Kameravergleich: Samsung Galaxy S23 Ultra vs. Google Pixel 7 Pro
Inhaltsverzeichnis
Mit der neuen Samsung Galaxy S23 Reihe geht der Kampf um die beste Smartphone-Kamera in die nächste Runde. Die Speerspitze des neuen Aufgebotes markiert das Samsung Galaxy S23 Ultra (zum Test), das unter anderem eine Hauptkamera mit riesigen 200-Megapixel-Sensor bietet und bereits bei den Kameraspezialisten von DxOMark einen guten Eindruck hinterlassen konnte. Auch wir konnten es uns nicht nehmen lassen, die Kameraqualitäten des S23 Ultra mit denen des Google Pixel 7 Pro (zum Test) im Detail zu vergleichen. Immerhin sind die Google Smartphones seit mehreren Modellgenerationen für ihre hervorragende Kamera bekannt, die maßgeblich von einer hohen Softwareoptimierung profitiert. Ring frei.
Kamerasetup des Samsung Galaxy S23 Ultra und Google Pixel 7 Pro
Während das Google Pixel 7 Pro standesgemäß eine Auswahl aus insgesamt vier Kameras bietet, setzt Samsung beim Galaxy S23 Ultra noch einen drauf und spendiert dem High-End-Smartphone ganze fünf Kameras. Die beiden Setups lauten im Detail wie folgt:
Samsung Galaxy S23 Ultra
- Hauptkamera: 200 Megapixel (Samsung HP2), f/1.7, 1/1.3 Zoll, 23mm, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 12 Megapixel (Sony IMX564), f/2.2, 1/2.55 Zoll, 120°, Autofokus
- Zoom-Kamera (3x): 10 Megapixel (Sony IMX754), f/2.4, 1/3.52 Zoll, 69mm, Autofokus, OIS, 3x Zoom
- Zoom-Kamera (10x): 10 Megapixel (Sony IMX754), f/4.9, 1/3.52 Zoll, 230mm, Autofokus, OIS, 10x Zoom
- Frontkamera: 12 Megapixel (Samsung S5K3LU), f/2.2, 1/3.24 Zoll, 26mm, Autofokus
Google Pixel 7 Pro
- Hauptkamera: 50 Megapixel (Samsung GN1), f/1.9, 1/1,31 Zoll, 25mm, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 12 Megapixel (Sony IMX381), f/2.2, 1/2.9 Zoll, 126°, Autofokus
- Zoom-Kamera: 48 MP (Samsung GM1), f/3.5, 1/2.55 Zoll, 120mm, Autofokus, OIS, 5x Zoom
- Selfie-Kamera: 10,8 MP (Samsung 3J1), f/2.2, 1/3.1 Zoll, 21mm
Der wesentliche Unterschied ist, dass Samsung im Galaxy S23 Ultras nicht nur eine, sondern zwei Zoom-Kameras verbaut und damit sowohl 3-fachen als auch 10-fachen optischen Zoom ermöglicht. Das Pixel 7 Pro ist hingegen nur auf 5-fachen optischen Zoom begrenzt. Davon abgesehen lässt sich gut erkennen, dass beide Geräte in der Modell-Hierarchie der jeweiligen Hersteller ganz oben stehen. Neben weiteren Ausstattungshighlights sind entsprechend auch die Kamerasetups auf dem neuesten Stand.
Bevor wir uns dem eigentlichen Vergleich widmen, ist es auch interessant einen kurzen Blick auf die Schwestermodelle der beiden Smartphones zu werfen. Immerhin sind diese deutlich günstiger zu haben und bieten ebenfalls Teile der oben genannten Kamerasetups. Im Falle des Google Pixel 7 (zum Test) verbaut Google in beiden Smartphones dieselbe Hauptkamera. Eine Zoom-Kamera fehlt dem non-Pro Modell hingegen. Die UWW-Kamera des Pixel 7 bietet zudem ein kleineres Sichtfeld (114˚) und besitzt keinen Autofokus. Daher ist auch der Makromodus nur auf dem Pixel 7 Pro verfügbar. Die Selfie-Kamera ist hingegen bei beiden Modellen wiederum gleich.
Im Falle der Galaxy S23 Reihe hingegen unterscheiden sich die Hauptkameras des Galaxy S23 und Galaxy S23+ von der des Galaxy S23 Ultra. Hier kommt stattdessen ein 50-Megapixel-Sensor zum Einsatz. Eine Zoom-Kamera mit 10-fachem Zoom fehlt hingegen gänzlich und auch die Zoom-Kamera mit 3-fachem optischen Zoom im Galaxy S23 und Galaxy S23+ basiert auf einem etwas kleineren 10-Megapixel-Sensor. Die Ultraweitwinkel- und Selfie-Kamera sind hingegen gleich.
Tageslichtaufnahmen Hauptkamera
Sowohl die Hauptkamera des Samsung Galaxy S23 Ultra als auch die des Google Pixel 7 Pro ermöglichen bei guten Lichtbedingungen hervorragende Fotos. In Anbetracht des Kaufpreises darf man dies aber auch erwarten. Wie gewohnt setzen standardmäßig beide Smartphones auf sogenanntes Pixel-Binning, bei welchem mehrere Pixel zu einem zusammengefasst werden. Somit besitzen die Aufnahmen beim Galaxy S23 Ultra eine Auflösung von 12 Megapixel, während es beim Pixel 7 Pro 12,5 Megapixel sind.
Im Detail lassen sich aber auch Unterschiede feststellen. Am auffälligsten ist dabei die Farbsättigung, die beim Galaxy S23 Ultra stärker ausfällt als beim Pixel 7 Pro. Dadurch kommen Farben mehr zur Geltung, entsprechen zum Teil aber nicht der Realität. Das Pixel 7 Pro hingegen verfolgt hierbei einen natürlicheren Ansatz. Welche Charakteristik einem selbst schlussendlich mehr gefällt, ist aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Detailreich sind die Aufnahmen der beiden Smartphones ebenfalls. Das Pixel 7 Pro fängt im direkten Vergleich aber feine Nuancen noch besser ein. Beim Galaxy S23 Ultra lässt sich hingegen bei starker Vergrößerung erkennen, dass Details mehr verschluckt werden und weicher gezeichnet sind. Das lässt sich unter anderem an Strukturen wie Ziegelsteinmauern gut erkennen. Während das Pixel 7 Pro auch einzelne Fugen abbildet, wirkt die Struktur beim Galaxy S23 Ultra homogener.
Auch die Dynamik der Aufnahmen der beiden High-End-Smartphones kann überzeugen. Statt unter- oder überbelichteten Bildartefakten, gibt es stattdessen meist beeindruckende Kontraste. Im Pixel 7 Pro fällt der Dynamikumfang aber noch geringfügig besser aus und ist auch in komplexen Strukturen verlässlicher. So entstehen etwa beim Galaxy S23 Ultra leicht überbelichtete Bereiche beim Fotografien des hellen Himmels durch ein dichtes Blätterwerk. Das Pixel 7 Pro schafft es in diesem Beispiel hingegen auch die Farbe des Himmels noch einzufangen.
In Summe schießt die Hauptkamera des Google Pixel 7 Pro etwas bessere Fotos bei Tageslicht, als die des Samsung Galaxy S23 Ultra. Die Unterschiede sind nicht gravierend, die natürlichere Farbgebung, der höhere Detailgrad und der etwas bessere Dynamikumfang sprechen aber für das Google-Smartphone. Das Galaxy S23 Ultra dürfte mit seinen sehr gesättigten Aufnahmen aber sicherlich auch Fans finden.
Nachtaufnahmen Hauptkamera
Auch bei Nacht unterscheiden sich die Hauptkameras des Samsung Galaxy S23 Ultra und des Google Pixel 7 Pro. Auffällig ist, dass die Aufnahmen des Galaxy S23 Ultra S23 eine wärmere Tönung aufweisen als die des Pixel 7 Pro. Farblich hingegen erscheinen die Fotos des Google Smartphones satter als die des Galaxy S23 Ultra. Hier sind schlussendlich die eigenen Präferenzen ausschlaggebend.
Positiv hervorzuheben ist, dass beide Smartphones auch bei sehr schwierigen Lichtverhältnissen kaum bis kein Bildrauschen aufweisen. Auch der Detailgrad ist bei beiden Geräten auf einem guten Niveau, wenngleich das Galaxy S23 Ultra im direkten Vergleich feine Details bei Nacht noch etwas besser einfängt. Beim Dynamikumfang kann das neue Flaggschiff von Samsung ebenfalls überzeugen.
Entsprechend schwer ist es, einen klaren Gewinner für den Aspekt der Nachtaufnahmen zu küren. Die Aufnahmen des Galaxy S23 Ultra besitzen mehr Strukturen und bilden extreme Dynamik besser ab. Dafür besitzen die Fotos einen merklichen Gelbstich, der durch die wärmere Abstimmung bedingt ist. Besser gefällt im Vergleich die Farbgebung des Pixel 7 Pro, die zum einen kraftvoller, aber auch natürlicher ist. Unentschieden.
Ultraweitwinkel-Kamera
Ultraweitwinkel-Kameras in Smartphones können mit der Bildqualität von Hauptkameras meist nicht mithalten. Das zeigt sich auch bei Premium-Geräten wie dem Samsung Galaxy S23 Ultra und Google Pixel 7 Pro. Die Aufnahmen bieten wesentlich weniger Details und wissen auch in den restlichen Aspekten nicht so sehr zu überzeugen wie die Hauptkameras. Im Falle des Galaxy S23 Ultra zeigt sich zudem erneut, dass die Aufnahmen deutlich gesättigter und wärmer abgestimmt sind als beim Pixel 7 Pro. Der Dynamikumfang ist zudem weiterhin besser als beim Smartphone von Google. Besser gefällt beim Pixel 7 Pro hingegen der Detailgrad der Fotos. Samsung scheint auch hier mehr auf den Einsatz von Weichzeichnern zu setzen. Bei beiden Kameras lässt sich aber feststellen, dass bei sehr komplexen dynamischen Konstellationen Details in dunklen Bildsegmenten verloren gehen und ein leichtes Bildrauschen auftritt.
Auch bei Nachtaufnahmen mit der Ultraweitwinkel-Kamera fällt die warme Farbgebung des Samsung Galaxy S23 Ultra auf, die einen deutlichen Gelbstich verursacht. Beim Google Pixel 7 Pro sind die Aufnahmen hingegen natürlicher. Zudem lässt sich beim Galaxy S23 Ultra feststellen, dass die Fotos mehr Bildrauschen aufweisen als beim Pixel 7 Pro. Dafür fängt das Samsung-Smartphone bei Nacht aber mehr Details ein und die Fotos wirken insgesamt etwas schärfer. Beim Pixel hingegen erscheinen feine Strukturen verschwommener. An die Qualität der Nachtaufnahmen der jeweiligen Hauptkameras kommen die Ultraweitwinkel-Kameras bei beiden Smartphones nicht heran.
Somit lässt sich auch bei der Ultraweitwinkel-Kamera kein eindeutiger Gewinner feststellen. Farblich gefallen erneut die Aufnahmen des Pixel 7 Pro aufgrund der natürlicheren Abstimmung besser. Das Samsung-Smartphone hingegen überzeugt unter anderem mit einem besseren Dynamikumfang.
Zoom-Kamera(s)
Im Falle der Zoom-Kamera fällt der Vergleich zwischen Samsung Galaxy S23 Ultra und Google Pixel 7 Pro schwierig. Das Galaxy S23 Ultra bietet immerhin zwei entsprechende Kameras mit 3-fachem und 10-fachem Zoom. Beim Pixel 7 Pro ist hingegen nur eine Zoom-Kamera mit 5-fachem Zoom verbaut. Beide Smartphones ermöglichen darüber hinaus auch digital weiter zu vergrößern. Im Falle des Galaxy S23 Ultra ist somit sogar ein hundertfacher Zoom möglich. Beim Pixel 7 Pro liegt das Maximum hingegen bei 20-fachem digitalem Zoom. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass der digitale Zoom – trotz softwaregestützter Nachbesserung – mit erheblichen Einbußen bei der Auflösung der Aufnahmen einhergeht, da es sich technisch gesehen lediglich um einen Bildbereich handelt. Daher haben wir uns auch dafür entschieden, im Rahmen dieses Kameravergleichs nur den optischen Zoom zu testen.
Betracht man die Bildergebnisse der Zoom-Kameras sticht zuallererst erneut die wärmere Abstimmung beim Galaxy S23 Ultra auf, wenngleich der Kontrast zum Pixel 7 Pro nicht so stark ausfällt wie bei der Hauptkamera. Die Zoom-Aufnahmen beider Smartphones sind detailliert und in dieser Hinsicht auf Augenhöhe. Auch bei Nacht lassen sich mit den Zoomkameras gute und dynamische Fotos anfertigen. Es fällt aber auf, dass die Zoomkameras des Galaxy S23 Ultra sowohl bei Tag als auch bei Nacht einen noch größeren Dynamikumfang abdecken als das Pixel 7 Pro.
Somit verdient sich das Galaxy S23 Ultra den Punkt im Bereich Zoomkameras eindeutig. Zum einen sind die Aufnahmen aufgrund der besseren Dynamik besser und zum anderen stehen zwei Zoomkameras zur Verfügung, während es beim Pixel 7 Pro nur eine ist.
Frontkamera und Portraitmodus
Die Frontkameras des Samsung Galaxy S23 Ultra und Google Pixel 7 Pro liefern ebenfalls hervorragende Fotos, die detailliert, dynamisch und farbstark sind. Im direkten Vergleich sind die Unterschiede marginal. Die Frontkamera des Pixels fängt etwa die Dynamik einer Szenerie geringfügig besser ein, während die Aufnahmen Galaxy S23 Ultra einen etwas höheren Detailgrad aufweisen. Außerdem fällt erneut auf, dass die Sättigung der Farben beim Pixel 7 Pro geringer ausfällt und die Fotos natürlicher wirken.
Einen Portraitmodus bieten das Samsung Galaxy S23 Ultra und Google Pixel 7 Pro bei Haupt- und Frontkamera natürlich auch. Dabei wird die typische Tiefenschärfe, die die fokussierte Person hervorhebt, durch Software generiert. Das funktioniert bei beiden Smartphones gut, beim Galaxy S23 Ultra bei genauer Betrachtung aber nochmals besser. Das ist durch die bessere Erkennung von Konturen bedingt. Während beim Pixel einzelne Haarsträhnen oder Teile des Ohrs gelegentlich als Hintergrund eingestuft werden, ist die Software von Samsung präziser. Somit gefällt uns die Frontkamera des Galaxy S23 Ultra in Summe auch besser als die des Pixel 7 Pro.
Fazit
Am Ende des Kameravergleichs steht es zwischen dem Samsung Galaxy S23 Ultra und dem Google Pixel 7 Pro 4:3. Während uns beim Pixel insbesondere die Hauptkamera besser gefallen hat, kann das Samsung-Flaggschiff durch seine Extras wie zwei Zoomkameras und den besseren Portraitmodus punkten. Welche Kamera nun schlussendlich für einen selbst besser geeignet ist, hängt aber auch von den eigenen Präferenzen ab. Mir persönlich sagt das Google Pixel 7 Pro mit seiner natürlicheren Farbtönung mehr zu. Hinzu kommt, dass die Smartphones ein Preisunterschied von ca. 250 € trennt. Das günstigere Pixel bietet daher – hinsichtlich der Kamera – das deutlich bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Danke für den Test. Das Ergebnis kann ich bestätigen. Ich hatte beide Geräte nacheinander. Eigentlich hätte ich nach dem Pixel 7 Pro nicht so schnell gewechselt, aber nach einem Betrieb von 3 Monaten fing das Google-Gerät mit Klappern an. Sprich: wenn man das Pixel leicht (!) schüttelte, dann klapperte es laut. Nach einer kurzen Recherche im Internet las ich oft den Hinweis, das dies normal wäre und vom OIS der Telezoom-Kamera kommt. Und richtig: Im Kameramodus beim 5x-Zoom klapperte es viel leiser. Stellte man aber die Kamera-Option auf Hauptkamera oder UWW, dann klapperte es sehr laut. Da es vorher aber… Weiterlesen »
Was ich ja immer vermisse: Tests/Vergleiche bzgl. Schnappschusstauglichkeit und Fotos von bewegten Motiven. Da stinkt nämlich das S23U gehörig ab. Und gerade diese beiden Funktionen sind für viele viel wichtiger als Selfies, Porträts und Nachtbilder!
Wäre der Akku nicht so ein Murks beim Pixel 7 Pro, wäre es nicht zu schlagen. Mal schauen was das Pixel 8 dann bringt.
Ich liebe den Akku meines 7 Pro. Hatte vorher ein Mi 11, mit dem kam ich ich nur mit Müh und Not durch den Tag, jetzt wären es locker 1 1/2 Tage, wenn ich nicht täglich laden würde.