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Wir hatten von Innocn bereits einige Modelle im Test. Die meisten Geräte konnten mit einer guten Bildqualität und vielseitigen Anschlüssen überzeugen. Darunter war auch ein 40 Zoll WQHD Gaming-Monitor mit 144Hz, der Innocn 40C1R (zum Test). Nun haben wir ein weiteres Produkt für Gamer im Test: Der Innocn 39G1R bietet ein 38,5 Zoll großes Display im 16:9 Format mit QHD Auflösung und 165Hz. Kann auch dieser Monitor überzeugen? In unserem Testbericht findet Ihr es heraus.
Dieses Mal haben wir mit 38,5 Zoll die Nummer kleiner, den Innocn 39G1R im Test. Bei Amazon gibt es den Monitor häufig unter 500€. Dafür bekommt man einen QHD Monitor mit IPS-Panel und 165Hz Bildschirmwiederholungsfrequenz.
Design, Verarbeitung und Lieferumfang des Innocn 39G1R
Der Neigungswinkel des Monitors lässt sich auf -5 bis +15° und der Drehwinkel auf -15 bis +15° einstellen. Auf der untersten Position hat der Bildschirm noch einen Abstand von 6 cm zur Schreibtischplatte. Dieser Abstand lässt sich auf maximal 13 cm erhöhen. Die Höhenverstellung ist relativ schwergängig. Ein Aufbau im Portrait-Modus ist mit der Halterung nicht möglich, da zum einen die Abstände zur Platte nicht passen würden und sich auch die Halterung nicht in einem anderen Winkel einklicken lässt.
Das Gehäuse des Monitors besteht aus Kunststoff und auch die Ummantelung des Halters ist aus Plastik. Der Fuß selbst besteht aus Metall. Die Rückseite des Monitors zieren zwei LED-Leisten, die sich im OSD auch anpassen lassen. Die Kabel können durch die Öffnung im Ständer geführt und somit sauber verlegt werden.
Überraschenderweise ist das Displaypanel glänzend und nicht matt, was bei Monitoren, die als Gaming-Monitor klassifiziert werden, eher selten geworden ist. Das Spiegeln der Umgebung hält sich dabei aber in Grenzen und war im Test eigentlich nie bemerkbar. Der Monitorwölbungsradius liegt übrigens bei 3000R.
An der Unterseite des Monitors befindet sich die Status-LED, die in den einzigen Button eingearbeitet ist. Der Button lässt sich zum An- und Ausschalten ganz normal betätigen, kann aber zum Aufrufen und Navigieren der Menüs auch in alle Richtungen bewegt werden. Dabei wirkt er stabil und gibt auch ein Feedback, wenn man den Punkt getroffen hat.
Aufbau und Lieferumfang
Der Monitor wurde in einer großen Kiste mit Styropor Inlay geliefert und ist somit sicher verpackt. Neben dem Monitor selbst liegen auch der Standfuß, ein Kaltgeräte-Stecker, ein DisplayPort 1.4 und ein HDMI 2.0 Kabel bei. Passend zum weißen Monitor sind auch alle Kabel in Weiß gehalten. Der Aufbau ist schnell erledigt. Der untere Teil des Standfußes wird mit der Halterung verschraubt. Dafür liegen Schrauben und ein Schraubendreher bei. Alternativ kann der Monitor natürlich auch an einer VESA-Halterung (100 x 100) befestigt werden. Danach wird die Halterung in die Rückseite des Monitors eingeklickt.
Insgesamt ist die Verarbeitung des Innocn 39G1R einwandfrei. Auch das Beilegen sämtlicher Kabel in Monitorfarbe ist ein Pluspunkt.
Anschlüsse des Innocn 39G1R
Die Anschlüsse werden auf der Rückseite durch eine Abdeckung versteckt, sodass alles wirkt wie aus einem Guss. Die Abdeckung sitzt fest, lässt sich aber gut von der Rückseite lösen. Alle Kabel werden durch eine relativ kleine Öffnung geführt, lassen sich aber gut verlegen.
Folgende Anschlüsse bietet der 39G1R:
- Stromanschluss
- HDMI 2.0 (2x)
- DisplayPort 1.4 (2x)
- Audio Out (3,5mm-Klinke)
Über die HDMI Anschlüsse liefert der Innocn 39G1R QHD und maximal 144 Hz. Die Auflösung über die DisplayPort Anschlüsse bleibt dieselbe, allerdings steht hier eine Bildwiederholrate von bis zu 165 Hz zur Verfügung.
Zusätzlich verfügt der Bildschirm auch über zwei Lautsprecher, zu deren genauen Leistung der Hersteller keine Angaben macht. Der Klang ist aber auch nicht besonders gut und auch die Lautstärke recht niedrig. Hier sollte man definitiv auf ein anderes Ausgabegerät zurückgreifen.
Einen weiteren Kritikpunkt muss ich hier auch zu dem mitgelieferten Kaltgeräte-Stecker abgeben. Dieser hat bei mir nicht richtig in den Anschluss gepasst, wodurch er gerne mal etwas herausgerutscht ist. Wenn der Kontakt zu lose war, resultierte das in Ausfällen des Bildschirms. Insbesondere wenn man die hintere Abdeckung schließt, rutscht der Stecker gerne heraus, da das Kabel eigentlich zu steif ist, um es durch die kleine Öffnung in der Mitte zu führen. Da man in der Regel einige dieser Stecker zu Hause hat, kann man sich hier in der Regel Abhilfe schaffen.
Bildqualität des Innocn 39G1R
Kommen wir zum wichtigsten Teil des Tests. Der Bildschirm löst mit maximal QHD, also 2560 x 1440 Pixel, im Verhältnis 16:9 auf. Bei einer Bildschirmdiagonale von 38,5 Zoll ergibt das gerade mal 76 Pixel pro Zoll. Ich sitze am Schreibtisch gute 85 cm vom Bildschirm entfernt. Hier lassen sich teilweise die einzelnen Pixel schon ausmachen. Von etwas weiter weg fallen diese aber nicht mehr auf. Dank der 165 Hz über den DisplayPort bzw. die 144 Hz über den HDMI Anschluss kann man von einer flüssigen Bildwiedergabe sprechen. Zusätzlich soll der 39G1R auch FreeSync Premium unterstützen. Der Unterschied zum normalen FreeSync liegt hier in der Unterstützung höherer Bildwiederholungsraten (ab 120 Hz) und dem LFC (Low Framerate Compensation) Feature. Dieses Feature greift dann, wenn die FPS unter die eingestellte Bildwiederholrate fallen. Durch das Doppeln von Frames soll somit das Stottern bei wenig FPS unterbunden werden, damit ein rundum flüssiges Spielerlebnis gegeben ist. Leider konnte ich das bei mir nicht testen, da ich aktuell kein Spiel habe, bei dem die FPS etwas stärker nach unten gehen.
Die Topstufe von FreeSync wäre übrigens Premium Pro, bei dem auch HDR zusätzlich unterstützt wird. Ich selbst besitze eine Nvidia Grafikkarte. G-Sync konnte ich für den Monitor aktivieren und auch die Nvidia Demo sowie Games liefen ohne Probleme mit aktiviertem G-Sync. Hier scheint es wohl keine Kompatibilitätsprobleme zu geben. Auch in Games lieferte der Monitor ein perfektes Bild und ich konnte weder Input Lags noch Tearing feststellen. Ob LFC hier wirklich aktiv ist und funktioniert, konnte ich allerdings nicht feststellen, da ich aktuell kein Spiel habe, was besonders hohe Framedrops aufweist, die das Feature kompensieren soll. Die Reaktionszeit liegt laut Hersteller übrigens bei 2ms.
Der Innocn 39G1R Gaming Monitor arbeitet mit IPS-Technik. Sowohl Blickwinkelstabilität als auch Farbdarstellung sind hervorragend. Der Hersteller gibt eine 99% sRGB Farbraumabdeckung an. Laut Datacolor Spyder Messung beträgt die sRGB Abdeckung bei 100%. Bei AdobeRGB liegt die Abdeckung noch bei 83%, bei DCI-P3 bei 88%. Mit der guten Abdeckung des sRGB Farbraums eignet sich der Monitor gut für Webdesign und Videobearbeitung. Die Abdeckung des AdobeRGB Farbraums ist für professionelle Fotografen und Designer eher ungeeignet. In dieser Preisklasse sind die Werte aber erwartungsgemäß. Die maximale Helligkeit liegt laut Hersteller bei 350 Lux. Diese wird bei der Probemessung deutlich unterboten und liegt hier nur bei 285 Lux.
Der Gamma-Wert kann über das OSD-Menü zwischen 1.8 und 2.6 festgelegt werden. Die Abweichung im Test war nicht allzu hoch, bei einem eingestellten Gammawert von 2.2 wurde ein Wert von 2.3 gemessen. Das Kontrastverhältnis von 4540:1 bei knapp 200 Lux ist ebenfalls gut.
Ansonsten weist das IPS-Panel keine sichtbaren Lichthöfe auf. Bei normaler Nutzung des Monitors sind Helligkeitsunterschiede nicht wahrnehmbar. Mit einfarbigen Testbildern lässt sich nur durch Messung feststellen, dass der linke Rand generell etwa 20 Lux dunkler ist wie der rechte Rand. Pixelfehler gab es ebenfalls nicht.
Wir haben den Innocn 39G1R mit unserer ColorData Spyder X Pro kalibriert. Eine Abweichung zur Werkskalibrierung war aber nur minimal. Wenn Ihr unser Farbprofil ausprobieren möchtet, könnt Ihr hier das ICM-Profil herunterladen und es mit dieser Anleitung importieren.
Das OSD Menü wird über den beweglichen Button an der Unterseite des Bildschirms gesteuert. Drückt man nach rechts, kommt man ins Hauptmenü, nach links kann man vorkonfigurierte Szenarien wählen, nach oben lassen sich verschiedene Fadenkreuze einblenden, nach unten kommt man in die Konfiguration des LED-Streifens auf der Rückseite.
Hauptmenü
Im Menü “Helligkeit/Kontrast” gibt es die üblichen Einstellungsmöglichkeiten. Des Weiteren kann man den dynamischen Kontrast aktivieren. Dann lassen sich die Werte aber nicht mehr manuell konfigurieren.
In den Einstellungen des Innocn 39G1R zu “Farbe”, lassen sich neben der Farbtemperatur, der Gammawert, die Bildschirm Szenarien, Farbton, Blauton, Sättigung und RGB Range einstellen. Je nachdem, welches Szenario ausgewählt wurde, oder wenn der dynamische Kontrast aktiv ist, werden verschiedene Einstellungen ausgegraut.
Im Menü “Bildqualität” lassen sich Schärfe, Reaktionszeit, Rauschminderung, dynamische Leuchtkontrolle und MPRT einstellen. Die Einstellung der Reaktionszeit hatte in der Praxis keine sichtbare Auswirkung. Auch die Rauschminderung konnte keinen optischen Effekt erzielen. Die dynamische Leuchtkontrolle hatte dafür einen deutlichen Effekt. Der Kontrast wurde hier teilweise deutlich sichtbar gesenkt. Dunkle Farbtöne wirkten dadurch viel heller und etwas entsättigt. Ich empfand die Einstellung in der Praxis nicht als hilfreich. MPRT steht für Moving Picture Response Time und die Einstellung soll Geisterbilder und Unschärfe-Effekte reduzieren. Bei eingeschaltetem MPRT ändern sich aber auch die Einstellungen zu Kontrast, Helligkeit und Farbe. Diese können dann nicht angepasst werden, sonst deaktiviert sich MPRT. Auch zu FreeSync ist MPRT inkompatibel, weshalb der Punkt dann ausgegraut wird. Ein wirklicher Mehrwert war auch bei dieser Einstellung nicht spürbar. Das Bild war mir in dieser Einstellung auch zu dunkel und zu matt.
Über “Multi-Window” können zwei der Anschlüsse des Monitors gleichzeitig als Input genutzt werden. Hierbei kann man zwischen PIP-Modus und PBP 2-Fenster Modus wählen. PIP steht für Picture in Picture und positioniert ein kleines Fenster auf dem Bildschirm, welches den Inhalt des zweiten Eingangs wiedergeben kann. Die Größe und die Position dieses Fenster kann dabei konfiguriert werden, allerdings nur mit den vorgegebenen Maßen bzw. Positionen. PBP steht für Picture by Picture und separiert dabei den Innocn 39G1R in zwei Hälften. Somit hat man virtuell entweder zwei Monitore in einem, sofern beide Eingänge aus einem Endgerät ein Signal bekommen, oder man hat aus zwei verschiedenen Quellen eine Anzeige. Beides hat im Test problemlos funktioniert.
Unter dem Punkt “Anderes” können die DP-Version, FreeSync und HDR eingestellt werden oder alle Einstellungen resetten.
Fadenkreuz-Menü
Insgesamt können 4 unterschiedliche Fadenkreuze aktiviert werden. Roter oder grüner Punkt bzw. rotes oder grünes Kreuz. Wenn man das Fadenkreuz wieder deaktivieren möchte, muss man den Button nach links drücken.
Szenarien-Menü
Innocn stellt über das Szenarien-Menü eine Schnellauswahl verschiedener Abstimmungen zu Helligkeit, Kontrast und Farbe zur Verfügung.
LED-Menü
Über dieses Menü lässt sich der rückseitige LED-Streifen konfigurieren. Hier kann man aus verschiedenen Farben wählen, die Lichtstärke steuern und den Lichteffekt einstellen. Den LED-Streifen kann man aber auch komplett ausschalten.
Testergebnis
Insgesamt ist der Innocn 39G1R ein guter und preiswerter 38,5 Zoll Monitor für den Alltag. Für die Arbeit empfand ich den Bildschirm aufgrund der Größe eine enorme Bereicherung. Ein Pluspunkt ist das funktionierende G-Sync und die gute Einstellbarkeit über das OSD. Fürs Gaming wäre mir die Auflösung bei dieser Größe allerdings nicht hoch genug, da die Schärfe doch etwas leidet. Für mich ist der Monitor primär ein Arbeitstier, der mit der Größe, der Farbdarstellung und dem in dieser Größe seltenen 16:9 Format punkten kann. Allerdings gibt es auch Konkurrenz auf ähnlicher Preisebene, sogar aus dem eigenen Haus. Der Innocn 40C1R misst 40“ und hat auch die höhere Auflösung (WQHD), dafür aber nur 144 Hz. Aber auch von bekannten Marken wie LG gibt es Alternativen (35WN75C-B), die zusätzlich auch noch mit einer höheren Farbraumabdeckung im P3 Raum den 39G1R übertreffen. Schade ist ansonsten der fehlende USB-C Anschluss, auf den die meisten Notebooks inzwischen setzen.
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