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Nachdem wir mit den Mixcder E10 einen soliden aber auch nicht übermäßig starken Kopfhörer hatten, folgt nun der E7 in unserem Test. Mixcder entscheidet sich bei diesem Modell für einen geringeren Preis und mehr Farbvariationen, aber können die günstigeren Modelle klanglich mit den großen Geschwistern mithalten?
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Im ersten Moment könnte man meinen, man erwirbt einen Zwilling. Mixcder hat den E7 wohl sehr nach Schema F kreiert, was aber auch für einen Wiedererkennungswert sorgen kann. Jedenfalls sehen sich die beiden Modelle sehr ähnlich, aber schon beim zweiten Blick fallen die ersten Unterschiede auf. Der Knopf für ANC, das auch beim günstigeren Modell vorhanden ist, wird diesmal verschoben statt gedrückt, die Metallverkleidung ist Kunststoff gewichen und auch beim Design wirkt der E7, abseits von der Farbe, wesentlich einfallsloser.
Passen sollte der E7 den meisten Leuten locker, kann man doch den Bügel um bis zu 3 cm verlängern. Als weitere Besonderheit lassen sich die Lautsprecher um 90° drehen, was der Anpassung an die Kopfform zugutekommt. Zusammenklappen ist aber nicht möglich. In Sachen Polsterung kommt abermals Kunstleder zum Einsatz, das sogar in der Farbvariante des Kopfhörers eingefärbt wurde. Das erzeugt eine gewisse Homogenität und sieht tatsächlich auch schick aus. An den Ohren ist die Polsterung 2cm dick und breit. Ebenfalls großflächig damit verkleidet ist der Kopfbügel, etwas dicker hätte die Polsterung hier dennoch sein dürfen.
In der Mitte sind die Polster der Ohrmuscheln logischerweise ausgeschnitten. Das daraus resultierende Oval ist ca. 6 cm lang und 4 cm breit. Es reicht, um meine Ohren vollständig einzufassen, sie stoßen innen aber an die Polsterung. Der Lautsprecher selbst ist nochmal mit einer Polsterung versehen, die den Dreck abhält und sich bei Berührung ebenfalls weich anfühlt.
Tasten hat man am E7 wieder einige. Zum einen wäre da der bereits erwähnte ANC-Schiebeschalter, an der anderen Seite stehen diesem eine Power-Taste und zwei Lautstärketasten gegenüber. Geladen werden die E7 über Mikro-USB und leider nicht mit dem neuen USB-C Standard. Mit dabei ist aber ebenfalls wieder ein 3,5 mm Klinkenanschluss unterhalb des ANC Schalters.
LEDs sind natürlich auch mit am Start. Eine befindet sich zwischen Mikro und USB-Buchse und leuchtet beispielsweise beim Anschalten blau, die Zweite ist im ANC-Schalter eingelassen und zeigt ganz simpel, ob ANC aktiviert ist, oder eben nicht. Abends war die ANC-Leuchte tatsächlich etwas unangenehm, da diese sehr hell ist. Die kleine LED hätte auch gut als schwache Taschenlampe durchgehen können.
Bei der Verarbeitung hat Mixcder zwar nicht geschlampt, trotzdem sieht man dem Kopfhörer die günstigere Bauweise irgendwie an. Die Spaltmaße sind jedoch gering und Bewegung gibt es nur bei Elementen, die auch dafür vorgesehen sind. Wirkliche Besonderheiten stechen aber nicht hervor.
Als Farben stehen „Mint Green“ (unser Testmodell), „Twilight Orange“ und „Black“ zur Verfügung.
Man sollte außerdem drauf achten, die richtige Version der Kopfhörer zu erwischen. Den Mixcder E7 gibt es schon eine ganze Weile. Die alte Version hat allerdings Bluetooth 4.0 und nur einen 400 mAh akku.
Lieferumfang der Mixcder E7
Mixcder scheint auch die Verpackung nach Baukastenprinzip eingerichtet zu haben. Diese ähnelt 1:1 der des E10, ändert den darauf abgebildeten Kopfhörer etwas und hat natürlich weniger Features zum Anpreisen, bleibt aber im Kern die gleiche. So ergibt es sich, dass auch der Inhalt ähnlich ausfällt:
– Tragetasche (hartes Kunstleder, 21,5 x 18 cm)
– Garantiekarte (englisch)
– 3,5 mm Klinke auf 3,5 mm Klinkenkabel (113 cm, 3 Polig)
– Mikro USB auf USB-A Kabel (80 cm)
– mehrsprachige Bedienungsanleitung
Tragekomfort
Wichtig bei solchen Over-Ears ist, wie lange man es damit aushält. Nichts darf drücken, das beugt im besten Fall Kopfschmerzen vor, aber auch im Gesamten muss ein Kopfhörer passen. Bei den E7 kommt es Kunstleder und bauartbedingt zu einem Hitzestau. Das heißt, die Ohren werden relativ warm und können das Schwitzen anfangen, weil wenig bis keine Frischluft eindringt.
Mir persönlich war die Spannweite des Bügels zwar groß genug, die Polsterung hätte aber stärker ausfallen können. Somit konnte ich den E7 nicht übermäßig lange tragen. Allerdings ist das auf jedem Kopf anders, da hilft nur ausprobieren. Headbangen ist mit den E7 nur bedingt möglich, da diese bei starken Bewegungen leicht ins Rutschen kommen. Das Gewicht beträgt 272 Gramm und fühlt sich auch danach an. Es ist nicht super schwer, aber eine Feder ist auch etwas anderes.
Praktisch ist die Tragetasche allemal. Sie hält die Kopfhörer sauber, trocken und geschützt und nimmt nicht übermäßig viel Platz ein. Allerdings wäre ein Netz oder eine kleine Tasche im Inneren schön gewesen, in der man die Accessoires hätte aufbewahren können.
Soundqualität der Mixcder E7
Mixcder setzt beim E7 auf AAC. Kein aptX also, immerhin wird das ganze per Bluetooth 5.0 ausgeliefert, was die Kopfhörer technisch noch über Wasser hält. Mausert sich stattdessen etwa der Klinkenanschluss zum Geheimtipp? Die ist zwar tendenziell etwas leiser als die Bluetooth Verbindung, ANC funktioniert aber trotzdem noch. Zuerst einmal gibt es aber die groben Daten zu den 40 mm Treibern.
Rohdaten
Frequenz: 20–20000 Hz
Bluetooth: 5.0
Chipset: Qualcomm QCC3020
Reichweite: 20 Meter
Modellnummer: Mixcder E7
Widerstand: 32 Ohm
Einzelnutzung: Nein
Lautstärke: 110 dB
Apt-X: Nein
Codecs: A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, AAC, SBC
Akkukapazität: 500 mAh / 5V/1A
ANC Dämpfung: -38 dB
Wasserresistenz: –
Sound
Es gibt auch bei den E7 Unterschiede zwischen ANC aktiv und inaktiv. Nur diesmal etwas anders. In der Standardvariante ist der E7 sehr Tiefen-betonend. Bässe überlagern meistens das restliche Klangbild, sind dafür aber auch kräftig und voll. Aktiviert man ANC, nimmt dies zwar insgesamt etwas an Fülle, reduziert dadurch aber auch die starke Betonung auf die Tiefen. Andere Klangebenen treten daraufhin stärker in den Vordergrund. Tatsächlich wirkt das Gebotene dann etwas mehr Mitten-betonender und insgesamt ausgeglichener.
Das alles trügt aber nicht darüber hinweg, dass die E7 es einfach nicht mit höheren Gewichtsklassen aufnehmen können. Ganz im Ernst, ich habe auch ein paar Reviews gelesen, wie unglaublich die E7 abschneiden, ich kann das nicht wirklich nachvollziehen. Bässe sind zwar voll und kräftig, aber zuweilen auch unpräzise. Das hört man vor allem in den niedrigeren Lautstärken heraus. Aber auch bei mehr Power, kommt man nicht darum herum festzustellen, dass sich der E7 mit komplizierteren Stücken schwertut.
Eine Abschwächung der Umgebungsgeräusche durch ANC ist definitiv vorhanden, den Effekt habe ich aber auch schon besser erlebt. Hohe Töne werden kaum abgeschwächt. Tiefen und Mitten, wie zum Beispiel bei Sprache, werden aber konsequent um einige Dezibel abgeschwächt.
Der heimliche Star könnte also die Klinke sein. Leider ist die Performance sehr situationsabhängig, was schon wieder seltsam ist. Beide Verbindungsarten klingen definitiv nicht gleich. Bei Höhen ist tatsächlich die Klinke matschiger, unpräziser und verstärkt diese ungemein, die Bässe werden aber ausgeglichener. Bei AAC, also Bluetooth, hat man hingegen den umgekehrten Fall. Höhen sind etwas präziser, übersteuern nicht so, dafür überlagern Bässe im Zweifelsfall alles. Einziger Vorteil der Klinke: Die Kopfhörer sind auch mit leerem Akku noch nutzbar.
Für Basslastiges Zeug wie Hip-Hop und R’n’B sind die E7 sicher gut zu gebrauchen. Elektro funktioniert mit den Kopfhörern auch noch weitestgehend. Instrumentale Musik wirkt durch die E7 aber nicht richtig.
Pairing
Keine Frage, das hat Mixcder drauf. Kaum aktiviert man die Kopfhörer mit einem sanften aber bestimmten Druck auf den Power-Button, wird auch schon im gleichen Zuge der Pairing-Mode eingeläutet. Waren die Kopfhörer schonmal verbunden ist diese Verbindung quasi sofort wieder da. Aber auch neue Geräte finden und connecten sich schnell mit den E7. Unterstützt wird der Vorgang durch eine gut verständliche englische Sprachausgabe.
Die Bedienung der Tasten ist recht intuitiv und man findet sich nach einigen Versuchen gut zurecht.
Power Button 3 Sekunden drücken: ein / ausschalten
Power Button 5 Sekunden gedrückt halten, nach einschalten: Pairing Mode
Power Button einmal drücken: Pause/Play
Lauter Taste einmal drücken: lauter
Leiser Taste einmal drücken: leiser
Lauter Taste 2 Sekunden drücken: nächster Titel
Leiser Taste 2 Sekunden drücken: vorheriger Titel
Power Button einmal drücken bei Anruf: Annehmen/Auflegen
ANC Schalter betätigen: ANC an/ausschalten
Mixcder versorgt auch die E7 mit einer Basisausstattung. Schön ist immerhin, dass man auch durch die Titel schalten kann. Für Telefonate gibt es nur das Minimum. Keine der Tasten, mit Ausnahme von ANC, funktioniert, wenn über ein Klinkenkabel verbunden wird.
Sprachqualität
Wer doch über die E7 telefoniert, bekommt nicht das beste Mikrofon. Man muss mit einer recht monotonen Aufnahme leben. Das Gesprochene wird aber dennoch gut verstanden. Somit reicht die Qualität für kurze Gespräche, bei denen überraschend wenig Störgeräusche mit übertragen werden. Das E7 ist also mal wieder ein Kandidat, bei dem AVC nicht besonders hervorsticht. Selber hat man natürlich den Vorteil sich ziemlich abkapseln zu können. Denn ANC funktioniert auch während dem Telefonat.
Bei der Reichweite zum Smartphone braucht man sich unterdessen keine Gedanken zu machen. 20 Meter sollte den meisten Hörern genügen. Wände steckt die Übertragungsqualität recht gut weg, man verliert dadurch etwa 5 Meter.
Akkuleistung
Verbaut wird ein 500 mAh starker Akku, der durchaus einige Stunden bei hohen Lautstärken durchhält. Meine Höchstzeit waren ca. 18 Stunden, bei ungefähr 50 % Lautstärke. Bei 100 % kommt man bei ca. 13 Stunden an, was noch akzeptabel, aber kein besonders herausragender Wert ist. ANC kostet dabei gut und gerne eine weitere Stunde. Tendenziell würde ich erwarten, dass man mit den E7 eher etwas lauter hört. 20 Stunden erreichen der Kopfhörer aber nur wenn man sich unterhalb der 50 % Marke bewegt.
Bei der Ladung setzt man auf einen Mikro-USB Anschluss, kein Beinbruch aber doch etwas schade. Geladen werden die Over-Ears dann entweder an einem USB-Anschluss am PC oder über ein Netzteil. Bei letzterem landet man grob bei einer Stunde. Wer es gar nicht erwarten kann, dürfte nach ca. 10 Minuten bereits wieder Power für 2 – 3 Stunden haben. An einem USB-Port dauert die Ladung allerdings mit fast zwei Stunden wesentlich länger.
Testergebnis
So richtig wollen die E7 nicht aus sich herauskommen. Natürlich hat man hier Kopfhörer mit gut funktionierendem ANC für gerade mal 50 €. Allerdings ist gerade der klangliche Aspekt keine Meisterleistung und die Unterschiede zwischen ANC ON/OFF sind deutlich hörbar und genau das sollte ja eigentlich so wenig wie möglich der Fall sein. Wer sich für die E7 entscheidet, bekommt also vergleichsweise preiswerte Kopfhörer, die gut abdichten, mit denen man einfach seine Ruhe hat. Aber man sollte nicht auf echte Hi-Fi Kopfhörer hoffen.
Brauchbar ist definitiv die Akkuleistung, als gut zu bewerten ist außerdem noch die Ausstattung samt Tragetasche, die ebenfalls keine Selbstverständlichkeit ist, schon gar nicht in diesem Preisbereich.
Für mich gehen die E7 also als Preis/Leistungs Tipp durch, wenn man günstig in den Genuss von ANC kommen will. Wer allerdings vorrangig Wert auf den besten Klang legt, wird hier nicht fündig.
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Halli Hallo.
gibt es denn Kopfhörer die auch für längere Gespräche geeignet sind?
In den Reviews finde ich keine?
Danke im Vorraus!
Servus, also es sind eben alles in erster Linie Kopfhörer. Was du suchst, wäre dann ein Headset mit sichtbarem Mikrofon zum Mund. Kabelgebundene Kopfhörer mit einer Mikrofon-Einheit sind natürlich auch nicht schlecht. Vielleicht kann @Max dir die Kopfhörer mit der besten Sprachqualität empfehlen. Aber Mikrofon vor dem Mund ersetzt so ein Kopfhörer wohl kaum.
beste Grüße
Jonas
Habe es irgendwie gehofft 🙂 Vielen Dank .
Servus,
wir hatten tatsächlich noch kein kabelloses Headset mit Mikrofon vor dem Mund im Test. Geräte mit extra Mikrofon, werden den reinen Bluetooth-Kopfhörern immer eine bessere Qualität und weniger Störgeräusche, bei der Aufnahme, voraus haben. Am besten haben da noch die Mu6 Space 2 abgeschnitten, allerdings war die Sprachqualität auch nicht perfekt und sie sind recht teuer. Wenn es nicht wireless sein muss, hätten wir die OneOdio Pro M im Test, welche das Beste aus beiden Welten kombinieren. Hier hast du die Wahl zwischen Bluetooth und Kabel Mikro, wobei das Kabelgebundene wesentlich besser ist.
LG
Max
Sehr cool. Schaue ich mir an. Dankesehr.