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Kameravergleich: Realme X2 Pro vs. OnePlus 7T vs. Samsung Note 10+

Mit dem Realme X2 Pro kommt nun endlich wieder ein echter Flagship-Killer aus dem BBK-Electronics Konzern. Eine Tugend, die man OnePlus (ebenfalls BBK-Electronics) jahrelang zugestanden hat. Bei gut 600€ für das OnePlus trifft das nicht mehr ganz zu, für das Realme X2 Pro mit 400€ allerdings schon. Wie sieht es aber nun bei der Kamera aus? Kann sich der 64MP Samsung GW1 Sensor gegen den bewehrten Sony IMX586 mit 48MP behaupten?Kameravergleich OnePlus 7T Realme X2 Pro 20

Zum Kameravergleich treten an das Realme X2 Pro und OnePlus 7T, dazu darf das Samsung Note 10+ als HighEnd Gerät zeigen, wie der Hase läuft und das Realme XT darf als günstige Alternative mit dem 64MP Sensor ran.

Die Kamerasetups im Vergleich

Der junge Hersteller Realme setzt auf den Samsung GW1 Sensor mit 64MP Auflösung. So kommt dieser beim Realme X2 Pro als Hauptsensor zum Einsatz und arbeitet mit Pixel Binning bei 16MP und einer f/1.8 Blende. Dazu gesellt sich ein Ultraweitwinkelsensor mit 8MP, f/2.2 Blende und 115° Aufnahmewinkel, ein 13MP Telesensor, f/2.5 Blende und 2-fach optischem Zoom sowie ein 2MP Makrosensor.

Das OnePlus 7T hingegen setzt auf den bewährten Sony IMX 586 mit 48MP Auflösung und einer Blende von f/1.6. Zusätzlich an Bord sind ein Ultraweitwinkelsensor mit 16MP, einer f/2.2 großen Blende und 117° Aufnahmebereich sowie einem Teleobjektiv mit 12MP, f/2.2 und 2-fach optischen Zoom.

Dazu kommt noch unser High-End Gerät zum Vergleich: für das Note 10+ ruft Samsung eine unverbindliche Preisempfehlung von 999€ auf (ca. 800€ im Angebot), bekommt aber auch Bestnoten in Kameratests verliehen. Das Samsung Note 10+ kommt mit einem 12MP Sensor samt variabler Blende, Weitwinkelkamera mit 16MP, 12MP Telesensor, ToF (Time of Flight) Sensor und mehr Kamerafunktionen, als dieser Kameravergleich abdecken könnte.

Den Samsung GW1 Sensor bekommt man hingegen auch viel günstiger in einem Mittelklasse-Smartphone: kommt das Realme XT an das Realme X2 Pro heran? Das Realme XT setzt beim Hauptsensor ebenfalls auf den Samsung GW1 Kamerasensor mit 64MP und ebenfalls einer f/1.8 Blende. Dazu kommt lediglich ein 8MP Ultraweitwinkelsensor (f/2.2) sowie zwei 2MP Sensoren für Bokehshots und Makroaufnahmen.

Ähnliche Hardware: Realme X2 Pro vs. OnePlus 7T

Kameravergleich OnePlus 7T Realme X2 Pro 21

Wer erkennts? Tatsächlich links Realme und rechts OnePlus

Ja, links im Bild steht tatsächlich das Realme X2 Pro. Optisch gibt es kaum Unterschiede: Lautsprechergitter und Kunststoffstreifen für den Empfang haben die gleiche Position und auch unter der Haube ähneln sich die beiden Flagships mit dem 6,5 Zoll 90Hz Display und Snapdragon 855 Plus deutlich.

Bei der Kamera gibt es aber Unterschiede, denn hier liefert Realme in der gehobenen Mittelklasse zwar eindrucksvoll ab, aber nun mal nicht bei den Flagships. Lohnt sich hier also der Aufpreis zum OnePlus 7T?

Tageslichtaufnahmen

Bei den Tageslichtaufnahmen kann sich das teure Samsung Note 10 Plus nicht sichtbar absetzen: die variable Blende holt zwar konsequent das Beste aus den Lichtverhältnissen raus, aber beim Reinzoomen vermisst man die neue Pixel Binning Technik. Das ist kein Beinbruch, da man so auf das Nachschärfen über die Software verzichten kann und die Bilder auch so hell und dynamisch wirken. Der Sieger dieser Kategorie ist nämlich OnePlus: Auch wenn die Szenerie teils etwas trist erscheint, OnePlus schafft es gekonnt dem Ganzen trotzdem die nötige Dynamik zu verleihen. Diesen HDR Effekt muss man aber auch mögen.

Bei Gegenlicht erzielt das Samsung Note 10 Plus die besten Aufnahmen, OnePlus und Realme lassen sich etwas blenden und der Hintergrund wird deutlich dunkler. In der Dämmerung regelt das Realme die ISO sichtbar hoch, was zu Rauschen führt. Samsung vertraut hingegen auf den lichtstarken Sensor, was zu kühlen Aufnahmen führt aber auch Strukturen realitätsnah belässt. Beim OnePlus 7T sehen die Bilder in der Dämmerung so aus, als wären sie am Tag geschossen: das führt zu hellen Aufnahmen, nur geht die Dynamik der Strukturen etwas verloren.

Das Realme X2 Pro kann mit dem 64MP Samsung Sensor gerade bei viel Licht auftrumpfen und auf Flagship Level agieren. Dann strotzen die Bilder vor Details in der Tiefe. Dafür wirkt die Szenerie etwas „matschiger“ und der Dynamikumfang liegt unter dem OnePlus und Samsung. Auch fällt das Realme X2 Pro zu den Rändern hin deutlich ab.

Das Realme XT hat hier zwar den gleichen Sensor an Board, aber kann bei der Bildqualität nicht ganz mithalten. Es zeigen sich also durchaus die gleichen Ansätze, viele und knackige Details – gerade mit 64MP -, und ungefähr dem gleichen Farbton, aber gerade Stellen außerhalb des Fokus werden schnell schwammig. Das Realme X2 Pro kann sich im Vergleich zur Mittelklasse doch mit einer besseren Nachbearbeitung / Picture Post Processing hervortun.

Nachtaufnahmen:

Bei den Nachtaufnahmen kann das Samsung Note 10+ nicht wirklich den Benchmark setzen. Hier rauscht es deutlich mit einem hohen ISO Wert und Details sind grobkörniger. Auch wenn ich hier den Hinweis bei OnePlus nach einer normalen Aufnahme „Halten sie das Gerät ruhig“ gekonnt ignoriert habe – im Testbericht könnt ihr euch die Nachtaufnahmen „Normale“ vs. „Nachtmodus“ anschauen – so passt es dann im Nightmode. Der Vordergrund ist deutlich schärfer als beim Note 10+ und feine Strukturen bleiben erhalten. Gleichzeitig wird der Hintergrund nicht in dunkle Flächen unterteilt und mit dem HDR-Effekt bringt man mehr Dynamik in die Nachtaufnahmen.

Das Realme X2 Pro liefert dabei klar Ergebnisse unter OnePlus und Samsung: wie auch schon beim 48MP Samsung GM1 Sensor zeigt sich der GW1 64MP Sensor deutlich schlechter bei wenig Licht als der Sony IMX586 oder dem Note 10+ mit variabler Blende. Vorziehen würde ich beim Realme X2 Pro sogar die Nachtaufnahmen ohne Nachtmodus, da bei Letzterem Helligkeit und Kontrast deutlich zu hoch eingestellt sind worunter auch die aufgenommenen Farben leiden.

Komplementär Sensoren: Telefoto-Zoom & Ultraweitwinkel

Bei den zusätzlichen Sensoren abseits der Hauptkamera zeigt sich der höhere Preis des Samsung Note Flagships – und dann nochmal der ToF Sensor für bessere Bokehs. Das OnePlus 7T hat hier im Vergleich zum OnePlus 7 und dem 7 Pro ebenfalls aufgerüstet auf eine Triple Cam. Das Realme X2 Pro hat zwar sogar eine Quad Cam, der zusätzliche Makro-Sensor kann macht den Braten aber nicht fett.

Ultraweitwinkel:

Nach dem Full-Screen-Display und der Notch ist der Ultraweitwinkelsensor ganz klar das neue Mode-Feature unter den Smartphones. Aber Ultraweitwinkelaufnahmen leiden generell immer an einem deutlichen Qualitätsverlust zum Rand des Bildes hin und Bilder der Hauptkamera sind ganz klar besser. Situativ, wenn das Motiv also in der kompletten Breite aufgenommen werden soll, ist die Ultraweitwinkelkamera aber die bessere Wahl. Und das spiegelt sich auch in der Preisklasse wider, die „guten“ Sensoren kosten schließlich auch Geld. So zeigt Samsung Note 10 Plus doch klar die besten Ergebnisse in der Kategorie.

Das OnePlus 7T übersteuert bei den Ultraweitwinkelbildern ein bisschen, was Kontraste „überstyled“ wirken lässt. Aber damit kaschiert man auch die schlechtere Qualität gut und der HDR-Effekt wirkt natürlich auch ansehnlich. Ungeachtet ob es nun 16MP beim OnePlus 7T oder 8MP beim Realme X2 Pro sind, rein qualitativ liegen die Bilder auf einem Level. Das Realme X2 Pro bearbeitet nur weniger stark nach und zum Rand hin rauscht es sogar ein Stück weniger. Der Bereich im Fokus wirkt hier nur blasser, da der Kontrast niedriger angesetzt ist. Schöner anzuschauen sind sie aber trotzdem beim OnePlus 7T.

Beim Realme XT kommt allerdings definitiv ein schlechterer Sensor als beim Realme X2 Pro zum Einsatz. Außerdem fällt auf, dass der Fokusbereich bedeutend mehr rauscht und schwammiger ist als bei den Flagships.

Telefoto:

Zum Zoomen nutzen die Smartphones zum Glück alle dasselbe Interface: über die Darstellung mit den Tannen (1 Tanne: Zoom, 2 Tannen: normal, 3 Tannen: Ultraweitwinkel) schaltet man zwischen den Sensoren durch, über Pinch-to-Zoom (Zwei Finger auseinander ziehen) geht man vom optischen in den digitalen Zoom über. Die Aufnahmen sind einmal mit der Hauptkamera zum besseren Vergleich, dem Telesensor mit 2x Zoom und mit 10x Hybrid / digitalen Zoom aufgenommen.

Bild 1 immer Hauptkamera – Bild 2 Telesensor 2x – Bild 3 Telesensor + digital 5x

Bei zweifacher Vergrößerung mit dem optischen Telesensor schlagen sich alle drei Testkandidaten schon mal nicht schlecht und der Grad an Details liegt in etwa auf einer Höhe. Beim Kontrast und Abbildung von Flächen macht Samsung noch den besten Job, auch wenn der ferne Hintergrund mir ein bisschen zu sehr unscharf gestellt wird. Auch nett: das Vorschaubild auf dem Samsung Note 10+ Display wackelt bedeutend weniger bei 5-fachem Hybridzoom.

Aber geht man über den 2-fachen Zoom hinaus, kann das OnePlus 7T bei 5-fachem Hybridzoom – also Telesensor plus Crop – hervorstechen und bietet das schärfste Bild. Beim Samsung und Realme hat man keinen Vorteil und kann auch einfach mit 2x aufnehmen und dann das Bild schneiden.

Schon beim zweifachen Zoom bildet der Telesensor im Realme X2 Pro mehr Details ab als die Hauptkamera und überrascht auch noch mit einer deutlich kühleren Darstellung der Szenerie. Die Ergebnisse können sich auf kurzer Distanz schon sehen lassen, lediglich außerhalb des Fokus wird es grobkörniger.

Beim 10-fachen Zoom hingegen finden sich keine gravierenden Qualitätsunterschiede: das Note 10+ zeigt hier noch die meisten Details, während es beim Realme X2 Pro schon mehr rauscht, aber mehr als zweckmäßig wird es hier bei keinem der drei Smartphones.

Fazit: gerechtfertigter Preis?

Die Kamera wird besser, der Preis steigt: die OnePlus Smartphones sind kameratechnisch inzwischen auf einem sehr hohen Level, aber auch dementsprechend teuer – natürlich hat man auch allerlei Premium-Features an Bord, die die Kosten hochtreiben. Die Hauptkamera ist auf einem Level mit dem Samsung Note 10+, lediglich bei den komplementären Sensoren, wie der Ultraweitwinkelkamera, und den ganzen Features der Software hat dieses die Nase vorne.

Das Realme X2 Pro kann da leider nicht mithalten. Der 64MP Samsung Sensor hat seine Stärken und kann bei viel Tageslicht („Gutwetter-Kamera“ ?) und dem richtigen Motiv noch am Ball bleiben. Die Qualität fällt aber bei anspruchsvolleren Szenen stark ab. Das X2 Pro hat also schon Potential und kann auch schöne Aufnahmen zaubern, bei den Schlecht-Wetter Bildern bringt das Pixel Binning aber nicht sonderlich viel.



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IgorB
Gast
Igor (@guest_57735)
4 Jahre her

Ah Leute, man kann ja viel testen aber wenn man liest das da ein Samsung Sensor drin ist dann weis man doch gleich das es nicht gut wird.
Denn wir wissen ja alle das die Sony Sensoren immer besser sind als die von Samsung.

goblin
Gast
goblin (@guest_57724)
4 Jahre her

Bringt ihr noch einen Test zum Note 10+?
Liebe Grüsse

Shorty2020
Gast
Shorty2020 (@guest_57723)
4 Jahre her

Alles in allem sind doch bei den hier getesteten Modellen die Kameras auf hohem Niveau. Es sind mehr oder weniger Nuancen.
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Kamera hat immer noch das Realme 5pro für 180€, was hier wohl nicht mit getestet wurde da zu preiswert und geringere Spezifikationen.

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