Wieder einmal beglückt uns KZ mit neuen In-Ears und wieder ist der Anspruch ordentliche Qualität zum kleinen Preis abzuliefern! Der neuste Ableger nennt sich ZS10 und soll im 40 € Bereich ordentlich mitmischen und das Feld mal gehörig aufräumen. Dafür verbaut KZ ganze 5(!) Treiber in einem In-Ear. Ob die immer weiter steigende Zahl an Treibern auch einen klanglichen Vorteil bringt, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
KZ (Knowledge Zenith) hat sich mittlerweile einen Namen gemacht und liefert seit längerer Zeit richtige gute Kopfhörer fürs kleine Geld. Dabei setzt man häufig auf mehrere Treiber pro Hörer. Dies ist ein Mittel, dass für gewöhnlich erst in höheren Preisregionen ab 100 € zu finden ist. Die Wahl fällt dabei meist auf einen “dynamic Treiber” und einen oder mehrere “balance Treiber”. Typisch und unverkennbar ist auf den ersten Blick das Treibergehäuse. Plastik ist die erste Wahl und wirkt nicht unbedingt hochwertig, macht die einzelnen Hörer aber auch sehr leicht. Der Clou bei KZ ist die Optik auf den zweiten Blick. Der Kunststoff ist durchsichtig und gewährt Blick auf das Innenleben. Zu sehen ist zum Beispiel die kleine Platine und eben auch die verschiedenen verbauten Treiber, als müsste man beweisen, dass man wirklich mehrere Treiber in dieser Preisklasse verbaut. Das sieht zwar schick aus, aber man kann hier und da die Kanten spüren, an denen die zwei Plastikteile verheiratet wurden.
Nächstes Feature, ebenfalls normalerweise den höheren Preisklassen vorbehalten: abnehmbare Kabel (120 cm)! Die KZ ZS10 werden mit einem 3,5 mm Klinkenstecker an das Gerät der Wahl angeschlossen und obwohl ein ordentlicher Knickschutz an allen Enden vorhanden ist, kann man die Lautsprechergehäuse vom Kabel trennen. Sollte es also doch mal einen Kabelbruch geben, kann man dieses tauschen, ohne auch die Kopfhörer neu anzuschaffen. Verbunden wird das Kabel über zwei vergoldete Pins an jedem Ende.
Die Kabel der KZ ZS10 sind nicht ummantelt dafür aber verkordelt. Das mag erstmal ungewohnt klingen, sorgt aber dafür, dass in einzelner Kabelstrang nicht ohne weiteres knickbar ist. Gleichzeitig ist das Entwirren nicht ganz so schwierig und das kupferfarbene Kabel sieht obendrein noch schickt aus. An den Endstücken zu den Lautsprechern hin ist das Kabel mit einem Plastikmantel verstärkt, der eine besonders hohe Steifigkeit aufweist. So kann man die ZS10, bei denen das Kabel hinter dem Ohr heruntergeführt wird, perfekt auf seine Größe einstellen und das Kabel sollte dann auch in dieser Form verweilen.
Die KZ ZS10 gibt es in den Farben Rot und Blau, beide sind durchsichtig. Beide Farbvarianten gibt es außerdem mit und ohne Mikrofon. Ein Ersatzkabel ist nicht super günstig aber mit ca. 12€ immernoch erschwinglicher als komplett neue Kopfhörer. Im Test hatte ich das blaue Modell ohne Mikrofon. Aber das Ersatzkabel gibt es auch mit USB-Type-C, was schon ziemlich cool ist.
Lieferumfang der KZ ZS10
Die KZs kommen in einer kleinen, hauptsächlich weißen Schachtel zu ihrem neuen Besitzer. Diese fällt recht unspektakulär aus und beinhaltet neben den Kopfhörern auch kaum Zubehör:
- 4 Aufsätze zum Wechseln (verschiedene Größen)
- Quickstart Guide (englisch)
- Garantiekarte
Tragekomfort
Die KZ ZS10 gehören zu einer Kategorie, die nur für größere Ohren gemacht ist. Der Lautsprecherausgang alleine hat 4 mm Durchmesser. Der gesamte In-Ear fügt sich ergonomisch geformt gut in die Ohren ein und fällt durch das leichte Gewicht von 5,3 Gramm (Gesamt mit Kabel 24 g) kaum auf, doch kleine Ohren dürften Probleme haben, den doch recht großen Plastikkörper unterzubringen. Das Tragen war über mehrere Stunden hinweg problemlos möglich, ohne zu Drücken oder anderweitig unangenehm aufzufallen. Auch die Festigkeit des Sitzes war gut. Nur in seltensten Fällen musste man einen der ZS10 wieder etwas nachjustieren. Wirklich herausgefallen ist aber keiner der beiden Ohrstecker und selbst wenn, sollte das über dem Ohr liegende Kabel verhindern, dass einer der In-Ears wirklich runterfällt. Ich kann hier wirklich keinen negativen Aspekt feststellen, außer eben, dass kleine Ohren möglicherweise nicht genügend Platz für den Kopfhörer bieten. Auch bei Piercings brauch man sich keine Gedanken machen, es sei denn, sie sitzen im Inneren der Ohrmuschel, dann könnte der Druck auf Dauer unangenehm werden.
Soundqualität
Tatsächlich ist der Sound bei den KZs für gewöhnlich eine Rubrik, in der diese glänzen können und auch die ZS10 machen hier keine Ausnahme. Für Geld im Preisbereich von 30 bis 40 € bekommt man ordentliche Qualität auf die Ohren. Zu Beginn noch etwas verhalten, ja fast schon blechern, entfaltet sich nach einer gewissen Einspielzeit von einigen wenigen Stunden das volle Potenzial der ZS10 und tischt daraufhin einen rundum zufriedenstellenden Sound auf. KZ selbst besteht darauf, dass bei diesen Kopfhörern ein sogenannter “Burn-In” stattfinden soll. – Ab und zu ist der Quickstart Guide also doch hilfreich.
Ein Burn-In ist der Bergriff für das Einspielen eines Kopfhörers. Einige neue Kopfhörer benötigen eine gewisse Zeit, um die volle Qualität ausfahren zu können. Einer der Gründe ist beispielsweise, dass die Membranen bei neuen Hörern meist steifer sind als bei jenen, die bereits einige Zeit in Verwendung sind. Die Zeit, die ein Kopfhörer zum Einspielen braucht, ist stark unterschiedlich. Bei diesen Test-KZs reichten ca. 24 Stunden. Andere benötigen bis zu 200 Stunden und bei wiederum anderen verbessern sich die klanglichen Eigenschaften gar nicht. Da wir die Kopfhörer über viele Tage hinweg im täglichen Einsatz testen, sollte sich der Brun-In also von ganz alleine ergeben.
Rohdaten:
- Frequenz: 7 – 40000 Hz
- Impedanz: 32 Ohm
- Einzelnutzung: Ja
- Lautstärke: 104 dB
- Gewicht: 24 Gramm
Sound
Die Höhen stechen hier ganz besonders hervor, sind doch ganze vier Treiber alleine für verschiedene Hochtonarten vorhanden. Doch auch der Bass kommt wuchtig und voll auf das Trommelfell, einzig der Kick-Bass könnte etwas präziser kommen, geht aber in dieser Form dennoch in Ordnung.
Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: Die ZS10 haben eine gesunde Grundlautstärke, die auch bei 50 % schon einen ordentlichen Schallpegel erzeugt. Doch je lauter man die ZS10 stellt, desto mehr Feinheiten gehen unter. Bis ca. 85 % ist das Ganze noch vertretbar, darüber hinaus werden die Höhen jedoch teilweise unangenehm und es stellt sich ein gewisses Scheppern ein. Feinheiten und Details gehen dabei fast vollständig verloren. Gerade für Lieder in denen viele Instrumente zusammenspielen ist das quasi tödlich. Bei etwas weniger aufwendigen Stücken, zum Beispiel bei Elektro, kommen die KZ ZS10 besser zurecht. Insgesamt jedoch etwas schade. Doch auch unterhalb dieser Grenze sollten die meisten Hörer Lautstärke technisch gut bedient sein. Die ZS10 sind wirklich laut!
Testergebnis
Was bleibt da noch zu sagen. Wer neue In-Ears mit Klinkenstecker sucht, wird mit den KZs wohl gut bedient werden. Möglicherweise lohnt sich aber auch ein Blick auf die nächst besseren Kopfhörer von KZ, denn die Steigerung der Qualität ist recht steil. Wer ein begrenztes Budget hat, macht mit den ZS10 jedoch nichts falsch und kann ruhig zugreifen und ausprobieren, denn trotz der leichten Schwäche bei besonders hohen Pegeln klingen die ZS10 schlicht super!
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“Möglicherweise lohnt sich aber auch ein Blick auf die nächst besseren Kopfhörer von KZ, denn die Steigerung der Qualität ist recht steil.”
Vielleicht bin ich blind, aber welches Modell ist mit dieser Aussage denn gemeint? Ich finde dazu nichts. Es wäre nett, diesen Tipp dann auch zu erwähnen.
Vielen Dank
Hi, es gibt noch die KZ BA10, die wohl nochmal besser, aber auch teurer, sein sollen. Wir haben sie aber leider noch nicht da. Den ersten News nach soll demnächst ein Modell mit 8 Treibern pro Seite folgen. Beste Grüße
Wie sind die gegenüber den Xiaomi Hybrid Pro ? Hat KZ eine Website? Konnte keine finden. Möchte mir mal die Produktpalette ansehen
http://www.kzacoustics.com/ hier ist die offizielle Seite, sonderlich hilfreich ist sie aber nicht 🙂
Beste Grüße
jonas
Hey Olicver,
Jonas hat recht, die Homepage ist nicht sehr hilfreich. Versuchs doch mal auf Gearbest, da hat man wohl die breiteste Produktpalette im Angebot. Die Hybrid Pro von Xiaomi hatte ich leider noch nicht, kann ich also keine verlässliche Info dazu abgeben.