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Bereits im letzten Jahr hatten wir den Sprung der asiatischen Marke KUMI nach Europa angekündigt und nun haben wir mit der KUMI KU2 Plus auch direkt die erste Smartwatch des Herstellers bei uns im Test. Wie sich die KU2 Plus im Test schlägt, erfahrt Ihr in folgendem Testbericht.
Design & Verarbeitung
Die KUMI KU2 Plus ist eine rechteckige Smartwatch und wiegt inklusive Armband genau 49 Gramm. Mit Abmessungen von 35,4 mm x 43,5 Millimeter ist das Uhrengehäuse angenehm groß, aber auch nicht zu riesig. Mit einer Höhe von 11,2 mm im Bereich des Pulssensors trägt die KU2 Plus auch nicht unnötig stark am Arm auf. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und hat auf der Oberseite einen ca. 1,5 mm breiten Rahmen rund um das Display. Verbaut ist hier TFT-Panel, das mit einem 2,5 D Glas geschützt ist. Dieses Deckglas ist am linken und rechten Rand auch deutlich gebogen und somit bekommt die KUMI KU2 Plus einen sehr modernen Curved-Look. Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich ein länglicher Knopf. Dieser steht leicht aus dem Gehäuse heraus und hat einen angenehmen Druckpunkt mit deutlichem Feedback. Auf der Gehäuseunterseite findet man wie gewohnt einen optischen Pulssensor sowie den Ladeport für das magnetische Ladekabel.
Die Armbandaufnahmen der KU2 Plus sind in den oberen und unteren Rand des Gehäuses integriert und somit ist es möglich, die Uhr samt Armbändern flach auf dem Tisch abzulegen. Genutzt werden klassische 22 mm breite Schnellverschlüsse, was wiederum die Ersatzteilbeschaffung für die Armbänder recht einfach gestaltet. Die Silikon-Armbänder selbst sind ca. 9,3 cm & 12,2 cm lang und werden mit einer klassischen Dornschließe aus Metall sicher am Handgelenk gehalten.
Die Verarbeitungsqualität von KUMI ist tatsächlich ziemlich gut. Die Spaltmaße passen und auch die gewählten Materialien wirken recht hochwertig. Das Design der KUMI KU2 Plus ist schlicht aber sehr modern. Die Smartwatch ist einerseits unauffällig am Handgelenk, ohne aber eine gewisse klassische Eleganz vermissen zu lassen. Leider erwies sich das Display-Glas in meinem Test als nicht besonders resistent gegen äußere Einflüsse. Am Handgelenk eines Kindes brauchte es nicht einmal einen Tag und das gesamte Display war mit tiefen Kratzern versehen. Hier sollte man also vorsichtig sein bzw. auf entsprechende Schutzfolien zurückgreifen.
Spezifikationen der KUMI KU2 Plus
Die KUMi KU2 Plus wird vom Hersteller mit dem Slogan “Dual Curved Screen Smart Watch” nicht wirklich für spezielle Funktionen, sondern viel mehr für die eher weniger spezielle Displayform beworben. Trotzdem hält natürlich auch die KU2 Plus die gängigsten Features einer Smartwatch bzw. eines Fitnessarmbandes bereit. Mit dem optischen Pulssensor kann natürlich die 24h-Herzfrequenzmessung und die Messung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2) genutzt werden. Des Weiteren sind auch ein Schrittzähler sowie das Schlaftracking mit an Bord. Während das Schlaftracking in meinem Test zufriedenstellende Ergebnisse liefert, lassen sich beim Schrittzähler doch größere Abweichungen z.B. zu Amazfit Smartwatches beobachten. Die Schrittzählung ist definitiv nicht sehr genau und die KU2 Plus zeichnet in der Regel mehr Schritte auf, als wirklich zurückgelegt worden sind.
Auch ein Temperatursensor zur Ermittlung der Körpertemperatur ist in der KUMI KU2 Plus vorhanden. Dieses Feature kennen wir u.a. bereits von der aktuellen Amazfit GTR 3 Pro. Zudem gehören natürlich auch Anruf-, SMS- und App-Benachrichtigungen, Wetter, Musiksteuerung, eine Stoppuhr und ein Timer zum Funktionsumfang. Auch das Sporttracking von 24 verschiedenen Sportarten ist möglich. Da die KUMI K2 Plus jedoch kein eigenes GPS besitzt, muss zur Streckenaufzeichnung immer ein Smartphone mitgeführt werden. Ich habe dies natürlich wieder einmal für das Laufen/Joggen getestet und wurde dabei leider sehr enttäuscht: Die Aufzeichnung des Laufs mit Streckenmessung muss man über die Smartphone-App starten und dann werden einem die entsprechenden Werte während des Workouts auf der Uhr angezeigt – soweit so gut. Leider wurde die Strecke direkt von Beginn an nicht korrekt aufgezeichnet und als ich die Aufzeichnung dann auch noch unterbrechen musste, um zu sehen, wo das Problem liegt, kam die Streckenaufzeichnung beim Fortsetzen der Aktivität leider nie wieder richtig in Schwung. Am Ende kann ich Euch nicht einmal den aufgezeichneten Datensatz zu diesem gescheiterten Versuch zeigen, denn das Abspeichern der Aktivität war aufgrund der zu kurzen Strecke (es wurden nur wenige Meter zu Beginn aufgezeichnet) nicht möglich und damit wurde die Aktivität verworfen. Wer also plant, sich die KUMI KU2 Plus für das Sportracking zu kaufen, sollte lieber die Finger von dieser Smartwatch lassen.
Die KU2 Plus ist nach IP67 wasserdicht, was eigentlich bedeutet, dass man die Smartwatch nicht dauerhaft (über 30 Minuten) unter Wasser halten sollte. Trotzdem steht bei den trackbaren Sportarten auch “Schwimmen” zur Auswahl, was ich schon etwas merkwürdig finde. Hier wäre ich aufgrund der IP-Zertifikation doch recht vorsichtig, vor allem wenn man längere Schwimmeinheiten plant.
Die Anruf- und SMS-Benachrichtigungen funktionieren so weit zufriedenstellend. Leider lassen sich die App-Benachrichtigungen nur für eine Liste von vorgeschlagenen Apps aktivieren. Darunter sind auch gängige Apps wie Instagram, Twitter, Facebook und WhatsApp, aber wenn man z.B. einen “speziellen” Mail-Client benutzt, kann man die Benachrichtigungen dazu bedauerlicherweise nicht auf der KUMI KU2 Plus empfangen. Das ist schon etwas schade, denn von Amazfit und Co. sind wir doch gewohnt, dass man die Benachrichtigung von sämtlichen auf dem Smartphone installierten Apps auch auf der Uhr empfangen kann. Schade KUMI, aber so wird das nichts!
Insgesamt ist der Funktionsumfang der KUMI KU2 Plus gemessen an ihrem Preis schon recht ordentlich. Leider haben sich in meinem Test aber vor allem der Schrittzähler und auch das Sportracking als nicht gerade sehr zuverlässig herausgestellt. Somit sieht das Angebot zwar ganz nett aus, aber die tatsächliche Leistung kann damit nicht wirklich Schritt halten.
Display des KUMI KU2 Plus
Wie bereits weiter oben kurz beschrieben, ist in der KUMI KU2 Plus ein 1,69 Zoll großes TFT-Panel mit einer Auflösung von 240×280 Pixel und einer Pixeldichte von 280 ppi verbaut. “Geschützt” wird das Panel von einem 2,5 D Glas, was am Ende auch den beworbenen Curved-Look erzeugt. Leider stellte sich das Deckglas, wie weiter oben beschrieben, jedoch also ziemlich kratzempfindlich heraus. Hier ist also etwas Vorsicht geboten.
Die Helligkeit des Displays lässt sich in 25%-Stufen manuell anpassen und ist ausreichend, um das Display auch bei Sonne ablesen zu können. Auch die Farbwiedergabe finde ich okay, selbst wenn das ganze natürlich nicht an ein AMOLED-Display herankommt. Bei nicht-geraden Formen sind leichte Ansätze von Pixeln zu erkennen, aber ich empfinde dies noch nicht unbedingt als sehr störend. Der Digitzer arbeitet sehr zufriedenstellend. Meine Eingaben wurden immer schnell und korrekt umgesetzt.
Während das Display bei Huawei oder Amazfit Smartwatches oftmals ein Highlight der gesamten Uhr ist, trifft das auf die KUMI KU2 Plus nicht wirklich zu. Das TFT-Panel ist okay, aber auch nicht mehr und das Display-Glas bedauerlicherweise sehr kratzempfindlich.
OS & App
Die KUMi KU2 Plus kann natürlich auch über Bluetooth 5.0 mit dem Smartphone (im Test in Vivo IQOO 7) verbunden werden. Auf dem Handy ist dafür die Glory Fit App nötig, die Ihr kostenlos im Google Playstore bekommt. Schon im Playstore sieht man die mit 3,5 Sternen doch recht schwache Bewertung der App und nach der Installation wird leider recht bald deutlich, warum dies so ist. Die App kommt nicht direkt von KUMI und ist eher eine Art universelle App für Smartwatches, die vermutlich von ganz verschiedenen Smartwatch-Herstellern genutzt wird. Damit weiß man im Grunde schon, dass man nicht zu viel von dieser App erwarten darf. Das initiale Pairing der KUMI KU2 Plus mit dem Smartphone ist einfach und funktionierte bei mir problemlos. Die App ist in die vier Bereiche “Startseite, “Sport machen”, “Gerät” und “Mein” untergliedert. Bereits an den Labels sieht man, dass hier keine High-End Software zu erwarten ist. Unter “Gerät” kann man u.a. die HF-Überwachung, die Anruf, -SMS, und App-Benachrichtigungen und einige andere Funktionen konfigurieren. Über die “Startseite” sieht man schließlich die wichtigsten Werte wie Schritte, Herzfrequenz, Schlaf, Blutsauerstoff und Körpertemperatur. Die anzuzeigenden Werte lassen sich hier sogar an- bzw. abwählen, während die Position der Werte auf der Seite nicht weiter konfiguriert werden kann. Die App ist recht übersichtlich, aber macht doch einen sehr einfachen Eindruck. Kurz gesagt, kauft man die KUMI KU2 Plus ganz sicher nicht wegen ihrer guten Smartphone-App.
Das Betriebssystem der KUMI KU2 Plus trägt keinen konkreten Namen und läuft während des Tests stabil in der Version A003222. Zentraler Punkt ist wie immer das Watchface, von dem hier allerdings nur vier verschiedene Varianten angeboten werden. Die Watchfaces sind zudem auch nicht weiter konfigurierbar, wie wir es inzwischen vom Mi Band oder den Amazfit Smartwatches kennen. Vom Watchface aus gelangt man über Wischgesten in eine Symbolleiste mit Schnellzugriffen u.a. auf die Helligkeit oder die Einstellungen. In die Benachrichtigungsansicht gelangt man mit einer Wischgeste nach oben. Horizontales Wischen vom Watchfaces aus nach rechts führt einen durch Statusanzeigen zu den Schritten, verbrauchten Kalorien und der Herzfrequenzaufzeichnung. Ein horizontaler Swipe nach rechts vom Watchface aus öffnet schließlich das Hauptmenü. In diesem kann dann wiederum nur vertikal geblättert werden. Die Steuerung des Systems ist grundsätzlich intuitiv, aber den Zugang zum Hauptmenü über eine Wischgeste vom Watchface aus zu gestalten, finde ich schon etwas merkwürdig. Hier hätte man auch den seitlichen Knopf einbeziehen können. Dieser fungiert aber nur als Zurück-Button bzw. mit ihm lässt sich das Display aktivieren, wenn es aus ist.
Leider zieht sich der bisherige Eindruck der KUMI K2 Plus auch durch diese Testkategorie. Die Glory Fit App ist alles andere als auf die Bedürfnisse der KU2 Plus abgestimmt und wird ihrem Namen daher nicht wirklich gerecht. Etwas besser macht es da schon das Betriebssystem dieser Smartwatch, selbst wenn auch hier mindestens der Zugang zum Hauptmenü sehr gewöhnungsbedürftig gelöst wurde.
Akkulaufzeit der KUMI KU2 Plus
In der KUMI KU2 Plus ist ein 200 mAh Akku verbaut. Dieser soll laut dem Hersteller für Laufzeiten von 5 bis 7 Tagen bei normaler Nutzung und bis zu 15 Tagen im Standby Mode sorgen.
Ich selbst habe die KUMI K2 Plus mit 25% Displayhelligkeit, aktiver 24h Herzfrequenzmessung (ein Messintervall lässt sich nicht konfigurieren) sowie aktiven Anruf-, SMS- und App-Benachrichtigungen genutzt. Während meiner Testphase habe ich auch einen (eher missglückten) Versuch des Sportrackings unternommen. Mit diesen Einstellungen hielt der Akku der KUMI KU2 Plus bei mir tatsächlich volle 16 Tage durch, was sich mit der Herstellerangabe deckt. Wirklich nervig bezüglich des Akkus ist allerdings, dass es keine %-Anzeige zum Akkustand gibt und der Balken auch nur 3 verschiedene Zustände anzeigt. Somit kann ich bezüglich der Akkulaufzeit zwar endlich mal wieder etwas Positives zur KUMI KU2 Plus berichten, aber auch hier gibt es eben Schwächen im Detail.
Geladen wird die Uhr mit dem mitgelieferten magnetischen Ladekabel. Dies hält erstaunlich gut an der KU2 Plus und lädt diese in circa 90 Minuten vollständig auf.
Testergebnis
Die KUMi KU2 Plus sieht auf den ersten Blick wirklich ziemlich gut aus und macht einen recht modernen Eindruck. Auch die gebotenen Funktionalitäten lesen sich wirklich richtig gut. Leider waren das aber auch schon die wirklich positiven Eindrücke zu dieser Smartwatch. Der Schrittzähler und die Sportaufzeichnung arbeiten unzuverlässig bzw. fehlerhaft. Das Displayglas ist sehr kratzempfindlich und das TFT-Display alles andere als ein Highlight. Auch die Smartphone-App ist leider eine Universal-App, die von verschiedenen Herstellern genutzt wird und daher nicht wirklich auf die KU2 Plus abgestimmt ist. Einzig bei der Akkulaufzeit kann die KUMI K2 Plus in meinem Test die versprochenen Werte erreichen, selbst wenn der Akkustand während der Laufzeit nur grob geschätzt werden kann.
Ich kann Euch den Kauf der KUMI K2 Plus definitiv nicht empfehlen, selbst wenn sie mit etwas weniger als 40 EUR tatsächlich sehr günstig ist. Für diesen Preis bekommt Ihr schon das Mi Band 6 NFC oder verschiedene Amazfit Bip Modelle, mit denen Ihr deutlich besser beraten seid. Auch die Xiaomi Mi Watch Lite sollte hier noch genannt werden.
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