Inhaltsverzeichnis
In der großen weiten Internetlandschaft da draußen gibt es neben den True Wireless Kopfhörern immer noch die guten alten Over- und On-Ear Modelle. Mittlerweile ebenfalls im kabellosen Zeitalter angekommen, haben sie den True Wireless Earbuds nicht viel voraus. Oft wird einfach Standardhardware verheiratet und für das Ergebnis auch noch viel Geld verlangt. Ob die Mixcder E10 auch solche Kopfhörer sind und was euch bei den mit 100€ ebenfalls nicht gerade günstigen Over-Ears erwartet, erfahrt ihr im Test.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Äußerlich sind die E10 schick anzusehen, auch wenn der Hersteller keinen Award für Kreativität gewinnt. Auf den Lautsprechern sind Metallelemente mit vielen kleinen Rillen angebracht, die das Licht so brechen, sodass es wie eine Schallplatte aussieht. Dazu passt auch, dass der allgemeine Tenor Schwarz ist und die Elemente auch ansonsten keine farblichen Abweichungen ausführen.
Positiv sind die aus Metall bestehenden Bügelfassungen. Innerhalb dieser Fassungen steckt der Mechanismus, der das Einstellen auf die individuelle Kopfgröße zulässt. Maximal kann man den Umfang um 3cm erweitern. Nicht gerade riesig dürfte, aber für die meisten Nutzer ausreichend.
Der auf dem Scheitel sitzende Bügel besteht im Inneren aus Kunststoff und ist an der Oberseite ebenfalls mit einer dünnen Metallplatte verstärkt. Ein Bruch ist also sehr unwahrscheinlich. Auch hat man bei Mixcder daran gedacht, den Bügel etwas zu polstern. Zum Einsatz kommt hier sehr weiches Kunstleder. Darunter gibt es eine Schicht Schaumstoff, die meiner Meinung nach aber etwas schmal geraten ist. Dazu aber später noch mehr.
Sehr dick gepolstert sind die Kopfhörer der Mixcder E10. Das gleiche Kunstleder ist hier 2,5 cm breit und 2 cm dick. Im Inneren kommt natürlich auch hier ein Schaumstoff für die eigentliche Polsterung zum Einsatz. Bei meinen Ohren bilden die E10 eine Mischung aus Over-Ears und On-Ears. Das Polster sitzt also auf dem Rand meiner Ohren, hüllt diese aber auch nicht komplett ein.
In Sachen Anschlüsse bekommt man zum Laden leider einen mittlerweile veralteten Micro-USB Anschluss. Mit dabei ist aber ein 3,5 mm Klinkenanschluss, der es auch ermöglicht, mit den E10 Musik zu hören, wenn der Akku bereits den Geist aufgegeben hat. Eine Steuerung über die Knöpfe ist dann aber nicht mehr möglich.
Zur Steuerung via Bluetooth stehen zur Verfügung: Ein Power Button, Vorwärts und Zurück Button und ein ANC Button. Außerdem gibt es zwei LEDs für den Ladestand und das Pairing. Eine weitere LED zeigt an, ob das ANC aktiviert ist oder nicht.
Die Verarbeitung der Mixcder E10 ist insgesamt gelungen, die Ohrmuscheln lassen sich beispielsweise auch um 180° drehen und einklappen, Spaltmaße sind gering und insbesondere die ausziehbare Schiene wirkt solide.
Lieferumfang der Mixcder E10 Bluetooth Kopfhörer
Als Farbe für die Verpackung entschied sich der Hersteller ebenfalls für Schwarz. Allerdings setzt man auch gezielte Akzente, wie ein silberner Aufdruck der Kopfhörer. Außerdem wirbt der Hersteller mit einer besonders umweltfreundlichen Verpackung, was ich angesichts der komplett bedruckten schwarzen Oberfläche aber etwas seltsam wirkt – aber wer weiß. Im Inneren gibt es dann:
– Tragetasche (hartes Kunstleder, 21,5 x 18 cm)
– Garantiekarte (englisch)
– 3,5 mm Klinke auf 3,5 mm Klinkenkabel (158 cm, 3 Polig)
– Mikro USB auf USB-A Kabel (82 cm)
– Flugzeugadapter
– Mehrsprachige Bedienungsanleitung
Tragekomfort
Wie schon angeschnitten, ist der Bügel etwas schwach gepolstert und hätte etwas mehr des schaumigen Stoffs gebraucht. Nach einer gewissen Tragezeit, die immerhin bei mehreren Stunden liegen kann, fängt der Bügel an zu drücken. Besser ist es an den Ohren. Obwohl die Ohrpolster auch auf den Ohren liegen und nicht nur darum herum, wird es nach einer Weile nur etwas warm. Richtig schwitzig wird es aber nicht. Allerdings muss man etwas auf die Kopfbewegung achten. Bei zu ruckartigen Bewegungen verrutschen die Kopfhörer gerne, Headbangen wird also nichts.
Auch über Nackenstarre muss man sich keine Sorgen machen, die Kopfhörer wiegen 363 Gramm, was durchaus auch für längere Sessions in Ordnung geht. Für unterwegs kann man die Kopfhörer samt möglichen Kabeln in der dafür vorgesehenen Tragetasche verwahren. Schön wäre ein Netz innerhalb der Tasche gewesen, indem man die Beilagen geordnet verwahren kann. Ansonsten ist diese natürlich praktisch, wenn auch nicht sehr klein. Man kann die Kopfhörer ja nicht zusammenklappen.
Soundqualität
Zu Beginn habe ich erwähnt, dass man bei den großen Over Ears mit Bluetooth ebenso misstrauisch sein sollte wie zu Beginn der TWS Ära. Mixcder versucht sich an einem ausgewogenen Paket, integriert aptX-LL und in Kombination mit Bluetooth 5.0. Klingt also eigentlich ganz ansprechend. Kleiner Dämpfer ist der Einsatz von Mikro-USB, aber Schwamm drüber. Viel besser ist die Tatsache, dass auch ANC integriert ist und das ist mit dem Mixcder E10 schon ganz ordentlich umgesetzt. Es besteht zwar ein klanglicher Unterschied zwischen ANC On und Off, der sich darin äußert, dass alles etwas gedämpfter klingt. Mehr dazu gleich, erstmal die Daten:
Rohdaten:
Frequenz: 20–20000 Hz
Bluetooth: 5.0
Chipset: –
Reichweite: 20 Meter
Modellnummer: Mixcder E10
Widerstand: 32 Ohm
Einzelnutzung: Ja
Lautstärke: 120 dB
Apt-X: Ja
Codecs: A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, AAC, SBC, aptX-LL
Akkukapazität: 500 mAh / 5V
ANC Dämpfung: -42 dB
Wasserresistenz: –
Sound der Mixcder E10
Die E10 lassen sich Sound-technisch in wenigen Worten beschreiben: Sie sind solide. Als Lautsprecher kommen 40 mm dynamik Treiber zum Einsatz, die auch mit Höhen ganz gut umgehen können. Man merkt aber deutlich, dass vor allem Tiefen den Kopfhörern liegen. Bässe donnern nur so auf das Trommelfell ein und ab einer gewissen Lautstärke ist ANC eigentlich gar nicht mehr nötig, da die E10 so super abdichten, dass man eh nichts mehr hört als seine eigene Musik.
Und Lautstärke haben die E10 ordentlich. Teilweise schafft das Smartphone gar nicht, die Kopfhörer voll auszureizen, erst über ein Klinkenkabel am PC (oder auch über eine Anlage) treibt man die Mixcder E10 an ihre Grenzen. Leider sind die Ohrpolster relativ klein vom Umfang ausgefallen und sitzen bei mir damit nicht komplett über, sondern auch auf den Ohren, was es etwas schwerer macht den die perfekte Position einzunehmen. Auch stört beim Hören mit Kabel die Übertragung der Kabelgeräusche, wenn man sich bewegt. Die Qualität über die 3,5 mm Klinke ist super, wer die Kopfhörer unterwegs trägt, sollte sie aber nur als Notlösung nutzen. Immerhin funktionieren die Over-Ears auch, wenn der Akku eigentlich leer ist, über das Klinkenkabel.
Alles in allem sind die E10 eben solide. Sie lassen in den Höhen hier und da kleine Details vermissen, schütteln einen aber mit kräftigen Tiefen und Bass wach. Insgesamt können die Headphones also durch die Bank ein brauchbares Gesamtbild abliefern, das auch die Mitten nicht zu kurz kommen lässt. Mixdcer holt aber nicht nur die Bassfans ab, dank aptX-LL lassen sich auch Streams oder Filme sehr gut und ohne sichtbare Verzögerung ansehen.
Pairing
Eigentlich fast schon selbstverständlich ist das Pairing relativ simpel gehalten. Beim Anschalten wird in der Regel in den Pairing-Mode gewechselt. Ist ein Gerät in der Nähe, dass dem Kopfhörer bekannt ist, wird quasi sofort automatisch verbunden. Sollte man den Moment verpassen, kann man die Kopfhörer auch manuell in den Pairing-Mode bringen. Will man den Modus nach dem Anschalten forcieren, hält man den Startknopf einfach noch eine Weile gedrückt, bis eine nette englisch sprechende Dame „Pairing-Mode“ sagt.
Die Tastenbelegung ist meiner Meinung nach recht selbsterklärend.
Power-Button: An / Ausschalten – Pause / Play – 5 Sekunden drücken für Pairing-Mode
Power-Button bei Anruf: Annehmen / auflegen
Volume Up: Lautstärke erhöhen – länger drücken für nächsten Titel
Volume Down: Lautstärke verringern – länger drücken für vorherigen Titel
ANC-Button: Anschalten (LED Blau) / ausschalten
Die wichtigsten Features wie lauter / leiser und das Wechseln der Titel sind vorhanden. Nur rudimentär integriert ist die Telefonie, was aber für die Meisten nebensächlich sein dürfte. ANC ist standardmäßig aktiviert, wenn man über Bluetooth Musik hört und muss aktiv deaktiviert werden, wenn man es nicht nutzen will.
Sprachqualität
Bei der Sprachqualität haben wir ein positives Ergebnis. Das Noise-Cancelling funktioniert sehr gut, bei kontinuierlichen Geräuschen und auch bei Stimmen. Man hört sich bei aktiviertem ANC selbst nur sehr sehr gedämpft, wenn man die Kopfhörer aufhat.
Für die Sprachübertragung scheint es aber weniger geeignet zu sein. Das Telefonieren mit dem Mixcder E10 funktioniert, aber die Übertragung der Stimme ist nicht außergewöhnlich gut, eher mäßig. Es reicht aber für kurze Telefonate locker aus.
Bei der Reichweite braucht man sich keine Gedanken zu machen. In der Regel sind 20 Meter locker drin. Selbst mit einem Hindernis sinkt die Reichweite nur um ca. 5 Meter.
Akkuleistung
Micxder stattet die E10 mit einem 500 mAh Akku aus, was durchaus üppig ist. Allerdings müssen auch recht große Treiber befeuert werden. Trotzdem hält der Akku bei 50–60 % Lautstärke (was in der Regel reichen dürfte) lockere 18 Stunden durch. ANC kostet im Schnitt etwas über eine Stunde. Von den in der Anleitung angepriesenen 30 Stunden sind wir aber weit entfernt. Dennoch ist das ein guter Wert und ist somit auch für den längsten Flug der Welt ausreichend.
Eine volle Aufladung der Mixcder E10 dauert über ein normales Netzteil (10 Watt) ca. 1 Stunde, was ein super Wert ist. Bereits eine 10 Minuten Ladung reicht für 2 – 2 ½ Stunden Musik hören. Die Schnellladetechnik funktioniert also.
Testergebnis
Mixcder hat mit den E10 ordentliche ANC Kopfhörer im Angebot. Der Preis liegt bei ca. 100 € was nicht gerade ein Schnäppchen ist. Interessenten sollten nach Angeboten Ausschau halten, die immer wieder kommen. Insgesamt sind die Kopfhörer eine Empfehlung wert.
Über die kleineren Schwächen bei den Höhen kann man hinweg sehen, dafür ist das restliche Klangbild umso besser.
Ebenfalls gut ist die Akkuleistung und immerhin hat man nur leichte klangliche Einbußen mit ANC. Spätestens in einem Angebot mit 80 € sollte man zugreifen.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.