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Apple MacBook Pro 16 2021 Test – mein Fazit nach 14 Monaten

Getestet von Joscha am
Vorteile
  • sehr viel Leistung
  • flüsterleise im Betrieb
  • ausgezeichnete Akkulaufzeit
  • starkes 120Hz Mini-LED Display
  • Thunderbolt 4, SD, HDMI, Magsafe & Aux-Anschluss
  • gute Lautsprecher
  • ausgezeichnete Tastatur und Touchpad
Nachteile
  • kein USB-A
  • zwei Display-Defekte in einem Jahr
  • Speicher-Upgrades sündhaft teuer
  • nur HDMI 2.0
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Ich bin seit 2015 treuer Benutzer von MacBook Pro Modellen und habe daher die Entwicklung dieser Geräte aufmerksam verfolgt. Als Apple im November 2021 das neue MacBook Pro 16 Zoll mit dem M1 Chip vorgestellt hat, war ich sehr neugierig darauf, wie sich dieser Chip schlagen würde. Da ich davon überzeugt bin, dass die ARM-Architektur die Zukunft der Computerprozessoren darstellt, waren meine Erwartungen auch recht hoch. In diesem Testbericht werde ich meine Erfahrungen mit dem neuen MacBook Pro 16 Zoll 2021 und dem M1 Pro Chip nach einem Jahr Nutzung teilen. Der Testbericht beruht auf stundenlanger täglicher Arbeit mit dem MacBook Pro, das ich als Hauptgerät für meine redaktionelle Tätigkeit bei Chinahandys.net verwende.

Macbook pro 2021 16 inch review design

Dieser Test bekommt zusätzliche Brisanz durch die Veröffentlichung der 2023er-Generation des MacBook Pro 16 Zoll. Mit dem Verkaufsstart der neuen Geräte werden die Preise für das 2021er-Modell etwas sinken, was es für potenzielle Käufer interessanter machen könnte. Auch dürfte die Anzahl der verfügbaren Geräte auf dem Gebrauchtmarkt deutlich steigen. Wir werden an einigen Stellen auf die Unterschiede zur neuen Generation eingehen.

Design und Anschlüsse

Während Apple beim iPhone in den letzten Jahren einen Wechsel von einem abgerundeten zu einem eckigen Design vorgenommen hat, hat das Unternehmen beim neuen 16 Zoll MacBook Pro 2021 genau das Gegenteil getan. Im Vergleich zu den kantigen Vorgängermodellen, präsentiert sich das neue MacBook Pro 16 Zoll mit abgerundetem Gehäuse. Ich persönlich finde, dass die vorletzte und letzte Generation der MacBook Pro Modelle deutlich ansprechender aussahen als das aktuelle Modell. Das abgerundete Metallgehäuse ist zwar von höchster Qualität und scheint aus einem Guss gefertigt zu sein, aber die weichen Kanten geben dem Gerät eine etwas plumpe Optik. Lasst uns im Folgenden jedoch die harten Fakten betrachten, um ein objektiveres Urteil zu fällen. Hinsichtlich des Designs gibt es übrigens keine relevanten Unterschiede zum neuen MacBook Pro 16 2023.

Das MacBook Pro 2021 16″ hat Abmessungen von 355,7 x 248 x 16,8 Millimeter und ein Gewicht von 2,15 Kilogramm. Es handelt sich um ein großes und schweres Notebook, das sich deutlich bemerkbar macht, wenn es in einem Rucksack transportiert wird. Was die Verarbeitungsqualität angeht, gibt es wirklich keinen Grund zur Kritik. Das Metallgehäuse fühlt sich edel an und lässt sich mühelos mit einer Hand öffnen. Das silberne Apfel-Logo auf dem Deckel verleiht dem MacBook Pro 2021 16″ seinen Wiedererkennungswert. Auf Unterlagen steht das Gerät dank vierer Gumminoppen immer stabil und die Ablagefläche für die Handballen und das große Touchpad (in Apple-Sprache “Trackpad”) haben genau das richtige Größenverhältnis für bequemes Arbeiten mit dem Laptop auf dem Schoß.

Das 16 Zoll große Display des MacBook Pro 2021 16″ wird von 6 mm breiten Rändern oben und seitlich umrandet. Diese Abmessungen sind durchschnittlich und entsprechen etwa auch dem, was man bei High-End-Windows-Laptops erwartet. Eine optische Besonderheit des Geräts ist die Notch oben am Display.

Persönlich empfinde ich das Design dieser Notch als unglücklich, da sie sehr auffällig ist und ohne Face-Unlock Funktion auch keinen wirklichen Nutzen hat. Es gibt bereits seit über 3 Jahren unzählige Beispiele in der Android-Welt, wie eine Notch unauffällig in einer millimeterbreiten, kreisrunden Aussparung platziert werden kann. Ich denke, dass Steve Jobs sich im Grab herumdrehen würde, wenn er diese Designentscheidung gesehen hätte.

Das MacBook Pro 2021 hat eine sehr hochwertige Verarbeitung. Das neue Design ist letztendlich eine Frage des Geschmacks. Die Notch ist unserer Meinung nach ein klarer Design-Fail, auch wenn sie im Alltag nicht weiter stört.

Eingabegeräte des Apple MacBook Pro 16

Das Tastaturdesign des MacBook Pro 2021 16″ hat sich im Vergleich zu den vorherigen Modellen deutlich verändert. Während die Tasten früher aus dem Metall des Gehäuses herausragten und für eine optisch ansprechende Wirkung sorgten, sind sie nun in eine schwarze Kunststoff-Fläche eingefasst. Trotz dieser optischen Veränderung leistet die Tastatur im Alltag eine hervorragende Arbeit. Das Tippgefühl ist angenehm hochwertig und das Feedback der Tasten ist immer deutlich spürbar. Der Fingerabdruckscanner in der oberen linken Ecke ist gut zu erreichen und entsperrt das Gerät zuverlässig aus dem Standby. Eine Tastaturbeleuchtung ist natürlich ebenfalls vorhanden. Besonders ist, dass diese automatisch dem Umgebungslicht angepasst wird und im System stufenlos mit einem Schieberegler eingestellt werden kann. Der einzige Kritikpunkt, den ich nach einem Jahr Benutzung des MacBook Pro 2021 16″ aufbringen kann, ist, dass es nach einem Jahr einen leichten Abrieb auf den Tasten gibt. Außerdem vermisse ich tatsächlich die Touchbar des MacBook Pro 2019.

Das Touchpad, oder wie Apple es nennt, das Trackpad, ist mit einer Fläche von 16 x 10 Zentimeter ausreichend groß und ermöglicht eine präzise Steuerung des MacBook Pro 2021. Die Force-Touch-Technologie, die Druck-Eingaben per Vibration quittiert, anstatt durch ein physisches Herabsenken des Pads, hat sich für mich als angenehm erwiesen. Auch sind die Gleiteigenschaften auf der Glas-Oberfläche exzellent. Insgesamt leistet das Trackpad eine ausgezeichnete Arbeit. Die Bedienung des MacBook Pro funktioniert damit so gut, dass ich beim Arbeiten keine zusätzliche Maus benötige. In der gesamten Windows-Welt ist das (für mich) absolut undenkbar.

Anschlüsse des MacBook Pro 16

Das MacBook Pro 2021 16″ bietet folgende Anschlüsse:

  • 3 x USB-C-Anschlüsse (Thunderbolt 4)
  • 3,5-mm-Kopfhörerbuchse
  • SD-Kartensteckplatz (UHS II)
  • HDMI 2.0 Anschluss
  • MagSafe Netzanschluss

Wie bekannt, verzichtet Apple seit Jahren auf USB-A-Anschlüsse, was im Arbeitsalltag regelmäßig zu Verdruss führt. Im Vergleich zum Vorgängermodell aus 2019 bietet das MacBook Pro jedoch eine größere Auswahl an Anschlüssen. Der bekannte MagSafe-Anschluss ist zurückgekehrt, es gibt einen HDMI-Anschluss und auch einen SD-Kartensteckplatz für Kreative. Schade ist, dass der SD-Karteneinschub nur über UHS II angebunden ist und daher die Datenraten auf 300 MB/s begrenzt. Auch dass der HDMI-Anschluss nur in der Version 2.0 verfügbar ist und daher Einschränkungen bei Auflösungen über 4K oder bei hohen Hertz-Zahlen mit sich bringt. Für einen Laptop jenseits der 2000€ ist das einfach unnötig. Der Anschluss wurde übrigens in der 2023er Generation auf HDMI 2.1 aktualisiert. Die drei Thunderbolt 4-Anschlüsse bieten dagegen einen vollen Funktionsumfang und ermöglichen hochauflösenden Display-Output, schnelle Datenübertragung und theoretisch sogar den Anschluss externer GPUs. Letzteres ist bei MacBooks mit M1 Prozessor jedoch nicht möglich. Laden kann man das Macbook natürlich auch über alle USB-C-Anschlüsse.

In meinem Arbeitsalltag im Home-Office mit Kind muss ich sagen, dass der MagSafe-Anschluss ein wahrer Segen ist. Das Risiko, dass das MacBook Pro 2021 durch das Stromkabel vom Tisch gezogen wird, ist durch die magnetische Verbindung des MagSafe-Kabels eliminiert. Zudem ist das Anschließen des Kabels dank der Magnetverbindung besonders bequem. Es ist übrigens erwähnenswert, dass das MacBook Pro 2021 nur über das MagSafe-Kabel mit 140 Watt geladen werden kann, während die Ladegeschwindigkeit über USB-C auf 100 Watt begrenzt ist. Der zurückgekehrte HDMI-Anschluss stellt ebenfalls eine Erleichterung dar. Wenn man unterwegs ist, wird man das ein oder andere Mal einen Fernseher oder externen Monitor anschließen wollen und kann dafür auf ein ganz normales HDMI-Kabel zurückgreifen, ohne einen Hub zu nutzen.

Insgesamt bietet das MacBook Pro 2021 16″ mit drei vollausgestatteten Thunderbolt 4 Anschlüssen einen topaktuellen Standard. Es bringt mit HDMI, MagSafe und SD-Reader zudem auch ein “Best-of” der “alten” Anschlüsse mit. Kritisierbar ist, dass HDMI nur in Version 2.0 vorhanden ist.

Lieferumfang & Upgrade-Möglichkeit, Garantie

Im Lieferumfang des MacBook Pro befindet sich ein 140 Watt USB-C PD3.1 Netzteil. Lob an Apple, dass man hier nicht einfach nur ein 100 Watt Netzteil beilegt. Zudem gibt es ein 2 Meter langes, stoffummanteltes MagSafe Kabel, das ebenfalls sehr hochwertig ist.

Upgrade-Möglichkeiten gibt es schlichtweg keine. Immerhin soll es nun einfacher möglich sein, den Akku des Laptops zu wechseln. Die Garantie von Apple gilt für ein Jahr. Nicht vergessen sollte man, dass der Hersteller natürlich an die 2-jährige Gewährleistung gebunden ist, auch wenn Apple an jeder Stelle Angstgefühle beim Nutzer wecken will, um AppleCare zu verkaufen.

Macbook pro 2021 16 inch test 27

Einen wichtigen Punkt muss ich an dieser Stelle erwähnen. Die traurige Wahrheit ist nämlich, dass mein MacBook Pro 2021 in einem Jahr ganze zweimal einen Displayschaden hatte, obwohl ich mit dem Laptop ausgesprochen sorgfältig umgegangen bin. Der erste Displayschaden trat etwa 20 Tage nach dem Kauf auf, während der PC nur stationär auf dem Schreibtisch stand. Mir wurde von Amazon unkompliziert ein anderes MacBook Pro zum Austausch geschickt. Nach 8 Monaten trat dann auch an dem neuen MacBook ein Displayschaden auf, der eine Reparatur erforderte. Ich habe die starke Vermutung, dass die Mini-LED-Technologie sehr anfällig für Schäden ist und habe daher auch Angst, das Gerät über den Garantiezeitraum hinaus zu verwenden.

Generell möchte ich mir hier ganz kurz die Zeit für einen kleinen Rückblick über meine MacBook Historie und Defekte der Geräte geben:

  • 2015, erstes MacBook Pro, 4 Jahre genutzt ohne Problem
  • 2018, zweites MacBook Pro, eine Woche nach Kauf defekte “Butterfly-Tastatur”, daher Rückgabe ohne Austausch.
  • 2019, drittes MacBook Pro bis 2021 ohne Schaden genutzt
  • 2021, viertes MacBook Pro, defekt nach einem Monat, Austauschgerät,
  • 2021, fünftes MacBook Pro wieder defekt nach 8 Monaten.

Meiner persönlichen Erfahrung nach zu urteilen erleidet also etwa jedes zweite MacBook Pro innerhalb der ersten Jahre einen Defekt, wobei die Tendenz zunehmend ist. Selbstverständlich ist das nur eine kleine Stichprobe, aber ich für meinen Teil habe erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit von Apple-Produkten und sehe den Konzern ganz klar hinter jeder größeren Marke auf dem Laptop-Markt.

Display des Apple MacBook Pro 16″

Macbook pro 2021 16 inch test display

Das Display des MacBook Pro 2021 16″ hat sowohl Stärken als auch Schwächen. Die 16 Zoll Displaygröße ist für mich die ideale Größe für Office-Arbeit unterwegs. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, eine kleinere Variante zu nutzen, ohne dabei deutlich an Produktivität zu verlieren. Die Helligkeit reicht aus, um bei schattigem Licht draußen zu arbeiten, aber sie kann auch mit der Helligkeit von OLED-Displays wie dem Xiaomi Mi Notebook Pro X 15 (Zum Test) oder dem aktuellen Xiaomi Book Pro 2022 (Zum Test) mithalten. Hier gibt es klare Kritik, weil die maximale Helligkeit von bis zu 1600 Lux nur bei HDR-Inhalten erreicht wird. Diese nutzt man aber im Alltag nur sporadisch, sodass man in der Praxis eine Spitzenhelligkeit von 518 Lux zur Verfügung hat.

Macbook Pro 2021 16 Helligkeit und Kontrast 1

Gute Schwarzwerte erreicht das Mini-LED-Display mit einem Kontrast von 5430:1 bei halber Helligkeit durchaus. Hier sehe ich keinen großen Unterschied zu OLED-Panels, wobei nominell eben auch hier mehr Kontrast bei der OLED Konkurrenz vorhanden ist. Rein gar keine Kritik gibt es ansonsten für die 4K-Auflösung von 3456 x 2234 Pixel, die zu einer ausgezeichneten Bildpunktdichte von 255 Pixel pro Zoll führt. Einzelne Bildpunkte sind mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. Die Farbraumabdeckung ist mit 100% sRGB ausreichend fürs Webdesign. Fotografen würden aber nochmals von einer vollständigen Abdeckung von AdobeRGB profitieren (wie beim Xiaomi Mi Notebook Pro X 15). Hier erreicht das MacBook Pro jedoch “nur” 87%.

Ein Pluspunkt des Displays ist, dass die Anzeige mit bis zu 120Hz Bildwiederholungsfrequenz doppelt so oft aktualisiert wie beim alten MacBook Pro von 2019. Das ist in der Praxis angenehm, weil Inhalte deutlich flüssiger wirken. Die Notch im Display stört mich im Alltag nicht und die True Tone-Technologie sorgt für ein angenehmeres Nutzungserlebnis. Allerdings ist die Anpassung der Farbtemperatur nicht wirklich “true tone” und die Anzeige sieht erheblich anders aus als nach der Kalibrierung durch die Datacolor Spyder. Kaum ein Unterschied zum kalibrierten Farbprofil ist aber ohne True-Tone zu erkennen. Von Werk aus ist das Display sehr akkurat eingestellt.

Insgesamt ist das Display des MacBook Pro 2021 16″ natürlich von ausgezeichneter Qualität. Die Mini-LED Technik bringt Kontraste, die vergleichbar mit OLED-Panels sind und auch die Schärfe ist sehr hoch. Zudem ist die Anzeige dank einer Bildwiederholungsrate von bis zu 120Hz sehr flüssig. Kritisieren lässt sich allerdings, dass die maximale Helligkeit nur mit HDR-Inhalten ausgeschöpft werden kann. Zudem hätte es in diesem Preisbereich auch ein OLED-Panel sein dürfen.

Leistung

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Der Chip des MacBook Pro 2021 heißt je nach Version M1 Pro oder M1 Max. Beide Modelle sind also mit einem Apple-eigenen Prozessor ausgestattet. Der M1 Pro hat eine CPU mit 10 Kernen, von denen 8 in einem Performance-Cluster und zwei in einem Energiespar-Cluster untergebracht sind. Der M1 Max hat die gleiche CPU. Einen Unterschied gibt es aber bei der GPU. Hier hat der M1 Max 32 Kerne und der M1 Pro nur 16 Kerne. Beide Prozessoren sind im 5-Nanometer-Verfahren hergestellt, woran sich auch im MacBook Pro 2023 nichts änder.

Bezüglich der Speicherkapazität bietet das MacBook Pro 2021 16″ Modelle mit 16 GB oder 32 GB RAM und einem internen Speicher von 512 GB, 1 TB, 2 TB oder 4 TB. Der Arbeitsspeicher ist als LPDDR5-RAM ausgeführt. Wie immer lässt sich Apple den Aufpreis für größere Speichermodule königlich bezahlen. Der interne PCIe-4.0-Speicher unserer 512GB Version erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 6,2GB/s im Lesen und 5,5GB/s im Schreiben. Der Arbeitsspeicher hat in der Basis-Version 16GB RAM. Wir konnten keinen Vergleich mit der 32GB RAM Version machen, allerdings legt dieses YouTube-Video nahe, dass es aufgrund der Memory-Swap-Funktion nahezu gar keinen Unterschied in der Performance zwischen 16GB und 32GB RAM gibt.

Was die Wahl zwischen dem MacBook Pro 16 mit M1 Pro und dem MacBook Pro mit M1 Max angeht, müssen wir uns ebenfalls auf externe Tests verlassen. In diesem Test zeigt sich, dass der M1 Max 35 bis 50 Prozent schneller im Video-Editing ist. Dafür ist der M1 Max aber auch lauter und hat eine niedrigere Akkulaufzeit. Zudem kommt es unter sehr starker Belastung zu Thermal Throtteling, was auf dem M1 Pro nicht der Fall ist.

Praxistest & Benchmarks

Und wie ist sie nun, die Performance des neuen M1 Prozessor von Apple? Nach einem Jahr Nutzung muss ich wirklich sagen: revolutionär. Der Laptop hat jederzeit eine ausgezeichnete Geschwindigkeit und liefert diese auch konstant ab. Bei leichteren Office-Aufgaben oder Surfen im Web merkt man den Unterschied zu den Vorgängern mit Intel-Chip gar nicht einmal besonders. Der einzige “spürbare” Unterschied ist höchstens, dass das MacBook Pro 2019 bereits bei mittlerer Belastung deutlich warm wurde und irgendwann die Lüfter zu hören waren. Beginnt man aber, das MacBook Pro 2021 mit aufwändigeren Tasks wie Videobearbeitung oder Rendering zu belasten, stellt man fest: Nicht einmal beim Rendering von 4K 60FPS Videos wird der Laptop nennenswert warm oder zeigt beim parallelen Surfen nennenswerte Geschwindigkeitseinbrüche. Hier muss man in aller Deutlichkeit festhalten, dass jeder x86 basierte Windows-Laptop bei solcher Anforderung a) heiß werden würde, b) die Lüfter anwerfen würde und c) einen immensen Akkuverbrauch an den Tag legen würde. Das MacBook Pro 2021 macht nichts davon und ist dementsprechend der mit Abstand leistungsfähigste Laptop, den ich je genutzt habe. Die Lüfter habe ich tatsächlich in einem Jahr nicht ein einziges Mal länger als wenige Sekunden gehört.

Ein Benchmark-Vergleich mit Windows-Laptops ist wahrscheinlich nicht besonders sinnvoll. Wir fügen an dieser Stelle zumindest die Geekbench- und SSD-Werte zum Vergleich ein. Hier schlägt sich das MacBook Pro ebenfalls gut. Die wirklichen Stärken des Chips fallen aber besonders in der alltäglichen Nutzung auf.

Geekbench Single

Geekbench Multi
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

Der M1 Pro Chip im MacBook Pro hat eine astreine Performance, mit der sich auch anspruchsvolle Aufgaben ohne Probleme erledigen lassen. Zudem arbeitet der Laptop flüsterleise und wird nie heiß. Den Aufpreis für die Version mit M1 Max Chip sollte man nur zahlen, wenn der Preis einfach keine Rolle spielt. 

Die M2 Pro / M2 Max Versionen des Apple Chips im MacBook Pro 2023 sollen rund 30% mehr GPU-Leistung erbringen. Bei der CPU wird die Anzahl der Energiespar-Kerne erhöht, sodass hier letztlich auch ein Leistungsplus entstehen sollte. Ob man dieses Plus an Performance benötigt, muss der Nutzer natürlich für sich entscheiden. Generell performt das MacBook Pro 2021 bereits auf eine Art und Weise, bei der es im Alltag nur selten an seine Grenzen gebracht wird.

Software

Das MacBook Pro 2021 16 Zoll läuft aktuell mit MacOS 13 Ventura. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht auf die Vor- und Nachteile von MacOS und Windows eingehen. Wenn Ihr an diesem Thema interessiert seid, hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

Eines der Dinge, die mich vor dem Kauf am meisten besorgt haben, war die softwareseitige Umsetzung der neuen ARM-Architektur des Chips. Da ich viele verschiedene, teilweise auch ausgefallene Programme verwende, habe ich mich gefragt, ob alles mit den neuen Chips in der Praxis zuverlässig funktionieren würde. Insgesamt bin ich jedoch positiv überrascht. Da MacOS mittlerweile einen Marktanteil von rund 15% bei den Desktop-Systemen hat, haben die großen Software-Hersteller schnell angepasste Versionen herausgebracht. In meinem Fall hatte Logitech kurzzeitig Probleme bei der Kompatibilität mit Maus und Tastatur, diese sind jedoch mittlerweile behoben. Auch alle anderen häufig verwendeten Programme haben eine Aktualisierung auf die neue ARM-Architektur erhalten. Für kleine Tools, die keine solche Anpassung mitbringen, hat MacOS das Rosetta 2 Framework, das die Tools in meinem Fall ohne Ausnahme zum Laufen gebracht hat.

Insgesamt war die Software kein großes Problem beim Umstieg auf einen neuen M1 Mac. Es ist jedoch zu beachten, dass MacOS dennoch bestimmte Herausforderungen mit sich bringt, wie z.B. die Verbindung mit Android-Smartphones oder der Lesezugriff auf Windows NTFS-Festplatten ohne Extra-Software. Diese Probleme sind jedoch für die meisten MacOS-Nutzer entweder bekannt oder überhaupt nicht relevant. Schade ist zudem, dass durch die neue ARM-Architektur die Unterstützung für Dual-Boot mit Windows nicht mehr vorhanden ist.

Leser meiner Anti-iPhone-Kolumne dürften gemerkt haben, dass ich von MacOS im Vergleich zu iOS eine positivere Meinung habe. Nach einem Jahr Nutzung des ARM-basierten MacOS-Systems hat sich an dieser Einschätzung nichts geändert. Nutzer, die derzeit über einen Systemwechsel nachdenken, können inzwischen auch von besser angepasster Drittanbieter-Software profitieren.

Konnektivität

Für die drahtlose Konnektivität steht auf dem MacBook Pro Bluetooth 5.0 und WiFi 6 zur Verfügung. Auf dem Markt gibt es inzwischen WiFi 6E und Bluetooth 5.3, sodass man hier nicht die allerneusten Versionsnummer bekommt. Da dies in wahrscheinlich 99% aller Anwendungsszenarien keinen Unterschied macht, sehen wir die etwas älteren Standards nicht wirklich als Kritikpunkt. Die WiFi- und Bluetooth-Verbindung erwies sich bei mir immer als stabil und überdurchschnittlich stark.

Macbook Pro 2021 16 zoll lautsprecher stereo speaker

Für die Wiedergabe von Sounds integriert Apple ganze 6 Lautsprecher aus vier Tieftöner und zwei Hochtönern. Die Soundqualität ist wirklich hervorragend und bringt auch genügend Bass mit, um für ein wenig musikalische Unterhaltung in kleiner Runde zu sorgen. Auch das Anschauen von Filmen wird von einem guten Sound begleitet, der auch einen leichten Stereo-Effekt mitbringt. Die Lautsprecher sind definitiv eine der Stärken des Notebooks.

Kommen wir zur Webcam. Diese ist jetzt in der Lage, Videos in Full-HD-Auflösung aufzuzeichnen. Allerdings kommen wir nicht drumherum, an dieser Stelle wieder einmal zu kritisieren: Die Qualität ist höchstens auf dem Niveau der Selfie-Kamera eines 150 Euro Smartphones. Es ist zwar nicht so, als würden andere Windows Laptops hier einen besseren Job machen, aber im Vergleich zu einem iPhone oder Android-Flagship ist die Qualität der Web-Kamera des MacBook Pro 2021 16 einfach nur ärmlich. Bei der Soundaufnahme hingegen überzeugt das MacBook mit einem sehr vollen Klang, mit guten Tiefen ohne Grundrauschen und einer insgesamt überdurchschnittliche Audio-Qualität.

Akkulaufzeit des MacBook Pro 16 2021

Das MacBook Pro 16 2021 hat einen 99,6Wh Akku. Für ein 16 Zoll Notebook liegt die Größe des Akkus im oberen Durchschnitt. Was die Laufzeit angeht, sieht man die Unterschiede durch die neue ARM-Architektur am deutlichsten. Bei einer starken Beanspruchung mit hoher Displayhelligkeit und Rendering von 4K Videos steigt der Verbrauch gerade einmal auf 40 Watt und bei GPU-lastigen Workloads auf 50 Watt. Hierbei wirft das MacBook Pro 16 weder die Lüfter an, noch wird es heiß. Die Akkulaufzeit unter einer solchen Vollast liegt bei rund 2 Stunden. Im Normalbetrieb mit Office-Nutzung (Browser, Skype etc.) und einer durchschnittlichen Helligkeit von 150 Lux liegt die Laufzeit in meinem Fall bei rund 9 Stunden. Für die Wiedergabe eines YouTube Videos bei 150 Lux werden 7 Prozent Akku verbraucht.

Macbook pro 2021 16 zoll magsafe 1 e1674741004488

Beim Akku-Test können wir durch MacOS leider keinen normierten Vergleich über PCMark zur Windows-Konkurrenz machen. Zudem hatten wir keine Möglichkeit, verschiedene MacBook Modelle miteinander zu vergleichen. Aus diesem YouTube Video-Test geht allerdings hervor, dass das MacBook 16 mit Pro M1 Prozessor die beste Akkulaufzeit aller MacBooks der M1 Generation hat und auch deutlich besser abschneidet als das MacBook 16 mit M1 Max.

Beim Laden mit dem 140 Watt Charger gibt Apple an, dass nach 30 Minuten 50% im Akku sind. Wir können diesen Wert bestätigen. Nach einer Stunde ist der Akku zu 86% geladen. Der vollständige Ladevorgang ist in unserem Test nach 1:48h abgeschlossen. Verwendet man zum Aufladen stattdessen einen der USB-C-Anschlüsse, dauert der Ladevorgang mit einem mindestens 100 Watt starken USB-C Netzteil (im Test von Ugreen) insgesamt 2:10h, wobei nach 30 Minuten wieder 44% im Akku sind und nach einer Stunde 79%. Einen allzu großen Unterschied macht es also nicht, wenn man einen günstigeren PD3.0 Charger mit 100W zum Aufladen verwendet.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

MacBooks sind teuer. Das gilt auch für das MacBook Pro 2021 16 Zoll. Allerdings gibt es seit der Umstellung auf die hauseigenen ARM-Prozessoren endlich ein besseres Argument als “ich mag MacOS lieber als Windows”, um den Kauf eines MacBook Pros zu rechtfertigen. 

Das MacBook Pro 16″ 2021 mit M1 Pro zeigt im Test eine ausgezeichnete Performance, die es in Kombination mit einer so starken Akkulaufzeit und nahezu ohne Lüftergeräusche in der Windows-Welt derzeit nicht gibt. Ansonsten liefert das MacBook ein gutes 120Hz Mini-LED Display, das bei der Nutzung jederzeit Spaß macht, aber trotzdem schwächer ist als ein OLED-Display wie im Xiaomi Mi Notebook Pro X 15. An Anschlüssen bekommt man mit MagSafe, 3 x USB-C, SD-Kartenleser, Kopfhörer-Anschluss und HDMI nun eine gute Auswahl geboten und muss nur noch auf USB-A verzichten. Die Lautsprecher, die Tastatur und das Trackpad erfüllen ihre Funktionen ebenfalls ausgezeichnet. Kritik gibt es hingegen für die Webcam, und den älteren HDMI 2.0 Standard.

Die Verarbeitung ist Apple-typisch ausgezeichnet, wobei mein MacBook in einem Jahr zweimal einen Displayschaden erlitten hat, was mich an der Langlebigkeit des Produktes zweifeln lässt. Hier kann es sich aber auch einfach nur um Pech handeln.


Gesamtwertung
89%
Design & Verarbeitung
80 %
Display
95 %
Anschlüsse
80 %
Tastatur & Touchpad
100 %
Leistung
100 %
Akkulaufzeit
100 %
Preis/Leistung
65 %

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Wolf68
Gast
Wolf68 (@guest_99378)
1 Jahr her

Hatte bei meinem Air (2020 Intel I7 16 GB) nach kaum 100 Stunden einen Displayschaden (keine Beschädigung, kein Sturz, nicht ein Kratzer oder Delle). Leider außerhalb der Grantiezeit somit wollte Apple 670 € für die Reparatur was ich ablehnte. Der Servicepunkt sagte mir (unter der Hand) das sie gerade an Reklas wegen der Displays “ersticken” (O-Ton) wenn ich überlege was main mid 2010 Pro in mehr als 12 Jahren alles klaglos eingesteckt hat. In Frankreich läuft übrigens gerade eine Klage des franz. Staates weil sie herausgefunden haben da Apple (angeblich) Geräte so konstruiert das sie schneller kaputt gehen. Mehr braucht… Weiterlesen »

Peppa Wutz
Gast
Peppa Wutz (@guest_97456)
1 Jahr her

Hatte bei meinen Geräten noch nie Probleme (MBP 2010, 2012, 2015, 2021). Deine Kritik zur Notch ist auch lächerlich übertrieben. Sie ist in der Menüleist und stört nicht, die ganze Fläche darunter ist 16:10 während viele Windows Möhren noch 16:9 auf der Gesamtfläche haben. MiniLED ist auch viel besser als OLED, da 1) heller 2) langlebiger 3) farbakkurater und 4) bessere Weißwerte. Beim Rest stimme ich ansonsten zu.

Bis heute gibt es auf dem Markt kein besseres Gerät, wenn man das Gesamtpaket betrachtet. Punkt.

trailrunner
Gast
trailrunner (@guest_94405)
1 Jahr her

Da hast du wohl wirklich Pech gehabt. Ich habe mein 14 Zoll Macbook mit dem M1Pro als einer der Ersten kurz nach Verkaufsbeginn im Oktober 21 erhalten und bin seitdem rundum glücklich. Ich bin ganz sicher kein Fanboy und finde die Firma eher nervig und protzig, aber das Gerät ist einfach jedem anderen Laptop auf dem Markt um Lichtjahre überlegen. Beim produktiven Arbeiten mit Grafiken oder beim Videoschnitt passt einfach alles. Aufklappen und sofort loslegen. Das föhnt, zockelt und rödelt sich gar nix. Auch so etwas was in der Windows Welt undenkbar wäre. Der Preis ist allerdings echt saftig und… Weiterlesen »

Toddi
Gast
Toddi (@guest_94356)
1 Jahr her

Defekte könne bei jedem Laptop passieren. Da kann ich G’schichten von Asus, Dell oder Sony erzählen ….naja. In unserer Agentur habe wir fast 80 Apple Geräte, und wenn ich da unsere Reparatur Historie an sehe, kommt Apple da noch wirklich gut weg. Die Macbooks sind schon sehr geile Geräte, muss ich zugeben. Leider bin ich als Grafikdesigner mehr oder weniger gezwungen, mir sowohl beruflich als auch privat MacBooks bzw. Mac Studios zuzulegen. Momentan denke ich wieder über ein Upgrade nach, und ich habe festgestellt, dass ich für eine Speichererweiterung von (lächerlich kleinen) 16 GB auf 32 Gigabyte ungefähr 500 €… Weiterlesen »

broen
Gast
broen (@guest_94350)
1 Jahr her

Zwei mal ein kaputtes Display, in einem Jahr, ist neben dem Speicherupgradepreiswucher, der Grund keine Geräte von Apple zu kaufen, außer man hat im Lotto gewonnen.

Peppa Wutz
Gast
Peppa Wutz (@guest_97457)
1 Jahr her
Antwort an  broen

Oh ein Apple-Neider. Aber kein Wunder hier auf “Chinahandys”. Dann bleib bei deinen Windows Plastikbombern.

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