Die Marke Imilab dürfte kaum jemandem ein Begriff sein, aber von den preisgünstigen Xiaomi Überwachungskameras habt ihr sicher schonmal was gehört. Der Konzern hinter der Marke Imilab ist mitverantwortlich für die Xiaomi und Mijia Kameras, die wir für euch schon öfter im Test hatten. Das aktuellste Modell von Xiaomi ist die 30€ teure Mi Home Secruity Camera 360°, die Benjamin für euch gerade testet. Wir schauen uns in diesem Testbericht die Imilab C20 genauer an, die innerhalb weniger Wochen zum Bestseller auf Aliexpress avancierte. Bei einem Preis von 20€ und Lieferung direkt aus Europa ist das kaum verwunderlich. Denn dafür hat die Imilab C20 Überwachungskamera einiges zu bieten.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Die Imilab C20 Kamera sieht der aktuellen, bzw. eigentlich fast allen Xiaomi Überwachungskameras zum Verwechseln ähnlich. Die vorherrschende Farbe beim Design ist Xiaomi typisches Weiß. Das Imilab Logo befindet sich auf dem Sockel und der Kopf der Kamera kann sich um 360° drehen. Dabei ist die Linse innerhalb eines schwarzen Rings gut sichtbar. Direkt über der Linse befindet sich eine blaue Status-LED (diese LED kann auch komplett deaktiviert werden). Der innere Teil der Imilab C20 Kamera ist zusätzlich zum 360° Sockel auch nochmal vertikal beweglich und die Kamera kann problemlos jeden Winkel eines Raumes erfassen.
Die Imilab C20 Kamera besteht zwar komplett aus Kunststoff, aber macht einen sehr soliden Eindruck. Leider hat die Kamera noch einen veralteten Micro-USB Anschluss. Das gibt auf jeden Fall Abzüge. Aber ansonsten macht die Imilab C20 einen hochwertigen Eindruck und sieht auch an der Decke sehr professionell aus. Eine Micro-SD (maximal 64GB) kann nach dem Hochklappen der Kameralinse einfach eingesetzt werden und die Kamera zeichnet dann automatisch alles auf. Pro Stunde Videomaterial kostet das 360 Megabytes, wobei die Micro-SD automatisch überschreibt, sobald der Speicher gefüllt ist. Wenn man nicht nur auf der SD-Karte Videos speichern will, muss für den Cloudspeicher mindestens 2 Dollar pro Monat zahlen. Dann werden die Videos für 7 Tage in der Cloud gespeichert.
Im Lieferumfang befindet sich ein Ladeadapter (5V/2A), ein USB-A auf Micro-USB Kabel (2 Meter lang) und eine Befestigungsscheibe (+ Schrauben & Dübel) für eine Deckenmontage. Bei der Deckenmontage kann die Kamera natürlich auch entsprechend eingestellt werden, sodass das Bild nicht falsch herum ist. Eine kurze deutsche Bedienungsanleitung ist ebenfalls inkludiert im kompakten braunen Paket.
App und Praxiseinsatz
Grundsätzlich sind sämtliche Imilab Kamera auch mit der Mi Home App kompatibel, die einzige Ausnahme ist aktuell die hier getestete C20 Version. Imilab will die eigene App etablieren und spricht von einem Alexa Feature, das aber leider bislang in Deutschland noch nicht verfügbar ist. Alexa kann man allerdings aktuell mit der Mi Home Secruity Camera 360° nutzen. All jene, die bereits einige Xiaomi Smart-Home Produkte zu Hause haben, sollten auch zu den Mi Home kompatiblen Kameras greifen. Davon abgesehen steckt die Imilab App noch in den Kinderschuhen und konnte zu Beginn dieses Tests nicht mal E-Mail-Adressen mit “Punkten” vor dem @ erkennen. Wenn die App jedoch einmal eingerichtet ist, dann funktioniert sie ganz zuverlässig und macht das, was man erwartet. Man muss sich also einen Account erstellen und anschließend kann man die Imilab C20 mit Leichtigkeit verbinden.
Dazu einfach oben rechts auf das Plus-Symbol in der App und dann oben rechts auf das Scanner-Symbol. Nun scannt man den QR Code auf der Unterseite der C20 und schon kann man das Netzwerk einrichten und die Kamera ist in Windeseile betriebsbereit.
Sobald man die eingerichtete Kamera auf der Startseite der Imilab App anwählt, erscheint nach kurzem Buffern ein Livebild. Hier kann man nun die Qualität von HD auf SD herunterstufen, falls das heimische WLAN Probleme mit dem Livevideo hat. Im Test brauchte das Bild knapp 5 Sekunden und war dann mit einer gewissen Verzögerung (1-2 Sekunden) verfügbar. Des Weiteren kann man den Ton einschalten und so mit jemanden vor der Kamera kommunizieren. Die Qualität des Tons reicht aus, um einfach zu kommunizieren. Man kann ein Foto aufnehmen, eine Videoaufnahme starten und auf Vollbild wechseln. Außerdem kann man die Ausrichtung der Kamera manuell anpassen.
Noch ein paar Grundfunktionen der Imilab Überwachungskamera verstecken sich hinter den 3 Punkten oben rechts. Dort gelangt man nämlich in das Einstellungsmenü. Hier kann man nun unter Camera Settings Folgendes wählen:
- Status LED deaktivieren / aktivieren
- Kamera nach Zeitplan aus- und einschalten
- Bild für die Deckenmontage drehen
- Zeitstempel aktivieren /deaktivieren
- Linsenverzerrung korrigieren
- Personen verfolgen Funktion aktivieren / deaktivieren
Unter Home Monitoring findet man weiterhin:
- Push Funktion für das Smartphone aktivieren
- Zeitintervall für die Push-Funktion
- Bewegungserkennung (Bild aufnehmen)
- Bewegungserkennung (Benachrichtigung senden)
- Geräuscherkennung (Bild aufnehmen)
- Geräuscherkennung (Benachrichtigung)
Während die Bewegungserkennung recht zuverlässig funktionierten in meinen 30 Testtagen mit der Kamera, war die Geräuscherkennung kaum zuverlässig.
Unter Storage Management lässt sich noch einstellen, ob nur erkannte Bewegungen auf der SD aufgezeichnet werden sollen, oder alles. Hier kann man auch die Aufnahmefunktion einfach deaktivieren. Auch Updates der Kamera werden über die App angeboten, wenn denn welche verfügbar sind.
Funktionen und Videoqualität
Die Imilab C20 Überwachungskamera zeichnet mit eingelegte SD-Karte so lange Videos auf, bis die SD-Karte voll ist. Wie gerade erwähnt gibt es auch einen Modus, der nur bei erkannten Bewegungen aufzeichnet. Da die Bewegungserkennung sehr zuverlässig funktioniert, ist das eine interessante Option. Wenn die Micro-SD voll ist, wird die älteste Datei einfach überschrieben. Mit meiner 32GB Karte konnte ich knapp 20 Tage aufzeichnen. Sicherer ist ohnehin die Cloud, wenn eure Kamera an einer zugänglichen Stelle installiert ist. Eine Minute Video ist knapp 6MB groß.
Videos werden von der Imilab C20 mit 20 Bildern pro Sekunde in einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel aufgezeichnet. Das reicht locker aus, um Haustiere, Menschen und Gegenstände aller Art problemlos zu identifizieren. Auch bei Nacht kann die Imilab C20 mit einem sehr guten Bild punkten, wo man noch problemlos fremde Menschen identifizieren kann. Klar sollte sein, dass die Qualität im Livestream nicht so gut ist, wie auf der SD-Karte oder in der kostenpflichtigen Cloud.
Man kann die Imilab C20 Kamera natürlich mit einer einfachen Powerbank betreiben. In meinem Fall kam ich mit einer 20000 mAh Powerbank von Xiaomi auf knapp 40 Stunden Laufzeit. Für den dauerhaften Betrieb ist somit eine Powerbank kaum eine Option, aber mit einer Powerbank mit Chargethrough (Durchgangsladung) kann man so einem Stromausfall vorbeugen.
Testergebnis
Den Kosten für Überwachungskameras und Sicherheitssystemen sind kaum Grenzen gesetzt. Die Imilab C20 ist wohl kaum eine Option für die Totalüberwachung des eigenen Grundstücks. Einen großen Raum oder den Flur eures Hauses überwacht die Imilab C20 jedoch problemlos und verfolgt auch Personen zuverlässig. Direkt an der Wohnungstür besteht zudem die Möglichkeit mit einem Paketboten zu kommunizieren. Wer nicht auf die Xiaomi Home App bereits angewiesen ist, findet mit der Imilab C20 eine zuverlässige Überwachungskamera. Die 20€ sind den Spaß für Einsteiger allemal wert und den Einsatzmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. So wollten viele bestimmt schon immer mal wissen, was das Haustier so treibt, wenn man nicht zu Hause ist :). Die versprochene Alexa Funktion gibt es aber leider “noch” nicht und die Imilab App ist ebenfalls noch verbesserungswürdig.
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Wenn man nicht nur auf der SD-Karte Videos speichern will, muss für den Cloudspeicher mindestens 2 Dollar pro Monat zahlen.
Quelle: https://www.smartzone.de/imilab-c20-ueberwachungskamera-2/
Finde diesen Aspekt sollte man ganz klar als gorßes Minus aufführen, denn die Ersparnis ist so schnell aufgebraucht.
Hey, gibt es denn überhaupt Anbieter, die einen Cloud Speicher für ihre Kamera kostenfrei zur Verfügung stellen? Also der Preis von 20€ im Jahr ist doch ziemlich fair im Vergleich.
Beste Grüße
Jonas
Es geht nicht darum, dass man für den Cloud Speicher bezahlen muss, sondern darum, dass eine Video Aufzeichnung ohne Buchen des Selbigen hier nicht möglich ist. Bei Xiaomi bekomme ich Hinweise bei Auslösung des Alarms und kann anschließend die Videoaufnahme dazu ansehen, hier nicht ohne dafür zu bezahlen.
Viele Grüße
Danke Jonas Andre, für das Nachreichen Deines ausführlichen Tests. Meine Erfahrungen sind denkungsgleich. Bei der Gesamtbewertung, welche ich für diesen Kampfpreis für richtig gut halte, kann der größte Teil der Zielgruppe erreicht werden (die Absatzzahlen unterstreichen es). Die Bilder und Videos sind qualitativ besser, als welche oft bei Aktenzeichen XY..ungelöst gezeigt werden, welche oft aus dem gewerblichen Bereich stammen ;-).
Sicher gibt es höherpreisige Überwachungscams, die den einen oder anderen offenen Wunsch erfüllen können. So ist jeder in seiner Entscheidung frei.
Für meine Zwecke, passt alles.
Alexa Skill jetzt auch in Deutschland verfügbar, allerdings habe ich es noch nicht hinbekommen dass sie ein Bild zeigt im Echo show. “Kamera reagiert gerade nicht”! Kann jemand helfen?
cya Nigge
Hat es irgendjemand hinbekommen mit Alexa?
Steht bei dir unter Kameras im Alexa App auch das selbe? “Live Video wird nicht unterstützt?” Oder steht das da nur weil ich kein Echo Show besitze?
Ja das steht bei mir auch. Allerdings auch unter 2 anderen Kameras von HiKam die mit livevideo funktionieren.
Seit heute funzt es mit Alexa, wenn auch mit fast 15 Sekunden Verzögerung! Direkt neben Router avm7490 mit 100mbit.
cya Nigge
Ende Dezember stand ich Kontakt mit dem Kundenservice. Er meinte das in diesem Jahr die Anbindung zu Mi Home nachgerüstet wird. Siehe Screenshot
Maybe later next Year ha ha ha. Genau die Antwort habe ih auch bekommen.
Maybe heißt nicht dass die Anbindung nachgerüstet wird, sondern vielleicht wird sie das. Later next Year weil es dann eh jeder vergessen hat.
Hab zum Glück nur zwei bestellt und je 13€ bezahlt daher hält sich der Verlust in Grenzen
Kamera und Qualität sind in Ordnung. Die nEinrichtung nervt weil in der Emailadresse kein “Punkt” sein darf, sonst lässt sich kein Account anlegen. Die Steuerung ist weniger genau und läuft teilweise nach ohne dass man etwas gedrückt hätte. Die Verfolgung der Person funktioniert toll. Gegensprechen funktioniert, nicht besonders gut aber es ist gerade so ausreichend also ok angesichts des Preises. Ohne SD Karte muss manden kostenpflichtigen Cloud Service nutzen um aufgezeichnete Videos ansehen zu könen, sonst gibts nur ein Standbild. Leider war ich davon ausgegangen, dass eine Einbundung in die Xiaomi Home App und damit in mein bereits bestehendes Überwachungskamera… Weiterlesen »