CPU | Apple A16 Bionic - 2 x 3,46 GHz + 4 x 2,02 GHz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM |
Speicher | 1 TB, 128 GB, 256 GB, 512 GB |
GPU | Apple GPU |
Display | 2520 x 1080, 6,1 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | iOS |
Akkukapazität | 3200 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 48 MP + 12MP (dual) + 12MP (triple) |
Frontkamera | 12 MP |
USB-Anschluss | |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano, eSIM |
Gewicht | 206 g |
Maße | 147,5 x 71,5 x 7,85 mm |
Antutu (v10) | 1444100 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Apple |
Getestet am | 13.10.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Nachdem die Android-Flagships regelmäßig die magische 1000€-Grenze überschreiten, haben wir uns entschlossen, auch iPhones zu testen. Unser Test des iPhone 13 Pro Max offenbarte dabei, dass Apple in vielen Punkten wie etwa der Akkulaufzeit und dem Display eine ausgezeichnete Qualität abliefert. An anderen Stellen, wie etwa der Ladegeschwindigkeit, der Konnektivität und dem System, gibt es teilweise gravierende Nachteile gegenüber Android. In diesem Testbericht werden wir das aktuelle iPhone 14 Pro unter die Lupe nehmen.
Welche Punkte haben sich an dem neuen Modell verbessert und wo liegen die Vor- und Nachteile gegenüber der Android-Konkurrenz? All das erfahrt Ihr in unserem Test!
Design und Verarbeitung
Nachdem ich im letzten Test sehr mit dem kantigen, breiten Gehäuse des iPhone 13 Pro Max gekämpft habe, fiel meine Wahl dieses Mal auf das kleinere iPhone 14 Pro. Mit Abmessungen von 147,5 x 71,5 x 7,85 Millimeter liegt es wesentlich besser in der Hand. Das Gewicht ist mit 206 Gramm dennoch auffällig hoch, wobei mich das im Test nicht gestört hat. Auch die Wischgesten vom rechten Rand (Zurück-Befehl) oder unten (Entsperren/Home-Befehl) sind einhändig bei dem kleinen Modell viel besser ausführbar.
Prinzipiell hatte ich nach dem Test iPhone 13 Pro Max das Gefühl, dass die großen Apple-Smartphones wesentlich schlechter zu bedienen sind, als große Android-Smartphones. Daran hat sich nach wie vor nichts geändert. Aber: Diese Kritik gilt für das kleine iPhone 14 Pro glücklicherweise nicht.
Die Verarbeitung des Apfel-Smartphones ist tadellos. Das kantige Design ist zwar Geschmackssache, allerdings kann man dem Handy sein hochwertiges Erscheinungsbild nicht abstreiten. Der Rahmen des Smartphones besteht aus Edelstahl und die Vorderseite aus einer Spezial-Version des bekannten Gorilla Glas von Corning, das Apple Ceramic Shield tauft. Auf der Rückseite kommt ein texturiertes mattes Glas zum Einsatz, das halbwegs resistent gegen Fingerabdrücke und Fettschlieren ist. Unterbrochen wird die homogene Rückseite lediglich von dem Apfel-Logo und dem Triple-Kameramodul. Das Modul ragt ganze 3 Millimeter aus der Rückseite heraus und sorgt dafür, dass das iPhone 14 Pro auf flachen Unterlagen kippelt. Auch ist es ein regelrechter Staub-Magnet. Schön ist allerdings, dass auf der Rückseite kein auffälliges CE-Logo mit durchgestrichener Mülltonne abgedruckt ist. Hier dürfen sich die Android-Hersteller gerne ein Beispiel an Apple nehmen.
Auf der Vorderseite befindet sich das 6,1 Zoll große Display, das von durchschnittlich breiten Rändern (3mm) umfasst wird. Eine Besonderheit der iPhones ist weiterhin, dass das Display auf der Vorderseite nicht abgerundet (Curved) ist. Dies lässt Wischgesten etwas weniger elegant von der Hand gehen. Dafür hat man es wesentlich leichter, ein Displayschutz-Glas auf dem Gerät zu installieren. Für mich ist das ein großer Vorteil!
Der Powerbutton befindet sich auf der rechten Seite und links liegen die Tasten zur Lautstärke-Steuerung. Ebenfalls befindet sich dort ein Alert-Slider zum Stummschalten des Gerätes. Die Entsperrung wird weiterhin nur von Face-Unlock erledigt, wobei nach dem erfolgreichen Entsperrvorgang immer noch ein Wischen von unten nach oben nötig ist. Insgesamt dauert der Entsperrvorgang damit länger als bei jedem Android-Flagship mit Face-Unlock, was für mich definitiv ein Nachteil am iPhone ist. Immerhin wurde im März 2022 nach fast zwei Jahren Pandemie eine Gesichtsentsperrung mit Maske integriert. Apple-Nutzer sind definitiv sehr geduldig.
Dynamic Island & Face-Unlock
Da die Technik für Apples Face-ID mehr Platz einnimmt als eine einfache Selfie-Kamera, kann Apple noch immer nicht auf eine winzige Punch-Hole Notch zurückgreifen, wie es die Android-Konkurrenz macht. So wurde die vermutlich hässlichste Notch aller High-End Smartphones gegen die Dynamic Island getauscht. Der “lebendige” schwarze Bereich um die Sensoren passt sich nun den Inhalten an und untermalt Anrufe, den Entsperrvorgang oder die Musikwiedergabe.
Bei all diesen Software-Tricks darf man sich aber nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass immer noch ein riesiger Bereich des Displays nicht für Inhalte genutzt werden kann. Und um ganz ehrlich zu sein: Die Dynamic Island macht es schlimmer, als es vorher war. Da die Notch nun tiefer sitzt, ist noch weniger Platz vom Bildschirm für Inhalte übrig, wobei der dünne Streifen oberhalb der Notch natürlich keine Funktion erfüllen kann.
Unsere Einschätzung der Dynamic Island bleibt daher die gleiche wie bei der alten Notch: Ein Fingerabdruck-Sensor unter dem Display und eine winzige Punch-Hole Notch sorgen für ein besseres Design und mehr Bildfläche für den Nutzer. Dass Apple sich dieser Offensichtlichkeit verweigert, zeigt, dass der Hersteller krampfhaft nach einem äußerlichen Alleinstellungsmerkmal sucht.
Die Dynamic Island hat vornehmlich eine Funktion: Sie zeigt anderen, dass Ihr das neue iPhone gekauft habt. Dafür gibt es diese hässliche Notch. Und für nichts anderes.
Widmen wir uns noch den Anschlüssen: Auf der Unterseite befindet sich weiterhin der leidige Lightning-Port. Der Anschluss dient im Wesentlichen dazu, Apples Gewinne bei den Verkäufen von Zubehör zu steigern. Während ein MacBook Pro und jedes Android-Smartphone mit dem gleichen USB-C Kabel geladen werden können, muss man für das iPhone immer ein Extra-Kabel mitnehmen. Der Anschluss ist zudem weiterhin über USB 2.0 angebunden und erlaubt keine Übertragung des Bildes auf externe Monitore und begrenzt die Übertragungsgeschwindigkeit auf etwa 30MB/s begrenzt. Der SIM-Slot befindet sich bei dem europäischen Modell auf der linken Seite. In den Slot kann eine einzelne SIM-Karte eingesetzt werden. Eine zweite SIM lässt sich digital als eSIM hinterlegen. Erfreulich ist wiederum die IP68 Schutzklasse. Laut Hersteller kann das iPhone 14 Pro bis zu 30 Minuten in sechs Meter tiefem Wasser ausharren.
Zusammenfassend ist das iPhone 14 Pro exzellent verarbeitet und macht in der Hand einen ausgezeichneten Eindruck. Die Wischgesten sind bei dem kleineren Modell auch deutlich angenehmer auszuführen. Kritik erntet das iPhone 14 Pro für die Dynamic Island und den Lightning-Anschluss. In diesen Punkten weigert sich der Konzern schlichtweg, dem Nutzer die bestmögliche Nutzungserfahrung zu bieten. Immerhin wird die EU dem Lightning-Anschluss zeitnah den Garaus machen.
Display des iPhone 14 Pro
iPhones sind für ihre guten Displays bekannt. In diesem Punkt stellt auch das iPhone 14 Pro keine Ausnahme dar. Zum Einsatz kommt ein 6,1 Zoll großes OLED-Display mit einer Auflösung von 2556 x 1179 Pixel und einem 19:5,9 Seitenverhältnis. Die Bildpunktdichte liegt damit bei scharfen 460 Pixel pro Zoll. Das Display ist natürlich HDR10 und Dolby Vision kompatibel und hat auch eine hohe Bildwiederholungsfrequenz von 120Hz. Laut Apple kann die Hertz-Zahl dabei auf bis zu 1Hz herunter getaktet werden, um Energie zu sparen. Das können wir leider mangels einer Hz-Anzeige im System nicht überprüfen, allerdings sind wir angesichts der guten Akkulaufzeit gewillt, dem Hersteller zu glauben.
Die Farbwiedergabe ist auch beim iPhone 14 Pro wieder ausgesprochen natürlich. Es liegt nahe, dass Apple seine Displays ausgezeichnet kalibriert, um allen iPhones eine homogene Anzeige zu verleihen. Auf Wunsch kann der Nutzer dabei die Farbdarstellung mit der True Tone Technik an das Umgebungslicht anpassen lassen. Nicht möglich ist allerdings eine manuelle Einstellung der Farbtemperatur. Ein Lesemodus ist allerdings vorhanden. Hinsichtlich der Kontraste ist das OLED-Display natürlich ausgezeichnet aufgestellt. Schwarz erscheint vollkommen Schwarz. Zudem ist die maximale Helligkeit von 1750 Lux hervorragend. Eine Ablesbarkeit im Sonnenschein ist also problemlos möglich.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxAlways-On Funktion
Das iPhone 14 Pro unterstützt nun endlich eine Always-On Funktion. Ein altbekanntes Android-Feature findet nun also seinen Weg auf das iPhone. Von der Implementierung des Always-On Display bin ich zudem positiv überrascht. Laut Apple wurde hierzu eine extra Grafik-Engine in den Prozessor integriert, um die LTPO-Technik des Displays optimal zu nutzen. Das iPhone 14 Pro Max zeigt mit “ausgeschaltetem” Display quasi den kompletten Sperrbildschirm inklusive Uhrzeit, Hintergrund und Benachrichtigungen. Die Anzeige ist so lebendig, dass man denkt, das Smartphone gar nicht ausgeschaltet zu haben. Es ist definitiv und mit großem Abstand das beste Always-On Display, das es jemals auf einem Smartphone gab.
Die Helligkeit wird dabei dem Umgebungslicht angepasst. Eine zeitliche Begrenzung ist allerdings nicht möglich. Das Display schaltet sich allerdings ab, wenn das Handy auf dem Display liegt oder in der Hosentasche befindet. Trotz der gigantischen Anzeige ist der zusätzliche Akkuverbrauch mit rund 1% pro Stunde noch angenehm niedrig. Etwas schade ist dennoch, dass die Anzeige nicht auf bestimmte Tageszeiten beschränkt werden kann.
Beim Display gibt es nichts am iPhone 14 Pro auszusetzen. Das verbaute OLED-Panel ist sehr hell und hat eine natürliche Farbwiedergabe. Zudem kommen auch Apple-Nutzer nun in den Genuss einer Always-On Anzeige. Als Trost für das lange Warten wurde diese auch wirklich exzellent integriert!
Leistung
Das iPhone 14 Pro arbeitet mit einem Apple A16 Bionic. Der Prozessor wird von TSMC im 4 Nanometer Herstellungsverfahren gefertigt. Die Recheneinheit besteht aus sechs Kernen: Zwei Everest Cores mit 3,46 GHz und vier Effizienz-Kerne mit 2,02 GHz. Zudem soll die Grafikleistung um 50% gesteigert worden sein. Auch handelt es sich bei dem 6GB großen Arbeitsspeicher jetzt um LPDDR5 RAM.
Antutu (v9)In dem CPU-Benchmark Geekbench zeigt das iPhone 14 Pro einen leichten Leistungszuwachs bei der Single-Core und Multi-Core Performance. Bei der GPU-Performance hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel verändert.
Was die Hitzeprobleme angeht, so zeigt das iPhone 14 Pro keine wirklichen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Im Wildlife Extreme Stresstest reduziert sich die Leistung auf 62% bei hoher GPU Belastung, wobei sich das Gehäuse auf 42°C erwärmt. Ein CPU-Throtteling Test zeigt hingegen einen nur sehr geringen Leistungsverlust von 5 Prozent. Diese Werte sind für ein aktuelles High-End Smartphone typisch. Apples iPhone 14 Pro ist nicht stabiler als die Android-Konkurrenten mit Snapdragon 8(+) Gen 1 Prozessor.
Bei dem internen Speicher handelt es sich um UFS 3.1 Chips. Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist mit 1,6GB/s ausgezeichnet. Den Speicher lässt sich Apple wie gewohnt königlich bezahlen. Die Standard-Version für 1300€ hat gerade einmal 128GB Speicher, was für ein Smartphone dieser Preisklasse wirklich lächerlich ist. Wer 256GB, 512GB oder 1TB Speicher möchte, zahlt dabei einen Aufschlag von rund 130€ für 256GB, 390€ für 512GB oder brachiale 650€ für 1TB. Vielleicht sind den Speichermodulen ja Diamanten beigemischt 😂.
System
Das iPhone 14 Pro läuft aktuell mit iOS 16. Mit der Always-On Funktion haben wir bereits ein cooles, neues Software-Feature von iOS beleuchtet. Weiterhin ist natürlich viel Mühe in die Ausgestaltung der Dynamic Island geflossen. Die Animationen sind gelungen und fügen sich ästhetisch in das System ein. Wir haben bereits dargelegt, warum wir das Feature “Dynamic Island” generell als missglückt betrachten, die Software-Umsetzung ist aber gelungen.
Weiterhin hat Apple den Sperrbildschirm erneuert. Es lassen sich jetzt bis zu vier Widgets auf dem Screen platzieren und man kann verschiedene Hintergrundbilder festlegen. Zudem gibt es jetzt die Möglichkeit, verschiedene Sperrbildschirme festzulegen und durch ein Tippen, Halten und Wischen zwischen den Screens zu wechseln. Dieses Feature ist verknüpft mit Fokus-Funktion, die es etwa erlaubt, auf einem bestimmten Sperrbildschirm nur Benachrichtigungen bestimmter Apps einzublenden. So lässt sich relativ leicht eine Lockscreen-Einstellung für die Arbeit und eine für die private Nutzung erstellen.
Die Benachrichtigungs-Icons werden nun von unten und nicht mehr von oben eingeblendet. Das Anklicken und Ausblenden von Nachrichten geht daher leichter von der Hand, insbesondere bei dem großen iPhone 14 Pro Max.
Die Homescreen ist weitestgehend gleich geblieben. Es können inzwischen auch verschiedene Widgets auf der Homescreen platziert werden. Weiterhin gibt es kleine Verbesserungen in verschiedenen Teilen des iOS Systems, wie etwa der Apple Wallet, der Mail App und Apple Health. Gut gefallen haben uns primär die neuen Funktionen in der Fotos-App. Hier können jetzt automatisch Duplikate gefunden werden. Zudem gibt es neuerdings ein Cutout-Feature, mit dem sich Elemente aus dem Foto freistellen lassen. Die Ergebnisse sind wirklich überraschend gut!
Bei den neuen Features von iOS 16 hat Apple auf jeden Fall gute Arbeit geleistet. Das System läuft auf unserem Testgerät auch weitestgehend schnell und stabil. Als Android-Nutzer sollte man allerdings nicht vergessen, dass iOS in vielerlei Hinsicht elementare Android-Features vermissen lässt. Ich habe diesem Thema eine dreiteilige Kolumne gewidmet und möchte mich an dieser Stelle nicht wiederholen. iOS 16 läuft jedenfalls schnell und stabil, allerdings sind die zahlreichen Einschränkungen des Systems für mich immer noch das größte Argument gegen ein iPhone.
Kamera des iPhone 14 Pro
Das iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max haben das gleiche Kamera-Setup. Ein Blick auf das Datenblatt zeigt, dass Apple nun auf einen hochauflösenden Pixel Binning Sensor bei der Hauptkamera gewechselt hat. Ein Novum für die iPhones.
- Hauptkamera: 48 MP, f/1.8, 24mm, 1/1.28″, 1.22µm Pixelgröße, OIS
- Zoom: 12 MP, f/2.8, 77mm, 1/3.5″, PDAF, OIS, 3x optischer Zoom
- Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.2, 13mm, 120˚, 1/2.55″, 1.4µm Pixelgröße, Dual Pixel PDAF
- TOF-Sensor
- Selfie: 12 MP, f/1.9, 23mm, 1/3.6″
Der Aufbau des Kamera-Setups entspricht der Vorgänger-Generation der iPhones. Sowohl die Hauptkamera als die Zoom-Kamera werden von einem optischen Bildstabilisator unterstützt. Bei der Zoom-Kamera handelt es sich den Daten nach vermutlich um den gleichen Sensor wie im iPhone 13 Pro (Max). Ansonsten bekommen wir mit der Ultraweitwinkel-Kamera und der Selfie-Kamera zwei gewöhnliche 12 Megapixel Sensoren. Werfen wir also einen Blick auf die Aufnahmen.
Tageslicht Hauptkamera
Die Bilder der Hauptkamera bei Tageslicht sind ausgezeichnet. Das iPhone 14 Pro liefert eine hohe Menge an Details und eine ausgezeichnete Dynamik. Situationen, in denen das Foto über- oder unterbelichtet, sind mir in drei Wochen Testzeit nicht untergekommen. Auch der Fokus arbeitet blitzschnell und genau. Die Bilder haben auch über den gesamten Bildbereich eine gute Schärfe. Mikrokontraste werden von iPhone 14 Pro sehr stark dargestellt. Im Detail wirken die Bilder sogar etwas zu kontrastreich. Der Weißabgleich gelingt ansonsten hervorragend. Die Farbwiedergabe ist allerdings nicht immer natürlich. Insgesamt neigt das iPhone 14 Pro zu einer sehr warmen, kräftigen Darstellung, die aber teilweise unrealistisch aussieht.
Nachtaufnahmen Hauptkamera
Die Nachtaufnahmen über die Hauptkamera sind in den meisten Fällen gelungen. Allerdings hat das iPhone 14 Pro teilweise Probleme, Lichtquellen in die Aufnahmen zu integrieren. Auch die Farbdarstellung ist hier nicht immer richtig. Bildrauschen ist in den Aufnahmen kaum vorhanden, allerdings kann das iPhone nicht so viele Details zutage bringen, wie einige Konkurrenten aus dem Android-Bereich. Die Schärfe ist über den gesamten Bildbereich aber wieder sehr hoch. Insgesamt sind die Nachtaufnahmen eine Schwachstelle des iPhones.
Ultraweitwinkel
Zunächst ein großes Lob an Apple: Die Aufnahmen über die Ultraweitwinkel- und Zoom-Kamera haben eine konsistente Farbdarstellung zur Hauptkamera. Der Wechsel zwischen den Linsen geht daher nicht mit einer sichtbar unterschiedlichen Darstellung einher.
Im Vergleich zur Hauptkamera sind die Aufnahmen der UWW-Kamera jedoch deutlich ärmer an Kontrasten. Die Dynamik ist aber noch hoch genug, um hier nicht von einem Mangel zu sprechen. Details sind in einem hohen Maße vorhanden. Generell hellt die Software die Bilder stark auf. Das sorgt für eine freundliche Optik, die uns gut gefällt. Der Preis dafür ist allerdings ein leichtes Bildrauschen in den Aufnahmen. Dieser Effekt verstärkt sich noch weiter, wenn wenig Licht zur Verfügung steht. Bei Nacht bringt die UWW-Kamera keine besonders schönen Bilder mehr hervor.
Zoom-Aufnahmen
Mit einem dreifach-Zoom hat das iPhone 14 Pro eine niedrigere Zoom-Stufe als die meisten Android-Flagships. Das ist aber kein qualitativer Unterschied, sondern einfach anders. Die Schärfe in den Aufnahmen ist auch bei den Zoom-Shots ausgezeichnet. Die Farbdarstellung ist ebenfalls kräftig und neigt generell zu einer etwas wärmeren Darstellung. Damit ist das iPhone 14 Pro nicht immer realitätsnah, aber die Aufnahmen sind auf jeden Fall kräftig. Bildrauschen ist in den Aufnahmen kaum vorhanden und die Menge an Details ist gut.
Portrait-Aufnahmen
Die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund gelingt dem iPhone 14 Pro ausgezeichnet. Auch in sehr schwierigen Situationen mit viel Bewegung wird die Tiefenschärfe noch richtig von der Software reduziert. Das macht das iPhone 14 Pro zu einem versatilen Smartphone für Portraits. Die Details in den Aufnahmen sind ebenfalls gut, ebenso wie die Bildschärfe. Allerdings ist die Farbwiedergabe nicht optimal. Die Portraits haben einen leichten Rotsicht.
Selfies
Das iPhone 14 Pro macht insgesamt gute Selfies. Details und Schärfe sind der High-End Klasse entsprechend. Allerdings gibt es auch ein paar Probleme: Die Kontraste in den Aufnahmen sind häufig zu hoch, was Gesichtskonturen unangenehm hart wirken lässt. Auch haben die Bilder, wie auch schon beim iPhone 13 Pro Max, einen leichten Rotstich. Insgesamt sind die Selfies okay, aber nicht besonders gut.
Videos
Das iPhone 14 Pro ist eines der besten Smartphones fürs Aufnehmen von Videos. Ich würde sogar sagen, dass das iPhone 14 Pro die wahrscheinlich besten Videos von allen Smartphones aufnimmt. Der Fokus ist immer on point, die Schärfe und Details sind ausgezeichnet. Auch die Soundqualität ist hervorragend. Alle Kameras werden mit 4K und 60FPS stabilisiert. Zudem ist ein fließender Wechsel zwischen allen Kameras auf der Rückseite in 4K und 30FPS möglich. Hier haben wir keine Kritik!
Zwischenfazit Kamera
Das iPhone 14 Pro macht ausgezeichnete, aber keine überdurchschnittlichen Tagesaufnahmen. Bei Nacht ist das iPhone 14 Pro schwächer als die meisten Android-Flagships. Die Ultraweitwinkel- und Zoomkamera liefern im Test ausgezeichnete Ergebnisse ab. Portrait-Shots gelingen in nahezu jeder Situation souverän, haben aber auch kleine Mankos bei der Farbdarstellung. Die Selfie-Kamera liefert zu warme Bilder mit einem leichten Rotstich. Die große Stärke des iPhone 14 Pro sind Video-Aufnahmen. Hier liefert das iPhone voll ab.
Wenn Ihr Euch für einen detaillierten Vergleich mit der Android-Welt interessiert, könnt Ihr Euch gerne unseren Kamera-Vergleich mit dem Xiaomi Mi 11 Ultra und dem Huawei P50 Pro anschauen. Das Xiaomi Mi 11 Ultra und das iPhone 14 Pro schneiden in unserem Vergleich gleich gut ab. Das Huawei P50 Pro legt eine sichtbar bessere Fotoqualität an den Tag.
Konnektivität
Das iPhone 14 Pro hat in der Europa-Version einen SIM-Slot. In Amerika ist das iPhone bereits nur noch mit eSIM kompatibel. In unseren Breitengraden kann man jedenfalls eine SIM-Karte einsetzen und eine zweite SIM digital als eSIM hinterlegen. Alle 4G und 5G Netzfrequenzen für den weltweiten Einsatz sind vorhanden.
Was wir beim iPhone 13 Pro Max feststellen mussten, gilt leider auch für das iPhone 14 Pro: Der Netzempfang ist unterdurchschnittlich. Ich habe in der Testphase ein Xiaomi Mi 11 Ultra parallel zum iPhone 14 Pro genutzt und musste oft feststellen, dass das Xiaomi noch Empfang hatte und das iPhone nicht mehr. Die Gesprächsqualität beim Telefonieren ist dafür exzellent. Hier stehen auch VoLTE und VoWifi zur Verfügung. Die WLAN-Telefonie muss man allerdings erst im System aktivieren. Nicht unerwähnt bleiben soll hier auch, dass das iPhone 14 Pro in der Lage ist, ein SOS-Signal an Satelliten zu senden, auch wenn kein Handyempfang vorhanden ist. Das SOS-Signal wird in Textform gesendet und erlaubt eine beidseitige Übertragung. In einem Notfall kann man so also ein SOS-Nachricht senden und bekommt auch mitgeteilt, dass Hilfe auf dem Weg ist. Aufprall-Unfälle können ebenfalls von dem Smartphone festgestellt werden.
An drahtlosen Standards stehen Bluetooth 5.3 und WiFi 6 zur Verfügung. Der Empfang ist gut. Die Auswahl an Bluetooth-Codecs ist weiterhin begrenzt. SBC und AAC stehen natürlich zur Verfügung, allerdings kein aptX, LHDC oder LDAC. Die Auswahl an hochwertigen Bluetooth-Kopfhörern ist daher deutlich eingeschränkt. Der Nutzer soll sich schließlich AirPods kaufen.
NFC zum Bezahlen mit Apple Pay ist natürlich vorhanden. Sound wird abgespielt über eine Stereo-Kombination aus Lautsprecher auf der Unterseite und Ohrmuschel. Der Sound ist laut und klar. Insgesamt liefert das iPhone 14 Pro einen wirklich ausgesprochenen guten Klang, der definitiv zu den besten auf dem Markt gehört.
Die Standortbestimmung erfolgt über GPS, GLONASS, Galileo, QZSS und Beidou. In unserem Test funktionierte die Standortbestimmung ohne Probleme und das iPhone 14 Pro konnte gut als Navigationsgerät eingesetzt werden. Ein E-Kompass für Richtungsangaben ist natürlich auch vorhanden. Weitere Sensoren sind Beschleunigung, Helligkeit, Annäherung, ein Gyroskop und ein Barometer. Dazu gibt es noch einen Ultrabreitband-Chip, der unter anderem zur Ortung der AirTags in einer Augmented-Reality-Ansicht genutzt wird.
Akkulaufzeit des iPhone 14 Pro
Das iPhone 14 Pro hat eine Akkukapazität von 3200mAh. Was für ein Android-Smartphone lächerlich wenig ist, genügt dem iPhone allerdings für eine gute Laufzeit. Im Testzeitraum konnte ich das Smartphone im Schnitt 1,5 Tage mit einer Display-on-Time von rund 6 Stunden verwenden. Hierbei war das Always-On Display meistens aktiviert. Verzichtet man auf diese Funktion, kommt man bei gleicher Nutzungszeit vermutlich auf zwei Tage Laufzeit. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem, was man von den meisten Android-Smartphones gewohnt ist und sollte den meisten Nutzern genügen.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenZum Aufladen ist kein Netzteil im Lieferumfang vorhanden. Das Argument, dass jeder ein Netzteil zu Hause hat, ist meiner Meinung nach nicht angebracht. Schließlich braucht man ein 20 Watt Netzteil mit PowerDelivery und nicht einfach irgendein USB-Netzteil. Mit dem richtigen Netzteil lässt sich das iPhone 14 Pro dann in 100 Minuten aufladen, womit es weit hinter der Android-Konkurrenz zurückbleibt. Wireless-Charging wird von dem iPhone 14 Pro ebenfalls unterstützt, wobei das Smartphone mit 7,5 Watt über 6 Stunden für einen Ladevorgang benötigt. Diese Geschwindigkeit kann man auf phänomenale 3 Stunden verkürzen, wenn man sich ein herstellereigenes MagSafe Charging-Pad besorgt. De facto ist Wireless-Charging daher nur eine Option für das Laden über Nacht.
Testergebnis
Das iPhone 14 Pro zeigt in unserem Test seine Stärken und Schwächen. Wenn man die Eigenheiten des iOS Systems außen vor lässt, ist dabei auch eine Vergleichbarkeit zur Android-Konkurrenz gegeben. Und so fassen wir die Ergebnisse zusammen:
Das iPhone 14 Pro hat eines der besten Displays auf dem Markt. Getrübt wird die Nutzungserfahrung aber deutlich durch den Störfaktor “Dynamic Island”. Die neue Notch verschwendet noch mehr Platz, was Apple seinen Nutzern obendrein als Vorteil verkaufen möchte. Wirklich klasse gelungen ist dafür die neue Always-On Funktion. Die Anzeige ist hervorragend und verbraucht auch nicht übermäßig viel Akku. Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität und dem Design gibt es am iPhone, außer dem elendigen Lightning-Anschluss, nichts auszusetzen. Die Kamera liefert in unserem Test gute Ergebnisse. Die Tageslichtaufnahmen sind auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, die Videos sind überdurchschnittlich gut und die Nachtaufnahmen unterdurchschnittlich. Unser Kamera-Vergleich mit dem Xiaomi Mi 11 Ultra zeigt allerdings auch, dass die Kamera nicht wirklich besser ist als das Setup im 600€ teuren Xiaomi Mi 11 Ultra.
Die Systemperformance mit dem Bionic A16 Prozessor ist ausgezeichnet, wenngleich wir keinen spürbaren Unterschied zum Vorgänger oder zu High-End Android Smartphones feststellen. Zudem hat Apples iPhone 14 Pro die gleichen Hitzeprobleme wie die Android-Konkurrenz. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls stark, wobei die Ladegeschwindigkeit deutlich hinter der Konkurrenz zurückbleibt. Das iOS System läuft stabil und bekommt lange Updates, es gibt dem Nutzer aber deutlich weniger Freiheit und Funktionen als Android.
Widmen wir uns schließlich noch dem Elefanten im Raum: dem Preis. Mit 1300€ für die 128GB Version ist das iPhone 14 Pro einfach zu teuer. Ohnehin sollte man bei einem Smartphone in dieser Preisklasse zur 256GB Version greifen, was den Preis auf über 1400€ hochtreibt. Für so viel Geld kann der Käufer ein nahezu perfektes Smartphone erwarten. Diese Erwartung erfüllt das iPhone 14 Pro nicht. Es hat eine ausgezeichnete, aber keine außergewöhnliche Kamera-Qualität. Es gibt keine Schnellladefunktion. Wireless-Charging ist so langsam, dass es für das Aufladen tagsüber kaum nutzbar ist. Zudem hat Apple genau die gleichen Hitzeprobleme wie jedes Android-Flagship auf dem Markt. Weiterhin bekommt man einen USB 2.0 Lightning-Port, der nicht einmal mit den eigenen Apple-Produkten nahtlos genutzt werden kann. Auch fehlen dem iPhone 14 Pro hochauflösende Bluetooth-Codes für die Nutzung von Kopfhörern. Und schlussendlich darf auch die riesige “Dynamic Island” Notch als klarer Nachteil gegenüber Android genannt werden.
Ziehen wir noch einen Vergleich zum Vorgänger. Das iPhone 13 Pro und Pro Max bieten unserer Meinung nach ein fast genauso gutes Gesamtpaket zu einem günstigeren Preis. Der größte Vorteil des neuen Modells ist das Always-On Display. Die Kamera hat laut unseren Vergleichen mit dem Mi 11 Ultra und dem Huawei P50 Pro keinen wirklichen Schritt nach vorn gemacht und die Dynamic Island sollte für keinen rationalen Menschen ein Argument für das iPhone 14 Pro darstellen. Wer im Apple-Universum etwas Geld sparen will, kann also auch zu der 13er-Reihe greifen.
Als Android-Alternative legen wir Euch das Xiaomi Mi 11 Ultra als Spar-Tipp zu Herzen. Wer hingegen ein kompaktes Smartphone sucht, kann sich das Asus Zenfone 9 anschauen.
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Apple war schon immer jenseits meiner Geldbörse. Die machen bestimmt ordentliche Geräte und haben auch eine gute Updatepolitik, aber mich hat schon immer ihr verkorkstes Display gestört.
Gelobt seien die Zeiten meines Mi 9t pro. 100% Display und sonst nix. Bilder, Videos…. hat einfach Spaß gemacht. Apple knallt da die Mattscheibe fast zu. Gute Handys werden meiner Meinung nach völlig vermurkst.
Klasse! Vielen Dank für diesen hervorragenden Bericht und der kritischen Auseinandersetzung mit dem iPhone.
Ich bin Nutzer des iPhones der ersten Stunde. Das allerdings auch nur, weil mir iOS bedienertechnisch näher liegt, als Android.
Ich bin das Applefanboygequatsche in den Apple Foren einfach leid und bin froh, diesen endlich mal objektiven Bericht gefunden zu haben.
also in Deutschland ist es tatsächlich zu teuer. Nutzt man das Smartphone aber mehrere Jahre machst du mit dem I Phone alles richtig. Es hält länger, bekommt länger Updated und verliert kaum an Wert beim Wiederverkauf. Die Geschwindigkeit und Akkulaufzeit übertrifft euer ständig gelobtes Xiaomi um Welten. Das I Phone hält bei mir einen Tag länger als beim Mi11. Die Fotos, gerade bei Nacht sind Weltklasse und bei Fotoexperten neben dem Pixel das Non Plus Ultra. Da man bei Apple noch die ersten Updates abwartet werden die Bilder auch nochmals durch die Software verbessert. Vorbei bei mir mit Xiaomi. Ständig… Weiterlesen »
Die Nachtaufnahmen sehen irgendwie seltsam aus. Irgendwie verwackelt und unscharf. Für den Preis absolut inakzeptabel.
zuerst einmal danke für den test und deine sichtweise!
schön die vor- und nachteile herausgestellt. das ein oder andere ist natürlich geschmacksache (dynamic isle oder faceID z.b.).
beim akku geben dir die nackten zahlen der kapazität natürlich auch erstmal recht. jedoch scheint es so zu sein, dass ein iphone etwas sparsamer ist, denn in den vergleichstests punkten die neuen iphones pro nicht selten mit längeren laufzeiten im vergleich zu potenter bestückten androiden.
ist wie bei den kameras: mehr Megapixel ist nicht gleichbedeutend mit besseren fotos! (dieser satz ist nicht auf deinen test bezogen)