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Jumpers EZbook Serie erhält mit dem S5 neuen Zuwachs. Dabei finden sich auf der Jumper-Homepage selbst aktuell (13/07/20) noch keine Informationen zu den unterschiedlichen Modellen. Bei Onlinehändlern findet sich hauptsächlich unser Testmodell mit 6/64GB (eMMC) Speicher und einem Intel N3350 und ein Modell mit 8GB/256GB (SSD) und einem Intel E3450. Was das lüfterlose 14“ Notebook taugt, klärt der Testbericht.
Verarbeitung und Design
Das Gehäuse des EZbook S5 besteht komplett aus silbernem Kunststoff. Die Verarbeitung im Allgemeinen ist okay, allerdings ist das Gehäuse überhaupt nicht verwindungssteif. Dadurch wirkt das Notebook leider sehr instabil und es knarzt auch hier und da immer wieder. Das Scharnier lässt sich recht schwer um maximal 120° nach hinten bewegen, macht aber einen stabilen Eindruck. Die Magnete, die das Notebook geschlossen halten, sind recht stark. In Verbindung mit dem schwergängigen Scharnier lässt sich das Notebook so nicht mit einer Hand aufklappen. Dafür bleibt das Display aber auch stehen, wenn man das Notebook offen herumträgt oder auch sonst etwas kräftiger bewegt.
Mit 328 x 215 x 15 Millimeter ist das 14 Zoll Notebook durchschnittlich groß und dank des dünnen Plastikkleids mit 1,27 Kilogramm auch leicht. Auf der linken Seite des Notebooks befinden sich der Ladeanschluss, ein USB 3.0 Port und ein Mini-HDMI Anschluss. Auf der rechten Seite finden wir einen Micro-SD Karten Slot, den 3,5mm Klinkenanschluss und einen weiteren USB Port, der allerdings nur den 2.0er Standard unterstützt. Zwei Mikrofone befinden sich direkt über der Tastatur.
Insgesamt kann das EZbook S5 äußerlich nicht allzu sehr überzeugen. Das Gehäuse-Design wirkt langweilig und das dünne Plastik nicht besonders hochwertig. Die Verarbeitung und die Spaltmaße sind allerdings gut.
Display des Jumper EZbook S5
Im Jumper EZbook S5 kommt ein 14“ großes IPS-Panel zum Einsatz, welches mit 1920 x 1080 Pixel auflöst. Die seitlichen Ränder fallen mit 12mm recht dick aus und auch der obere Rand ist mit 14mm nicht dünn. Das komplette Display lässt sich recht schwergängig um circa 120° nach hinten klappen. Ähnlich wie das restliche Gehäuse ist auch das Display nicht verwindungssteif. Gut hingegen ist die Wahl eines matten Displays, wodurch auch in der Sonne kaum Spiegelungen entstehen.
Das Bild des Panels ist scharf, körnt aber etwas, was aber auch an der mattierten Beschichtung liegen kann. Die Farbdarstellung ist okay, aber nicht besonders kräftig und Weißtöne wirken etwas gräulich. Das Panel ist dafür allerdings recht blickwinkelstabil. Die maximale Helligkeit des Displays beträgt lediglich 200 Lux, die Ecken des Displays erreichen teilweise nur 140 Lux. Damit ist das Display auch bei hellster Einstellung nicht sonderlich hell und im Freien auch mit der matten Beschichtung kaum zu gebrauchen.
Die Kategorie Display ist definitiv nicht die beste für das Jumper EZbook S5. Die geringe Helligkeit und das körnige Bild sind spürbare Nachteile. Lediglich das Scharnier macht eine gute Figur, da es im Vergleich zum restlichen Rahmen durchaus stabil wirkt.
Anschlüsse und Konnektivität
Bei den Anschlüssen bietet das Jumper EZbook S5:
- 1x USB 3.0 Anschluss
- 1x USB 2.0 Anschluss
- Mini HDMI-Anschluss
- Kopfhöreranschluss
- Ladebuchse
- Micro-SD Karten Slot
Im Jumper EZbook S5 sind nur 64GB eMMC Speicher verbaut. Erweitert werden kann der Speicher entweder durch eine SSD (m.2) oder durch den Einsatz einer Micro-SD Karte. Der m.2 Slot verbirgt sich unter der Klappe an der Unterseite des Notebooks. Damit alle SSD-Größen sicher im Gerät sitzen, hat Jumper hier eine verschiebbare Leiste integriert, die den Slot vergrößert oder verkleinert.
Mit an Bord des EZbook S5 ist ein WLAN Modul, welches die Standards a/b/g/n (2.4GHz/5GHz) unterstützt. Der Empfang war immer gut und es gab keinerlei Verbindungsabbrüche. Auch über Bluetooth 4.2 verfügt das Notebook, hier gab es nichts zu beanstanden.
Die Webcam über dem Display bietet die Möglichkeit, über das EZbook S5 auch Videotelefonate durchzuführen. Leider verfügt sie nur über eine Auflösung von 0,3 MP. Dass das Bild damit grottenschlecht ist, dürfte auf der Hand liegen.
Die Lautsprecher des Jumper EZbook S5 sind an der Unterseite des Notebooks untergebracht. Diese übersteuern zum Glück nicht und klingen sogar recht passabel, sind allerdings nicht wirklich dafür geeignet, Musik zu genießen.
In Sachen Anschlüssen und Konnektivität bietet das Jumper EZbook S5 eine relative breite Auswahl. Der zweite USB-Anschluss hätte aber durchaus auch ein 3.0er sein dürfen. Die alte 0,3 MP Kamera hätte man sich allerdings schenken können, denn so macht Videotelefonie weder Spaß noch Sinn.
Touchpad und Tastatur
Die Tastatur des Jumper kommt wie üblich als QWERTY und somit im US-Layout. Wen das US-Layout stört, kann sich Aufkleber für die Tastatur besorgen. Die einzelnen Tasten weisen normale Abmessungen auf. Die Tastatur hat somit vollwertig große Tasten, sodass man bequem darauf tippen kann. Die Tasten sind flach und haben einen relativ festen Druckpunkt, mit dem aber auch ein schnelles Schreiben gut möglich ist. Tastaturen sind bekanntlich Geschmackssache, ich empfand das Tippen auf dem EZbook S5 als haptisch komfortabel, allerdings sind die Klappergeräusche sehr laut.
Das Touchpad misst 11 x 7 cm und ist damit ausreichend groß. Der Druckpunkt der Maustasten ist relativ fest, aber annehmbar. Die Gleiteigenschaften des Pads sind okay, ebenso die Reaktionsgeschwindigkeit. Das Touchpad unterstützt jegliche Multitouchgesten, weshalb man die beiden Maustasten in der Regel nicht nutzen muss. Da das Touchpad nicht allzu klein ist, ließ es sich zumindest bei mir nicht vermeiden, dass ich immer wieder mit dem Handballen auflag und die Maus sich beim Tippen bewegte. Zum Glück lässt sich das Touchpad einfach per Schnelltaste deaktivieren, eine Funktion, die ich bei manch anderen Notebooks oft vermisse.
Insgesamt macht Jumper in Sachen Tastatur und Touchpad alles richtig. Ein angenehmes Schreiben ist möglich und die normalgroßen Tasten von Vorteil. Lediglich die Lautstärke der Tastatur könnte stören und natürlich das QWERTY-Layout.
Leistung des Jumper EZbook S5
Angetrieben wird das EZbook S5 von einem Dual-Core aus der Intel Apollo Lake Serie, dem Intel Celeron N3350. Der Dual-Core taktet zwischen 1,1 Ghz und 2,4 Ghz.
Unterstützt wird der Prozessor von 6 GB LPDDR4 RAM, der festverlötet und nicht wechselbar ist. Für die Grafik ist die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 500 zuständig.
Der integrierte eMMC Speicher misst 64 GB und bietet damit nur wenig Platz für Daten. Mit 161 bzw. 136 MB/s Lese-/Schreibgeschwindigkeit ist der Speicher durchschnittlich schnell. Eine SSD wäre trotzdem wünschenswert gewesen. Glücklicherweise lässt sich diese nachrüsten. Alternativ kann der Speicher auch über den Micro-SD Karten Port „erweitert“ werden.
Das EZbook S5 gibt es aktuell auch in folgenden Konfigurationen:
- Intel E3950 (Quad-Core, 1,6-2,0 Ghz, Intel HD Graphics 505) , 8GB RAM und 360 GB SSD
- Intel N3450 (Quad-Core, 1,1-2,2 Ghz, Intel HD Graphics 500) , 8GB RAM und 256 GB SSD
Die Leistung des Jumper EZbook S5 beschränkt sich auf einfache Office-Anwendungen und Surfen. Von Vorteil ist der lüfterlose Bau des Gerätes, weshalb der Betrieb völlig lautlos möglich ist. Bei höherer Belastung des EZbook S5 wird dieses an der Unterseite aber schon unangenehm warm und Arbeiten auf den Beinen ist dann nicht mehr angenehm. Bei normalen Officeanwendungen behält das Jumper aber einen kühlen Kopf. Der Intel N3350 und N3450 stammen noch aus dem Herbst 2016 und gehören damit im Prinzip schon zum alten Eisen. Der alternativ gebotene E3950 stammt aus dem Winter 2016 und ist somit ebenfalls nicht der neuste. Insgesamt hat der E3950 in Sachen Leistung gegen den N3350 die Nase vorn, verlangt dafür aber mit 12W auch eine doppelt so hohe Leistungsaufnahme. Gegenüber dem N3450 verliert er aber gerade in Single Core Benchmarks. Die Leistungsaufnahme liegt aber auch beim N3450 nur bei 6W.
Insgesamt wirkt die Hardwareausstattung leider wie von der Resterampe.
System
Auf dem Jumper EZbook S5 ist Windows 10 Home vorinstalliert und ist auch aktiviert. Auch das deutsche Sprachpaket ist bereits vorhanden. Ebenfalls konnten auch keine Schadprogramme oder Maleware auf dem Gerät gefunden werden, man bekommt also ein sauberes Windows System.
Akkulaufzeit
Im Jumper EZbook S5 steckt ein 4600mAh Akku (bei 7,6V). Mit einer Prozessorauslastung zwischen 60 und 70% (Prime95) und einer RAM-Belastung von circa 4 GB (Prime95) bei einer Helligkeit von 100% geht dem EZbook S5 nach gut 4h 15 die Puste aus. Diesen Wert kann man ebenfalls auch im realen Gebrauch bestätigen. Bei der Notebook-Variante mit dem Intel E3950 dürfte der Wert auf Grund der höheren Leistungsaufnahme etwas schlechter ausfallen.
Testergebnis
Das Jumper EZbook S5 ist definitiv im unteren Leistungsbereich anzusiedeln und maximal für Office-Arbeiten zu gebrauchen. In der Variante mit dem eMMC Speicher und dem Intel N3350 muss man aber auch dabei mit Verzögerungen und längeren Ladezeiten rechnen. Die alte Hardware, das mittelmäßige Display und auch das billig wirkende Gehäuse führen dazu, dass ich keine Empfehlung für diese Gerät geben kann. Hier gibt es in unserer Laptop-Bestenliste deutlich bessere Notebooks.
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Jumper war mit dem Ezbook 3 und 4 auf gutem Weg sich einen guten Namen zu machen. Warum nun dieser Rückschritt?
Ich habe für meine Tochter das Ezbook S4 vor ca.1.5 Jahren gekauft. Für sie reicht die Leistung allemal. Nach ca.8 Monaten hat aber der Akku aufgegeben. Erst lud er sich nur teilweise auf. Nun ist er absolut hin. Ein neuer Akku machte das gleiche. Es scheint somit das das interne Ladegerät oder Akkumanagement fehlerhaft arbeitet. Der Support von Jumper schweigt. Habt Ihr eine Idee oder Adresse wohin man sich wenden könnte?
P.S. Danke für Eure tollen Testberichte und Artikel.
300€ für den Schrott? Also dafür gibt es schon ein deutlich besseres 15″ mit Ryzen 3 3200U, deutscher Tastatur mit Numblock, DVD-Brenner und SD-Laufwerk.
Mit Aufklebern für die Tastatur ist es bei QWERTY-Layouts nicht getan: Die Anordnung der Tasten ist leicht anders, insb. im Bereich der Return-Taste aber vor allem sind es nur 101 Tasten vs. 102 bei QWERTZ. Ist kein Killer, aber es ist halt auch nicht so, dass man sich mit Aufklebern eine Tastatur basteln kann, die 100% identisch zu einer regulären Tastatur für den deutschen Markt ist.
Außerdem muss man auch mit Key remapping tools rumhampeln IIRC, damit die Tasten auch das machen, was draufsteht.
Das wäre doch mal ein schönes Tutorial: China-Laptop-Tastatur möglichst originalgetreu in deutsche Tastatur verwandeln.