Startseite » Gadgets » Beamer » Lenovo Xiaoxin 100P im Test – heller Projektor mit Ständer?
Zum Anfang

Lenovo Xiaoxin 100P im Test – heller Projektor mit Ständer?

Getestet von Torsten S. am Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • gute, natürliche Bildqualität im dunklen Raum
  • schnelle Bildanpassung mit Hindernisvermeidung
  • schnelle Bedienoberfläche mit vielen Apps
  • stylisches Design mit verstellbaren Ständer
  • viele Streaming-Anbieter in voller Auflösung
  • gute, natürlich klingende Lautsprecher in „Musik“
  • hell genug für abgedunkelten Raum
Nachteile
  • viel dunkler als angegeben (nur 550 ANSI Lumen)
  • kaum geeignet für Tageslichtprojektionen
  • häufig wahrnehmbar lauter Lüfter
  • Netflix mit App nur in 720p
  • autom. Trapezkorrektur nicht voreingestellt
  • spürbarer Input-Lag
Springe zu:

Wir testen den Lenovo Xiaoxin 100P Projektor. Lenovo hat mit dem Lenovo 100 im Frühjahr 2024 den Projektor-Markt etwas aufgemischt. Der beliebte Beamer kam mit hellen 700 ANSI Lumen, eigenem Betriebssystem mit vielen Apps für einen Kampfpreis von 200€. Der neue Lenovo Xiaoxin 100P setzt mit 1300 ANSI Lumen, automatischer Bildanpassung und einem fast frei drehbaren Korpus auf einem Standfuß wieder neue Maßstäbe zu einem sehr günstigen Einführungspreis von unter 250€. Hat dieser Preis einen Haken? Findet es in unserem Test hier heraus.

Lenovo 100P Design und Verarbeitung 15

Design und Verarbeitung

Der Lenovo 100P kommt in einem weiß-grauen, eher ungewöhnlichen Design mit ausklappbarem, drehbarem Standfuß. Mit 20,8 x 18,5 x 17,8 (maximal 27,5 Höhe, wenn Fuß ausgeklappt) Zentimetern ist der Projektor für seine Bildhelligkeit recht kompakt und mit 2,2 Kilogramm auch nicht zu schwer. Um den Transport zu erleichtern, ist an der Halterung ein Griff eingelassen. Damit lässt sich der Lenovo 100P recht gut tragen, klappt aber unter Umständen auch aus.

Die Vorderseite ist mit einer mattsilbernen Abdeckung versehen. Rechts ist das große Objektiv in eine rote Fassung eingelassen. Links befinden sich die Sensoren für die Bildeinstellung. Die erwähnte silberne Abdeckung ist zusätzlich foliert. Diese Folie ist sehr empfindlich – beim Abziehen der Linsenfolie bin ich mit dem Fingernagel leicht an die Folie gekommen und das hat bereits Spuren hinterlassen. Die Seiten des Projektors sind mit einem grauen, weichen Stoff bezogen. Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse. Neben einem IR-Empfänger befinden sich dort ein Aux-Anschluss, der HDMI-Eingang und der USB-A 2.0-Anschluss. Einen dreipoligen Stromanschluss verbaut Lenovo auf der unteren Rückseite, ebenso wie den Lüfterauslass der beiden Lüfter.

Auf der Unterseite des Lenovo 100P befindet sich eine der größten Besonderheiten. Der Projektorkorpus sitzt auf einem ausklappbaren Ständer mit dem schwenkbaren Arm. Die Gelenke des Arms sind recht starr, damit der Projektor nach dem Aufstellen nicht sofort wieder zusammenklappt. Durch diese interessante Konstruktion kann man mit dem Lenovo Beamer sogar an die Decke projizieren und den Projektionswinkel recht flexibel von Hand einstellen. Zusätzlich sitzt der Gimbal noch auf einer um 360 Grad drehbaren Drehscheibe. Am Stativ ist noch ein Handgriff angebracht. So kann der Beamer auch sicher mit zwei Händen hochkant transportiert werden. Möchte man den Lenovo 100P mit einer Hand seitlich transportieren, klappt der Beamer beim Laufen auf.

Lieferumfang des Lenovo Xiaoxin 100P

Der Lieferumfang des Lenovo 100P ist eher spärlich. Neben dem Beamer befinden sich eine mehrsprachige Bedienungsanleitung (auch in Deutsch), eine IR-Fernbedienung und ein 1,5 Meter langes Netzkabel im Lieferumfang. Auf die 2 AAA-Batterien für die Fernbedienung und einen Linsenschutz hat Lenovo verzichtet, obwohl letzterer den Beamer zusammen mit dem Tragegriff sogar einigermaßen Outdoor-tauglich gemacht hätte.

Lenovo 100P Lieferumfang 2

Die Fernbedienung des Lenovo 100P fällt ebenso minimalistisch aus. Selbst auf Schnellzugriffstasten für Streaminganbieter verzichtet Lenovo.

System und Software

Der Lenovo 100P bietet Bluetooth 5.0, WiFi 6, 2 GB Arbeitsspeicher und 32 GB Festspeicher. Über den Prozessor ist nichts weiter bekannt. In der Wohnung hatte ich weder mit Bluetooth noch mit dem WLAN des Beamers Probleme. Bei der Verbindung mit einem Bluetooth-Lautsprecher konnte man auch den Raum wechseln, ohne dass die Verbindung abbrach. Die WLAN-Verbindung war auch stabil, wenn der Beamer zwei Räume vom Router entfernt stand.

Das Betriebssystem des Lenovo 100P ist eine angepasste Android 9.0 – Version, wobei der Hersteller besonders auf die Zertifizierungen von Netflix, Prime Video und YouTube hinweist. Die genannten Apps funktionierten bei mir größtenteils einwandfrei und in voller Auflösung. Netflix konnte leider nicht in voller Qualität abgespielt werden und wurde nur in 720p-Auflösung ausgegeben. Andere Anwendungen (Disney+, Hulu,… ) sind auch auf dem System installiert, konnte ich leider aber nicht testen. Gegebenenfalls benötigt man für die Apps also einen TV-Stick. Sky Go und DAZN konnte ich im hauseigenen App-Store “netrange” enttäuschenderweise nicht finden. Durch den integrierten Speicherplatz von 32 GB lassen sich auch ein paar Videos von einigen Streaming-Plattformen speichern. Für die Wiedergabe von Netflix nutzte ich dann einen TV-Stick.

Insgesamt bin ich von der Android-Benutzeroberfläche angetan. Während der Bedienung ruckelte nichts und man kann flüssig und schnell zwischen den Menüs und Apps wechseln. Der Lenovo 100P lässt sich damit auch sehr variabel in Ton und Bild einstellen – zumindest wenn ihr gerade die HDMI-Quelle euch anzeigen lasst. In Programmen (Netflix, Youtube, …) öffnet sich die Schnelleinstellung nicht und der Bildmodus wird nur für die Eingabequelle übernommen. Betriebssystem-Updates lassen sich problemlos über WLAN auf den Beamer aufspielen.

Spielt man Videodateien von einem USB-Stick oder einer externen Festplatte ab, kann der Lenovo 100P vieles wiedergeben. Auch Surround-Tonspuren (AC3) und 4K-Inhalte werden erkannt und einwandfrei wiedergegeben. Lediglich beim Abspielen von und DTS bzw. DTS-HD-Tonspuren hat er seine Probleme über USB. Den VLC-Player findet man ebenso im App-Store des Geräts, wodurch sich alle Inhalte über den Lenovo 100P abspielen lassen.

Bildqualität des Lenovo Xiaoxin 100P

Die Spezifikationen des LED-Beamers zur Bildqualität sind eine richtige Ansage. Helle 1300 ANSI (570 CVIA Lumen) soll der Lenovo Xiaoxin 100P bieten und damit auch theoretisch für einen recht hellen Raum tauglich sein. Der chinesische Hersteller gibt dabei an, dass man ein industrieweit einheitlichen Helligkeitsstandardtest zur Messung nutze, damit man keine falschen Helligkeitswerte angibt. Daneben bietet er natürlich noch HDR, 1080p native Auflösung, 4K Dekodierung, automatische Bildanpassung und ein kleines Projektionsverhältnis (wodurch der Beamer bei einem kurzen Abstand schon ein großes Bild erzeugen kann). Dieses Datenblatt passt eigentlich nicht zu einem Projektor der Preiskategorie unter 250€ – ob sie sich bewahrheiten, zeigen wir euch nun.

Nach dem Start des Lenovo 100P führt der Projektor innerhalb von 4 Sekunden zunächst einen Autofokus durch – dann habt ihr aber höchstwahrscheinlich ein scharfes Bild, das vom Format her nicht ganz passt. Eine automatische Trapezkorrektur startet der Beamer nämlich erst, wenn ihr sie in den Einstellungen ausgewählt ist. Nachdem der Lenovo 100P den Autofokus und die automatische Trapezkorrektur durchgeführt hat, hat der Beamer eine Projektion im richtigen Format, das in der Bildmitte gestochen scharf ist. Zum Bildrand nimmt die Schärfe nur minimal ab. Auch die Hinderniserkennung funktioniert beim Start des Beamers zuverlässig. Dazu zoomt der 100P in den Bildausschnitt hinein.

Die Bildqualität des Lenovo 100P ist wirklich gut. Der Projektor schafft es, eine schöne, natürliche und recht lebendige Projektion zu erzeugen. Im abgedunkelten Raum ist das Bild auch ausreichend hell. Auch schnelle Bewegungen werden flüssig wiedergegeben – bei schnellen Kameraschwenks hatte ich allerdings manchmal leichte Ruckler. Der Beamer hat einen spürbaren Input Lag in allen Profilen. Dieser nimmt etwas ab im Bildmodus „Spiel“. Für schnelle Spiele ist der Projektor also nicht geeignet.

Will man mit dem Lenovo 100P eine 80-Zoll-Projektion erzeugen, benötigt man einen Abstand von 1,8 Metern, für ein 100-Zoll-Bild 2,2 Meter und für die Maximalgröße von 120 Zoll 2,7 Meter. Eine maximale Projektionsgröße gibt Lenovo beim Beamer nicht an.

Lenovo gibt für den 100P eine Helligkeit von 1300 ANSI oder 570 CVIA Lumen an. Bei unseren Messungen erreichten wir eine maximale Projektionshelligkeit von 670 Lumen auf einem Quadratmeter, 550 Lumen am oberen/unteren Bildrand und 370 Lumen an den Bildecken – das ergibt einen ungefähr gemessenen Durchschnitt von 550 ANSI Lumen. Dabei ist zu beachten, dass der Beamer bei HDR-Inhalten vielleicht noch etwas heller werden kann. Aber die Werbung mit dem einheitlichen Helligkeitsstandardtestwert von 1300 ANSI Lumen verfehlt Lenovo damit deutlich.

Die Helligkeit des 100P reicht für eine 120-Zoll-Projektion in einem dunklen Raum aus. In abgedunkelten Räumen reicht es für 100 Zoll und bei Tageslicht reichte mir das Bild bei 50 Zoll für Notfallpräsentationen. Zum Abspielen von Filmen bei recht hellem Tageslicht kann ich den Lenovo 100P leider nicht empfehlen, da der Projektor dafür zu dunkel ist.

Im Vergleich mit dem neuen, doppelt so teuren, aber ähnlich hellen XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) zieht der Lenovo 100P knapp den Kürzeren. Die Projektion des Lenovo 100P wirkt etwas blasser, ungleichmäßiger, weniger scharf und kontrastreich. In einigen Situation wirkte der MoGo 3 Pro aber etwas zu kontrastreich und der Schwarzwert manchmal nicht schlechter als beim 100P.

Soundqualität

Lenovo wirbt bei der Soundqualität des 100P mit kinoähnlicher Audioqualität und professionell abgestimmten Surround Sound von “Golden Ear” Tunern bei seinen 10 Watt Stereo-Lautsprechern.

Screenshot 2024 11 14 192417

Die beiden Lautsprecher sind unter dem Stoffbezug an der linken und rechten Seite versteckt. Beim ersten Hören des Klangs während eines Films war ich sehr enttäuscht im voreingestellten “Film”-Soundmodus. Zu sehr lagen die Höhen daneben – Tiefen waren nicht wahrnehmbar. Dies ändert sich aber schlagartig, wenn man auf den Modus “Musik” oder “Standard” schaltet. Dann klingen die Höhen und Mitten gut abgestimmt und natürlich. Bässe waren mit dem Lautsprecher leider kaum wahrnehmbar. Die Stereo-Speaker des Lenovo 100P verzerren erst bei hohen Lautstärken, wodurch beim Projektor nicht unbedingt einen Bluetooth-Lautsprecher braucht, um einen schönen Filmabend zu genießen.

Die Lüfterlautstärke des 100P wird mit 28 dB angegeben. Wir haben ebenfalls einen Wert von 39 dB(A) gemessen, was in etwa Flüsterlautstärke entspricht. Das Lüftergeräusch ist also recht leise, aber durchaus an der Grenze zu wahrnehmbar. Der Stromverbrauch des Lenovo 100P ist mit 115 Watt angegeben. Diesen Wert haben wir mit 114 Watt sogar fast genau gemessen. Das ist für einen Projektor mit der Helligkeit akzeptabel. Damit ist der Beamer weniger für den Betrieb mit einer Powerbank geeignet.

Testergebnis

Getestet von
Torsten S.

Lenovo gelingt mit dem Xiaoxin 100P ein gelungener, praktischer Projektor. Dabei überzeugt der Beamer mit einer guten, recht natürlichen Bildqualität im dunklen oder abgedunkelten Raum. Ebenso ist das Ständerdesign praktisch, weil sich der Lenovo 100P damit 360 Grad drehen und im Projektionswinkel verstellen lässt. Damit kann der Beamer sogar an die Decke projizieren. Auch die Lautsprecher sind in den Soundmodi „Musik“ und „Standard“ natürlich abgestimmt. Das Betriebssystem ist unter Android 9 auch flott und gut anpassbar. Für einen Preis unter 250 Euro ist der Lenovo Xiaoxin ein gutes Gesamtpaket.

All das hat leider einen großen Haken – die Herstellerangabe von Lenovo selbst. Lenovo gibt die Helligkeit mit 1300 ANSI Lumen an und schreibt sogar dazu, dass sie in einem „industrieweit einheitlichen Helligkeitsstandardtest“ geprüft wird. Mit der Angabe wäre der Projektor auch in etwas helleren Räumen nutzbar. Enttäuschenderweise kommt Lenovo in unserem Test mit 550 gemessenen ANSI Lumen nicht mal auf die Hälfte der angegebenen Helligkeit. Einige Käufer des Beamers werden mit der Erwartung herangehen, den Lenovo 100P in einem hellen Raum aufzustellen und werden die Projektion nicht genießen können, weil der Beamer viel dunkler als die Herstellerangabe ist. Auch wirkt das Bild manchmal etwas blass und zu wenig lebendig.

Der Projektor hat einige Konkurrenten in dem Preisbereich. Viele bieten sogar mit Android oder Google TV ein besseres Betriebssystem und sind teilweise auch heller. Der Ultimea E40 Poseidon (zum Test) kommt mit realen 1000 Lumen im praktischeren Design, aber trägerer Bedienoberfläche. Auch die Farben sind viel lebendiger, und die Lautsprecher noch ein wenig besser. Der XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) ist mit knapp 500€ einiges teurer, dafür viel kompakter und bietet auch mit seiner DLP-Linse eine bessere Bildqualität. Wenn ihr weniger Geld ausgeben wollt, kommt vielleicht der Wanbo Mozart 1 Pro (zum Test) für euch infrage. Dieser ist immer wieder für unter 300€ erhältlich und bietet ein besseres, helleres Bild, aber auch die trägere Bedienoberfläche mit Google TV.  Wollt ihr noch weniger Geld ausgeben, empfehle ich euch den Wanbo X5 (zum Test).

Preisvergleich

Unsere Empfehlung
230 €*

3-6 Tage - zollfrei
Zum Shop
Unsere Empfehlung
Nur 230 €* Zum Shop
3-6 Tage - zollfrei

Liebe Leserinnen und Leser von Smartzone, wenn Du Dich entscheidest, weiter zu stöbern und vielleicht sogar einem Link in unserem Preisvergleich oder im Text zu folgen, kann es sein, dass Smartzone eine kleine Provision vom jeweiligen Anbieter erhält. Aber keine Sorge, unsere Auswahl an und Meinung zu Produkten ist frei von finanziellen Verlockungen. Wir sind so konzentriert wie ein Shaolin-Meister im Zen-Modus! Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass wir für deinen Einkauf eine Provision von Amazon erhalten, sich der Preis für dich aber nicht ändert. - Preise zuletzt aktualisiert am 03.12.2024

Newsletter bestellen

Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!

Tests und News direkt auf dein Smartphone.
Alle News Updates über Telegram.

Kommentare

Abonnieren
Kommentar Updates
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser von Smartzone, wenn Du Dich entscheidest, weiter zu stöbern und vielleicht sogar einem Link in unserem Preisvergleich oder im Text zu folgen, kann es sein, dass Smartzone eine kleine Provision vom jeweiligen Anbieter erhält. Aber keine Sorge, unsere Auswahl an und Meinung zu Produkten ist frei von finanziellen Verlockungen. Wir sind so konzentriert wie ein Shaolin-Meister im Zen-Modus! Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass wir für deinen Einkauf eine Provision von Amazon erhalten, sich der Preis für dich aber nicht ändert.

Smartzone App
Lade jetzt deine Smartzone App