Der Hersteller KTC konnte Mitte letzten Jahres mit einem 27 Zoll WQHD Mini-LED Gaming Monitor sein Testdebüt feiern und mit einem beachtlichen Ergebnis punkten, vor allem was den Preis betrifft. Diesmal hat es ein 27-Zoll-Modell mit 4K (UHD) Auflösung und schnellen 160Hz zu mir nach Hause geschafft. Das klassische IPS-Panel bietet für mich die perfekte Kombination aus scharfer Textdarstellung im Arbeitsalltag und gleichzeitig perfekt flüssigen Bildern bei schnellen Bewegungen beim Gaming. Der klare Schwachpunkt eines IPS-Monitors ist natürlich HDR und wer das auf seiner Wunschliste hat, der sollte sich den Test des KTC M27T20 anschauen. Der hier getestete KTC H27P22S glänzt mit gewohnt guter Ergonomie, vielen Anschlüssen und ist in meinen Augen die perfekte Kombination für Arbeit und Gaming.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Der Monitor KTC H27P22S wird sicher verpackt in einem unauffälligen braunen Karton geliefert. Zum Lieferumfang gehören neben dem Monitor mit Standfuß ein Netzteil mit separatem Kaltgerätestecker, ein Displayanschlusskabel und eine Bedienungsanleitung.
Der Aufbau des KTC-Monitors ist denkbar einfach. Der untere Teil des Standfußes wird ohne Werkzeug mit einer einzigen Schraube mit der Säule verschraubt und dann einfach in die Rückseite des KTC H27P22S Monitors eingeklickt. Das Ganze dauert nur wenige Sekunden und der Monitor ist sofort einsatzbereit.
Der Monitor besteht komplett aus schwarzem Kunststoff und verzichtet auf eine “Gaming”-LED-Beleuchtung. Eine einzige kleine Status-LED gibt Auskunft über den aktuellen Betriebszustand. Die Steuerung des On-Screen-Displays (OSD) erfolgt komplett über einen kleinen Joystick. Mit dem beiliegenden Standfuß punktet der KTC H27P22S mit guter Ergonomie und ist um 13 Zentimeter in der Höhe verstellbar (minimaler Abstand zum Schreibtisch 4 cm, maximaler Abstand 17 cm). Das Display kann um 45° nach links und rechts gedreht werden, die Neigung nach vorn und hinten beträgt 5° bzw. 20°. Der Monitor KTC H27P22S kann auch vollständig vertikal ausgerichtet werden (Pivot). Obwohl der Standfuß gefühlt nur aus Kunststoff besteht, wirkt er durchdacht und ist durch Metall im Inneren sehr stabil. Auch die auffällig pinkfarbene Kabeldurchführung kennen wir bereits von KTC.
Der Monitor selbst misst 61,5 x 36 x 6,5 Zentimeter und wiegt mit Standfuß 6,1 Kilogramm. Die schwarzen Ränder links, rechts und oben am Bildschirm messen 10 mm, unten sind es 19 mm. Der Standfuß nimmt eine Fläche von 18,5 x 24,5 cm ein. Alternativ kann natürlich auch eine VESA 100 x 100 Standardbefestigung am Monitor angebracht werden. Der KTC H27P22S verzichtet auf Lautsprecher, was ich ausdrücklich begrüße, da diese bei keinem günstigen Monitor auf dem Markt brauchbar sind. Der Ton kann aber über die 3,5mm Kopfhörerbuchse des Monitors ausgegeben werden, was beim Spielen durchaus praktisch sein kann. In der ersten Kategorie liefert der KTC H27P22S Monitor also voll ab und lässt keinen Raum für Kritik. Die Ergonomie des Standfußes ist super, der Aufbau in Sekundenschnelle erledigt, der Lieferumfang für den direkten Betrieb ausreichend und das Design auch bürotauglich.
Anschlüsse und Schnittstellen
Obwohl der KTC H27P22S über einen USB-Anschluss und einen Kopfhöreranschluss verfügt, gibt es bei diesem Monitor kein KVM-Switch. Der Ton wird über HDMI oder DisplayPort übertragen und der USB-A-Anschluss ist nur für Software-Upgrades gedacht. Diese werden vom Hersteller regelmäßig angeboten, sollten aber nur bei speziellen Problemen mit dem Monitor genutzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas Gewohntes ändert, ist dann doch recht hoch. Einen USB-C-Anschluss für die einfache Nutzung mit dem Smartphone oder Laptop gibt es also nicht, dafür ist der KTC H27P22S ein echter Desktop-Monitor mit einer Vielzahl an modernen Anschlüssen.
- 2 x HDMI 2.1 (160Hz mit 4K)
- 2 x Displayport 1.4 (160Hz mit 4K)
- 1 x Kopfhöreranschluss (3,5mm Klinke)
- 1 x USB 2.0 für FW Upgrades
- 1 x DC-In
Messungen des KTC H27P22S
Bevor wir zu den Messungen kommen, kurz zum Datenblatt des H27P22S. Das Display löst im 16:9 Format mit 3840 x 2160 Bildpunkten auf und kommt damit auf knackige 163 PPI. Das ist im Vergleich zu Smartphones wirklich wenig, aber viel mehr ist auf dem Monitormarkt in dieser Größe derzeit nicht üblich. Der Unterschied zu WQHD oder FHD ist aber definitiv enorm, was die Schärfe z.B. von Texten betrifft. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei 160 Hz und der Monitor unterstützt eine Farbtiefe von 10 Bit. Die Helligkeit wird mit 400 cd/m² angegeben und der Kontrast mit 1000:1. 98% DCI P3 und 132% sRGB runden das Gaming/Arbeitsdisplay dann ab. FreeSync und Gsync werden ebenfalls vom Monitor unterstützt, wobei ich mit meiner AMD Grafikkarte nur Ersteres auch bestätigen kann. DisplayHDR 400 wird ebenfalls angegeben, ist aber in der Praxis kaum relevant. Das matte Display mit geringer Reaktionszeit des KTC H27P22S Monitors erreichte im Test folgende Werte.
Farbraumabdeckung
Mit der Color Spider messen wir 100% sRGB Farbraumabdeckung, 92% DCI-P3 und lediglich 84% Adobe RGB. Das ist zwar für professionelle Video- und Bildbearbeitung nicht ausreichend, aber für die breite Masse sind das allemal solide Werte. Ich habe euch bei 150 Lux (25% Helligkeit) einmal meine Kalibrierungsdatei hochgeladen, die ihr mit dieser Anleitung einfach mit dem Monitor nutzen könnt.
Gamma und Farbtemperatur
Bei einer Einstellung von Gamma 2.2 messen wir exakt 2.2 beim Monitor, was definitiv begrüßenswert ist. Bei 150 bis 250 Lux landen wir bei 6800 respektive 6900 Kelvin, was einem guten Weißpunkt entspricht. Mittels OSD können auch noch unterschiedliche Presets geladen werden, deren Werte ihr im nächsten Abschnitt sehen könnt.
Helligkeit und HDR
Mit einer maximalen Helligkeit von 430 Lux muss man über DisplayHDR 400 nicht viele Worte verlieren. Das Ganze ist in der Praxis ziemlich eingeschränkt und bringt einfach keinen nennenswerten Mehrwert. Aber mit minimal 35 Lux und maximal 432 Lux ist die Helligkeit sowohl zum Arbeiten als auch zum Spielen gut geeignet. Mit dem Kontrast eines VA-Panels oder AMOLEDs kann das klassische IPS leider nicht mithalten. Auch Mini-LED-Monitore bieten hier deutlich mehr. Die Blickwinkelstabilität ist jedenfalls hervorragend und die Helligkeit des H27P22S Monitors reicht völlig aus, außer man will auf dem Balkon im Freien spielen. Und selbst dann ist das matte Display durchaus von Vorteil.
Bildqualität des KTC H27P22S
Das von KTC verbaute Panel stammt von AU Optronics und abgesehen von den typischen Schatten an den Rändern und dem eingeschränkten Kontrast gibt es an der Bildqualität absolut nichts auszusetzen. Pixelfehler oder sonstige Probleme sucht man bei der scharfen 4K (UHD) Darstellung vergeblich. Die 160Hz machen auch auf dem Desktop schon viel Spaß.
OSD und Praxisnutzung
Das OSD kann beliebig auf dem Monitor platziert, die Transparenz eingestellt werden und wird ohnehin nicht allzu oft zum Einsatz kommen. Das gesamte System wird mit einem einzelnen Joystick mit einem Druckpunkt und 4 Richtungen gesteuert. Runter, links und rechts können individuell mit einzelnen Einstellungen belegt werden. Etwa der Wechsel zwischen den Anschlüssen oder die Presets für Gaming etc. Die Presets des Monitors habe ich euch einmal durchgemessen und hier seht ihr das Ergebnis:
Die Steuerung des OSD mit dem Joystick klappt nach kurzer Zeit einwandfrei. Am Anfang ist die Bestätigung mit “Rechts” etwas gewöhnungsbedürftig und man drückt den Joystick oft und kommt ohne die gewünschte Einstellung zurück. Unter Game Assist verstecken sich wie immer coole Funktionen wie Fadenkreuz, Timer und FPS-Anzeige. Wenn man G-Sync oder FreeSync verwenden möchte, muss man manchmal ins Menü gehen, um das zu aktivieren. HDR kann man auf “Auto” stellen, aber bei 400 Lux und ohne Local Dimming ist die Funktion eigentlich zu vernachlässigen. Wenn HDR auf der Wunschliste steht, sollte man sich einfach nach teureren Mini-LED oder AMOLED Monitoren umsehen, die dann wirklich einen deutlichen Mehrwert bieten.
Praxiseinsatz mit dem KTC H27P22S
Der H27P22S wurde in den letzten Wochen als zentraler Monitor in einem 3er Setup eingesetzt. Viel Text und etwas Bild- und Videobearbeitung stehen bei mir im Arbeitsalltag auf dem Programm. Am Wochenende und abends wird auch mal eine Runde Counterstrike 2 gespielt und mit 350 bis 400 FPS macht das 160Hz Display in 4K Auflösung richtig Spaß. Doch zunächst zur Schärfe im Arbeitsalltag, denn da machen die 163 Pixel pro Zoll wirklich einen großen Unterschied. Gerade bei Text ist die Treppchenbildung einfach viel geringer als bei WQHD und definitiv eine Wohltat für die Augen im Alltag. Die Werkskalibrierung im sRBG-Modus ist durchaus gelungen und ermöglicht ein sicheres Arbeiten im Farbraum. Je nach Raumhelligkeit sind 150-250 Lux (25-50% im OSD) empfehlenswert und in meinem relativ dunklen Büro bin ich mit 25% gut gefahren. Beim Spielen habe ich dann aber gerne noch etwas hochgeschraubt, dann wird man auch spätabends nicht müde. Seit Counterstrike 2 muss man auch beim Kontrast eigentlich nicht mehr nachjustieren und der KTC H27P22S lieferte auch nach mehreren Stunden Spielen noch ein perfekt flüssiges Bild. Bei Counterstrike macht die Verwendung von FreeSync oder G-Sync keinen Sinn und sollte deaktiviert bleiben. In anderen Spielen, in denen nicht deutlich über 200 FPS erreicht werden, ist das ein anderes Thema und durchaus sinnvoll. Die geringe Reaktionszeit wird nur noch von der AMOLED Technologie unterboten und ist hier völlig im Rahmen. Wie eingangs bereits erwähnt, ist der KTC H27P22S Monitor für mich sowohl zum Arbeiten als auch zum Spielen der perfekte Kompromiss und “echtes” HDR habe ich zu keinem Zeitpunkt vermisst.
Den Verbrauch des Monitors gibt der Hersteller mit 65 Watt an, wobei ich mit meinem Arbeitsalltag bei 150 Lux da deutlich darunterlag und lediglich auf einen Schnitt von 45 Watt kam in den letzten Wochen.
Wenn wir schon beim Thema Gaming und Arbeit im Home-Office sind, dann möchte ich euch auch meinen Gaming-Stuhl Langzeittest (Zum Gamechanger Gaming-Stuhl Review) noch an Herz legen und auch die Superlux HD681 Kopfhörer (zum Test) solltet ihr euch mal genauer anschauen bzw. anhören. Gerade für Spiele, bei denen es auf jeden einzelnen Step ankommt, sind diese Kopfhörer jedem teuren Headset bei Weitem überlegen.
Testergebnis
Auch wenn der KTC H27P22S nur mit einem IPS-Panel ausgestattet ist, können die Helligkeit von 35 bis 433 Lux und der Kontrast von rund 1000:1 durchaus überzeugen. Die hohe 4K (UHD) Auflösung sorgt für scharfe Inhalte und auch die absolut ausreichende sRGB und P3 Farbraumabdeckung sowie die solide Werkskalibrierung konnten im Test überzeugen. Wer neben der Arbeit auch auf schnelle Shooter steht, wird die 160 Hz Bildwiederholrate, die geringe Reaktionszeit und die spielespezifischen Einstellungen definitiv zu schätzen wissen. Als TV-Ersatz und insbesondere für HDR-Inhalte ist der H27P22S hingegen weniger geeignet. HDR400 ist einfach kein echtes HDR und die typischen Nachteile wie der “geringere” Kontrast und die IPS-Schatten an den Rändern bei weißen Flächen möchte ich auch nicht verschweigen. Als Gesamtpaket für aktuell 370€ bei Amazon gibt es von mir aber eine glasklare Kaufempfehlung für den KTC 4K 160Hz Monitor. Günstiger bekommt ihr eine Kombination aus Arbeits- und Spielmonitor mit besserer Displaytechnik sicher nicht.
Wem aber HDR wichtiger ist als eine hohe Auflösung, der sollte sich den Test des KTC M27T20 noch einmal genauer ansehen.
Preisvergleich
350 €* 1-4 Tage, keine Zollkosten |
Zum Shop | |
350 €* 3-6 Tage - zollfrei |
Zum Shop | |
Unsere Empfehlung 460 €*Prime-Versand innerhalb von 24 Stunden |
Zum Shop |
350 €* | Zum Shop | |
1-4 Tage, keine Zollkosten | ||
350 €* | Zum Shop | |
3-6 Tage - zollfrei | ||
Unsere Empfehlung
|
||
Nur 460 €* | Zum Shop | |
Prime-Versand innerhalb von 24 Stunden |
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Uff, alle Modi hauen an einem normalen D65 Weißpunkt vorbei (besonders bei Photo und Movie erschreckend), und die meisten liefern einen Kontrast von unter 1000:1, das ist ja eine Vollkatastrophe 😮