Infinix Note 10 Pro: Mittelklasse-Smartphone mit 90 Hertz und Android 11 für Asien & Afrika
Infinix ist eine hierzulande eher unbekannte Marke der ebenfalls eher unbekannten Transsion Group. Teil des chinesischen Konzerns sind Smartphone-Hersteller wie Tecno, Itel und eben Infinix. Erfolgreich sind die meist preiswerten Modelle der Marken vor allem in Afrika, aber auch in Teilen Asiens. Beim Vertrieb konzentriert sich der Konzern auf finanzschwache Märkte, auf denen Budget-Smartphones besonders hohe Marktanteile haben. Nun ist mit dem Infinix Note 10 Pro ein neues Mittelklasse-Modell erschienen, das dank seiner starken Spezifikationen auch für den europäischen Markt interessant sein könnte.
Bevor wir aber so richtig in die Ankündigung starten, müssen wir eine kleine Warnung aussprechen. Smartphones von Infinix müssen importiert werden und es gibt zumeist keine deutschsprachige Version der Software. Das bedeutet unter anderem, dass ihr mit der englischen Sprache vorliebnehmen müsst. Außerdem ist die Oberfläche mit Schrott-Apps verseucht, die sich nicht (einfach) deinstallieren lassen und in Europa keinerlei Nutzen bringen. Das System ist komplett überladen und eigentlich an sich schon ein Grund, keine Smartphones dieses Herstellers zu kaufen.
Das ist äußerst schade, da das Datenblatt des Infinix Note 10 Pro sehr vielversprechend aussieht. Dank des MediaTek-Prozessors wird euch allerdings die Möglichkeit genommen, einfach und ohne Probleme alternative Betriebssysteme aufzuspielen. Wir empfehlen den Kauf solcher Smartphones deswegen wirklich nur versierte Nutzer, die gerne einmal ein exotisches Handy ihr Eigen nennen wollen. Genug davon – was bietet das neue Smartphone denn nun im Detail?
Abmessungen & Design – das Gehäuse des Infinix Note 10 Pro
Das Infinix Note 10 Pro misst 172,76 x 78,32 x 7,8 Millimeter und gehört damit aktuell in die Kategorie Phablet (eine Mischung zwischen Smartphone und Tablet). Die Rückseite und der Rahmen bestehen aus Kunststoff, die Vorderseite wird von Glas bedeckt. Das Gewicht wird von keiner seriösen Quelle benannt. Dafür scheinen die Farbvarianten festzustehen: Black, Purple und Nordic Secret.
Die Vorderseite des Mittelklasse-Smartphones wird von einem mit 6,95 Zoll schier riesigen Display bedeckt. Die Ecken des Bildschirms sind abgerundet und die Displayränder angenehm schmal. Zur Unterbringung der Selfie-Kamera wird das Display von einem mittigen Punch-Hole-Notch unterbrochen.
Im Rahmen verbergen sich ein USB-C-Anschluss und ein 3,5mm Audioanschluss – dafür gibt es Pluspunkte. In das dafür vorgesehene Fach können zwei Nano SIM-Karten und eine microSD-Karte eingelegt werden. Der Fingerabdrucksensor ist in den Power-Button integriert, belegbare Knöpfe oder eine Benachrichtigungs-LED gibt es allerdings nicht. Positiv hervorzuheben ist außerdem, dass der Hersteller trotz des günstigen Preises Stereo-Lautsprecher verbaut.
Die Rückseite ist rudimentär aufgebaut und bietet Platz für die vier Kameras. Diese sind in einem schwarzen Element zusammen mit dem LED-Blitz untergebracht. Die Farben scheinen allesamt zu glänzen. Zwei der drei Varianten sind außerdem im unteren Bereich der Rückseite geriffelt, was den Halt verbessern soll. Einen deutlichen Farbverlauf bietet nur die komplett glatte Version.
Technische Daten des Infinix Note 10 Pro
Prozessor, Speicher & Akku
Das Herzstück des Infinix Note 10 Pro ist der Helio G95 von MediaTek, ein für Gaming optimierter Achtkern-Prozessor. Wir kennen den Chip aus dem Realme 7 und dem Realme 8, wo die Benchmark-Ergebnisse zu überzeugen wissen. Auch das brandneue Redmi Note 10S setzt auf diesen Mediatek Chipsatz. Wir haben sie für euch weiter unten eingebunden. Zurück zum Infinix Note 10 Pro – das kommt zusätzlich mit wahlweise sechs oder acht Gigabyte RAM. Für den Nutzer stehen entweder 128 oder sogar 256 Gigabyte erweiterbarer Speicher bereit.
Antutu (v9)Der Akku ist mit 5.000 mAh ebenfalls nicht zu knapp bemessen. Geladen wird nur per Kabel. Das mitgelieferte Netzteil liefert ganze 33 Watt, was in dieser Preisklasse ein guter Wert ist. Fünf Minuten Aufladen soll laut Hersteller für ganze zwei Stunden Gaming ausreichen. Mit einem vollen Akku sollen sogar 11 Tage Zocken möglich sein – hierbei handelt es sich wohl um einen Schreibfehler. Etwas realistischer sind da schon die versprochenen 58 Stunden Gesprächszeit und 142 Stunden Musikwiedergabe.
Display & Kameras
Das gigantische Display mit 6,95 Zoll in der Diagonale löst mit 2.460 x 1.080 Pixel auf – das sind knapp 387 Pixel pro Zoll. Die Bildwiederholrate liegt bei 90 Hertz, der Touch Layer kommt sogar auf 180 Hertz. Es handelt sich um ein Display mit IPS-Technik, was in dieser Preisklasse zu erwarten war.
Die im Punch-Hole untergebrachte Selfie-Kamera kommt auf 16 Megapixel. Auf der Rückseite haben wir es mit gleich vier Sensoren zu tun: 64 + 8 + 2 + 2 Megapixel. Neben der Hauptkamera bietet das Infinix Note 10 Pro eine Ultraweitwinkelkamera mit Makro-Funktion, einen Monochrom-Sensor und einen Tiefensensor für den Portrait-Modus. Videos können mit bis zu 4K bei 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.
Konnektivität
2G/3G/4G inklusive LTE-Band 20 bilden die Grundlage der Konnektivität des Infinix Note 10 Pro. Das ist in der Mittelklasse Standard – positiv hervorzuheben ist der Support von Band 20, da das Smartphone außerhalb Asiens und Afrika gar nicht erhältlich ist. Es gibt außerdem ein FM-Radio, GPS, WLAN a/b/g/n/ac und Bluetooth. Nicht mit an Bord ist hingegen NFC – das haben wir auch schon bei anderen Modellen dieses Herstellers kritisiert.
Als Betriebssystem kommt das aktuelle Android 11 zum Einsatz.
Preis, Verfügbarkeit & Fazit
Das Infinix Note 10 Pro erscheint in diversen asiatischen und afrikanischen Märkten, unter anderem in Thailand, Nigeria, Ghana, Ägypten und den Philippinen. Wir sind uns trotzdem sicher, dass es in absehbarer Zeit auch nach Deutschland importiert werden kann. Das Infinix Zero 8 gab es zeitweise sogar mit Versand aus einem EU-Lager bei Aliexpress. In Indien kostet das Note 10 Pro rund 19.000 Rupien, was derzeit knapp 215 Euro entspricht.
Einen groben Ausfall gibt es beim Infinix Note 10 Pro nicht – auf dem Papier handelt es sich um ein rundum solides Smartphone. NFC wäre ein nettes Zusatz-Feature gewesen, auf das einige Nutzer aber sicherlich verzichten können. Leider bleibt das überladene und mit Bloatware vollgestopfte Betriebssystem, weswegen wir den Import des Smartphones (sobald es möglich ist) nur sehr eingeschränkt empfehlen können.
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