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Kiwi Ears Ellipse im Test – Open Back-Kopfhörer für 60 Euro

Getestet von Benjamin Kalt am Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • überraschend gute Verarbeitung
  • austauschbare Earpads
  • sehr hoher Tragekomfort
  • passendes Kabel im Lieferumfang enthalten
  • größtenteils ausgewogenes Klangbild
  • breite Bühne, hohe Klarheit und voller Bass
Nachteile
  • beinahe keine passive Abschirmung (Open Back)
  • das Kabel ist insgesamt sehr mittelmäßig
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Der auf Kopfhörer und deren Peripherie spezialisierte chinesische Online-Shop Linsoul hat mir einen Open Back-Studiokopfhörer zukommen lassen. Der Kiwi Ears Ellipse wird von Linsoul vermarktet – Kiwi Ears ist eine der Hausmarken der Audiospezialisten. Unter dem Label werden nicht nur Kopfhörer, sondern unter anderem auch tragbare DACs wie der Allegro Mini (zum Testbericht) angeboten. Den kompakten DAC habe ich auch für diesen Testbericht verwendet.

Kiwi Ears Ellipse Banner 1

Der Kopfhörer will mit neutraler Tonalität, dem Open Back-Design, hohem Tragekomfort und dem austauschbaren Kabel überzeugen. All das packt der Hersteller in ein Produkt für rund 60 Euro – zu dem Preis ist das definitiv eine Ansage!

Design & Verarbeitung

Lieferumfang des Kiwi Ears Ellipse

Mit in der Box befinden sich eine Bedienungsanleitung und ein Kabel von 3,5 Millimeter auf zweimal 3,5 Millimeter mit einer Länge von 3 Metern. Außerdem liegt ein Adapter auf 6,35 Millimeter bei. Über eine rudimentäre Tragetasche hätte ich mich nicht beschwert, doch in Anbetracht des Preises ist der Verzicht auf weiteres Zubehör durchaus nachvollziehbar.

Das Kabel ist mir persönlich zu lang. Zudem verknotet es gerne einmal und ist dann nur unter höchster Anstrengung wieder in die gewünschte Position zu bringen. Im verknoteten Zustand kommt es bei mir gelegentlich zu ganz leise hörbaren, durchs Kabel bedingten Störgeräuschen. Daher empfehle ich, für wenig Geld ein kürzeres, besseres Kabel zu kaufen. Dafür nehme ich gerne eure Empfehlungen in den Kommentaren entgegen.

Tragekomfort

Der Kiwi Ears Ellipse wiegt ohne Kabel 280 Gramm. Zwar kann er nicht mit einer besonders hochwertigen Materialauswahl überzeugen – dafür aber mit einer tadellosen Verarbeitung und sehr hohem Tragekomfort. Insgesamt wirkt der Kopfhörer hochwertiger, als es der Preis vermuten lässt. Ein besonders hochwertig anmutendes Design mit allerhand natürlichen Materialien wie bei Bang & Olufsen könnt ihr hier aber natürlich nicht erwarten.

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Dafür ist der Tragekomfort wirklich sehr überzeugend. Die Polsterung am Bügel ist nicht überdurchschnittlich weich, aber das hat bei mir nie zu Problemen mit dem Komfort geführt. Die Größeneinstellung ist umfangreich und hat einen Mechanismus, den man nur sehr selten versehentlich auslöst. Die Ohrpolster sind ebenfalls nicht überdurchschnittlich weich, durch ihre Größe aber dennoch sehr angenehm. Sie sind an der Innenseite mit Öffnungen versehen und natürlich austauschbar.

Selbst für mich als Brillenträger ist der Kiwi Ears Ellipse ein sehr komfortabler Kopfhörer. Das ist aber natürlich sehr individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Materialien sind zweckmäßig, mir aber gleichzeitig nie negativ aufgefallen.

Sound & Abstimmung des Kiwi Ears Ellipse

Der Kiwi Ears Ellipse ist ein Open Back-Kopfhörer, der mit dynamischen Treibern mit einem Durchmesser von 50 Millimeter ausgestattet ist. Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 20 Hertz bis 20 Kilohertz an und die Impedanz liegt bei 32 Ohm.

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Bei genau diesem Wert scheint auch der Sweet Spot des Kiwi Ears Allegro Mini zu liegen, der bei 32 Ohm eine THD + N (Total Harmonic Distortion + Noise) von 0,004 Prozent aufweist. Auch die Ausgabeleistung ist mehr als ausreichend, selbst bei eher hoher Wiedergabelautstärke. Diese Paarung ergibt also durchaus Sinn.

Die Standardabstimmung des Kiwi Ears Ellipse

Die Abstimmung des Kiwi Ears Ellipse hat mich bereits nach wenigen Minuten überzeugt. Der Bass ist beinahe linear und bietet eine angenehm warme Kolorierung. Die Mitten wirken insgesamt neutral. Auch die Höhen klingen für mich überzeugend.

Abgesehen vom mittleren Bass, der je nach Quellmaterial Teile der Mitten überlagern kann, überzeugt die Abstimmung dieses Kopfhörers. Eine dermaßen hohe Neutralität mit einigen in Anbetracht des Preises durchaus hinnehmbaren Schwächen habe ich nicht erwartet.

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Ich habe hiermit einen Kopfhörer gefunden, dessen Abstimmung beinahe exakt meine Vorlieben widerspiegelt. Wenn ihr grundsätzlich eher auf einen hervorgehobenen Bass steht und euch Kopfhörer mit Mainstream-Abstimmung gefallen, ist der Kiwi Ears Ellipse vielleicht nicht die richtige Wahl für euch. Die Grundabstimmung ist beinahe neutral genug, um diesen Kopfhörer fürs Monitoring einzusetzen.

Ein paar Beispielsongs

Für diesen Testbericht habe ich mich komplett gegen die Nutzung eines Equalizers entschieden. Ich habe den Kiwi Ears Ellipse mithilfe des Kiwi Ears Allegro Mini mit meinem Google Pixel 9 Pro verbunden. Für die Wiedergabe habe ich die Tidal-App für Android verwendet. Die bietet zwar momentan keine bitperfekte Wiedergabe, doch die Alternativen, welche dieses Feature bieten, haben allesamt keine mit der First Party-App des Streamingdienstes vergleichbare Nutzererfahrung.

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Gelegentlich habe ich den Kiwi Ears Ellipse auch mit meinem Xiaomi Mi Notebook Pro X 15 verwendet – sowohl zum Musikhören als auch zum Schneiden von Videos. Kurz habe ich auch Gaming ausprobiert. Aufgrund der hervorragenden Lokalisierbarkeit von Klängen ist dieser Kopfhörer fürs Zocken sehr gut geeignet, wenn ihr auf ein integriertes Mikrofon verzichten könnt. Ich möchte mich folgend aber nur dem Musikhören widmen, weil dort die größte Stärke des Kiwi Ears Ellipse liegt.

Dub in a Time of Cholera

Wir beginnen mit diesem grandiosen Titel von Dub Colossus. Das von Nick Page erdachte und mit Musikern aus Äthiopien und dem Vereinigten Königreich besetzte Musikprojekt transportiert ein klagendes, doch niemals aussichtslos wirkendes Gefühl in diesem ohne Gesang auskommenden Stück.

Der Kiwi Ears Ellipse begegnet dem stoisch vorantreibenden Bass mit der nötigen Fülle in den unteren Frequenzbereichen. Doch auch ansonsten ist das von sich wiederholender Percussion getriebene Klangbild angenehm offen. Die Instrumente sind hervorragend lokalisierbar und die Bühne erreicht eine starke Breite und Tiefe – zumindest verglichen mit dem, was ich von Closed Back-Kopfhörern gewohnt bin.

Waterpumpee [Live]

Nein, liebe Rechtschreibhilfe, ich habe nicht “Wärmepumpe” gemeint. Wir hören den Auftritt der Berliner Band aus dem Jahr 2004 in der Berliner Wuhlheide. Im August 2022 durfte ich diese Konstellation ebenfalls erleben, gefolgt von der meiner Meinung nach noch etwas schöneren Waldbühne im September. Das erzähle ich euch, weil der Kiwi Ears Ellipse fürs Anhören von Konzertmitschnitten ausgesprochen gut geeignet ist.

Die Tiefe des Zuschauerraums, die Breite der Bühne und der voluminöse Klang der Instrumente werden von diesem Kopfhörer grandios abgebildet. Besonders wenn ihr oft und gerne Mitschnitte von Konzerten hört, kann ich euch das Upgrade auf einen Open Back-Kopfhörer nur empfehlen. Ich höre, seitdem ich den Kiwi Ears Ellipse verwende, deutlich mehr Live-Musik als zuvor.

On Every Street

Aufgrund des fulminanten Klangs dieses Dire Straits-Albums verwende ich es gerne für solche Testberichte. Der Dynamikumfang ist bei Produktionen der Band um Mark Knopfler im Durchschnitt deutlich höher als bei anderer Populärmusik der letzten Jahrzehnte. Mit solchem Quellmaterial kann der Kiwi Ears Ellipse all seine Stärken ausspielen und präsentiert mir ein durchweg stimmiges Klangbild.

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Natürlich habe ich den Kopfhörer der Linsoul-Hausmarke auch mit anderen Musikrichtungen konfrontiert. Allerdings muss ich sagen, dass ich durchweg überzeugt von der Abstimmung und dem Klang des Kopfhörers gewesen bin. Bei einigen Rock- und Popsongs würde ein angehobener Bass vielleicht nicht schaden – ich bevorzuge aber insgesamt eine eher neutrale Wiedergabe und genau das liefert der Kiwi Ears Ellipse zu einem soliden Preis.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Insgesamt ist der Kiwi Ears Ellipse ein toller Open Back-Kopfhörer mit sehr gutem, eher neutralen Sound und einem überaus hohen Tragekomfort. Das Kabel ist mittelmäßig, aber damit ist auch schon der größte Nachteil genannt. Für rund 60 Euro ist das ein sehr gutes Ergebnis. Wenn ihr auf der Suche nach einem kabelgebundenen Open Back-Kopfhörer mit einer ausgewogenen Abstimmung seid und kein Problem damit habt, möglicherweise ein neues Kabel kaufen zu müssen, spreche ich eine volle Empfehlung für den Kiwi Ears Ellipse aus.

Schade ist nur, dass der Preis momentan stark schwankt. Ich habe den Kiwi Ears Ellipse schon für rund 55 Euro gesehen, während er bei Amazon zeitweise für beinahe 90 Euro gelistet ist. Direkt bei Linsoul zahlt ihr aktuell 60 Euro – auch dort habe ich aber schon rund 70 Euro gesehen. Damit will ich sagen, dass es verglichen mit dem aktuellen Preis bei Amazon durchaus Luft nach unten zu geben scheint. Wir würden also empfehlen, auf ein gutes Angebot unter 60 Euro zu warten.

Abgesehen vom lieblos wirkenden Kabel bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem Kiwi Ears Ellipse. Perspektivisch werde ich mir deswegen ein neues Kabel zulegen – schreibt gerne einmal in die Kommentare, ob ihr Empfehlungen dafür parat habt oder bei einem bestimmten Modell an einem Testbericht interessiert seid.

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werner
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werner (@guest_117403)
1 Tag her

Muss dieses pseudo Eliteenglisch unbedingt sein?
Es hieß mal Offen, Halboffen und Geschlossen und nicht “offene Rückseite”!
Die Kopfhörer werden dann also ganz einfach als Offen bezeichnet.
Es klingt unglaublich aber es soll tatsächlich Leute geben, die waren schon bei den Anfängen des Internet mit dabei und können trotzdem mit diesem “modernen” bzw modernden Englisch nichts Anfang und verstehen nur Bahnhof.

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