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Huawei Nova 11 Pro im Test

Getestet von Danny am Bewertung: 75%
Vorteile
  • hochauflösendes und helles 120 Hz OLED-Display
  • starke Akkulaufzeit + schnelle Ladegeschwindigkeit
  • hochwertige Verarbeitung
  • gute Hauptkamera
  • tolle Stereo-Lautsprecher
Nachteile
  • keine Google Services
  • viel zu teuer
  • kein Wireless-Charge und nur USB 2.0
  • keine IP-Zertifizierung und kein 5G
  • Leistung für den Preis nicht angemessen
  • schlechte UWW-Kamera
Springe zu:
CPUSnapdragon 778G - 4 x 2,4 GHz + 4 x 1,8 GHz
RAM8 GB RAM
Speicher256 GB
GPUAdreno 642L
Display 2650 x 1200 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemEMUI - Android 12
Akkukapazität4500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 8MP (dual)
Frontkamera60 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 40, 41
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht191 g
Maße 161,3 x 75 x 6,9 mm
Antutu (v10)610692
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am22.07.2023

Allen widrigen Umständen zum Trotz lässt sich Huawei den Spaß an der Herstellung von Smartphones nicht nehmen. Auch in diesem Jahr werden wir mit einem Mittelklasse-Smartphone beglückt, das auf den Namen Huawei Nova 11 Pro hört. Das im April 2023 vorgestellte Modell umfasst drei Varianten. Neben der Basisversion bietet der durch US-Sanktionen gebeutelte Hersteller auch eine Pro- und eine Ultraversion zum Kauf an.

Die Unterschiede zwischen den drei Modellen halten sich jedoch in Grenzen. Wir werfen in diesem Test einen genaueren Blick auf die Pro-Version. Preislich startet das Nova 11 Pro mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 700 Euro und ist in Schwarz und Grün verfügbar, beide in veganem Leder gehüllt. Mit einer 50-Megapixel-Kamera, 100 Watt Super-Charge und einem edlen Design möchte der Hersteller punkten. Ob uns das über fehlende Google-Dienste oder den 5G-Empfang hinwegtröstet, erfahrt ihr in unserem Test.

Design und Verarbeitung

Das Huawei Nova 11 Pro sieht alles andere als generisch aus. Es ähnelt ein wenig dem Huawei P60 Pro, setzt aber genug eigene Akzente, damit man es nicht verwechselt. Im Test sind wir in den Genuss der grünen Variante aus veganem Leder gekommen. Huawei wirbt auf ihrer Homepage auch mit Kunlun-Glass, welches eine 10-fach höhere Stoßfestigkeit als normales Glas haben soll. Allerdings schweigt sich Huawei darüber aus, wie das getestet wurde oder welche Vorteile es gegenüber von Gorilla Glass Victus hat. Gehen wir mal von gar keinen aus. Auf der Vorderseite erwartet euch ein 6,78 Zoll großes Curved-Display aus dem bereits erwähnten Kunlun-Glas. Zu sehen ist auch eine pillenförmige Punch-Hole-Notch, in der eine 60-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und eine 8-Megapixel-Portraitkamera für Nahaufnahmen untergebracht sind.

Auf der rechten Seite befinden sich die Lautstärkeregler und der Powerknopf in einem grün schimmernden Hochglanz-Aluminiumrahmen. Oben befindet sich einer der beiden Lautsprecher und das erste Mikrofon, unten der Einschub für zwei Nano-SIM-Karten, der USB-C 2.0-Anschluss und der zweite Lautsprecher. Das Nova-Logo und der Huuwei-Schriftzug sind auf der Rückseite in das Leder gestanzt. Dadurch verleiht man der grünen Rückseite eine gewisse Griffigkeit. Die Stanzungen sind jedoch nicht in Grün, sondern golden gehalten. Bei der Kamera hat man sich optisch an den großen Brüdern der P-Reihe orientiert und dem Nova einen ebenso großen Kamerabuckel spendiert, in dem viel Platz für die 50-Megapixel-Hauptkamera, den 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Sensor und den Laser-Autofokus ist.

Mit Abmessungen von 161,3 x 75 x 6,9 Millimeter und einem Gewicht von 191 Gramm (Huawei gibt 189 Gramm an) ist das Huawei Nova 11 Pro ein wahrer Handschmeichler und lässt sich die Größe von 6,78 Zoll nicht anmerken. Durch das abgerundete Display und die griffige, abgerundete Rückseite lag das Gerät zu keinem Zeitpunkt unangenehm in der Hand. Trotz des groß ausgefallenen Kameraelement ist das Gerät zudem auch nicht kopflastig. Das Design ist als auffälliger Hingucker zu beschreiben, bei dem man schon damit rechnen muss, darauf angesprochen zu werden. Eine IP-Zertifizierung gibt es nicht. Während des gesamten Testzeitraums konnten wir weder auf der Rückseite noch auf der Vorderseite Kratzer oder Abnutzungserscheinungen feststellen. Wir können daher sagen, dass das Huawei Nova 11 Pro ein hervorragend verarbeitetes Smartphone ist. Kritisiert werden muss aber der Vibrationsmotor, der dem Preis nicht angemessen ist.

Lieferumfang des Huawei Nova 11 Pro

huawei nova 11 pro test 13 1

  • 100 Watt Netzteil
  • TPU-Case
  • Schutzfolie (von Werk angebracht)
  • USB-C auf USB-A Ladekabel
  • Sim-Nadel

Huawei bietet ein schönes Paket bestehend aus einem 100 Watt Super-Charger, einer transparenten Silikon-Schutzhülle und natürlich der dazugehörigen Bedienungsanleitung. An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass die Silikonhülle leider nicht mit dem Smartphone abschließt, sondern der Kamerabuckel zwei bis drei Millimeter über den Hüllenrand hinausragt. Unsachgemäßer Gebrauch oder auch nur das Ablegen auf einem Tisch kann daher schon zu Kratzern führen. Eine Displayschutzfolie ist vorinstalliert. Wie es bei vorinstallierten Schutzfolien aber meistens der Fall ist, scheint auch diese nicht besonders hochwertig zu sein.

Display des Huawei Nova 11 Pro

Huawei spart beim Display keinesfalls und spendiert dem Nova 11 Pro ein OLED-Display. Bei der Auflösung von 2652 × 1200 Pixel kommen wir auf eine Pixeldichte von 429 Pixel pro Zoll auf. Dabei ist es möglich, die volle oder eine dynamische Auflösung einzustellen, letzteres verlängert die Akkulaufzeit. Zudem gibt es die bekannte Möglichkeit, das Display mit einer adaptiven Bildwiederholungsrate bei maximal 120 Hz zu betreiben. Alternativ steht auch die stromsparendere Variante mit 60 Hz zur Verfügung. Mit einer Abtastrate von 300 Hz werden auch Eingaben konsequent und direkt umgesetzt.

Die automatische Helligkeit funktioniert tadellos und hatte jederzeit die richtige Einstellung. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird das Display mit automatischer Helligkeit sogar noch heller als mit manueller Helligkeit und dunkelt nicht frühzeitig ab. In unserem Test kamen wir auf eine Displayhelligkeit von 1440 Lux. Damit werden Inhalte angenehm hell dargestellt und lassen sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Huawei wirbt mit einer noch nie dagewesenen Display-Turbo-Technologie. Diese nutzt ein HDR High Dynamic Display mit 1440 Hz PWM Dimming, das zusätzlich durch künstliche Intelligenz verbessert wird. Liest sich cool und das ist es auch. Besonders empfindliche Nutzer wird das sicher freuen. Die Blickwinkelstabilität ist exzellent, die Kontraste schön und die Helligkeit hervorragend. Selbst bei starker Sonneneinstrahlung war das Display jederzeit ablesbar und hell genug. Huawei bietet zudem genügend Einstellungen für eine bessere Lesbarkeit, wie einen Augenschonmodus oder einen E-Book-Modus, der das Display speziell zum Lesen angenehmer kalibriert. Features wie ein Always-on-Display sind ebenfalls vorhanden und lassen genug Raum für individuelle Einstellungen. Dank Widevine L1-Zertifizierung können Inhalte eures favorisierten Streaminganbieters problemlos in HD gestreamt werden.

Leistung und Performance

Das Huawei Nova 11 Pro wird vom bekannten und beliebten Qualcomm Snapdragon 778G angetrieben. Aufgrund des noch bestehenden US-Embargos handelt es sich jedoch um einen modifizierten Prozessor, der ohne den Mobilfunkstandard 5G auskommen muss. Der Qualcomm Snapdragon 778G ist ein SoC für Tablets und Smartphones der gehobenen Mittelklasse, der auf der ARMv8-Architektur basiert. Er integriert insgesamt 8 Cores, die auf zwei Cluster verteilt sind. Der ARM Cortex-A78 Cluster bietet vier Kerne mit bis zu 2,42 GHz. Die anderen 4 Kerne basieren auf der kleineren A55-Architektur und können mit bis zu 1,8 GHz getaktet werden.

Das „G“ steht dafür, dass der Prozessor auf Spiele spezialisiert ist. Obwohl der 778G heute noch für alltägliche Aufgaben ausreicht, ist er dennoch zwei Jahre alt und kommt bereits in günstigeren Mittelklasse-Geräten zum Einsatz. Er kann zwar mit seiner Effizienz glänzen und bietet genug Power für aktuelle Spiele, aber wir können nicht ignorieren, dass es bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 700 Euro auch angemessenere Alternativen gegeben hätte. Das Huawei Nova 11 Pro ist in Europa lediglich mit 256 GB internem Speicher und 8 Gigabyte LPDDR4X Arbeitsspeicher erhältlich. Die Lesegeschwindigkeit des internen Speichers liegt bei 1025 MB/s und die Schreibgeschwindigkeit bei 845 MB/s.

Huawei Nova 11 Pro in den Benchmarks

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Der 778G führt trotz der Kritik seine Arbeit tadellos aus und wir hatten im Alltag stets eine fantastische Performance. Dabei wurde das Gerät zu keiner Zeit unangenehm heiß und es gab keine spürbaren Wartezeiten oder Leistungseinbußen.

Über die verwendete Speichertechnologie macht Huawei leider keine Angaben. Aufgrund der Schreib-/Lesegeschwindigkeiten gehen wir von UFS 2.1 oder 2.2 aus. Eine Speichererweiterung mit der hauseigenen NM-Speicherkarte ist nicht möglich. Für den Preis des Huawei Nova 11 Pro hätten wir auch hier im Vergleich zur Konkurrenz aber mehr erwartet.

System des Huawei Nova 11 Pro

In Deutschland wird das Huawei Nova 11 Pro mit der hauseigenen Oberfläche EMUI 13.0.0 auf Basis von Android 12 ausgeliefert. Wieso man hier nicht von Haus aus auf Android 13 setzt, hängt wahrscheinlich mit Sanktionen zusammen. Zudem muss das Smartphone ohne die bekannten und an einigen Stellen notwendigen Google-Dienste auskommen. Auch eine verlässliche Updategarantie ist nicht gegeben. Da ein Zugriff auf den Play Store nicht ohne Umwege möglich ist, bietet uns Huawei die eigene App-Gallery und als Alternative die Petal Search an, um benötigte Apps (umständlich) zu installieren. Es kann auch vorkommen, dass eine App zwar installiert, aber nicht vollständig genutzt werden kann.

Updates von Apps lassen in der Regel länger auf sich warten und eine Benachrichtigung, ob eine App aktualisiert werden kann, ist selten gegeben. Es gibt die Möglichkeit über Sandbox-Apps wie Gbox (zur Anleitung) einzelne Apps wie Google Maps nachzuinstallieren. Zum Thema Benachrichtigungen haben wir eine schöne Anleitung von Joscha, die vielleicht weiterhelfen könnte. Ein anderer Kritikpunkt ist die schiere Menge an Bloatware und die Bloatware-Werbung. Die meisten Apps lassen sich zwar deinstallieren, aber nicht auf bequeme Weise, da alle Apps einzeln deinstalliert werden müssen, was viel Zeit und Geduld erfordert. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass wir während der gesamten Testphase kein System- oder Sicherheitsupdate erhalten haben.

EMUI ist davon abgesehen aber eine schöne Benutzeroberfläche. Während der gesamten Testphase sind wir auf kein einziges Problem gestoßen. Die Oberfläche ist nicht verschachtelt oder kompliziert. Alles ist durchdacht und funktional. Dabei hat der Benutzer noch die Möglichkeit, vieles nach seinen persönlichen Bedürfnissen einzustellen und zu gestalten. Schön ist auch, dass wir eine Batteriestandsanzeige bekommen – ein Feature, das sich viele Nutzer von Android-Geräten wünschen würden.

Zwischenfazit System

Wäre da nicht das Problem mit den Google Services, würden wir EMUI als eine der besten und stabilsten Benutzeroberflächen bezeichnen. Insgesamt ist es aber leider so, dass die fehlenden Google Services auch die positiven Seiten des Systems negativ überschatten. Hierzulande ist eine Nutzung von Huawei-Smartphones enttäuschenderweise nicht ohne merkliche Einschränkungen möglich. Nur wer gezielt auf die Dienste von Google verzichten möchte, wird hier wahrscheinlich glücklich.

Kamera des Huawei Nova 11 Pro

huawei nova 11 pro test 7 1

Zunächst muss erwähnt werden, dass Huawei keinen optischen Bildstabilisator eingebaut hat. In Kombination mit dem elektronischen Bildstabilisator und einer KI-Stabilisierung will Huawei aber zumindest bei Videos eine Alternative bieten. Dies gelingt jedoch nicht bei Fotos und so empfiehlt es sich, mehrere Aufnahmen von einem Motiv zu machen. Auch scheint der Autofokus trotz Laser-Fokus gerade bei Nacht gewisse Probleme zu haben, da ein ständiges Neufokussieren, selbst wenn schon längst der Auslöseknopf gedrückt wurde, vonstattengeht. Wer auf eine Point-and-Shoot-Kamera gehofft hat, muss auch an dieser Stelle enttäuscht werden, da es unter Umständen schon zu „Denkpausen“ in der Software kommt. Huawei hat sich nicht davon abbringen lassen, seine Smartphones mit guten Kameras auszustatten und setzt auch in der Mittelklasse darauf. Um welche Kamerasensoren es sich dabei handelt, verrät Huawei allerdings nicht. Wir fassen alle verfügbaren Informationen kurz zusammen:

  • Hauptkamera: 50 MP, f/1.9, PDAF, Autofokus
  • Ultraweitwinkelkamera: 8 MP, f/2.2, 112 Grad, Autofokus
  • Frontkamera (Ultraweitwinkel): 60 MP, f/2.4, 100 Grad
  • Frontkamera (Portrait): 8 MP, f/2.2 Blende

Hauptkamera

Die Hauptkamera des Huawei Nova 11 Pro würden wir als gut bezeichnen. Die Auflösung der Aufnahmen beträgt standardmäßig 12,5 Megapixel. An sonnigen Tagen sehen die Bilder frisch und lebendig aus und bringen viel Kontrast mit. Die Schärfe ist gut und insgesamt gefallen die Bilder. In der Dämmerung oder bei schlechterem Wetter werden die Bilder jedoch schnell trist und unfreundlich. Stellenweise wirken die Bilder auch einfach zu dunkel oder geben nicht annähernd die Realität wieder. Auch Farben verfälschen schnell, was von Bild zu Bild variieren kann – selbst in der gleichen Situation. Die HDR-Automatik ist hier eher unzuverlässig. Grün wird zum Beispiel oft zu intensiv dargestellt. Die Aufnahmen erinnern an Samsung Smartphones.

Bei Dämmerung als auch bei Dunkelheit bekommt man gute Aufnahmen. Wobei der Nachtmodus kaum einen Unterschied macht. Hier fällt das Fehlen eines optischen Bildstabilisators auf, da verwackelte Aufnahmen keine Seltenheit sind. Im Vergleich zu anderen Smartphones der gleichen Preisklasse oder sogar darunter, muss erwähnt werden, dass das Huawei Nova 11 Pro leider nicht mithalten kann.

2x Zoom

Die Kamerasoftware des Huawei Nova 11 Pro bietet einen zweifachen Zoom. Dabei wird natürlich über die Hauptkamera reingezoomt. Die Aufnahmen sehen aber gut aus und sind von einer dedizierten Zweifach-Zoom-Kamera kaum zu unterscheiden. Hier macht sich die hohe Auflösung der Hauptkamera bemerkbar.

Ultraweitwinkel-Kamera

Der Ultraweitwinkel-Sensor nimmt Bilder mit 8 Megapixel auf. Abgesehen von einer leichten Randunschärfe und einer etwas wärmeren Kalibration sind die Aufnahmen gut. Die Farbabstimmung mit der Hauptkamera gelingt in vielen Situationen. Die Bilder sind scharf und je nach Wetter auch farblich ansprechend. Nur bei weniger Sonnenschein werden die Bilder schnell unfreundlich und zu dunkel.

Die Ultra-Weitwinkelkamera ist bei Dunkelheit nicht mehr brauchbar und verliert gegenüber den Tagesaufnahmen stark an Qualität.

Makro

Die Makroaufnahmen geschehen über einen dedizierten Makromodus und werden mit der Ultraweitwinkelkamera aufgenommen. Bei ruhigem Wetter kann man damit schöne Detailaufnahmen machen. Im Freien, bei zu viel Wind, kann es jedoch zu einer Geduldsprobe werden.

Selfies und Porträt

Das Huawei verfügt über zwei Frontkameras, eine Ultraweitwinkel- und eine Porträtkamera. Beide Kameras schießen gute Selfies. Die Ultraweitwinkelkamera ist dabei etwas weniger gesättigt und kann – je nach Licht – Personen ungesünder aussehen lassen. Die Farben sind hier nicht immer genau. Aufnahmen mit der Portraitkamera sehen insgesamt besser aus. Der Bokeh-Effekt ist dezent, dafür sind die Übergänge gut. Wir empfehlen daher, nur auf den Ultraweitwinkel zurückzugreifen, wenn man eine größere Personengruppe fotografieren möchten. Für alles andere macht die Portraitkamera bessere Aufnahmen.

Videoaufnahmen

Die Videoqualität ist gut. Aufnahmen in 4k mit 30 Bildern pro Sekunde sind möglich. Erst ab 1080p und 60 Bildern pro Sekunde ist es möglich, im 16:9 Format aufzunehmen und auf alle Sensoren zurückzugreifen. Der Ton wird nur mit 96 KBit aufgezeichnet und ist auch nur mittelmäßig. Für die Stabilisierung greift das Huawei Nova 11 Pro auf den EIS zurück, der einen guten Job macht. Für Nachtaufnahmen ist die Videokamera wenig bis gar nicht geeignet.

Zwischenfazit Kamera des Huawei Nova 11 Pro

Das Huawei liefert bei Tageslicht auf allen Sensoren gute bis sehr gute Ergebnisse. Je nach Lichtquelle und Tageszeit verschlechtern sich die Aufnahmen jedoch kontinuierlich. Während die Hauptkamera noch gute Leistungen liefert, ist der Ultraweitwinkel-Sensor bei Nacht nicht mehr zu gebrauchen. Huawei bleibt leider hinter allen Möglichkeiten zurück und nutzt die Chance nicht, zumindest einen Sensor voll auszunutzen. Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 700 Euro enttäuscht die Kamera und wir können im Vergleich zu anderen Smartphones dieser Preisklasse keine Empfehlung aussprechen. Schade – war Huawei doch in den vergangenen Jahren immer für ausgezeichnete Kameras bekannt.

Konnektivität und Kommunikation

huawei nova 11 pro test 12 1

Aufgrund des Embargos der US-Regierung ist es Huawei untersagt, 5G zu nutzen. In Deutschland haben wir das Glück oder Pech, dass dies noch kein Problem darstellt. Das 5G-Netz ist hierzulande noch nicht so weit ausgebaut und 4G ist häufig sogar schneller. Das Huawei Nova 11 Pro ist also jederzeit in Deutschland nutzbar und es sollte keine Einschränkungen geben. Wir müssen aber betonen, dass andere Konkurrenzgeräte, auch mit demselben Prozessor den 5G-Standard besitzen und somit besser für die Zukunft gerüstet sind. Das Nova unterstützt alle wichtigen Bänder, auch das in Deutschland wichtige LTE-Band 20.

  • 4G: FDD LTE: 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/26/28/66
  • 4G: TDD LTE: 38/40/41

Der Empfang war durchweg hervorragend. Auch in Bereichen, in denen man oft schlechtere Ergebnisse erwarten würde, war die Übertragungsgeschwindigkeit und der Empfang konstant. Ein weiteres Highlight sind die Lautsprecher des Nova 11 Pro – sie bieten nicht nur einen exzellenten Klang, sondern werden auch sehr laut, ohne zu übersteuern. Bei voller Lautstärke vibriert das Gerät leicht, was aber zu keinem Zeitpunkt unangenehm ist. Das verbaute Bluetooth 5.2 unterstützt die Codecs BLE, SBC, AAC, LDAC. GPS und WiFi 5 werden ebenfalls unterstützt. NFC haben wir ebenfalls mit an Bord. Neben den üblichen Sensoren für Helligkeit, Annäherung und Beschleunigung finden wir auch noch ein Gyroskop. Die Standort-Erfassung erfolgt über die Dienste GPS, Galileo, Glonass, Baidou, BDS, Navic. Die Positionserfassung war immer exzellent. Einen 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss sowie einen Infrarot-Blaster finden wir im Smartphone nicht, auch eine Einstellung für VoLTE konnten wir nicht ausmachen.

Akkulaufzeit des Huawei Nova 11 Pro

Eine Akkukapazität von 4.500 mAh ist für heutige Verhältnisse eher durchschnittlich, aber der Snapdragon 778 ist für seine enorme Effizienz bekannt. Im Akkubenchmark erreicht das Gerät mit den vollen 120 Hertz ein Ergebnis von knapp 8 Stunden und 50 Minuten. Im 60 Hertz Modus sind es hier fast vier Stunden mehr. Verglichen mit der Konkurrenz sieht das erst einmal nach durchschnittlichen Werten aus, aber wir können Entwarnung geben.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Die Akkulaufzeit des Huawei Nova 11 Pro kann im Alltag durchaus überzeugen. Im gesamten Testraum waren Displayzeiten von 9 bis 10 Stunden keine Seltenheit. Das Abspielen eines einstündigen YouTube-Videos in 1440p kostete den Akku nur 5-6 Prozent. In diesem Zusammenhang sticht vor allem der wirklich niedrige Verbrauch im Standby hervor. Im Alltag werden möglicherweise die meisten Nutzer bis zu zwei Tagen Laufzeit schaffen.

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Mit dem mitgelieferten 100-Watt-Netzteil lässt sich das Huawei Nova 11 Pro schnell aufladen. In etwas mehr als 32 Minuten ist das Smartphone von 5 auf 100 Prozent aufgeladen. Dabei ist das Smartphone in 11 Minuten bei über 50 Prozent angelangt. Huawei schenkt uns also nicht nur eine hervorragende Akkulaufzeit, sondern auch eine schnelle Ladezeit. Leider verzichtet man hier aber auf Wireless Charging.

Testergebnis

Getestet von
Danny

Huawei konnte in den vergangenen Jahren die fehlenden Google Services durch eine ausgezeichnete Kameraleistung „wett machen“, sodass die Smartphones sich in Liebhaberkreisen dennoch einer großen Käuferschaft erfreuen konnten. Leider kann die Kamera im Huawei Nova 11 Pro im Vergleich zur Konkurrenz aber nicht überzeugen und so gibt es auch keinen Grund mehr, weshalb man zu diesem Smartphone greifen sollte. Neben der Kamera, die nicht überzeugen kann, kann auch die Leistung nicht mehr mithalten. Überzeugen konnte hingegen das Display, welches hervorragend aussieht. Aber auch hier liefern bereits günstigere Smartphones wie das Poco F5 (zum Test) nochmals bessere Werte. Angenehm war die gute Akkulaufzeit im Alltag und die schnelle Ladezeit.

Insgesamt ist das Huawei Nova 11 Pro viel zu teuer. Ein Pixel 7 (zum Test) hatte gerade mal eine 50€ höhere UVP und schneidet in nahezu allen Kategorien deutlich besser ab. Eine Kaufempfehlung können wir in Anbetracht der Umstände für das Nova 11 Pro also nicht aussprechen. 


Gesamtwertung
75%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
60 %
Kamera
50 %
Konnektivität
70 %
Akku
90 %

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Huaweifan1970
Gast
Huaweifan1970 (@guest_99179)
1 Jahr her

Keine Ahnung wie ihr auf die schlechten Benchmark Werte kommt. Ich habe das Huawei P 60 pro und komm auf 1,3 Millionen Punkte und das Huawei Nova 10 pro auf über 650.000 Punkte mit Antutu 10.
Gbox ist super geworden. Alle Apps die ich brauche funktionieren ohne Probleme. Sparkasse ohne Probleme.

User
Gast
User (@guest_99123)
1 Jahr her

Dieses Hany ist das perfekte Beispiel, dass das “PRO” im Titel nicht mehr für eine gehobene Ausstattung steht, sondern nur für eine Rechtfertigung auf einen überhöhten Preis.

Das ist die Mogelpackung der Smartphone-Szene.

Das Handy könnte auch unter dem Namen “Huawei Nova 11 Pro + Ultra Mega” als Marketing-Gag verkauft werden, dennoch nur mittelmaß ….

Martin
Gast
Martin (@guest_99106)
1 Jahr her

6,8 Zoll und “nur” 4500 mah Akku? Warum kein 5000+ verbaut wurde verstehe ich nicht.

Und die vielen Abstriche in der Preisklasse sind für mich ein klares No-Go.

Auch wenn der preis auf 500 € runtergehen würde, wäre es kein Anreiz für mich.

In dieser Preisklasse schafft es die Konkurrenz locker, kabelloses Laden und eine IP-Zertifizierung, größere Akkus und vorallem 5G-Service zu verbauen.

Welche Lücke DIESES Smartphone füllen soll, kann ich aktuell nicht erkennen…

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