Kameravergleich: Sony Xperia 1 III vs. OnePlus 9R
Inhaltsverzeichnis
Das OnePlus 9R ist in der gehobenen Mittelklasse beheimatet und ist um 400 Euro zu haben. Das Sony Xperia 1 III kostet hingegen happige 1.300 Euro und ist ein echtes High End-Smartphone. Warum haben wir uns also dazu entschlossen, diesen Vergleich anzustellen? Nun, das OnePlus 9R ist bereits einmal gegen ein Smartphone von Sony angetreten – das Xperia 10 III genauer gesagt. Dieser Kampf hat nur selten auf Augenhöhe stattgefunden, da Sony dem Mittelklasse-Modell kein allzu starkes Kamera-Setup verpasst hat. Hat sich das beim derzeit teuersten Smartphone der Japaner geändert? Der Kameravergleich gibt Aufschluss!
Kamera-Spezifikationen
OnePlus verbaut im 9R teilweise Technik von Sony, setzt aber auch auf Sensoren von Samsung. Im Xperia 1 III befinden sich hingegen ausschließlich Sensoren der Japaner, die bis auf die Selfie-Kamera allesamt nur mit zwölf Megapixel auflösen. Sony ist leider dafür bekannt, mit den eigenen Bildsensoren nicht allzu viel anfangen zu können. Oft schaffen es andere Smartphone-Hersteller, bessere Bilder mit der gleichen Technik aufzunehmen. Ob sich dieser Trend auch bei diesem Vergleich fortsetzt?
- Sony Xperia 1 III
- Hauptkamera: 12 Megapixel, 1/1,7 Zoll, Objektiv mit 24 Millimeter Brennweite und f/1.7-Blende, 82° Blickwinkel, optische Bildstabilisierung
- Ultraweitwinkel: 12 Megapixel, 1/2,5 Zoll, Objektiv mit 16 Millimeter Brennweite und f/2.2-Blende, 124° Blickwinkel
- Tele: 12 Megapixel, 1/2,9 Zoll, Objektiv mit 70 Millimeter (f/2.3-Blende, 34° Blickwinkel) & 105 Millimeter (f/2.8-Blende, 23° Blickwinkel) Brennweite, optische Bildstabilisierung
- Selfie: 8 Megapixel, 1/4 Zoll, Objektiv mit f/2.0-Blende, 78° Blickwinkel
- OnePlus 9R
- Hauptkamera: 48 Megapixel (Sony IMX586), 1/2 Zoll, Objektiv mit f/1.7-Blende, 26 Millimeter Brennweite, optische Bildstabilisierung
- Ultraweitwinkel: 16 Megapixel, 1/3,6 Zoll, Objektiv mit f/2.2-Blende, 14 Millimeter Brennweite
- Makro: 5 Megapixel, Objektiv mit f/2.4-Blende
- Monochrom: 2 Megapixel, Objektiv mit f/2.4-Blende
Bei der Frontkamera scheint das OnePlus 9R besser aufgestellt zu sein – die Chinesen verbauen einen Sony IMX471 mit 16 Megapixel, während die Japaner auf einen nicht näher definierten Sensor mit acht Megapixel setzen.
Auch beim Videomodus gibt es einige Unterschiede. OnePlus unterstützt 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, Sony verspricht im Slow Motion-Modus sogar 4K bei 120 Bildern pro Sekunde. Allerdings sind in der Standard-Kamera des Xperia 1 III sogar nur 30 FPS bei 4K-Aufnahmen möglich. Dafür kann der HDR-Modus des Sony-Modells in einigen Situationen für dynamischere Videos sorgen.
Hauptkamera
Auf der linken Seite seht ihr die Bilder des Sony Xperia 1 III, rechts sind die Aufnahmen des OnePlus 9R. Beide Smartphones machen bei Tageslicht sehr schöne Fotos, die sich definitiv sehen lassen können. Die Unterschiede liegen trotz des hohen Preisunterschieds im Detail, lassen mich aber die Aufnahmen des Xperia 1 III etwas bevorzugen.
Je nach Aufnahmesituation sind die Fotos kontrastreicher und feine Strukturen sind etwas höher aufgelöst. Zudem ist das Bildrauschen nicht ganz so stark – OnePlus setzt einen aggressiven Scharfzeichner ein, der diese Artefakte produziert. Ferner sind die Farben des Sony-Modells natürlicher und die Bilder wirken insgesamt stimmiger. Auch der automatische Weißabgleich passt für meinen Geschmack eher zu den jeweiligen Bildern. Insgesamt würde ich dem deutlich teureren Sony Xperia 1 III den Punktsieg zusprechen.
Wenn es dunkel wird, überzeugen die Aufnahmen des OnePlus 9R auf den ersten Blick. Durch die längere Belichtungszeit werden die Bilder angenehm hell, allerdings gehen auch Details und Strukturen verloren. Die Kontraste lassen zu wünschen übrig und insgesamt scheint das Bild etwas zu weichgebügelt. Sony fertigt die natürlicheren Bilder an, die aber ein gutes Stück heller sein dürften.
Ultraweitwinkel
Damit kommen wir zur Ultraweitwinkelkamera – weiterhin mit dem Xperia 1 III auf der linken und dem OnePlus 9R auf der rechten Seite. Sony überzeugt mit natürlichen Farben, soliden Kontrasten und einer hohen Dynamik. Bei den Details sehe ich beide Modelle ungefähr gleichauf, wobei das OnePlus 9R erneut an mehr Bildrauschen durch den Scharfzeichner leidet. Die Linse des OnePlus-Modells ist allerdings noch etwas weiter, als die von Sony. Dadurch passt ein wenig mehr aufs Bild.
Auffällig ist, dass OnePlus bei den Mikrokontrasten teilweise auf ganzer Linie versagt. Das fällt in Strukturen an Gebäuden besonders auf – dunkle Bereiche saufen nahezu vollständig ab und wirken eher unansehnlich. Vermutlich hat Sony seinen HDR-Modus etwas besser auf solche Situationen abgestimmt, weswegen die Aufnahmen lebendiger und dynamischer wirken.
Durch die längere Belichtungszeit sind auch Aufnahmen mit der Ultraweitwinkelkamera beim OnePlus 9R etwas heller. Die Struktur der Äste auf dem unteren Vergleichspaar wird von der Kamera besser eingefangen. Gleichzeitig überzeugen beide Modelle nicht durch enorme Bildschärfe und einen starken Detailgrad – dennoch sehe ich das OnePlus 9R auch in dieser Disziplin leicht vorne. Bei den Farben gibt das Xperia 1 III eine bessere Figur ab und die Bilder wirken insgesamt authentischer. In der Gesamtwertung zur Ultraweitwinkelkamera ist das Modell von Sony leicht vorne – durch die besseren Nachtaufnahmen folgt das OnePlus 9R aber mit knappem Abstand.
Tele-Zoom
Sony setzt auf eine Telekamera, die durch ein Objektiv mit beweglichen Linsen zwei Brennweiten abdeckt. Ihr könnt optisch 2,7-fach oder sogar 4,4-fach vergrößern, was auf Vollformat umgerechnet einer Brennweite von 70 Millimeter respektive 105 Millimeter entspricht. Das OnePlus 9R hat hingegen überhaupt keine Telekamera und setzt auf einen zweifachen Digitalzoom in das Bild der Hauptkamera.
Dadurch ist das Xperia 1 III in dieser Disziplin natürlich deutlich vielseitiger unterwegs. Ihr kommt näher an Objekte heran und könnt diese mit einer überraschend hohen Menge an Details einfangen. Die Bilder wirken bei Tageslicht scharf, farblich gut abgestimmt und kontrastreich. Natürlich fällt der Unterschied zu Aufnahmen mit der Hauptkamera auf – in meinem Testzeitraum mit dem Xperia 1 III habe ich die Telekamera trotzdem sehr gerne benutzt. Die Ergebnisse überzeugen je nach Motiv zudem durch eine geringe Schärfentiefe, was einen professionellen Look erzeugt.
OnePlus kann in diesem Punkt nicht mithalten, da es sich nur um einen Digitalzoom handelt. Die Aufnahmen sind weiterhin relativ aggressiv nachgeschärft, was jetzt noch deutlicher auffällt.
Portraitmodus
Das Sony Xperia 1 III verpasst den Aufnahmen mit Portraiteffekt einen eher warmen Weißabgleich, was durchaus sommerlich, aber nicht ganz realistisch wirkt. OnePlus sättigt die Farben dafür zu sehr – insgesamt ist Sony näher an der tatsächlichen Farbe meines Anzugs dran. Die Kantenerkennung funktioniert bei beiden Modellen sehr gut, wobei Sony noch ein wenig exakter ausschneidet. Die künstliche Unschärfe ist beim Xperia 1 III zudem etwas stärker.
Selfies
Bei Selfies machen beide Smartphones keinen allzu guten Job. OnePlus verstärkt die Haut-Töne auf eine sonderbare Weise, während die Haut bei Sony etwas zu blass und farblos wirkt. Bei der Dynamik liegen die Chinesen vorne und auch der Detailgrad sticht das Xperia 1 III aus. Toll sind die Selfies beider Modelle nicht – aber OnePlus ist zumindest etwas besser.
Fazit
In der Gesamtwertung kann das Sony Xperia 1 III wegen einer deutlich weniger aggressiven Bildverarbeitung und einer insgesamt besseren Automatik den Sieg davontragen. Zudem erhöht die sehr gute Telekamera die Vielseitigkeit des Smartphones – OnePlus setzt auf Digitalzoom, der nur teilweise überzeugt. Gewissermaßen ist dieses Ergebnis aber zu erwarten gewesen, immerhin kostet das Xperia 1 III rund das Dreifache. Bei den Selfies schneiden beide Handys eher mäßig ab, wobei Sony einen schlechteren Eindruck macht als OnePlus. In der Preisklasse des Xperia 1 III darf das eigentlich nicht passieren.
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Ich finde den Xperia 1 III mega. Das Design spricht mich Total an, man sieht von 10km um welche Marke es handelt. Wollte eigentlich auf nächstes Jahr warten, hab es nun aber doch Bestellt und freue mich schon auf die nächsten 3-4 Jahre mit dem Ding.
Sony fertigt die natürlicheren Bilder an, die aber ein gutes Stück heller sein dürften. Was sie auch wären, wenn man die Belichtung erhöhen würde. Das geht bei Sony nun wirklich einfach und dürfte selbst für technisch/fotografisch unbewanderte Menschen kein unlösbares Problem sein. Man sieht bei der Foto-App von Sony sogar in der Vorschau auf dem Bildschirm, wie das fertige Bild dann ungefähr aussehen würde. Im Automatikmodus zu fotografieren mag für den Vergleich unter normalen Umgebungsbedingungen vielleicht sinnvoll sein, aber sobald eben extreme Lichtverhältnisse herrschen, agiert eine Automatik so, wie man sie programmiert hat und dann ist ein direkter Vergleich nicht… Weiterlesen »
Eure Kameravergleich sind spitze! Bitte weitermachen: <3
Kleiner Tipp: FrankieTech, ein YT Reviewer, hat eine Vorrichtung, mit der bis zu drei Telefone/Kameras gleichzeitig Photos/Videos schiessen. Eventuell für die Vergleichbarkeit.