Kameravergleich: Honor Magic 4 Pro vs ZTE Axon 40 Ultra
Inhaltsverzeichnis
Heute im Kameravergleich: Zwei etwas unbekanntere Flaggschiffe. Das ZTE Axon 40 Ultra für aktuell 829€ (zum Test) und das Honor Magic 4 Pro für knapp 900€ (zum Test). Honor kann dabei mit einem Kamerasetup aus ganzen 5 Sensoren auftrumpfen, ZTE bietet eine Frontkamera unter dem Display und eine Hauptkamera mit 35mm Brennweite.
Kamerasetups
Beide Smartphones setzen auf ein Triple an hochauflösenden Sensoren. Wie üblich verarbeiten die Smartphones die hochauflösenden Aufnahmen durch Pixel-Binning in speicherplatzfreundlichere Größen. So sollen hohe Detailgenauigkeit und geringe Dateigröße vereint werden. Nun aber zu den Sensoren der beiden Smartphones:
Honor Magic 4 Pro
- Hauptkamera: 50MP, f/1.8, 1/1,56 Zoll Sensorgröße, 1,0µm / 2,0µm
- Ultraweitwinkel: 50MP, f/2.2, 1/2,5 Zoll Sensorgröße, 122° Sichtfeld
- Zoomkamera: 64MP, f/3.5, 1/2,5 Zoll Sensorgröße, 3,5x optischer Zoom / 100x digitaler Zoom, OIS
- Flimmersensor: verringert das Flackern / Bildrauschen
- ToF-Sensor: 8×8 dToF Laserfokussystem, Autofokus + Tiefenbestimmung
- Frontkamera: 12MP, f/2.4, 100° Blickfeld
- 3D-Tiefenkamera: für die Gesichtsentsperrung
ZTE Axon 40 Ultra
- Hauptkamera: 64 MP, Sony IMX787, f/1.6, 35mm, 1/1.7″, PDAF, Laser AF, OIS
- Zoom: 64 MP, f/3.5, 91mm, 1/2″, PDAF, OIS, 3.5x optical zoom (vs. 26mm)
- Ultraweitwinkel: 64 MP, Sony IMX787, f/2.4, 16mm, 1/1.7″, PDAF
- Selfie: 16 MP, f/2.0, 26mm, 1/2.8″, 1.22µm – unter dem Display
Beides Kamerasetups bieten so einige Besonderheiten, die sie von anderen Smartphones unterscheiden. Beim ZTE Axon 40 Ultra haben wir eine Selfiekamera unter dem Display. Die sorgt für einen ununterbrochenen Bildschirm und so ein phänomenales Seh-Erlebnis. Dafür leidet die Selfie-Qualität massiv, soviel sei vorweggenommen. Dazu ist das Smartphone mit einer 35mm Hauptkamera ausgestattet. Damit produziert es grandiose Porträtfotos mit der Hauptkamera, ohne dafür auf Software-Bokeh zurückgreifen zu müssen. In unserem Test hat Joscha das ZTE Axon 40 Ultra deshalb kurzerhand zum Portrait-König ernannt :).
Das Honor Magic 4 Pro hat dem Einiges entgegenzusetzen. Um genau zu sein, ganze drei zusätzlich Sensoren. Die 3D-Kamera auf der Vorderseite für den Face Unlock beeinflusst diesen Kameravergleich nicht. Die beiden anderen Sensoren sind aber interessant. ToF Sensoren waren mal deutlich weiter gestreut, inzwischen sind sie in Top-Smartphones kaum noch vertreten, in der Mittelklasse wurden sie durch 2MP Sensoren für Tiefenerkennung ersetzt. Mit ToF Sensor sollte das Honor Magic 4 Pro ebenfalls exzellente Portraits schießen können. Wie viel der Flimmersensor wirklich zu besseren Aufnahmen beiträgt, ist schwer zu sagen.
Damit zu den Aufnahmen der beiden Smartphones. Links findet ihr die Bilder des Honor Magic 4 Pro, rechts daneben die des ZTE Axon 40 Ultra.
Tageslichtaufnahmen Hauptkamera
Die Bilder am Tag mit der Hauptkamera von Honor Magic 4 Pro und ZTE Axon 40 Ultra gelingen gut. Bei dem Preis beider Smartphones ist das auch auf jeden Fall zu erwarten. Zwischen den Bildern beider Geräte fallen dennoch einige Unterschiede auf. ZTE belichtet die Bilder etwas mehr und hellere Aufnahmen sind die Konsequenz. Das wirkt bei Naturaufnahmen etwas lebendiger, farbenfroher, es gehen allerdings auch immer mal wieder Details verloren. Zu sehen ist das etwa auf dem Boden oder am Geländer in Bilderpaar 1. Honor schafft es etwas mehr dynamischen Umfang aus den Aufnahmen zu kitzeln: Während vom Himmel in Bilderpaar 4 bei ZTE nur ein überbelichteter Fleck übrigbleibt, zeigt das Magic 4 Pro hier noch die Struktur der Wolken. Wenn stellenweise viel Licht vorhanden ist, neigen die ZTE Aufnahmen konstant zu leichter Überbelichtung. Deshalb geht dieser Punkt, wenn auch knapp, an das Honor Magic 4 Pro.
Ultraweitwinkelkamera
Das Blickfeld der Honor Magic 4 UWW ist etwas weiter als das der ZTE Cam. Dadurch kann ein größerer Ausschnitt eingefangen werden. Gleichzeitig leidet die Schärfe etwas. Zu den Rändern hin nimmt diese ab. Allerdings haben wir diesen Effekt auch schon deutlich schlimmer gesehen, in diesem Fall ist der Vorteil des größeren Blickwinkels größer als der Nachteil der etwas weniger scharfen Ränder. Ein Blick auf den Schornstein in Bilderpaar 1 zeigt uns, dass beide Kameras gerne etwas mehr gegen den Fisheye-Effekt der weitwinkligen Kameras angehen könnten. Erneut nimmt das ZTE etwas mehr Licht auf und produziert so hellere Aufnahmen. Die Überbelichtung, die wir teilweise bei der Hauptkamera gesehen haben, ist bei der UWW aber nicht zu erkennen. Vielmehr sorgt die höhere Lichtaufnahme besonders in Innenräumen für höhere Detailsichtbarkeit. Insgesamt geht dieser Punkt damit, trotz kleineres Blickwinkels, an das ZTE Axon 40 Ultra.
Zoom Aufnahmen
Die Telefotoaufnahmen nehmen beide Smartphones mit einer 3,5X Zoomstufe auf. Dabei fällt die etwas gelbliche Farbgebung bei ZTE auf, die sich im ersten Bilderpaar für mein Auge negativ auf die Farbe des Betonbodens und der Aluverkleidung im Hintergrund auswirkt. Gleichzeitig fällt im zweiten Bilderpaar erneut der latente Hang zu leichter Überbelichtung am Rand des Bildes auf. Die etwas kräftigere Farbgebung des Honor Smartphones gefällt hier außerdem gut. Damit geht dieser Punkt an das Honor Magic 4 Pro.
Portrait Aufnahmen
Für Portraitaufnahmen ohne Portraitmodus ist das ZTE Axon 40 Ultra, wie bereits beschrieben, dank interessanter Brennweite kaum zu schlagen. Auch mit Portraitmodus liefert das ZTE Axon 40 Ultra exzellente Portraits, mit dann noch etwas mehr Bokeh. Honor lässt sich aber ebenfalls nicht lumpen und zaubert mit der Kombination aus Hauptkamera und ToF Sensor ebenfalls wunderschöne Portraits. Beide Smartphones schaffen eine fehlerfreie Abgrenzung zwischen Vorder- und Hintergrund, bei beiden wirkt das Bokeh natürlich. Die Farbgebung der beiden Geräte ist vor allem im Vordergrund sehr ähnlich, das Honor Magic 4 Pro tendiert zu minimal gesättigteren Aufnahmen. Insgesamt sehen wir in dieser Kategorie ein Unentschieden. Dennoch sei erneut betont: Für wirklich natürliche Porträts ist die Hauptkamera des ZTE Axon 40 Ultra nicht zu schlagen.
Nachtaufnahmen
Wir sind überrascht, wie schlecht sich das Honor Magic 4 Pro bei den Nachtaufnahmen schlägt. Honor gehörte bekanntlich jahrelang zu Huawei und die sind weiterhin Könige der Nachtfotografie. Das Honor 4 Pro versagt hier aber ziemlich. Verglichen zum ZTE Axon 40 Pro fehlt es den Bildern massiv an Details und Schärfe. Die Bilder gehen geradezu im ISO-Rauschen unter.
Bei der Ultraweitwinkelkamera sieht es nicht besser aus. Vielmehr leidet die Kamera noch viel mehr unter Rauschen, was sich ins Unermessliche steigert, wenn es nicht nur dämmert, sondern richtig dunkel ist. So etwas, wie Bilderpaar 2, haben wir in dieser Preisklasse nicht erwartet. Hier gibt es also einen sehr klaren Punkt für das ZTE Axon 40 Ultra.
Selfies
Bei den Selfies halten wir uns kurz, denn das Ergebnis ist mehr als eindeutig. Durch seine Frontkamera unter dem Display, kann das Axon 40 Ultra zwar mit einem unterbrechungsfreien Display punkten, die Selfies leiden dafür aber. Jedes 200€ Smartphone schießt bedeutend bessere Selfies als das Axon 40 Ultra. Entsprechend sammelt das Honor Magic 4 Pro hier einen mühelosen Punkt ein.
Fazit zum Kameravergleich zwischen Axon 40 Ultra und Magic 4 Pro
Was für ein interessanter Kameravergleich. Bevor wir unsere Bewertung abgegeben, zunächst ein Lob an beide Hersteller. ZTE und Honor trauen sich bei der Kamera was und das ist im aktuellen High-End Smartphone Bereich alles andere als selbstverständlich. ZTEs Ansatz mit 35mm Brennweite ist interessant und für die richtige Zielgruppe ein einmaliges Plus. Honor setzt auf ganze 5 Sensoren und schießt dank ToF Sensor starke Portraits im Portraitmodus.
Nun aber zum Ergebnis: In Punkten liegt das Honor Magic 4 Pro vorn. Die wichtigen Bilder mit der Hauptkamera am Tag, Selfies und Zoom-Aufnahmen gehen an das Honor Smartphone. ZTE holt dagegen Punkte bei den Nachtaufnahmen und der UWW-Kamera. Beide Smartphones haben außerdem eine klare Schwäche. Bei ZTE sind das die Selfies, bei Honor die Nachtaufnahmen. Hier objektiv zu sagen, welches Kamerasetup nun wirklich besser ist, ist kaum möglich. Ich persönlich würde die schlechteren Nachtaufnahmen wohl in Kauf nehmen, weil mir die Farbgebung der Tageslichtaufnahmen das Honor Magic 4 Pro besser gefällt.
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