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Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich das Leben eines Mannes ändern durch einen Staubsauger ändern kann. “Schatz, der neue Jimmy ist wirklich toll”, sagt sie freudestrahlend. Alles geht leichter von der Hand: Mal eben die Frühstücks-Krümel weggesaugt, im Handumdrehen den Flur für den Besuch auf Vordermann gebracht. Und auch für die Männer steigt die Lebensqualität mit einem Akkusauger ungemein: Das Auto ist fast immer blitzblank. Ob der Jimmy JV53 für rund 180 Euro auch die übrigen Werbeversprechen halten kann, soll der alltagsnahe Praxistest zeigen. Jimmy peppt den bekannten JV51 mit etwas mehr Saugleistung an der richtigen Stellen auf.
Allgemeines zu Akkustaubsaugern und dem Jimmy JV53
Saugroboter haben längst die Haushalte der Bundesrepublik erobert. Überall summen die kleinen, fleißigen Helfer über Teppich- und Holzböden. Manche können auch feucht wischen, zum Beispiel der Xiaomi Roborock S6 und der 360 S7, beide bereits in der zweiten Generation erschienen.
Doch es bleiben immer Ecken, in die der Roboter nicht kommt. Oder, es dauert schlicht zu lang, den Roboter punktuell an den Einsatzort zu schicken. In diesem Fall greifen viele noch immer zum kabelgebundenen Staubsauger – umständlich!
Abhilfe versprechen kompakte und leistungsstarke Akkustaubsauger, die den Markt derzeit im Sturm erobern. Auch chinesische Hersteller sind längst in das Geschäft eingestiegen und hat nun den Jimmy JV53 präsentiert (Update: Mittlerweile gibt es auch den Jimmy JV53 Plus, mit großem Akku).
Der Jimmy JB53 Akkustaubsauger wurde uns von Geekmall für einen unabhängigen Test zur Verfügung gestellt. Geekmall versendet die Geräte direkt aus der EU und ist auch offizieller Verkäufer der Marke “Jimmy”. Gelistet werden die Sauger sämtlicher China Marken wie Dreame, Derma, Roidmi und Co. bei den einschlägigen Onlineshops immer mit dem “Xiaomi”-Zusatz. Um international und auch in China Bekanntheit zu erlangen nutzen diese Marken Xiaomis Crowdfunding Plattform Youpin und müssen anschließend mit dem Beinamen “Xiaomi” leben. In welcher Art und Weise Xiaomi mit den jeweiligen Unternehmen kooperiert lässt sich kaum durchschauen, jedenfalls kann nicht einfach jeder Produkte auf Youpin veröffentlichen. Jimmy hat sich jedenfalls bereits einen Namen gemacht und kann auch ohne den Beinamen “Xiaomi” definitiv mit Qualität überzeugen. Außerdem gehört Jimmy auch zum börsengelisteten Unternehmen “Kingclean”.
Verarbeitung und Lieferumfang
Geliefert wird der Jimmy JV53 in einem weißen Karton, alles ist gut geschützt verpackt und sortiert. Der Inhalt des Kartons ist umfangreich:
- Handstaubsauger mit 2500 mAh Akku und 0,3 l Staubbehälter
- Hauptbürste mit Walze
- Milben-Aufsatz mit rotierender Bürste
- Zwei Aufsteckbürsten
- Teleskopstange, pink eloxiertes Alu
- Wandhalterung mit Schrauben
- EU-Ladekabel
- Bedienungsanleitung (deutsch und englisch)
Beim Design dominiert weißer Kunststoff, aufgepeppt durch pinke Elemente. Das Verlängerungsrohr dominiert den Look. Der JIMMI JV53 alleine misst 35 cm in der Länge und wiegt 1,4 kg. Mit Teleskopstange und Bodenbürste (Standardsetup) sind es in der Länge 126 cm und 2,6 kg. Dieses (Leicht)Gewicht stellt im Praxiseinsatz kein Problem dar, da der Staubsauger ohnehin dann am Boden aufliegt. Alle Einzelteile lassen sich mit einem Knopfdruck schnell und einfach zusammenstecken. Der Wechsel der Aufsätze dauert nur wenige Sekunden. Die Steckverbindungen halten gut, jedoch sind sie nicht perfekt und haben einen Ticken zu viel “Spiel”.
Die Verarbeitung ist im Allgemeinen sehr solide. Mehrmals ist der Staubsauger im Test umgefallen, das Plastik hat keine größeren Blessuren davongetragen, lediglich optische. Etwas windig wirken die Buttons, doch auf die Bedienung hat es keine negativen Auswirkungen.
Ein Wermutstropfen ist die Wandhalterung, die lediglich dazu dient, den Staubsauger aufzuhängen. Das Ladekabel muss separat eingesteckt werden und ist nicht “integriert” in die Halterung. Praktisch, wenn man einen zweiten Akku hat: Das Ladekabel wird direkt in den Akku gesteckt.
Einsatzzwecke und Saugleistung
Bevor es an die technischen Details geht, hier eine kurzer Abriss, wie sich der Jimmy JV53 im Alltag schlägt: Für eine großflächige Reinigung zieht der 360 S6 Saugroboter fast täglich seine Bahnen über Holz-, Fliesen- und Teppichboden. Und dennoch kommt der Jimmy mehrmals täglich zusätzlich zum Einsatz. Familien mit Kindern wissen, warum. Unter dem Esstisch türmen sich nach jeder Mahlzeit die Krümel. Dann hat die Stunde des Jimmy geschlagen: Er ist immer griffbereit und darf im Turbo-Modus und mit rotierender Bürste das Gröbste erledigen.
Seine Arbeit verrichtet er zur größten Zufriedenheit der Bewohner. Es bleibt – vor allem im Turbomodus – kein Krümelchen liegen. Doch wer gerne auf der Überholspur lebt und immer den Turbo aktiviert, der muss auch damit leben, wenn Jimmy nach nicht einmal zehn Minuten die Luft ausgeht. Lästig ist diese kurze Laufzeit vor allem dann, wenn Man(n) das Auto aussaugt. Ohne Turbo geht da nichts; und zehn Minuten sind für ein großes Familienauto, das mit Kekskrümeln bombardiert wurde, einfach nicht genug.
Davon abgesehen ist der JV53 sehr gut für die Reinigung des Auto-Innenraums geeignet. Allein schon deshalb, weil man kein Verlängerungskabel durch die halbe Nachbarschaft ziehen muss. Mit den Bürstenaufsätzen kommt man in die meisten Ritzen und auch das Armaturenbrett lässt sich mit dem breiten Aufsatz schonend saugen. Noch besser geeignet wäre wohl ein Akkusauger, der ein flexibles Saugrohr und ganz schmale Aufsätze für die Sitz-Zwischenräume hat.
Nun zu den Details: Im JIMMY JV53 ist ein Motor mit 425 Watt verbaut, der auf eine Saugleistung von 125 (Air) Watt und 100.000 Umdrehungen pro Minute kommt. Der Hersteller spricht von 20.000 Pa Saugleistung.
Die Lautstärke hält sich in Grenzen, knapp 75 Dezibel sind es im Turbo-Modus, knapp 55 Dezibel sind es im normalen Modus.
Der durchsichtige Staubbehälter fasst 0,3 Liter. Das reicht locker für fünf Saug-Durchgänge bei einer 80 Quadratmeter-Wohnung. Der Behälter setzt sich aus drei Schichten zusammen: Außen ein grobmaschiges Metallsieb, dann ein Luftfilter und einem Schwebstofffilter (HEPA).
Das Ausleeren des Staubbehälters ist kinderleicht und praktisch: Entweder öffnet man die untere Klappe und lässt den Staub in den Restmüll rieseln. Oder man dreht die ganze Einheit herunter – auf diese Weise lässt sich auch der gesamte Staub-Apparat unter Wasser reinigen.
Aufsätze
Um für fast alle Arten von Dreck und alle Einsatzorte gewappnet zu sein, bringt der Jimmy gleich vier Aufsätze mit:
Hauptbürste: Diese ist mit einer 24 cm breiten Softwalze ausgestattet. Auf diese Weise wird der Schmutz in das Saugrohr geschleudert. Für harte Böden ist diese Art der Reinigung sehr zu empfehlen. Langflor-Teppiche bekommt man damit nicht gut sauber, Teppiche mit kurzen Fasern hingegen schon. Die Softwalze lässt sich entfernen und reinigen/austauschen.
Milben-Aufsatz: Allergiker sollten keine Wunder erwarten. Dennoch lässt sich nach dreiwöchiger Testzeit sagen, dass dieser Aufsatz Matratzen, Polster und Kissen ziemlich effektiv reinigt. Der Aufsatz hat eine rotierende Walze mit Gummilamellen und Borsten. Diese ist ebenfalls entnehmbar für eine gründliche Reinigung.
Bürstenaufsätze: Drei weitere Aufsätze sind im Lieferumfang enthalten. Ein breiter, ein langer und ein kleinerer.
Die (weißen) Aufsätze mit den Borsten lassen sich vor- oder zurückschieben. Sie werden einfach in das Rohr gesteckt und kann mit oder ohne Teleskopstange genutzt werden.
Die Aufsätze eigenen sich für Ecken, Spinnweben an der Decke oder für empfindliche Oberflächen, auch im Auto. Der längliche, graue Aufsatz, ist besonders gut geeignet für z.B. Regale, Kommoden oder auch die Arbeitsfläche in der Küche.
Akkulaufzeit
Je nach Saugstufe ändert sich die Arbeitszeit des Jimmy JV53. Im Turobmodus sind es (ohne Boden- oder Milbenbürste) nicht einmal zehn Minuten.
Dann ist Schicht im Schacht. Es ist zwar noch ein wenig Energie im Akku, doch das Gerät schaltet aus Sicherheitsgründen aus, sobald es zu heiß wird. Nach gut vier Stunden ist der Akku wieder voll geladen. Eine LED zeigt an, wenn er geladen wird (rot). Sobald er voll ist, leuchtet diese grün.
Anders sieht es im Normal-Modus aus. Die Saugleistung ist dann auf 12000 pa reduziert und die Arbeitszeit verlängert sich deutlich: auf rund 45 Minuten. Verwendet man im Normal-Modus eine der rotierenden Bürsten, reduziert sich Laufzeit auf rund 30 Minuten.
Im Normal-Modus lässt sich eine rund 80 Quadratmeter-Wohnung in einem Durchgang saugen, auch mit rotierendem Bürstenaufsatz. Den Turbo-Modus sollte man dosiert einsetzen, sonst ist die (Saug)Arbeit vielleicht nur halb verrichtet.
Testergebnis
Um es kurz zu machen: Mit dem Jimmy JV53 kann man nicht viel falsch machen. Für rund 190 Euro ist der Lieferumfang sehr ordentlich, die Verarbeitung gut und die Reinigungsleistung einwandfrei. Er ist blitzschnell einsatzfertig und lässt sich platzsparend dank Halterung verräumen. Dieser Akkustaubsauger ist die ideale Ergänzung für einen Saugroboter. Er erhält deswegen ohne Einschränkungen eine Kaufempfehlung.
Einziger ernsthafter Kritikpunkt wäre die geringe Akkulaufzeit im Turbo-Modus. Doch auch hier hat der Hersteller längst Abhilfe geschaffen und prompt den Jimmy JV53 Plus hinterher gejagt. Er hat mit 5000 mAh die doppelte Akkukapazität und ermöglicht auch längere Saug-Sessions.
Für 160€ macht man absolut nichts falsch und man hat die perfekte Ergänzung zum Staubsaugerroboter daheim. Wer einfach noch ein Stückchen mehr möchte, kann sich auch mal den Roidmi F8 oder Dreame V9 anschauen. Außerdem ist das Vorgängermodell mit etwas weniger Saugleistung regelmäßig für unter 140€ im Angebot.
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