CPU | Snapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | Adreno 730 - 900MHz |
Display | 2400 x 1080, 6,7 Zoll, Auflösung, Größe 144Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | - Android 12 |
Akkukapazität | 4610 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 200 MP + 50MP (dual) + 12MP (triple) |
Frontkamera | 60 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 34, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | nano |
Gewicht | 199 g |
Maße | 161,8 x 73,5 x 8,4 mm |
Antutu | 1093721 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Motorola |
Getestet am | 15.11.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Motorola Edge 30 Ultra haben wir das aktuelle Flaggschiff der Lenovo Tochter Motorola im Test. Ein Preisschild von 900€ und der “Ultra” Name markieren ganze klar das Spielfeld dieses Smartphones: die Luxus-Klasse. Gleichzeitig ist das Gerät für Freunde des fernöstlichen Imports interessant, denn in China ist das Edge 30 Ultra als X30 Pro um einiges günstiger zu erwerben. Der weiterer interessanter Aspekt sind die Parallelen zum Pixel 7 Pro. Beide Handys sind mit einer UVP von 900€ ausgestattet und Lenovos Benutzeroberfläche ist wohl das nächste verfügbare Pendant zu Googles Pixel Experience. Mit seiner 200MP Hauptkamera hat das Gerät noch eine weitere interessante Neuerung mit an Bord. Mehr als genügend Gründe also, warum dieser Test richtig interessant werden könnte. Legen wir also schleunigst los damit:
Design und Verarbeitung
Wir haben die weiße Version des Motorola Edge 30 Ultra im Test. Alternativ steht noch eine schwarze Version zur Auswahl, beide Farboptionen sind sehr zurückhaltend und fallen nicht weiter auf. Interessanter ist das das Finish der Glasrückseite. Lenovo entscheidet sich für eine matte, minimal angeraute Oberfläche. Dadurch ist das 161,76 x 73,5 x 8,39 Millimeter große und 198,5 Gramm schwere Smartphone kaum anfällig für Fingerabdrücke. Außerdem liegt das Edge 30 Ultra etwas weniger rutschig in der Hand als Geräte mit Hochglanz-Finish.
Auf der anderen Seite ist die Glasoberfläche, obwohl sie sogar aus dem kratzresistenten Gorilla Glass 5 besteht, schlicht nicht von Plastik zu unterscheiden. Sowohl vom Gefühl als auch vom Aussehen her könnte es sich auch um hochwertigen Kunststoff handeln. Auf die Rückseite aufgebracht sind das Motorola Logo und der Markenname. Beides ist in einem glänzenden Finish gehalten, die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Oberflächen sind mit einem Fingernagel klar zu ertasten, fast wie bei einem Sticker. Das wirkt nicht unbedingt hochwertig.
Selbiges gilt auch für die Übergänge der Glasrückseite in den Metallrahmen. Dazwischen ist ein kleiner Spalt. Insgesamt liegt das Smartphone dadurch etwas scharfkantig in der Hand. Da erwarten wir von einem Flaggschiff mehr. Das Gleiche gilt für die die IP Zertifizierung. IP52 zertifiziert dem Gerät Schutz vor Staub in schädlicher Menge, aber nur gegen Tropfwasser und selbst das nur eingeschränkt. Da könnte es gerne etwas mehr geben.
Gut gelöst finde ich die verpflichtenden Aufdrucke von Entsorgungshinweisen und CE Zeichen auf die Unterseite des Rahmens, rund um den USB-C-Anschluss. Hier stören die Zeichen weniger als auf der Rückseite des Smartphones. Der USB-C-Port ist übrigens nach USB 3.1 angebunden und unterstützt entsprechend Bildübertragung und hohe Datenraten. Dazu später mehr. Den Fingerabdrucksensor packt Lenovo für das Ultra Modell unter das Display. Das klappt in der Umsetzung sehr zuverlässig, allerdings nicht ganz so schnell, wie bei den Sensoren im Powerbutton. Als passionierter “Tap-to-Wake” Nutzer empfinde ich die Positionierung allerdings als praktischer. Als Alternative zum Fingerabdruck steht Face-Unlock über die Frontkamera zur Verfügung.
Den Powerbutton platziert Lenovo unter der Lautstärkewippe auf der rechten Seite des Smartphones. Eine leichte Riffelung sorgt dafür, dass man den Button auch blind zuverlässig findet. Auf einen Kopfhöreranschluss verzichtet das Motorola Edge 30 Ultra, der USB-C-Anschluss liegt mittig in der Unterseite des Geräts. Daneben sitzt ein einzelner Lautsprecher, der zusammen mit der Ohrmuschel Stereo Sound erzeugt. Die Ohrmuschel ist dabei erfreulich laut.
Im Lieferumfang des Motorola Edge 30 Pro befindet sich neben dem Gerät noch die SIM-Nadel, eine Silikonhülle, etwas Papierkram und das 120 Watt Netzteil. Dazu gibts ein USB-C auf USB-C Kabel. Sehr erfreulich, dass man hier nicht auf USB A zu USB-C zurückgreift. Während in dieser Kategorie Fingerabdrucksensor, die Buttons und die Materialauswahl überzeugen, müssen wir die Verarbeitung bemängeln. Die ist für den angesetzten Preis definitiv nicht hochwertig genug.
Display des Motorola Edge 30 Ultra
Mit seinem Ultra Smartphone möchte Motorola eindeutig etwas Luxus ausstrahlen. Dazu passt natürlich dann ein gebogenes Display (curved). 6,67 Zoll in der Diagonale misst das, zu versehentlichen Berührungen an den gekrümmten Seiten des Displays ist es im Test allerdings nicht gekommen. Mit seiner Full-HD-Auflösung (2400 x 1080 Pixel) kommt das Edge 30 Ultra auf eine scharfe Pixelverteilung von 394 Pixel pro Zoll. Alle Inhalte werden so gestochen scharf wiedergegeben. In Kombination mit rasanten 144Hz Bildwiederholungsrate fühlt sich das Gerät im System super flüssig und schnell an. Dazu kommen die kontrastreichen Farben und echten Schwarzwerte eines OLED Displays, HDR 10+ Unterstützung und eine hohe Helligkeit von bis zu 1880 Lux im Automatikmodus.
Die sogenannte LTPO-Technik gibt es dann erst noch mal eine Preisklasse über dem Edge 30 Ultra. Stattdessen wechselt das Display im Automatikmodus zwischen 60, 90 und 120Hz hin und her. Alternativ könnt ihr alle Inhalte mit 144Hz oder 60Hz darstellen lassen. Ein 90Hz Modus wird leider nicht unterstützt.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxRichtig unzufrieden bin ich mit Motorolas Version eines Always-on-Displays. Zunächst gibt es nämlich gar kein Always-on. Stattdessen blendet das X30 Pro wenige Sekunden lang ein “Vorschaudisplay” ein. Dahin kommt man durch doppelt-Tippen oder Bewegen des Geräts. Dafür reicht aber schon, wenn der Tisch, auf dem das Handy liegt, etwas wackelt. Diese Funktion ist somit eigentlich unbrauchbar. Genau so störend ist, dass das Vorschaudisplay nur wenige Sekunden angezeigt wird. Das verfehlt völlig den Zweck eines immer verfügbaren Always-on-Displays, auf dem jederzeit die wichtigsten Informationen sichtbar sein sollten. Wirklich Schade, denn das Vorschaudisplay selbst gefällt mir hervorragend. Viel verändern lässt sich daran zwar nicht, aber der Aufbau und der leichte Zugang zu Benachrichtigungen sind durchdacht und praktisch. Hoffentlich liefert Lenovo hier eines Tages eine wirkliche Always-on-Funktion nach.
Ansonsten bietet das Motorola Edge 30 Ultra natürlich einen Lese- und einen Dunkelmodus. Beides kann auf Wunsch auch zu bestimmten Uhrzeiten eingeschaltet werden. Außerdem könnt ihr zwischen lebendiger und natürlicher Farbwiedergabe wählen und dazu die Farbtemperatur einstellen. Geschützt ist das Display durch Gorilla Glas 5. Insgesamt bietet das Motorola Edge 30 Ultra ein starkes Display, aber bis auf die gekrümmten Ränder eben auch nicht mehr als ein Poco F4. Gleichzeitig schafft man es ohne LTPO, AOD und mit etwas geringerer Helligkeit nicht in die echte Luxus-Klasse aufzusteigen.
Leistung und System
Den Snapdragon 8+ Gen 1 gibt es für das Motorola Edge 30 Ultra. Also eine etwas höher getaktete Version des Snapdragon 8 Gen 1. Dieser besteht aus drei Clustern, welche sich aus einem Cortex-X2 Kern mit bis zu 3,2 GHz, drei Cortex A710 mit bis zu 2,5 GHz und vier sparsamen Cortex A510 mit bis zu 1,8 GHz zusammensetzen. Als Grafikeinheit kommt eine Adreno 730 GPU zum Einsatz. Gefertigt wird der Prozessor im 4nm Verfahren bei TSMC. Gepaart ist der Prozessor mit 12GB LPDDR5 Arbeitsspeicher und 256GB UFS 3.1 Festspeicher. Erweitert werden kann der Speicher nicht. Dafür sind seine Geschwindigkeiten mit 1692/1443 MB/s richtig gut.
Antutu (v9)Wie zu erwarten, bietet der Snapdragon 8+ Gen 1 in Benchmarks exzellente Leistung. Mit über einer Million Punkte in Antutu muss sich der Chip vor keiner Herausforderung verstecken. Dennoch sei an dieser Stelle auch die Hitzeprobleme des Chips erwähnt. Zu sehen in unseren beiden Stresstests. Im grafiklastigen Wild Life Extreme Stresstest fällt das Edge 30 Ultra auf unter 60% der maximalen Leistung, im CPU-lastigen Throttle Test landen wir nach 30 Minuten bei etwas unter 70%.
In der Praxis macht die Hitze keine größeren Probleme und auch längere Sessions in anspruchsvollen Spielen bringen das Gerät nicht auf eine unangenehme Temperatur.
System des Motorola Edge 30 Ultra
Auf dem Motorola Edge 30 Ultra läuft eine kaum veränderte Android Oberfläche. An der ein oder anderen Stelle fügt Lenovo dem System neue Funktionen hinzu, der ganze Look ist aber der einer unveränderten Google Oberfläche. Mir gefällt dieses System ausgezeichnet. Ich benutzte meistens die stark modifizierten Systeme von Samsung oder Xiaomi, das reine Google fühlt sich leichter und in sich stimmiger an. Etwas weniger passen dann die eigenen Funktionen und Designs von Motorola ins Bild. Diese verbergen sich zwar immer hinter ein oder zwei Menüs, sind dann aber eindeutig als nicht von Google kommend zu erkennen.
Als eigene Funktionen bietet Motorola eine App zur Anpassung des Bildschirms an. Hier können App Symbolformen, Schriftarten, Töne, Schriftgröße und Homescreen Layout angepasst werden. Weiterhin gibts von Lenovo einige extra Gesten. Praktisch finde ich etwa das Schütteln zum Einschalten der Taschenlampe. Zu guter Letzt sorgt ein eigener Gamingmodus für das optimale Spielerlebnis.
Bugs oder Aussetzer sind keine im System zu finden. Laut Motorola wird es für das Edge 30 Ultra zwei große Android Updates geben, dazu kommen drei Jahre Sicherheitspatches. Bedenkt man, dass das Gerät noch mit Android 12 läuft und somit das erste große Update auf Android 13 bald anstehen sollte, ist diese Update-Garantie nicht gerade die Längste.
Das coolste Motorola Feature verbirgt sich hinter dem Namen “ready for”. In dieser App bündelt Lenovo alle geräteübergreifenden Features. Aufgeteilt ist die App in Verbindung zu PC/Tablet und zu externen Displays. Beides oft versucht, selten geglückt. Lenovos Versuch gefällt im Test aber richtig gut! Über ready for lässt sich der Smartphone-Bildschirm auf PC oder Tablet emulieren. Dabei kann auf dem physischen Smartphone eine App geöffnet werden und auf dem emulierten Smartphone auf Tablet oder PC eine andere App, super cool! Wer will, kann auf dem Smartphone eine App öffnen, auf dem Tablet die Zweite und auf dem PC die Dritte. Bilder oder Text in der Zwischenablage können ebenfalls automatisch zwischen den Geräten ausgetauscht werden, ebenfalls super praktisch!
Wer will, kann eine Desktopoberfläche auf dem PC aufrufen und mit den Eingabegeräten des PCs in seinen Android-Apps rumfuschen. Das klappt erstaunlich gut und auch ohne Kabel mit nur geringer Latenz. Besonders praktisch ist, dass gleichzeitig Instant Tethering genutzt werden kann, um die Internetanbindung des Smartphones auf PC oder Tablet zu übertragen. Weiterhin stehen die drei rückwärtigen Kameras als Webcam für Videotelefonie bereit. Wer will, kann einen Verfolgungsmodus aktivieren, der automatisch Personen fokussiert und verfolgt. Auch das klappt erstaunlich gut und Latenz frei. Als letztes Feature steht Datenübertragung zwischen den verbundenen Geräten per Drag-and-drop zur Verfügung.
Für “dumme” Displays biete die “ready for App” die Übertragung eines PC ähnlichen Desktops mit Multi-Window Funktionen oder spezielle Modi für Video-Telefonie mit den Smartphonekameras, Gaming oder Streaming. So wird das Smartphone wirklich unkompliziert zur Multimedia Zentrale.
Insgesamt gefällt mir Ready for richtig gut! Der Desktopmodus ist wenigstens ebenbürtig zum Platzhirschen Samsung Dex und dazu kommen mit Instant Tethering, instant Clipboard, Webcam-Mode und Datenübertragung praktische Features zum produktiven Arbeiten auf Smartphonebasis. Diese Kombination an Features ohne Markenzwang oder spezielles Zubehör so flüssig nutzen zu können, ist einzigartig und aus meiner Sicht ein wirklich starkes Argument für das Gerät, wenn auch wahrscheinlich für eine relativ kleine Zielgruppe.
Kamera des Moto Edge 30 Ultra
Wer gedacht hat, das stetige Überbieten bei den Megapixelzahlen würde langsam enden, irrt gewaltig. Bei 200 Megapixel sind wir inzwischen angekommen. Der dafür verantwortliche Sensor hört auf den Namen S5KHP1 oder Isocell HP1 und kommt aus dem Hause Samsung. Auf der Vorderseite des Motorola Edge 30 Ultra wartet ebenfalls eine sehr hochauflösende Kamera auf uns. 60MP bietet der Sensor von OmniVision. An dieser Stelle sei erneut betont, dass reine Megapixel Zahlen nur wenig über die Qualität der daraus entstehenden Bilder aussagt. Bevor wir zu den Bildern kommen, noch ein kleiner Blick auf die reinen Specs:
Kamera Setup
- Hauptkamera: 200 Megapixel (Samsung S5KHP1), f/1.9, 1/1,22 Zoll, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 50 Megapixel (Samsung S5KJN1), f/2.2, 1/2,76 Zoll, 114°
- Portrait-Kamera: 12 Megapixel (Sony IMX663), f/1.6, 1/1.9 Zoll, 125mm, Autofokus, OIS, 2x Zoom
- Selfie-Kamera: 60 Megapixel (OmniVision OV60a), f/2.2, 1/2,8 Zoll, 26mm
Hauptkamera bei Tageslicht
200Megapixel. Eine echte Ansage in der Smartphonefotografie und wir können direkt sagen: Der Sensor kann schon was. Die Aufnahmen mit dem Motorola Edge 30 Ultra werden scharf und detailreich und bekommen von Motorola einen natürlichen Look mit. Die Farbgebung weiß dabei durchaus zu gefallen. Der Weißabgleich stimmt, keine Farbe wirkt zu dominant, die Aufnahmen insgesamt gut abgestimmt, nur in seltenen Fällen tendieren die Bilder zu überbetonten Blautönen. Probleme hat der 1/1,22 Zoll große Sensor bei Nahaufnahmen mit vielen Details. Rund um die Bildmitte gehen viele Details verloren. Nicht in einem schönen natürlich Bokeh, sondern einfach in ungewollt wirkender Unschärfe. Schön zu sehen in den ersten drei Testbildern. Weiterhin hat die Kamera etwas Probleme mit ihrem dynamischen Umfang. Himmel neigen zu überblenden. Der HDR Modus kann da helfen. Der HDR-Automatikmodus erkennt dabei zuverlässig, wann HDR eine Bereicherung darstellt. Weitere Optimierungs-, AI- oder Verschönerungsmodi stellt Motorola nicht zur Verfügung, was mir persönlich gut gefällt.
Nachtaufnahmen Hauptkamera
Eine der Stärken des Motorola Edge 30 Ultra sind seine Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera. Der neue Sensor fängt viel Licht ein, die Aufnahmen können mit hoher Detailtreue, minimalem Rauschen und meist guter Lichtverarbeitung glänzen. Je mehr Licht aus dem Bild schwindet, desto gründlicher arbeitet der Nachtmodus mit. In wirklich dunklen Situationen schärft er das Bild sinnvoll nach, stellt die Himmel pechschwarz dar und sorgt für eine stimmungsvolle Lichtwiedergabe. Insgesamt gefallen uns die Nachtaufnahmen einwandfrei!
Ultraweitwinkel-Kamera
Die Ultraweitwinkel-Kamera (UWW) des Motorola Edge 30 Ultra macht am Tag einen guten Job. Der Blickwinkel ist mit 114° zwar eher klein, dafür hat Motorola den Fish-Eye Effekt exzellent unter Kontrolle. Außerdem leiden die Bilder an den Rändern nicht unter Schärfeverlust, sehr schön! Der HDR Modus macht auch hier seinen Job zuverlässig. Die Farbgebung ist weiterhin auf der zurückhaltenderen, natürlicheren Seite, mit der Tendenz immer mal wieder einen Blaustich einzubauen. Die UWW profitiert bei Nacht stark vom Nachtmouds und schießt dann sehr ansehnliche Bilder mit akkurater Farbwiedergabe und akzeptablem Detaillevel.
Zoomstrecken und Farbabgleich
Für Telefotoaufnahmen setzt das Motorola Edge 30 Ultra auf seine 2X “Portraitkamera”. Die macht ihren Job bei geringen Zoomstufen gut. Ab etwa 4X verlieren sich die Bilder dann in Rauschen und Unschärfe. Die Farbabstimmung zwischen Hauptkamera und UWW ist ausgezeichnet, wenn das Licht optimal ist. Werden die Belichtungsbedingungen etwas schwieriger, fängt die UWW deutlich weniger Licht ein und die Aufnahmen erscheinen entsprechend dunkler. Die Abstimmung zwischen Telefoto- und Hauptkamera klappt noch etwas besser. Hier sind nur kleine Probleme bei Grautönen aufgefallen. Sonst sehen die Übergänge, selbst bei Nacht, gut aus.
Makroaufnahmen
Für Makroaufnahmen greift das Motorola Edge 30 Ultra auf seine UWW zurück. Es entstehen detailreiche Bilder mit klarem Fokuspunkt und natürlichem Bokeh rundherum. Oft kam der Modus nicht zum Einsatz im Test, die Resultate wissen aber zu überzeugen.
Portraitaufnahmen
Für Portraitaufnahmen setzt das Motorola Edge 30 Ultra präferiert auf seine 2X Telefotokamera. Für diese wird einen 50mm und ein 85mm Brennweiten Modus angeboten, alternativ kann die Hauptkamera im 35mm Modus genutzt werden. Die Abgrenzung zwischen Vordergrund und Hintergrund hat im Test einige Male ganze Flächen falsch erkannt. In den meisten Fällen liefert das X30 Ultra aber auch für filigrane Elemente eine exzellente Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund. Die Farbgebung der 2X Kamera ist etwas zu gelblich, da gefallen die 35mm Portraits mit der Hauptkamera besser. Diese ist bei der Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund allerdings nicht so zuverlässig.
Selfies
Die Selfies mit dem Motorola Edge 30 Ultra sind eine weitere Stärke des neuen Motorola Flaggschiffs. Mit der 60 Megapixel Knipse gelingen detailreiche, scharfe Aufnahmen. Selbst gegen das Licht holt das Smartphone im Vorder- und Hintergrund noch viele Details raus und überblendet nur wenig. Hier hilft bei Wunsch auch der HDR Modus. Im Hintergrund liefert das Motorola eine natürlich wirkende Unschärfe, ihr knipst also quasi immer Selfies im Portraitmodus. Verschönerungssoftware kommt auf dem Edge 30 Ultra nicht zum Einsatz, Hauttöne wirken realistisch und nicht überzeichnet.
Video
Videos nimmt das Motorola Edge 30 Ultra mit maximal 8K auf. Dann kommt das Gerät auf 30 eingefangene Bilder in der Sekunde. In 4K Aufnahmen werden daraus 60 Bilder in der Sekunde. Für ruckelfreie Videos mit der Hauptkamera sorgt ein OIS in Kombination mit einem EIS, die anderen beiden Kameras sind hingegen nicht optisch stabilisiert. Das ausführliche Testvideo liefern wir die Tage noch nach.
Zwischenfazit Kamera
Insgesamt liefert das Motorola Edge 30 Ultra eine solide Kameraperformance ab. Besonders gut gefallen uns die Nachtaufnahmen und die Selfies mit dem Gerät. Insgesamt könnte die Kamerasoftware von Motorola aber noch etwas verfeinert werden. Die Hauptkamera könnte am Tag einen höheren dynamischen Umfang vertragen und gelegentlich liefern sich Hauptkamera und UWW einen Schnitzer bei der Farbgebung. Dazu kommen bei der Hauptkamera Fokusprobleme bei näheren Aufnahmen. Solche Probleme kennen wir von sehr vielen Smartphones zu Beginn, diese Probleme werden dann aber meist per Softwareupdate behoben.
Konnektivität und Kommunikation
Mit zwei Nano-SIM Karten versteht sich das Motorola Edge 30 Ultra. Eine Speichererweiterung gibt es in dieser Preisklasse schon lange nicht mehr, da macht auch das Edge 30 Ultra keine Ausnahme. Mit folgenden Frequenzbändern versteht sich das Motorola Edge 30 Ultra:
- 5G: n1/2/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/77/78
- 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/34/38/39/40/41/42/43/48/66
Eine Option für VoWiFi (WLAN-Telefonie) hat das Motorola Edge 30 Ultra genau so verbaut, wie für Anrufe über LTE (VoLTE). Die SAR Werte liegen bei 0,89 W/kg (Kopf) und 1,26 W/kg (Körper). Die Verbindungsqualität per WiFi 6 war im Test stabil, die Reichweite in Ordnung. Zwei Räume weiter kommen noch 120MB/s aus der 200MB/s Leitung an, direkt am Router ruft das Gerät die volle Geschwindigkeit ab. Die Verbindung per Bluetooth 5.2 ist stabil, teilweise hatte das Gerät aber Probleme sich automatisch mit meinen Samsung Galaxy Buds Pro (zum Test) zu verbinden. NFC ist natürlich mit an Bord und verrichtet über Google Pay zuverlässig seinen Dienst. Das Gleiche gilt für die Standortbestimmung. Auf drei Meter genau wird der Standort innerhalb weniger Sekunden bestimmt, genutzt werden rund 30 Satelliten, was im Vergleich jetzt nicht gerade viel ist. In der Praxis gab es bei der Navigation zu Fuß und auf dem Fahrrad und im Auto aber keinerlei Probleme.
Ohrmuschel und ein einzelner Lautsprecher an der Unterseite sorgen für eine hohe Lautstärke, die Soundqualität lässt besonders im oberen Teil der Lautstärkeskala etwas nach. Insgesamt ist das aber zufriedenstellend. Das Gleiche gilt für die Sensoren. Beschleunigung, Umgebungslicht, Näherung, Gyrsokop und Kompass gibt es von Lenovo spendiert.
Akkulaufzeit des Motorola Edge 30 Ultra
In der Praxis bin ich bei mittlerer Nutzung mit dem Motorola Edge 30 Ultra so etwa durch 1,5 Tage gekommen. Die Zeit mit eingeschaltetem Display lag dabei bei 6-8 Stunden. Eine gute Zeit für Flaggschiffe und erstaunlich bei nur 4610mAh Kapazität. In unserem Akkubenchmark lassen sich die guten Werte bestätigen. Im Automatikmodus liefert das Gerät exzellente 17 Stunden. Dabei wird nach kurzer Zeit dauerhaft auf 60Hz runtergeregelt und der Wert ist damit nur bedingt vergleichbar mit den anderen Geräten. Dennoch ist das Ergebnis des Edge 30 Ultra auffällig gut im Benchmark.
Akkulaufzeit Einheit: StdLenovo geht den Trend zu hohen Ladegeschwindigkeiten mit und liefert starke 125 Watt aus dem beigelegten Netzteil. Damit schafft es das Motorola Flaggschiff in guten 23 Minuten von 0 auf 100. An meinem 90 Watt Aukey Omnia Netzteil (zum Test) braucht das Motorola Edge 30 Ultra dann deutlich länger, die vollen 90 Watt werden nicht ausgeschöpft. Kabelloses Laden ist ebenfalls mit an Bord. Ohne Kabel könnt ihr das Gerät mit sehr stabilen 50 Watt betanken. Revers-Wireless Charging wird mit bis zu 10 Watt unterstützt.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Das Motorola Edge 30 Ultra ist ein echter Geheimtipp geworden. Das Flaggschiff von Lenovo bietet in allen Kategorien eine solide bis sehr gute Performance und bietet Feature-Kombinationen, die wir so nirgendwo anders finden. Wer auf cleanes Android steht und sich nicht mit zwei Stunden Ladezeit im Pixel zufriedengeben will, sollte sich mal das Motorola Edge 30 Ultra anschauen. Dazu gibt es ein standesgemäßes Display, alle aktuellen Konnektivitätsstandards, Leistung satt, eine der besten Flaggschiff Akkulaufzeiten und hochwertige Materialien. Mit ready for und USB 3.1 bietet Lenovo außerdem ein echtes Schmankerl für alle, die ihr Smartphone gerne mit anderen Geräten verbinden.
Etwas meinungslos lässt mich die Kamera zurück. Schlecht ist das Setup nicht, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt es auch nicht. Zwei klare Stärken lassen sich mit den Selfies und Nachtaufnahmen benennen. Nicht so ganz rund läuft die Kamerasoftware, die immer mal wieder für farbliche Ausrutscher und Fokuspatzer verantwortlich ist. Mit etwas Nacharbeit könnte Lenovo deutlich mehr aus den Sensoren herausholen, denke ich. Einzige wirkliche Mankos am Edge 30 Ultra sind für mich die wenig hochwertige Verarbeitung, das schlechte Always-on-Display und vielleicht der fehlende Wasserschutz.
Insgesamt ist Lenovo mit dem Motorola Edge 30 Ultra ein richtig interessantes, starkes Gesamtpaket gelungen. Vor allem, wenn der Preis sich in Richtung der 700€ bewegt, können wir eine klare Empfehlung aussprechen.
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Hallo zusammen,
kann evtl. jemand sagen, ob dieser Shop seriös ist. Das wäre ja ein Hammer angebot.
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LG Marcus
Servus, der Shop ist seriös und der Preis ist super.
Beste Grüße
Jonas
Vielen Dank für die Antwort Jonas. Seit Jahren seid Ihr für mich das Non plus Ultra in Sachen Smartphones.Was Ihr testet hat Hand und Fuss und ich bin nie enttäuscht worden mit eurem Fazit .Danke nochmal für so viel gute Arbeit.und ein schönes Wochenende😊.
LG Marcus
Servus, bei so einem Kommentar am Freitag kann das Wochenende nur super werden, auch wenn es aktuell aufgrund der Black Friday Aktionen ziemlich kurz ausfällt.
Vielen Dank dir und ebenfalls ein schönes Wochenende😊
Hallo, kann vielleicht jemand sagen, ob es seit letztem Jahr ein Kameraupdate gegeben hat, welches die Kamerasoftware verbessert hat?
Der Frage von Michael bzgl T13pro vs Motorola schließe ich mich an.
Ferner wüsste ich gern ob man beim Moto auch mit der Ultrawidewinkelkamera Raw Fotos in voller Auflösung machen kann.
Xiaomi 12T Pro versus Motorola Edge 30 Ultra: Welches würdet Ihr aus welchen Gründen bevorzugen?
Wäre mal schön wenn die ganzen Kamera-Boliden sich mal auf Bewegbildfotografie (Kinder, Tiere, Personen im generellen) konzentrieren würden … und wir nicht dauernd solche hochgezüchteten Geräte bekommen die nur Standbilder gut ablichten können.
Nichts ist nerviger als Bilder mit unscharfen Personen.
Hab auch langsam keine Lust mehr auf GCam-Ports …