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Durch Corona mussten viele Firmen in Deutschland das mobile Arbeiten deutlich ausweiten. Nach ca. 3 Jahren ist nun weitgehend wieder Normalität eingekehrt. Mobiles Arbeiten oder auch hybrides Arbeiten ist aber geblieben. So ist es für viele mittlerweile so, dass man zum Teil regelmäßig keinen festen Arbeitsplatz mehr hat oder diesen flexibel gestalten kann.
Der eine oder andere hat dann je nach Tätigkeit immer wieder ärgerlich festgestellt, wie schnell man mit einem einzelnen Laptop-Bildschirm an die Grenzen des Komforts stößt. Wie schön wäre es da, einen mobilen und handlichen Monitor zu haben, den man mit wenig Aufwand aufbauen und nutzen kann. Und genau hier hat Innocn das perfekte Produkt für uns: den Innocn 15A1F. Ein 15,6 Zoll großer mobiler Monitor, der dank OLED-Panel ein hochwertiges Bild liefert und zudem mit einem durchdachten Design glänzen kann.
Das Datenblatt verrät uns schon viel darüber, für wen dieses Display interessant sein könnte. Durch die OLED-Technologie bekommen wir laut Hersteller wir ein kontrastreiches Bild und eine einwandfreie Farbraumabdeckung von 100% P3. Die maximale Helligkeit von 400 Lux sollte den Bildschirm auch für den Einsatz in leichter Sonne geeignet machen. Die Full-HD-Auflösung sollte dank der kompakten Größe ebenfalls ausreichen. Natürlich werden wir das alles im Folgenden überprüfen.
In unserem ausführlichen Test findet Ihr heraus, wo die wirklichen Stärken und Schwächen des Innocn 15A1F liegen.
Verpackung, Verarbeitung und Design
Der Innocn 15A1F erreicht uns gut verpackt in einem stabilen weißen Karton. Der Deckel ist auf der Innenseite zusätzlich mit einer dünnen Schaumstoffschicht versehen, um den Monitor zu schützen. Direkt oben im Karton liegt der Innocn 15A1F, der sich beim Herausnehmen durch sein Aluminiumgehäuse wie ein großes iPad anfühlt. Darunter finden wir, jeweils separat verpackt, ein 30W USB-C PowerDelivery Netzteil, ein ausführliches Handbuch (auch auf Deutsch), den 19,5cm großen Standfuß, zwei USB-C Kabel (1,8m für Strom und 1,5m für Bild) und ein 1,6m langes Mini-HDMI auf HDMI Kabel.
Der Innocn 15A1F ist einwandfrei verarbeitet. Das matt-silberfarbene Aluminiumgehäuse ist sehr hochwertig. Auf der Vorderseite befindet sich das silberfarbene Firmenlogo hinter der glatten Glasoberfläche. Der schwarze Rahmen ist an der Unterseite deutlich dicker als der übrige Rand (unten 27mm, Rest 6mm). Die abgerundeten Ecken, aber auch der gesamte Rest ähneln sehr dem iPad Pro.
Auf der rechten Oberseite befinden sich die Bedienknöpfe für die Bildschirmeinstellungen, den Ein-/Aus-Schalter und die Lautstärkeregelung. Die Knöpfe lassen sich gut drücken und geben ein leises Klicken von sich. Direkt dazwischen befindet sich eine kleine LED, die weiß leuchtet, wenn ein Eingangssignal anliegt, oder gelb, wenn kein Signal anliegt. Ist der Bildschirm ausgeschaltet, leuchtet die LED gar nicht.
An den Seiten befinden sich die kleinen Löcher für die Stereolautsprecher. Auf der linken Seite, von vorn gesehen, finden wir darüber noch weitere Anschlüsse. Hier stehen uns zwei USB-C-Anschlüsse und ein Mini HDMI Eingang zur Verfügung. Über die beiden USB-C-Anschlüsse wird der Monitor mit Strom versorgt, kann aber auch direkt das Bildsignal darüber empfangen. Das ist sehr praktisch, denn so benötigt man am Ende nur noch ein USB-C Kabel, um den Monitor zu betreiben, wenn der Zuspieler ebenfalls über einen USB-C 3.x Anschluss mit DisplayPort Output verfügt. Wobei ein Smartphone wahrscheinlich bei höherer Helligkeit abschalten wird.
Auf der Aluminiumrückseite befindet sich in der Mitte des Gehäuses ein mittelgroßer dunkler Ring, der darunter noch einmal etwas dezenter im gleichen dunklen Matt-Silber den Markennamen trägt. Hinter diesem Ring verbirgt sich eine Metallfläche, die sich magnetisch anziehen lässt. Sie ist nicht magnetisch, aber der Sockel ist magnetisch. Und der dockt sehr stabil an die Fläche an, um einen sicheren Stand zu gewährleisten.
Der Standfuß ist aus demselben dunkelmatten Aluminium gefertigt, wie das Gehäuse des Innocn 15A1F. Auf der Andockseite des Standfußes ist ein Gummiring, der den Bildschirm schützt beim Andocken und Drehen des Standfußes. Am Ende des Standfußes finden wir auch noch mal eine gummierte Fläche, die den Tisch vor Kratzern schützt. Der Standfuß dockt einfach und sicher an der Rückseite an. Einzig das Einstellen des Winkels am Standfuß kann dazu führen, dass der Standfuß sich wieder löst, wenn man nicht genau in Richtung des Scharniers den Fuß bewegt. Wenn man hier nicht aufpasst, kann der Monitor schnell herunterfallen, da das Scharnier am Anfang ein wenig schwergängig ist.
Alles in allem kann man sagen, dass der Innocn 15A1F eine wirklich gute Figur macht. Das Design und die Verarbeitung sind tadellos und auch das Zubehör ist sehr umfangreich, hochwertig und gut. Bis zu diesem Punkt wird Innocn seinem Ruf gerecht.
Anschlüsse des Innocn 15A1F
Auf die Anschlüsse bin ich oben schon kurz eingegangen. Hier noch ein paar kleine Hinweise, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Zum Beispiel wird in der Anleitung fälschlicherweise von einem Akku gesprochen. Leider ist ein solcher nicht eingebaut, was aber sehr praktisch wäre. Man braucht also immer eine Stromquelle, um die Innocn 15A1F mit Strom zu versorgen.
Obwohl ein 30W Netzteil mitgeliefert wurde, läuft das Display bei maximaler Helligkeit mit nur 10 Watt. Man kann also ohne Probleme einfach eine Powerbank oder ein anderes beliebiges Netzteil als Stromversorgung verwenden und das Mini-HDMI-Kabel als Eingang nutzen, falls das Output-Gerät nicht über einen USB-C 3 Anschluss verfügt. Dieser ist nämlich zwingend notwendig, um ein Bildsignal von unserem Zuspieler zu erhalten. Zudem ist es aufgrund der höheren Leistung des Netzteils auch möglich, den Bildschirm zu betreiben und gleichzeitig das Eingabe-Gerät per Pass-Through Charging aufzuladen.
Und damit kommen wir zu einem weiteren wichtigen Hinweis für alle, die hoffen, damit ihr Smartphone einfach erweitern zu können. Im Prinzip funktioniert das auch problemlos. Allerdings müssen viele Smartphone-Nutzer hier leider in die Röhre schauen, denn die meisten günstigeren Geräte verfügen nur über einen USB-C 2.0 Anschluss. Type-C ist also immer gleich Type-C. Wer allerdings ein Smartphone oder Tablet mit USB-C Version 3.0 oder höher besitzt, kann sich hier über eine problemlose Nutzung freuen. Zudem benötigen Notebooks einen USB-C 3.0 (oder höher) Anschluss, der zudem DisplayPort unterstützt. Dies sollte man vor dem Kauf unbedingt recherchieren.
Eine Liste von kompatiblen Smartphones und Laptops ist bereits im Datenblatt von Innocn zu finden. Wenn Ihr Euch diesbezüglich nicht sicher seid, schaut am besten auf der Herstellerwebsite oder in unseren Testberichten nach.
Falls wir ganz klassisch den HDMI Port verwenden wollen, können wir das natürlich auch wie gewohnt so machen. Wichtig ist hier, dass ihr auch am besten das mitgelieferte Kabel, oder ein anderes kompatibles Kabel verwendet. Nicht jedes USB-Kabel ist ein USB 3.0 Kabel, das dann am Ende auch ein Bild transportieren kann. Zudem muss der Monitor bei Input über HDMI extern mit Strom versorgt werden.
Das Worstcase Setup würde dann so aussehen, dass wir ein USB-C Kabel für die Stromversorgung und ein HDMI Kabel verwenden. Hier kann es zum Kabelsalat kommen, wenn der Bildschirm zwingend auf einer Seite betrieben wird, die mit unserem Zuspieler kollidiert. Im besten Fall nutzen wir allerdings nur das eine USB-C Kabel, welches mit 1,5m auch für die meisten Anwendungsfälle ausreichend dimensioniert sein sollte.
Bedienung des Innocn 15A1F
Wenn wir alles angeschlossen haben, können wir unseren Bildschirm über den kleinen Druckknopf auf der Oberseite einschalten, indem wir ihn für ca. 2 Sekunden gedrückt halten. Wenn alles in Ordnung ist, sollte jetzt automatisch ein Bild erscheinen. Wenn nicht, geht der Bildschirm nach einigen Sekunden in den Standby-Modus, der auch durch eine gelbe LED angezeigt wird. Hier gilt es nun zu prüfen, ob unser Zuspieler 1. überhaupt kompatibel ist (USB-C 3.0 mit DisplayPort) oder 2. ob der Zuspieler überhaupt den Displayausgang aktiv hat (bei Windows – Wintaste + P gleichzeitig drücken). Mit dem länglichen Doppelschalter daneben können wir die Lautstärke des Displays verändern.
Drückt man im Betrieb erneut, aber nur kurz, auf den Power-Schalter, gelangt man in ein kleines OSD-Menü. In diesem haben wir die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen vorzunehmen. Das Menü gliedert sich in Startseite, Profile, Farbtemperatur, Farbeinstellung, Augenschutz, Eingangswahl, HDR Render und Reset.
Auf der Startseite können wir die Helligkeit, den Kontrast und auch die Lautstärke verändern. Die Veränderungsschritte sind hier, wie fast im gesamten Menü (außer Augenschutz), in Stufen von 0 bis 100. Dazu aktivieren wir den ausgewählten Menüpunkt durch kurzes Drücken des An/Aus-Schalters wieder und navigieren mit den Lautstärketasten in den einzelnen Schritten weiter. Wenn wir einen Schritt zurückgehen wollen, müssen wir den Ein-/Ausschalter ca. 2 Sekunden lang gedrückt halten. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber man bekommt den Dreh schnell raus. Das OSD-Menü verschwindet übrigens nach 5 Sekunden von selbst, wenn keine Eingaben mehr gemacht werden.
Um nicht zu tief in die einzelnen Menüpunkte einzutauchen, hier nur ein kurzer Überblick. Bei den Profilen stehen uns insgesamt 6 verschiedene Modi zur Verfügung, die sich in Helligkeit und Kontrast unterscheiden. Im Menüpunkt Farbtemperatur können wir den gewünschten RGB-Wert manuell einstellen oder auf 6500k oder 9300k festlegen. Unter dem Punkt Farbe können wir zusätzlich Chroma, Sättigung und Schärfe verändern. Es stehen uns also eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, die am Ende für ein wunderschönes Bild sorgen und sogar für den professionellen Einsatz geeignet sind, da sie den gesamten DCI-3P Farbraum abdecken.
Bild- und Tonqualität des Innocn 15A1F
Ob horizontal oder vertikal, das Bild ist wirklich beeindruckend. Am Anfang dachte ich, dass 15,6 Zoll nicht viel sind, aber sie wirken größer, als man denkt. Dank der OLED-Technologie haben wir ein maximales Kontrasterlebnis. Und das ist in jeder Situation spürbar. Ob beim Betrachten von Bildern, Videos oder Spielen, es gibt immer einen kleinen Wow-Effekt. Die Helligkeit ist in Innenräumen mehr als ausreichend, aber auch unter freiem Himmel noch gerade so in Ordnung. Durch das glänzende Display haben wir zwar den Vorteil einer brillanteren Farbdarstellung, leider muss man dann aber ein deutlich schlechteres Outdoor-Erlebnis in Kauf nehmen, da das Bild stark spiegelt.
Auch für Gelegenheitsspieler ist dieser Monitor absolut empfehlenswert, vor allem wenn es darum geht, unterwegs ein wenig zu zocken. Dank der laut Hersteller 1ms Reaktionszeit macht es auch bei schnelleren Spielen richtig Spaß vor dem Innocn 15A1F zu sitzen. Denn mal ehrlich, wer von uns spielt normalerweise PC-Spiele auf einem Oled? Gerade farbenfrohe oder düstere Spiele machen hier besonders viel Spaß. Durch den hohen Kontrast des OLED und HDR10 kommen kontrastreiche Szenen viel besser zur Geltung als auf herkömmlichen LCD-Bildschirmen.
Kalibrierung und Messung
Für den professionellen Einsatz kommen auch die Fotografen unter uns voll auf ihre Kosten. Der DCI-P3 Farbraum ist für Fotografen unverzichtbar, denn gerade hier kommt es auf eine natürliche Farbwiedergabe an. Der Weißwert ist auch hier grandios und dank der OLED-Technologie ist auch hier kein Clouding (Abschwächung in Teilen der Hintergrundbeleuchtung bei LCDs) zu erwarten. Eine fertige Farbkalibrierung des Monitors mit dem SpyderX Pro kann hier heruntergeladen und mit dieser Anleitung eingebunden werden.
Natürlich haben wir die Herstellerangaben auch ausführlich überprüft. Bei der Farbwiedergabe erreicht der Monitor 100% Abdeckung von sRGB, 98% von AdobeRGB und 97% vom P3 Farbraum. Damit ist der Monitor auch für professionelle Anwender gut geeignet. Wir stellen allerdings eine leichte Abweichung beim Gamma-Wert fest und auch die Helligkeit liegt bei 330 Lux, statt der beworbenen 400 Lux.
Kritik erntet der Monitor bei den eingebauten Lautsprechern. Diese sind richtig schlecht. Fast jedes Handy klingt besser und lauter. Zur Not geht das, aber es hat nichts mit gutem Klang zu tun. Der Klang ist dünn und hoch. Bässe gibt es nicht und die tieferen Mitten sind auch kaum merkbar. Sollte hier aber auch nicht der Hauptfokus sein.
Testergebnis
Mit dem Innocn 15A1F OLED Monitor haben wir eine gute Bildschirmerweiterung, die portabel ist und an vielen Geräten mit USB-C betrieben werden kann. Alternativ funktioniert die Nutzung aber auch ganz einfach über HDMI und z.B. mit einer Powerbank als Stromquelle. Das Design und die Verarbeitung sind hochwertig und an das Apple iPad Pro angelehnt. Die Bildqualität ist hervorragend für professionelle Anwendungen geeignet, macht aber auch beim Gaming oder anderen Heimanwendungen super viel Spaß. Hier können wir die Herstellerangaben bezüglich der abgedeckten Farbräume fast unterschreiben. Die maximale Helligkeit ist mit 330 Lux aber etwas niedriger als beworben.
Das OLED Panel hat eine Bildwiederholrate von 60Hz und eine Reaktionszeit von 1ms von Grau zu Grau, was bei actionreichen Spielen für eine bessere Bildqualität sorgt. Die eingebauten Lautsprecher sind aber leider unterirdisch. Für rund 350 Euro bekommt man insgesamt eine schöne Monitorerweiterung, die den mobilen Arbeitsplatz ausgezeichnet erweitert.
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> Wir stellen allerdings eine leichte Abweichung beim Gamma-Wert fest und auch die Helligkeit liegt bei 330 Lux, statt der beworbenen 400 Lux.
Die wenigsten Monitore erreichen die volle Helligkeit in allen Modi, sondern nur wenn er “all in” geht. Dann ist natürlich die Farbwiedergabe total im Eimer, aber es ist heller. Könnte man mal testen. idR fährt man ja zB um einen D65 oder D60 (wenn man DCI-P3 ernst und nicht nur als Bauernfängerei nimmt), die volle Helligkeit hängt aber eher um D85 oder höher.
Hi RutenRudi,
wir haben die Helligkeit auf max. gestellt ohne irgendwelche zusätzlichen Einstellung vorzunehmen.
Die Testsoftware haut auch einen weißen Screen auf den Sensor. Mehr kann man da dann leider nicht rausholen.
Wenn das bei allen Bildschirmen so ist, dann muss das bei allen Bildschirmen kritisiert werden.
Mit Bauernfängerei hat das in meiner Sicht nichts zu tun.