Kameravergleich: Google Pixel 7 Pro vs. Pixel 6a
Inhaltsverzeichnis
Google Smartphones zeichnen sich durch ihre Software aus. Was der Suchmaschinengigant dadurch an Bildqualität aus der Kamera herausholt, war bislang immer beeindruckend. Wenn wirklich so viel an der Software-Optimierung hängt, lohnt sich da überhaupt der doppelte Preis vom Budget- zum brandneuen Top-Modell? Wir haben deshalb die Kamera des neue Google Pixel 7 Pro mit dem günstigen Pixel 6a verglichen!
In vielen Kameravergleichen ermitteln wir einen Gewinner zwischen vergleichbaren Smartphones, zum Beispiel welches Flagship derzeit die besten Kameras bietet. Die zweite Kategorie unserer Kameravergleiche zeigt den Unterschied zwischen den Preisklassen. Sind die Fotos (für euch) sichtbar schöner, sodass sie den Aufpreis rechtfertigen? So auch hier: Im Kameravergleich zwischen dem Google Pixel 7 Pro und dem Pixel 6a steht der Gewinner bereits fest.
Hardware-Vergleich
Das Google Pixel 7 Pro startet bei 899€ (UVP) und erklimmt die Kamera-Bestenlisten. Das Google Pixel 6a zeichnet sich hingegen eher durch den Tensor Prozessor der Flagships und solide Kameraaufnahmen aus. Angebote gab es seit dem Marktstart vor 3 Monaten bereits für unter 400€ und selbst offiziell kostet es mit 459€ (UVP) nur halb so viel wie das echte Flagship.
Für das Pixel 7 Pro stehen gleich drei Samsung Kamerasensoren bereit. Das neue Google Pixel 7 Pro tauscht im Vergleich zum Vorgänger die Zoom- und Frontkamera aus. Ebenfalls neu ist der Autofokus für die Ultraweitwinkelkamera, was Makroaufnahmen ermöglicht.
Kamera-Setup des Pixel 7 Pro im Detail:
- Hauptkamera: 50 MP (Samsung GN1), 1,2 μm Pixelgröße, 1/1,31″ Bildsensorgröße, f/1.9-Blende, 82° Blickwinkel, OIS + EIS Bildstabilisierung,
- Laser-Autofokus, Spektral- und Flimmersensor
- Ultraweitwinkel: 12 MP (Samsung IMX381), 1,25 μm Pixelgröße, f2.2-Blende, 125,8° Blickwinkel, Autofokus für Makroaufnahmen
- Telephotosensor: 48 MP (Samsung GM1), 0,7 μm Pixelgröße, f/3.5-Blende, 5x Zoom, OIS + EIS Bildstabilisierung
- Frontkamera: 10,8 MP (Samsung 3J1), 1,22 μm Pixelgröße, f/2.2-Blende, 92,8° Blickwinkel, fixer Fokus
Für das Google Pixel 6a hingegen stehen drei altbekannte Kamerasensoren von Sony auf dem Datenblatt. Das Pixel 6 und Pixel 6 Pro bekamen letztes Jahr neue Kamerasensoren spendiert. Der kleine und günstige Ableger hingegen muss die Kameras nutzen, die Google schon ewig im Portfolio hat. Macht nichts, denn schließlich zaubert der Hersteller mithilfe der „Software“: Machine Learning, KI-basierte Bilderkennung und die jahrelange Optimierung der bekannten Sony Hauptkamera sind das Geheimnis der Google-Bildqualität.
Kameras im Google Pixel 6a:
- Hauptkamera: Sony IMX363, 12,2MP Auflösung, 1,4 μm Pixelgröße, f/1,7 Blende, 1/2,55″ Sensorgröße, 77° Sichtfeld, Dual-Pixel Autofokus
- Video: OIS + EIS – bis zu 4K / 60fps
- Ultraweitwinkel: Sony IMX386, 12MP Auflösung, 1,25 μm Pixelgröße, f/2,2 Blende, 114° Sichtfeld
- Video: EIS – bis zu 4K / 30fps
- Frontkamera: Sony IMX355, 8MP, 1,12 μm Pixelgröße, f/2,2 Blende, 84° Sichtfeld, fixer Fokus
- Video: EIS – bis zu 1080p / 30fps
Im Kameravergleich seht ihr stets das Google Pixel 6a auf der linken Seite und das Pixel 7 Pro in der Galerie rechts. Zunächst gibt es die Fotos in voller Größe. Danach präsentieren wir euch noch einen Zusammenschnitt mit digitalem Zoom in die Aufnahme, um Details zu verdeutlichen. In der Erläuterung zu den Aufnahmen gehen wir recht einseitig auf die Vorteile des Flagships ein – soll aber nicht heißen, dass das Pixel 6a schlecht ist. Seine Lorbeeren hat es sich bereits verdient als eines der besten Mittelklasse-Kamera-Handys.
Tageslichtaufnahmen
Bei den normalen Tageslichtaufnahmen fällt mal wieder auf, was die Google Software so auszeichnet: Wunderbar natürliche Farben, ein umfänglich weiter Kontrastumfang selbst bei schwierigen Szenerien und die Zuverlässigkeit, in so gut wieder Situation abzuliefern. Das bekommt das Pixel 6a aber auch schon super hin.
Das Pixel 7 Pro liefert gerade beim starken Reinzoomen mehr Details und gibt Strukturen durch den etwas höheren Kontrast besser wieder. Die Unterschiede sind aber so gering, dass man die Bilder schon auf einem Fernseher anschauen muss, um die Vorteile des Pixel 7 Pro zu erkennen. Man bekommt bei den Tageslichtaufnahmen keinen wirklich wahrnehmbaren Qualitätszuwachs.
Nahaufnahmen
Die Farben treffen beide Smartphones erstklassig. Das Pixel 6a ist etwas wärmer, was aber keineswegs schlechter aussieht. Im Hintergrund von Bildpaar minimal mehr Bildrauschen beim Pixel 6a vorhanden, aber kaum wahrnehmbar. Auch die Nahaufnahmen sind nahezu identisch, sodass man hier keinen Gewinner küren kann.
Nachtaufnahmen
Trotz Google Optimierung muss das Pixel 6a bei Nacht gegenüber modernen großen Pixel Binning Sensoren zurückstecken und konnte schon nicht mit dem Nothing Phone 1 samt dem Sony IMX766 mithalten. Der Samsung GN1 des Pixel 7 Pro ist noch größer und die „allgemeine Abstufung“ zeigt sich: Bei Tag trennt sich noch nicht die Spreu vom Weizen, aber bei Nacht haben Flagships und High-End-Geräte die Nase vorn und zeigen im Vergleich zur Mittelklasse einen sichtbaren Qualitätssprung.
Ultraweitwinkelkamera
Auf die Ultraweitwinkelbilder legt das Flagship zwar keinen besonderen Fokus, aber hat trotzdem den besseren Sensor mit einem weiteren Sichtfeld verbaut. Bei Tag bieten beide Google Handys ein passendes Farb- und Kontrastbild und selbst die Detaildichte ist ähnlich. Das Pixel 7 Pro bietet den Vorteil im Randbereich: Zum einen durch den größeren Aufnahmebereich und zum anderen durch die wesentlich höhere Schärfe im äußeren Bereich. Der Fokus der UWW Kamera des 7 Pro sorgt natürlich für flexiblere Einsatzmöglichkeiten und ermöglicht auch Makro-Shots.
Bei Nacht muss das Pixel 6a mit stärkerem ISO-Rauschen leben, eignet sich aber noch bei genügend künstlichem Licht in Kombination mit dem Nachtmodus für Ultraweitwinkel-Nachtaufnahmen. Das Pixel 7 Pro ist nur etwas besser, muss aber bei sehr dunklen Motiven aber auch frühzeitig die Segel einholen.
Zoom
Den Aufpreis für das Pixel 7 Pro zahlt man unter anderem auch für den zusätzlichen Telefotokamerasensor für Zoomaufnahmen. In der ersten Galerie seht ihr, wie weit man durch den 5-fach optischen Zoom an das Motiv herankommt.
Was für den Kameravergleich bleibt, ist zumindest der 2x Zoom: Hierfür nutzen beide Smartphones einen digitalen Zuschnitt. Und auch hier hat das günstigere Pixel 6a mit dem älteren Kamerasensor das Nachsehen. Die modernen Pixel Binning Kameras lösen höher auf und den Faktor machen sich die Hersteller beim digitalen Zoom zum Vorteil. Das Pixel 7 Pro liefert somit auch beim 2x digitalem Zoom schärfere und kontraststärkere Fotos.
An der Stelle darf man auch ruhig die Nachtaufnahmen des Telephotosensors hervorheben: Stark, wie klar das Pixel 7 Pro hier bei Nacht aufnimmt.
Portraitaufnahmen
Das Pixel 6a und 7 Pro arbeiten bei Portraitaufnahmen in erster Linie mit der Software, um das Gesicht der Person oder das Motiv (z.B. bei Tieren klappt es gut) zu erkennen. Gelingt dies nicht auf Anhieb, kann das Pixel 7 Pro noch auf den Laser-Autofokus zurückgreifen, um Vorder- / Hintergrund zu bestimmen, und auch so in Windeseile ein Foto mit Bokeh kreieren. Beim Pixel 6a fällt der Bokeh-Effekt dann deutlich schwächer aus. Beim Aufnehmen können zudem beide Geräte mit 1x oder 2x Zoom aufnehmen, je nachdem welchen Abstand man zur Person einnimmt: Knapp 1,5m bei 1x Zoom sind gut.
Bei den Portraits fällt am deutlichsten auf, dass das Pixel 7 Pro eine sichtlich höhere Detaildichte im Fokus liefert. Beim Pixel 6a sollte man nicht zu weit digital reinzoomen. Das Bokeh und der Effekt mit dem verschwommenen Hintergrund kommen bei beiden Smartphones aber gut zur Geltung. Der Rand um das Motiv ist beim Pixel 6a etwas störend. Beim Pixel 7 Pro wirkt der Übergang homogener.
Frontkamera
Das Google Pixel 6a kann zwar auch auf 0,7x umschalten und damit ein breites Sichtfeld einfangen, das Pixel 7 Pro liefert mit einem Blickfeld von 92,8° aber noch mehr Fläche für z.B. Gruppenselfies oder um die Umgebung einzufangen. Auch das Pixel 7 Pro hat leider einen fixen Fokus, aber nimmt den Hintergrund zumindest schärfer auf und zeigt über das komplette Selfie eine bessere Dynamik. Wirklich groß sind die Unterschiede aber auch hier nicht.
Beiden Smartphones steht ein Nachtmodus zur Verfügung, der insgesamt länger belichtet. Das Pixel 7 Pro nimmt Farben etwas natürlicher auf, bei einem geringeren ISO-Rauschen. Wirklich groß ist der Unterschied aber auch bei Nacht nicht. Beide Smartphones schlagen sich hier nicht besonders gut.
Fazit zum Kameravergleich: 400€ vs. 800€
Der Gewinner im Kameravergleich stand eigentlich schon zu Beginn fest. Nun dürft ihr anhand der Aufnahmen selbst entscheiden, ob die Fotos und Funktionen des Pixel 7 Pro (euch) den doppelten Betrag wert sind. Das Pixel 7 Pro liefert bessere Zoom- und Ultraweitwinkel-Aufnahmen. Auch die Nightshots sind deutlich besser geworden. Bei Tageslicht über die Hauptkamera und bei Selfies ist hingegen kaum ein Unterschied wahrnehmbar.
Unserer Meinung nach sollte das Pixel 6a dem normalen Smartphone-Nutzer locker reichen, um auch den nächsten Urlaub mit der Kamera festzuhalten. Was das Google Pixel 7 Pro an Bildqualität und Kamerafunktionen bietet, ist natürlich eine ganz feine Sache. In den nächsten Wochen muss sich das neue Google Flagship dann den ernstzunehmenden Konkurrenten der anderen Hersteller stellen.
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Ihr sprecht den IMX766 des Nothing Phones 1 an: Dieser steckt ja auch im Oneplus Nord 2.
Sollte ich lieber zum 6a oder Nord 2 für jeweils 300 Euro greifen? Die Specs sprechen klar für’s Nord 2, aber das einzige, was noch noch abhält, ist die viel längere Versorgung mit Updates beim 6a.
Kamera ist mir aber am wichtigsten. Ist das 6a wirklich so stark?
Ein sogenannter “blindtest” – Kameratest mit mehr als 20 Millionen Stimmen hat Googles Pixel 6a zur insgesamt besten Smartphone-Kamera des Jahres gekürt. Lustigerweise hat den Leuten die gevotet haben die Bilder vom 6a am besten gefallen. Geht mir auch so, die Farben und das aussehen der Bilder haben was. Technisch mögen zwar andere Handys mehr konnen, auch mit den ganzen Zoom Linsen und so, aber für mich gewinnt das 6a. Letztendlich wurde auch die Kamera Software über Jahre für diesen alten Sony Kamerasensor optimiert. Hatte auch das 7 Pro, bin mit dem Handy aber nicht wirklich warm geworden. Das 6a… Weiterlesen »
Wenn man sich den so angepriesen Super Zoom, 30x, beim 7Pro anguckt, kocht Google auch nur mit Wasser.
Die Fotos sehen auf einem größeren Monitor auch nur nach Pixelmatsche aus, ähnlich wie bei den Konkurrenten
Ich bin enttäuscht von dem Test weil mir meiner Meinung nach kaum schwierige Foto Situationen unterkamen wie z.B. hohe dynamischer Umfang etc.
Servus Andreas, es kommen noch einige Vergleiche und wir versuchen darauf zu achten, dass das Pixel 7 Pro nicht unterfordert ist. Immerhin hat man dann hier schonmal den Eindruck, dass man für weniger anspruchsvolle Fotografie kein 7 Pro brauch :).
Beste Grüße
Jonas
Danke für den Vergleich.
Kann man nun endlich einen 50MP Modus beim Pixel 7 Pro aktivieren? Beim Pixel 6 ging das nicht, weshalb es bei meiner Kaufentscheidung unberücksichtigt blieb.
Danke 🙂
Nein, es gibt in der vorinstallierten Kamera-App keine Möglichkeit zu den interpolierten 50MP zu wechseln. Die Fotoauflösung der Hauptkamera liegt stets bei 4080 x 3072 Pixeln. Beste Grüße