienung
Der Navee V50 wird durch langes Drücken des Power-Buttons eingeschaltet. Der E-Scooter verfügt über drei Fahrmodi: Walking-Modus mit 6 km/h, Drive-Modus mit 15 km/h und Speed-Modus mit 20 km/h. Die Modi können mit einem doppelten Drücken des Powerbuttons gewechselt werden.
Nach dem ersten Einschalten ist der E-Scooter noch nicht fahrbereit. Stattdessen muss der E-Scooter erst in der Mi Home App von Xiaomi aktiviert werden. Dazu koppelt man sich in der App per Bluetooth mit dem E-Scooter und scannt einen QR-Code, der auf dem Rahmen des E-Scooters und in der Bedienungsanleitung aufgedruckt ist. Dieser QR-Code wird für die Konfiguration benötigt. Nach der Einrichtung kann der QR-Code in der App abgerufen werden und sollte mit einem Screenshot gesichert werden.
Nach dem Hinzufügen in der Mi Home App wird ein kurzes Video mit Sicherheitsinformationen abgespielt, das nicht übersprungen werden kann.
Die App bietet folgende Funktionen:
- Verbleibende Reichweite anzeigen
- Firmware-Updates durchführen
- Akkustand in Prozent anzeigen
- Fahrmodus einstellen
- Erinnerungen zur Überprüfung des Reifendrucks einstellen
- Sperre aktivieren (Vorderradbremse dauerhaft aktiviert, Piepton bei Bewegung)
- Licht bei Dunkelheit automatisch ein-/ausschalten
- Batterieinformationen abrufen
Am Lenker befindet sich ein Bremshebel, der gleichzeitig die hintere Scheibenbremse und die Motorbremse betätigt. Der Bremsvorgang ist wirkungsvoll, aber relativ abrupt. Außerdem gibt es einen Gashebel und eine Klingel. Der Gashebel arbeitet in mehreren Stufen und ermöglicht es, durch leichtes Drücken nicht auf die Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen. Dies erfordert jedoch eine gewisse Feinfühligkeit.
Um den Motor zu starten, muss der E-Scooter kurz mit dem Fuß angetreten werden. Danach beschleunigt der E-Scooter zügig auf 20 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bereits nach 4-5 Sekunden erreicht. Selbst mit meinem Körpergewicht von 86 Kilogramm hält der E-Scooter die Geschwindigkeit mühelos, auch bei normalen Steigungen. Das Fahrverhalten an Steigungen ist wirklich lobenswert. Hier macht sich der Motor mit einer Leistung von 350 Watt deutlich bemerkbar. Auch in Kurven zeigt das Elektromobil eine angemessene Leistung und im Allgemeinen ist das Fahrerlebnis auf ebenen Strecken angenehm. Die Bremsen funktionieren zuverlässig und bringen den Navee V50 mit einem Bremsweg von ca. 4 Metern zum Stehen.
Eine Federung gibt es weder vorne noch hinten. Immerhin hat der Navee V50 Luftreifen, die auf unebenem Untergrund für eine gewisse Dämpfung sorgen. Trotzdem ist das Fahren auf Kopfsteinpflaster nicht wirklich angenehm und führt schon nach wenigen Minuten zu Ermüdungserscheinungen in den Händen.
Das Einschalten des Lichts über den Helligkeitssensor funktioniert zuverlässig. Sobald man durch einen Tunnel fährt oder es dunkel wird, schalten sich Vorder- und Rücklicht ein.
Akku und Reichweite
Der Navee V50 hat einen Lithium-Ionen-Akku mit 36 V /10,4 Ah. Das entspricht einer Kapazität von 374 Wh. Der Hersteller gibt an, dass damit eine Reichweite von bis zu 50 km möglich wären. Diese Angabe stellt sich im Test – wie zu erwarten – als ziemlich übertrieben dar. Wir haben den E-Scooter bei Herbstwetter in drei Etappen auf größtenteils flacher Strecke genutzt. Mit einem Fahrergewicht von 86kg erreicht der E-Scooter eine Reichweite von 27 Kilometer. Das ist definitiv ein angemessenes Ergebnis, wenn man die übertriebene Herstellerangabe außer Acht lässt. Positiv hierbei kann auch erwähnt werden, dass die 20 km/h Geschwindigkeit bis zum Ende gehalten werden. Erst bei den allerletzten Prozenten sinkt die Geschwindigkeit ab und der letzte Akkubalken färbt sich rot.
Aufgeladen wird der Navee V50 mit einem 70 Watt Netzteil. Der Ladevorgang läuft durchgehend mit gleicher Geschwindigkeit, wobei man in je 30 Minuten 10% Akku lädt. Der vollständige Ladevorgang dauert genau 6 Stunden. In Zeiten, in denen Smartphones bereits mit 150 Watt und mehr geladen werden, hätten wir uns hier ein wenig mehr Power gewünscht.
Testergebnis
Der Navee V50 E-Scooter überzeugt in vielerlei Hinsicht, insbesondere durch seine solide Verarbeitung und die durchdachten Funktionen. Ein besonderes Highlight ist ohne Frage der innovative Klappmechanismus, der ihn besonders kompakt macht. Dies dürfte insbesondere für Nutzer interessant sein, die großen Wert auf Kompaktheit legen und den E-Scooter beispielsweise oft in öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto transportieren möchten. Allerdings gibt es auch Schwachstellen: Das Display neigt zu Kratzern und die extern verlegten Kabel könnten eine potentielle Anfälligkeit gegenüber Vandalismus darstellen. Auch gibt es keine effiziente Federung. Trotz seiner Stärken und Schwächen sollte jedoch erwähnt werden, dass es auch günstigere Modelle wie den ISINWheel E9 (zum Test) gibt, die ihren Zweck ebenso erfüllen. Hier verzichtet man natürlich auf ein paar Premium-Features, aber kommt letztlich auch ans Ziel.
Und zum Schluss noch ein Hinweis: Um den Navee V50 legal auf deutschen Straßen zu nutzen, benötigt Ihr eine Versicherung. Diese könnt Ihr günstig über Check24 finden.
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Schön der Test gerne mehr davon. Interessant wäre, ob sich über ein Service Menü ein Tempomat bzw. Sofortstart (ohne anschieben) aktivieren lässt. Das geht z.B. an meinem Denver Odin, kaum schlechter, aber mit 350€ deutlich günstiger. Luftreifen sind umstritten, Gummi Wabenreifen sind jedenfalls Panensicher.