Leistungsvergleich: flexible Solarmodule gegen starre Glas-Solarmodule – Zendure 210W vs. Trina Solar 415W
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Heute stellen wir uns der Frage aller Fragen, die Befürworter von Balkonkraftwerken und kleinen Solaranlagen beschäftigt. Welche Solarmodule bringen bei welchem Wetter wirklich die meiste Leistung und können flexible Solarmodule mit den herkömmlichen starren Glas-Solarmodulen mithalten?
Dazu haben wir zwei Balkonkraftwerke mit identischem Wechselrichter und ähnlicher Modulleistung installiert und einen Monat bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen betrieben. Ob sich die flexiblen Solarmodule gegen die starren Glas-Solarmodule behaupten konnten, erfahrt ihr in unserem Test.
Flexible Solarmodule gegen starre Glas-Solarmodule
Das Zendure 210W flexible Solarpanel
Mit einer maximalen Leistung von 210W, einem Gewicht von nur 4,5 Kilogramm und der Möglichkeit, die Solarmodule selbst an gebogenen Flächen anzubringen, bietet das Zendure 210W flexible Solarpanel eine Menge Vorteile gegenüber großen starren Solarmodulen. Der Befestigungsaufwand kann durch die beiliegenden Stahlflex-Kabelbinder auf ein Minimum reduziert werden. Wir hatten die Zendure 210W flexiblen Solarmodule (zum Test) für euch bereits im ausführlichen Test. Bis auf kleinere Verarbeitungsmängel und der mäßigen Verschattungsresistenz konnten die Solarmodule mit sehr guten Leistungswerten überzeugen.
Grund genug, gleich vier Stück dieser Solarpaneele für unseren Test flexible Solarmodule gegen starre Glas-Solarmodule zu verwenden. Insgesamt bietet unser Zendure Balkonkraftwerk somit eine Modulleistung von 840W. Es werden jeweils zwei Solarmodule parallel geschaltet und dann an einem Eingang des Wechselrichters betrieben. Jeder Eingang des Wechselrichters wird somit mit einer Spannung von 41V und einem Strom von rund 11 Ampere versorgt. Mit Abmessungen von 1083 x 1104 x 2,5 Millimetern beträgt die Grundfläche rund 1,2m². Somit werden pro Quadratmeter ungefähr 175W Modulleistung versprochen.
Das Trina Vertex Solar 415W Glas-Glas Solarmodul
Die zweite Anlage wird mit zwei Solarmodulen der Firma Trina Solar bestückt. Es handelt sich um Module des Typs Trina Solar TSM-415DE09R.05 Vertex S Fullblack mit einer Leistung von 415W pro Modul. Insgesamt hat das zweite Balkonkraftwerk somit eine Modulleistung von 830W.
Es wird jeweils ein Modul an einem Eingang des Wechselrichters betrieben. Jeder Eingang wird auch hier mit einer Spannung von 41V versorgt und einem Strom von etwa 10 Ampere. Bei den Trina Solarmodulen handelt es sich um handelsübliche starre Solarmodule mit einem Gewicht von 22 Kilogramm pro Modul. Mit Abmessungen von 1762 × 1134 × 30 Millimetern beträgt die Grundfläche rund 2m². Somit werden pro Quadratmeter 207,5W Modulleistung versprochen.
Die Wechselrichter für den Test flexible Solarmodule gegen starre Glas-Solarmodule
Um einen direkten Leistungsvergleich zu ermöglichen, verwenden wir zwei Wechselrichter des Typs Hoymiles HMS-800-2T (zum Test). Diese überzeugen durch einen hohen Wirkungsgrad, breiten MPPT-Bereich und ein gutes thermisches Verhalten.
Für die Erfassung der erzeugten Energiemenge verwenden wir zwei smarte Steckdosen der Firma Nous. Da die Leistungsmessung bei den smarten Steckdosen nicht in allen Fällen genau ist, haben wir aus einem Paket von acht Stück zwei entsprechende Exemplare ausgemessen, die bis auf 0,5W Abweichung gleich laufen.
Die Montage der Solarmodule
Für eine vergleichbare Messung wurden die Solarmodule auf einem Dach mit Trapezblech-Eindeckung montiert. Die Ausrichtung erfolgt in südwestlicher Richtung und ermöglicht somit eine sehr hohe Ausbeute in den Mittags- bis Abendstunden.
Während für die Befestigung der Trina Vertex 415W Solarmodule normale Aluprofile zum Einsatz kommen, werden die Zendure 210W Solarmodule direkt auf das Trapezblech geschraubt. Aufgrund der schlechteren Hinterlüftung der Zendure Solarmodule ergibt sich ein thermischer Nachteil für die flexiblen Module. Ob und wie stark sich dieser Nachteil bemerkbar macht, sehen wir bei der Leistungsbetrachtung.
Beide Balkonkraftwerke wurden von einer Elektrofachkraft auf unterschiedlichen Phasen installiert. Es wurde jeweils ein eigener Endstromkreis eingerichtet. Beide Anlagen sind abgenommen und offiziell gemeldet.
Leistungsvergleich
Für den Leistungsvergleich zwischen flexiblen Solarmodulen gegen starre Glas-Solarmodule haben wir den Ertrag für 30 Tage verfolgt. Die Messungen wurden im Zeitraum Ende Mai bis Ende Juni durchgeführt.
In der Woche vom 25.05 bis 31.05.2024 herrschte durchwachsenes Wetter. Die Temperaturen lagen bei maximal 22°C und ein komplett verregneter Tag war auch dabei. Wie man sehen kann, haben sich beide Balkonkraftwerke ähnlich gut geschlagen. Die flexiblen Zendure Solarmodule zeigen ihre Stärken bei diffusem Licht und performen bei schlechtem Wetter ähnlich gut wie die starren Solarmodule von Trina-Solar. Bei voller Sonne gewinnen die starren Solarmodule mit einem Vorsprung von rund 5-7% beim Tagesertrag. Der Gesamtertrag lag bei 22,95kWh für die Trina Solamodule und bei 21,86kWh für die flexiblen Zendure Solarmodule. Somit haben die Trina Solarmodule in dieser Woche rund 5% mehr Strom erzeugt.
Durchgehend hohe Tagestemperaturen von 30°C und nur gelegentliche Bewölkung. Hier können die Trina Solarmodule ihre Stärken ausspielen. In dieser Woche liegt die Leistung fast durchgängig bei rund 10% über dem Niveau der flexiblen Zendure Solarmodule. Dabei spielen die höheren Temperaturen ebenfalls eine Rolle. Durch die schlechtere Hinterlüftung der Zendure Solarmodule heizen sich diese etwas stärker auf. Die Lichtverhältnisse haben allerdings einen deutlich größeren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Die flexiblen Zendure Solarmodule performen bei diffusem Licht ähnlich gut wie die Konkurrenz von Trina-Solar. Aufgrund der guten Wetterlage können die Zendure Solarmodule in dieser Woche ihre Stärken aber nicht ausspielen. Der Gesamtertrag lag bei 31,73kWh für die Trina Solamodule und bei 27,77kWh für die flexiblen Zendure Solarmodule. Somit haben die Trina Solarmodule in dieser Woche rund 12,5% mehr Strom erzeugt.
Im weiteren Testzeitraum zeigte sich ein ähnliches Bild. An Tagen mit dichterer Bewölkung lagen die Zendure Solarmodule fast gleichauf mit der starren Konkurrenz von Trina-Solar. An durchweg sonnigen Tagen performen die starren Module rund 10-12% besser. Im kompletten Testzeitraum (30 Tage) wurden mit den Trina Solarmodulen 135,5kWh Strom erzeugt. Die Zendure Solarmodule schafften im selben Testzeitraum 126.02kWh. Somit erzielen die starren Solarmodule einen Leistungsvorteil von rund 7,5%. Mit einer besseren Hinterlüftung der flexiblen Solarmodule würde sich der Unterschied vermutlich im Bereich von 5% bewegen.
Fazit des Leistungsvergleiches
In unserem Leistungstest zwischen flexiblen Solarmodulen gegen starre Glas-Solarmodule gibt es keinen eindeutigen Gewinner. Die starren Solarmodule von Trina-Solar erzielen einen etwas höheren Ertrag, der sich aber in der Jahresbilanz bis auf wenige Prozentpunkte relativieren sollte. Betrachtet man allerdings die Anschaffungskosten, so haben die flexiblen Solarmodule das klare Nachsehen. Während zwei Sets Zendure Solarmodule (4 Stück) rund 420€ inklusive Versand kosten, kann man die zwei Trina Solarmodule bereits ab 60-70€ pro Stück käuflich erwerben. Inklusive Versand und Befestigungsmaterial kosten euch zwei starre Solarmodule rund 250€ und somit nur etwas mehr als die Hälfte. Dennoch sollte man die Vorteile der flexiblen Solarmodule nicht außer Acht lassen. Das geringe Gewicht, die Flexibilität und die einfache Montage können gerade für Balkongeländer ein entscheidender Vorteil sein. Im vergangenen Jahr haben wir bereits flexible Solarmodule anderer Hersteller für euch getestet. So konnte das Dokio 100W Solarmodul (zum Test) oder das Jingyang 100W Solarpanel (zum Test) ebenfalls überzeugen. Allerdings bieten die Zendure Solarpanels das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis, das man momentan im Bereich der flexiblen Solarmodule finden kann. Wir hoffen, dass wir an dieser Stelle die Bedenken von flexiblen Solarmodulen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit ausräumen konnten. Solltet ihr noch Anmerkungen oder Fragen haben, könnt ihr uns gerne einen Kommentar hinterlassen.
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Das bisschen Leistungsdefizit nehme ich gerne in Kauf für die einfachere Montage am Balkongeländer. Das geringere Gewicht ist nicht unerheblich, das traue ich nem Jahrzehnte alten Geländer eher zu als die schweren starren Module. Außerdem kann man die flexiblen easy selbst anbringen. Hab übrigens seit Dez 23 genau diese Zendure Module und kann mich nicht beschweren.
Schöner Test allerdings 2 Anmerkungen.
1. warum wird von „Stärken“ bei diffusem Licht gesprochen wenn sie weniger Leistung bringen.
2. es fehlt der Bezug zur Fläche. Wievielte leisten die Module pro qm
Hallo Jacle
1. Ich habe an Tagen mit diffusem Licht die Echtzeitwerte beider Anlagen überprüft. Die Zendure Module performen bei diffusem Licht in einigen Situationen sogar besser als die Trina Solarmodule. Meist liegen sie dann gleich auf.
2. Die habe ich im Test erwähnt. Trina Solar 207,5W pro Quadratmeter, Zendure 175W Pro Quadratmeter
Gruß
Micha