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Motorola Edge 30 Neo Test

Getestet von Jonas Andre am Bewertung: 81%
Vorteile
  • schnelle Ladegeschwindigkeit + kabellos
  • exzellentes 120Hz Amoled Display
  • leicht und kompakt
  • sauberes und übersichtliches System
  • ordentliche Stereo Lautsprecher
  • gute Hauptkamera und UWW-Kamera (bei Tag)
Nachteile
  • etwas untermotorisiert für den Preis
  • Totalausfall bei Videos
  • Kamera schwächelt bei Nacht
  • kein Kopfhörer-Anschluss
  • keine Speichererweiterung
  • viel Kunststoff
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CPUSnapdragon 695 - 2 x 2,2 GHz + 6 x 1,7 GHz
RAM8 GB RAM
Speicher128 GB
GPUAdreno 619
Display 2400 x 1080, 6,3 Zoll 120Hz (AMOLED)
Betriebssystem - Android 12
Akkukapazität4020 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera64 MP + 13MP (dual)
Frontkamera32 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 20, 25, 26, 28, 32, 38, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht155 g
Maße153 x 71 x 7,7 mm
Antutu405000
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am11.10.2022

Wir starten unsere Testreihe des neuen Motorola Trios mit dem günstigsten Modell. Im Mai hatten wir bereits das Edge 30 im Test. Damit umfasst die Motorola Edge Familie jetzt insgesamt folgende Modelle (hierarchische Reihenfolge):

  • Motorola Edge 30 Ultra
  • Motorola Edge 30 Pro
  • Motorola Edge 30 Fusion
  • Motorola Edge 30 (zum Test)
  • Motorola Edge 30 Neo

Motorola Edge 30 Neo Testbericht 1

Das Motorola Edge 30 Neo gibt es bereits für 350€ und die Ausstattung hält ein paar Besonderheiten bereit. USB-C 3.1 und kabelloses Laden sind in dieser Preisklasse normalerweise nicht zu finden. Auch bei der Größe kann das Motorola Edge 30 Neo zweifelsohne überraschen, denn es ist im Vergleich zu allen anderen Mittelklasse-Geräten einfach klein. Wo man beim Edge 30 Neo dennoch Abstriche machen muss, finden wir in diesem Test heraus.

Design und Verarbeitung

Motorola Edge 30 Neo Testbericht 2

Das Moto Edge 30 Neo ist ein leichter und kompakter Plastikbomber. Mit den Abmessungen von 153 x 71 x 7,7 Millimeter ist auch eine einhändige Bedienung problemlos möglich. Beim Gewicht von 155 Gramm spürt man das Handy auch kaum in der Hosentasche. Die matte Kunststoffrückseite mit einer feinen Textur fühlt sich hochwertig an. Auch Fingerabdrücke sind eher selten zu sehen. Der Rahmen besteht ebenfalls aus Kunststoff und sonderlich wertig ist das Gerät letztendlich auch nicht. Dennoch ist das Motorola Edge 30 Neo sauber verarbeitet und ungenaue Übergänge oder zu große Spaltmaße sucht man vergebens. Für die Farbgebung kooperiert Motorola mit “Pantone” und das Neo erscheint in vier Farbvarianten. Bevor ich euch jetzt die Namen dieser Farben aufzähle, schaut einfach auf die folgenden Bilder:

Auf der schwarzen Rückseite unseres Testgeräts ist mittig das Motorola-Logo untergebracht. Etwas speziell ist eine Art Sticker von Pantone auf der Unterseite des Smartphones. Dieser sitzt über dem CE-Zeichen und der notwendigen Beschriftung, kann aber irgendwie nicht entfernt werden. Das Rückkameramodul beinhaltet die beiden Kameras samt den Dual-Tone-LED-Blitz und steht 2mm aus der Rückseite hervor. Damit liegt das Moto-Smartphone mit und ohne Hülle wackelig auf dem Tisch. Durch einen speziellen LED-Ring rund um das Kameramodul hat man allerdings eine wirklich coole Benachrichtigungs-LED, wenn man sein Smartphone auf das Display ablegt.

Ein echtes Always-On Display bietet Motorola hingegen leider nicht an. Das sogenannte “Vorschau-Display” aktiviert sich nur bei Benachrichtigungen. Mit IP52 wird zwar geworben, aber die X2 ist nicht mal ein Spritzwasserschutz. Jedes gut verarbeitete Smartphone sollte mindestens staubdicht und auch spritzwassergeschützt sein. Das ist natürlich auch beim Motorola der Fall, unabhängig von der Zertifizierung.

An der rechten Außenseite sitzen wie gewohnt der Powerbutton und darüber eine Lautstärkewippe. Beim Fingerabdrucksensor entscheidet man sich auch beim günstigsten Edge 30 Neo für die In-Display-Variante. Über die Geschwindigkeit und Genauigkeit (8/10 Versuchen beim ersten Mal) kann ich kaum meckern. Der Fingerabdrucksensor ist sehr weit unten auf dem Display, aber bei diesem leichten und kompakten Smartphone störte mich das kaum. Auch eine Gesichtsentsperrung steht zur Verfügung und entsperrt das Edge 30 Neo noch etwas schneller. An der Unterseite befindet sich ein Lautsprecher, das Hauptmikrofon, der USB-C 3 Anschluss und der Dual-SIM-Slot (2 x Nano). Mit letzterem kann man den Speicher enttäuschenderweise nicht erweitern, was in der Preisklasse aber leider inzwischen normal ist. Die linke Seite ist komplett sauber und oben haben wir noch ein einsames geräuschunterdrückendes Mikrofon. In Kombination mit der Ohrmuschel erzeugt das Moto Edge 30 Neo Stereo Sound.

Motorola Edge 30 Neo Design 2

Gesteuert wird das Smartphone wahlweise mit On-Screen-Tasten oder den Wischgesten. Wer wie ich immer letzteres verwendet, ist fein raus, denn die funktionieren gut und zuverlässig. Wer noch die Tasten nutzt, dem sollte bewusst sein, dass die Tasten nicht angepasst werden können und stets für Linkshänder ausgelegt sind. Bei der Gestensteuerung hingegen ist sogar deren Empfindlichkeit anpassbar und man kann den Assistenten deaktivieren.

Das Motorola Edge 30 Neo kann in dieser Kategorie trotz oder vielleicht wegen des vielen Kunststoffs brillieren. Es ist bei Weitem nicht so rutschig wie die meisten Glas-Smartphones und mit dem geringen Gewicht und Abmessungen spielt es in einer eigenen Liga. Wer auf den kompakten Plastikbomber mit innovativer Kamera-Benachrichtigungs-LED gewartet hat, macht in dieser Kategorie nichts falsch.

Lieferumfang des Motorola Edge 30 Neo

Motorola Edge 30 Neo Lieferumfang

Vorbildlich zeigt sich Motorola beim Lieferumfang. Neben dem 68W Ladeadapter ist ein USB-C auf USB-C Kabel, eine Sim-Nadel und eine Hülle mit im Paket. Natürlich dürfen auch ein paar weiße Zettel nicht fehlen, wobei die Verpackung aus recyceltem braunen Material zu sein scheint. Was fehlt ist leider die Displayschutzfolie, aber beim Einrichten des Fingerabdrucksensors soll man die laut Moto ohnehin entfernen.

Display des Motorola Edge 30 Neo

Motorola Edge 30 Neo Display Helligkeit Test

Das 6,28 Zoll OLED Display des Edge 30 Neo schindet ordentlich Eindruck. Eine adaptive Bildwiederholungsfrequenz mit maximal 120Hz sorgt für ein flüssiges Bild und spart mit 60 oder 90Hz auch mal etwas Energie ein. Die Auflösung von 2400 x 1080 Pixel für gestochen scharfe 419 Pixel pro Zoll. Die Displayränder sind außerdem links und rechts mit 2,5mm sehr schmal gehalten, oben sind es 3mm und das Kinn misst 4mm.  Die mittig platzierte Punch-Hole Notch mit 3,5mm im Durchmesser sorgt ebenfalls für ein sehr modernes Auftreten des Motorola Edge 30 Neo.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Bei der Helligkeit messen wir maximal 900 Lux, was nicht gerade für eine Spitzenplatzierung reicht. Es reicht allerdings für eine gute Lesbarkeit im Freien. Das Problem beim Motorola ist, dass es auch bei automatischer Helligkeit keinen Boost gibt. Die manuelle Helligkeit ohne Boost ist sehr hoch. Ansonsten verfügt das Display des Edge 30 Neo 10Bit Farben, unterstützt HDR Inhalte und das Gerät ist natürlich Widevine L1 zertifiziert. Letzteres sorgt dafür, dass man Pay-to-Watch Anbieter (Netflix, Disney+ und Co.) in HD Auflösung schauen kann. Die Kontraste sind OLED typisch exzellent, aber bei den Farbeinstellungen hätte ich mir mehr Freiheiten erhofft. Neben “Natürlich” und “Gesättigt” kann man lediglich die Farbtemperatur in 7 Stufen regulieren. Stellvertretend für das Always-On-Display (AOD) gibt es nur ein “Vorschaudisplay”, das zwar Benachrichtigungen anzeigt, aber nicht dauerhaft leuchtet. Ein Dunkelmodus und Nachtmodus sind selbstverständlich auch verfügbar und das clevere Display schaltet sich nur aus, wenn ihr nicht draufschaut. Soweit coole Features von Motorola, die wir uns gleich bei System noch etwas ausführlicher anschauen.

Motorola Edge 30 Neo Display Test

Der Touchscreen des Moto Edge 30 Neo reagiert rasch und genau. Motorola macht leider keine Angabe zum Displayglas, verlangt im Gegenzug bei der Nutzung des Fingerabdruckscanners aber das Ablösen der Displayschutzfolie. Es funktioniert sicher auch mit der Folie, aber ab Werk ist ja nicht mal eine aufgebracht. Ansonsten bekommt man hier ein spitzenmäßiges Display für den Preisbereich, nur bei der Helligkeit kann Motorola nicht ganz oben mitspielen.

Leistung und System

Bis hierher konnte das Motorola Edge 30 Neo richtig punkten, aber ein Snapdragon 695 5G Prozessor gehört ungünstigerweise in einen völlig anderen Preisbereich. So etwas kennen wir eigentlich nur von Samsung und die können sich das als Marktführer auch erlauben. Aber Motorola spart hier einfach an einem so wichtigen Bauteil. Aber gut, der Octa-Core Prozessor wird im modernen 6 Nanometer Verfahren gefertigt und die beiden leistungsstarken Cortex-A77 Kerne takten mit 2,2GHz. Weitere sechs Cortex-A55 Kerne sorgen mit ihrem 1,7GHz Takt für geringeren Stromverbrauch bei alltäglicher Aufgaben. Damit ist das Motorola Edge 30 Neo kein Zockerhandy, aber die Displaygröße steht diesem Entertainmentfaktor ohnehin schon im Weg. Im System ist weit davon entfernt irgendwie langsam zu sein und in Kombination mit den 120Hz läuft alles flüssig. Bei den Benchmarks hinkt das Gerät dennoch klar hinterher:

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Wildlife)

In Deutschland gibt es das Neo nur mit mindestens 8GB LPDDR4 RAM und höchstens 128GB Speicher. Der interne Speicher wird von Motorola leider nicht genauer benannt, aber die Lese/Schreibgeschwindigkeit von 493/485 MB/s lässt immerhin auf UFS schließen. Das Motorola Edge 30 Neo ist kein langsames Smartphone, aber alle Geräte in der gleichen Preisklasse sind schneller und natürlich auch zukunftssicherer. Dafür kommt man als Fan von reinem Android auf seine Kosten.

Pures Android mit ein paar Zusatzoptionen

Wenn ein pures und echtes Android für euch ein Kaufargument ist, dann seid ihr bei Motorola definitiv richtig. Das gewohnte System ist nicht unnötig aufgebläht und Motorola liefert lediglich in der Moto-App. Zu dieser App und den Funktionen kommen wir gleich noch. Nur weil hier übrigens Stock-Android drauf läuft, ändert das nichts an den Updates. So wird das Gerät auch aktuell mit Android 12 ausgeliefert. Bei Motorola (es gehört nun mal Lenovo) könnt ihr mit etwas Glück also mit Android 14 rechnen. Der Hersteller verspricht für die Mittelklasse 2 große Android-Updates und 2-3 Jahre Sicherheitsupdates (Zyklus unbekannt).

Wer bereits Erfahrungen mit Google Pixel Geräten oder AndroidONE Smartphones gesammelt hat, wird sich umgehend wohlfühlen mit dem Android 12 System des Motorola Edge 30 Neo. Hier ist nichts verändert und auch keine Bloatware ist vorinstalliert. Über die Moto-App könnt ihr das System dann optisch anpassen und habt ein paar coole Zusatzfunktionen zur Verfügung. In den folgenden Screenshots könnt ihr die gut erkennen, ansonsten beim Edge 30 Test vorbeischauen.

Durch den USB-C 3 Anschluss sollte beim Neo 30 eigentlich auch “Ready For” uneingeschränkt nutzbar sein. Leider habe ich es nicht geschafft, ein Monitor oder Fernseher über HDMI oder USB-C zu verbinden. Mit anderen Geräten klappt das bei mir allerdings problemlos, deshalb würde ich aktuell davon ausgehen, dass es noch gar nicht aktiviert ist. Update: Nach Rücksprache mit Motorola unterstützt das 30 Neo nur kabelloses “Ready For”.  Was also funktioniert, ist eine Bildübertragung in Kombination mit einem Windows-PC, wenn man am Arbeiten ist und gleichzeitig sein Handy einblenden mag. Da kann man dann z.B. auch die Webcam des Smartphones einfach unter Windows nutzen. Grundsätzlich ist “Ready For” aber eine super Sache.

Das schlanke System des Motorola Edge 30 Neo läuft flüssig und passt perfekt zum etwas untermotorisierten Prozessor. 

Kamera des Motorola Edge 30 Neo

Das Motorola Edge 30 Neo hat nur zwei Kameras auf der Rückseite. Das Schöne an der Sache ist aber, dass beide Sensoren brauchbar sind und die nervigen 2MP Makro-Kameras und schwachsinnigen Bokeh-Sensoren spart man einfach ein. Dafür gibt es gleich schonmal einen Bonus im Kameratest. Das Edge 30 Neo verfügt über eine 64-Megapixel-Hauptkamera und eine 13-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera (UWW). Ersterer wird sogar optisch stabilisiert (OIS). Und die UWW-Kamera hat dann sogar noch einen Autofokus, was wiederum sehr ungewöhnlich in dieser Preisklasse ist. Abgerundet wird das Kamerasetup dann mit einer 32-Megapixel-Frontkamera.

Motorola Edge 30 Neo Dual Kamera

Tageslicht

Die Qualität der Hauptkamera bei Tageslicht entspricht genau dem, was wir in dieser Preisklasse erwarten. Die Aufnahmen sind scharf, detailliert und die Dynamik ordentlich. Dabei ist die Farbgebung angenehm zurückhaltend. Motorola hübscht hier im Gegensatz zu fast allen Hersteller nicht nachträglich per Software auf. Fotografen wird das bestimmt gefallen. Bereits in Innenräumen und bei schlechtem Wetter wird etwas mehr Rauschen sichtbar, aber auch hier können die Aufnahmen noch überzeugen.

Wirklich überrascht hat mich die Ultraweitwinkelkamera des Moto Edge 30 Ultra, denn die liefert für diesen Preisbereich scharfe und detailreiche Aufnahmen. Durch den Autofokus kann man auch näher an Objekte ran und erhält noch schöne Aufnahmen. Die Farbdarstellung ist deutlich kräftiger als bei der Hauptkamera, aber das steht den Aufnahmen richtig gut.

Für Makroaufnahmen kann man natürlich den entsprechenden Modus aktivieren. Dann geht man mit der UWW-Kamera richtig nah an Objekte ran, wobei das dann auch nicht die erwartete Qualität ist. Die 5MP Zoom Kameras waren stets am besten, die Ergebnisse dieses Sensors hauen mich jetzt nicht wirklich vom Hocker. Etwas besser als ein 2MP Sensor ist es aber definitiv.

Natürlich produziert das Edge 30 Neo auch ohne Bokeh-Sensor schöne Portraits. Die Abtrennung klappt zuverlässig und die Person wird schön in Szene gesetzt.

Nachtaufnahmen

Bei Nachtaufnahmen brauchen Smartphones viel Softwareunterstützung und da merkt man deutlich, dass Motorola hier das Know-how fehlt. Im normalen Modus werden viele Details verschluckt und richtig scharf sind die Aufnahmen eigentlich nie. Mit dem Nachtmodus wird die Farbwiedergabe sehr blass und sämtlichen Aufnahmen mangelt es deutlich an Dynamik. Der Modus belichtet auch extrem lange im Vergleich mit anderen Smartphones.

Auch wenn die Ultraweitwinkelkamera am Tag fast schon etwas Besonderes war, ist sie bei Nacht definitiv unbrauchbar. Das ist in der Preisklasse aber auch völlig normal.

Selfies

Auch wenn sich die 32 Megapixel gut anhören, sind die Ergebnisse enttäuschend. Gesichter werden komplett weichgezeichnet und auch dem Hintergrund mangelt es sichtbar an Details. Einzig die farbliche Abstimmung geht in Ordnung, aber an einem PC Monitor sehen die Bilder einfach schrecklich aus.

Videoaufnahmen

Die Hauptkamera macht maximal Aufnahmen mit 1080p bei 60FPS. Das liegt übrigens auch daran, dass der Prozessor keine 4K Videos unterstützt. Bei 60FPS wird allerdings nicht stabilisiert. Gleiches gilt für die Frontkamera, wobei die gar nicht stabilisiert wird. Wenn ihr die EIS stabilisierten Aufnahmen wollt, dann müsst ihr jeweils die 30FPS Variante mit der Hauptkamera nutzen. Die Qualität der Hauptkamera ist ordentlich, wobei die Dynamik etwas eingeschränkt wirkt und Fokus leider auch extrem start atmet. Mit vielen Details können FHD-Aufnahmen natürlich auch nicht punkten. Die Ultraweitwinkel ist für den Preisbereich hingegen sehr ordentlich. Der ordentliche Sound rettet die Aufnahmen dann auch nicht mehr. Letztendlich ist die gesamte Kategorie Video bis auf die UWW-Kamera ein Totalausfall beim Moto Edge 30 Neo.

Zusammenfassung der Kamera des Motorola Edge 30 Neo

Das Motorola Edge 30 Neo hat zwei exzellente Schönwetterkameras auf der Rückseite. Ansonsten sollte man von der Kamera nicht viel erwarten und Videos, Selfies oder Nachtaufnahmen sollten nicht auf eurer Wunschliste stehen.

Konnektivität und Kommunikation

Motorola Edge 30 Neo SIM Netz EmpfangWie die Bezeichnung des Prozessors bereits vermuten lässt, funkt das Motorola Edge 30 Neo mit bis zu zwei SIM-Karten nicht nur im 4G, sondern auch im 5G-Netz. Die dabei unterstützten Frequenzen decken alle in Deutschland wichtigen Bänder ab:

  • 5G: n1/3/5/7/8/20/28/38/40/41/66/78
  • 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/20/25/26/28/32/38/40/41/42/43

Die Empfangsstärke war durchschnittlich und zeigte weder positive noch negative Auffälligkeiten. Die SAR Werte liegen bei 0,98 W/kg (Kopf) und 1,47 W/kg (Körper). An der Gesprächsqualität gibt es nichts zu meckern und die Funktionen VoLTE und VoWiFi werden selbstverständlich unterstützt.

Mit WiFi 5 funkt ihr zuverlässig im WLAN und das ging mit meiner Gigabitleitung definitiv flott. Auch bei der Reichweite konnte das Motorola Edge 30 Neo punkten. 10 Meter und 2 Wände entfernt kamen immer noch 300/50Mbit/s an. Bluetooth 5.1 ist zwar nicht super aktuell, aber reicht für alle erdenklichen Aufgaben aus. In der Praxis gab es keine Verbindungsprobleme und auch hochauflösende Codecs wie aptX werden unterstützt. Auf LHDC muss man hingegen verzichten. Bei der Standortbestimmung nutzt Motorola die üblichen Systeme und schafft binnen Sekunden einen  4-5m genauen Standort gestützt durch knapp über 20 Satelliten. Das sind ausreichende, wenngleich keine guten Werte. In der Praxis gab es weder als Fußgänger noch im Auto Einschränkungen.

Die beiden Stereolautsprecher gehören zwar nicht zu den besten in der Preisklasse, aber die Lautstärke ist ordentlich. Einzig die Höhen neigen bei hohen Lautstärken zum Knarzen, ansonsten sind Tiefen und Mitten völlig in Ordnung für dieses Setup. Obwohl oben nur die Ohrmuschel genutzt wird, ist die Lautstärke fast genauso hoch wie beim unteren Lautsprecher.

Akkulaufzeit des Edge 30 Neo

Akkulaufzeit Einheit: Std

Bei der Akkugröße von 4020 mAh hatte ich zunächst etwas Angst um die Akkulaufzeit des Motorola Edge 30 Neo. Aber in der Praxis war davon kaum noch was zu spüren und der sparsame Prozessor in Kombination mit dem kleinen Display sorgen für eine gute Laufzeit. Eine Stunde YouTube Streaming im WLAN verbraucht ca. 7% Akku. Im PCMark Akkutest erreichte das Edge 30 Neo eine Laufzeit von 11 Stunden und 40 Minuten mit 120Hz und beeindruckende 15,5 Stunden mit 60Hz. Damit kam ich in der Praxis auch bei intensiver Nutzung durch den Tag. Volle zwei Tagen waren hingegen leider nicht drin. Schön zu sehen ist jedenfalls, dass Motorola bei der schwachen Akkulaufzeit des Edge 30 nachbessern konnte. Das Moto etwas dicker und dafür noch mal 500 mAh mehr Akku hätten aber auch dem Edge 30 Neo gutgetan. Die Konkurrenz ist mit größerem Display und schnelleren Prozessoren dennoch besser bei der Akkulaufzeit.

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Wenn der Akku mal zuneige geht, dann geht es mit solide 68W in nur 35 Minuten von 1 auf 99%. Das ist eine super Geschwindigkeit und die hohe Platzierung im Vergleich hängt natürlich auch mit dem kleineren Akku zusammen. Noch etwas Positives an der Stelle. Ihr seid bei Motorola nicht auf irgendeinen Schnellladestandard angewiesen, sondern jedes PowerDelivery Netzteil lädt euer Moto Edge 30 Neo mit voller Geschwindigkeit. Einige von euch dürften sich auch über kabelloses Laden freuen und das ist ein Feature, das kein anderer Hersteller in dieser Preisklasse bietet. Aber 5 Watt sind so absurd langsam, dass es selbst hartgesottene Wireless-Chaging-Fans wohl nicht überzeugen kann. Ein kabelloses Aufladen ist somit nur empfehlenswert, wenn Ihr das Smartphone über Nacht ladet.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Abstriche muss man klar bei der Kamera und bei der Leistung des Prozessors in Kauf nehmen. Gerade dort ist auch ein Edge 30 einfach besser aufgestellt und die gehobene Mittelklasse von Realme, OnePlus, Xiaomi und Co. wischt mit dem Geräte den Boden. Aber das Edge 30 Neo hat definitiv seine Daseinsberechtigung und könnte viele schon mit seinem Formfaktor überzeugen. Hinzu kommen zwei richtig gute Kameras für Bilder am Tag. Das unberührte Android kann man durchaus mögen und Moto liefert dann sogar noch richtig coole Features wie den Desktopmodus “Ready For” (wenn auch beschnitten!) mit. Wer es einfach nur geil findet, sein Smartphone kabellos zu laden, ist beim Moto Edge 30 Neo ebenfalls an der richtigen Adresse. Kabelgebundenes Laden geht selbstverständlich viel schneller und auch bei der Akkulaufzeit ist das Neo keine Enttäuschung. Das Display ist spitze und auch wenn die Empfangsstandards nicht brandneu sind, sie funktionieren.

Wenn ihr also auf der Suche nach einem kompakten Mittelklasse-Smartphone sein, dann könnt ihr das Moto Edge 30 Neo definitiv mal ausprobieren. Ansonsten sehe ich das Gerät aber eher in einem Preisbereich um 250€. 


Gesamtwertung
81%
Design und Verarbeitung
80 %
Display
90 %
Leistung und System
70 %
Kamera
75 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

Preisvergleich

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Nomadd
Gast
Nomadd (@guest_91605)
2 Jahre her

Statt dem kabellosen laden hätte man die Kameras des normalen edge 30 nehmen sollen und das Gerät wäre ein Erfolg geworden. Die restlichen Kritikpunkte sind vertretbar. Ich verstehe nicht wieso die Hersteller es immer so verkacken und nicht die richtige Balance finden können. Ich mein jeder der sich mit der Materie auseinandersetzt hätte es anders gemacht. Ich frag mich manchmal was das für Leute sitzen die das Konfigurationssetup bestimmen. Vor allem machen fast alle Hersteller diese Fehler. Aber es ist zumindest ein wenig besser geworden bei Motorola. Sony kriegt es auch nicht auf die Reihe seit Jahren ein Gurke nach… Weiterlesen »

Shorty
Gast
Shorty (@guest_91592)
2 Jahre her

Schön klein, aber bei dem Preis erwarte ich eine bessere Kamerqualität bei Nacht

André
Gast
André (@guest_91013)
2 Jahre her

Schönen guten Tag,
Ich wollte mal nachfragen, ob es noch ein test zum Motorola Edge 30 Ultra oder Motorola Edge 30 Pro geben wird?

Vielen Dank

Benjamin
Autor
MitgliedTeam
Benjamin Kalt(@benjamin)
2 Jahre her
Antwort an  André

Hallo André,

am Motorola Edge 30 Ultra sind wir dran, davor werden wir aber wahrscheinlich erst noch das Edge 30 Fusion testen. Das Edge 30 Pro steht aktuell nicht auf unserer Liste.

Viele Grüße
Benjamin

Manfred
Gast
Manfred (@guest_90993)
2 Jahre her

Nicht uninteressant … macht ihr einen Test dazu? 🙂

@ Pantone …. Der sinnlose Aufdruck an der Rückseite hat mich schon beim Oppo Reno 4 Pro genervt. Ein Kunde freut sich (oder auch nicht) über eine außergewöhnliche Farbe, das Farbsystem oder die dahinterstehende Firma interessiert echt keinen.

SCARed
Gast
SCARed (@guest_90988)
2 Jahre her

das gebotene (SoC) passt halt nicht zum preis. die cam muss sich beweisen, aber für knapp unter 300€ könnte es als kompaktes gerät interessant sein. wenn ich bedenke, dass ein A52s für 250@ ebenso OIS (und eine gute cam) bietet und der SD778 deutlich stärker ist, dann läuft da etwas schief.

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