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Heute testen wir das Huawei MatePad 12X PaperMatte. Mit 1300 Lux hat das MatePad 13.2 Pro (zum Test) kürzlich den Helligkeitsrekord bei Tablets in unseren Tests aufgestellt. Auch das MatePad 12X mit seinem 12 Zoll großen matten IPS-Display soll 1000 Lux hell sein. Für unter 600 Euro bietet es neben dem schlanken Design 256GB Speicherplatz bei 12GB RAM, eine beigefügte, magnetische Tastaturhülle, 6 Lautsprecher und den leistungsfähigen HiSilicon Kirin 9000W Prozessor. Lohnt sich die Anschaffung oder verderben uns die fehlenden Google-Dienste beim MatePad 12X zu sehr die Laune? Findet es hier heraus.
Design und Verarbeitung
Das Huawei Matepad 12X kommt mit einem Aluminiumrahmen in den Farbvarianten Grün und Weiß. Mit seinem großen 12-Zoll-Display ist es mit 270 x 183 x 5,9 Millimetern handlicher, als man denkt. Im Gegensatz zum Lenovo Xiaoxin Pad Pro 2025 (zum Test) mit 12,7 Zoll Display kann ich auch im Hochformat mit der Bildschirmtastatur mit beiden Händen schreiben, während ich es halte. Mit 555 Gramm ist es deutlich leichter als die meisten Konkurrenten. Das Gerät ist für ein 12-Zoll-Tablet sehr dünn und leicht.
Der schwarze Rahmen um das Display ist gerade einmal 6 Millimeter breit. Daneben befindet sich eine schmale, abgeschrägte, polierte Oberfläche. Die meisten Tablets dieser Größe haben einen breiteren Displayrand. Beim Halten führte dies jedoch vereinzelt zu Fehleingaben. Die Frontkamera befindet sich mittig im oberen Bereich der Längsseite. Im Rahmen befinden sich sechs Lautsprecher unter vier Perforationen (jeweils zwei an den breiten Stirnseiten). Auf der Oberseite hat Huawei rechts den für Huawei typischen orangefarbenen Power-Button integriert. An der Unterseite befindet sich der USB-C 3 (5 Gbit/s, Display-Out) Anschluss. Oben rechts ist eine Lautstärkewippe verbaut. Ein weiterer ausgesparter Bereich ist die magnetische Halterung für den Pencil (Eingabestift/Stylus).
Die Rückseite des Huawei Matepad 12X ist ebenfalls sehr edel verarbeitet. In der Mitte befindet sich das silberne Huawei-Logo. Ein 3-Pogo-Pin für die magnetische Hülle und die Tastatur ist im unteren Bereich verbaut.
Lieferumfang und Zubehör des Huawei Matepad 12X
Das Matepad 12X von Huawei kommt mit einem umfangreichen Lieferumfang. Zum einen legt Huawei dem Tablet ein schnelles und kompaktes 66 Watt Netzteil mit USB-A Ausgang bei. Zum anderen befindet sich in der Originalverpackung auch ein 50 cm langes USB-A zu USB-C Kabel und ein großes Mikrofasertuch zur Reinigung des Displays. Praktischerweise legt Huawei das „Magnetic Keyboard“ gleich mit zum originalen Lieferumfang mit dazu. Eine beigelegte Tastaturhülle zum Tablet ist bisher bei keinem Hersteller üblich. Optionales Zubehör ist natürlich auch für das Huawei Matepad 12X erhältlich. Zur Auswahl steht der “M-Pencil” oder andere Hüllen.
Das weiße „Magnetic Keyboard“ ist die sinnvollste Erweiterung des Tablets und wird von allen Händlern als Zubehör gleich mitgeliefert. Die Tastatur ist im deutschen QWERTZ-Layout, optional aber auch im englischen QWERTY-Layout erhältlich. Auch bei der grünen Farbvariante des Huawei MatePad 12X wird nur die weiße Tastaturhülle mitgeliefert. Die Hülle ist einteilig, wodurch sich die Tastatur leider nicht vom Rest der Hülle trennen lässt, was beim Filme schauen oder Spielen auf dem Schoß weniger komfortabel ist. Leider bietet Huawei für die aktuelle Tabletgeneration keine zweiteiligen Tablethüllen an. Insgesamt ist die Tastatur sehr hochwertig und das Display in der Hülle in zwei Winkeln verstellbar. Vor allem der Druckpunkt und das Layout der Tastatur gefallen. Texte konnte ich damit rasant und intuitiv schreiben, wobei mich die fehlende Tastaturbeleuchtung etwas störte. Die helle Hülle ist aber auch ein Staubmagnet, wodurch sie nicht lange so schön weiß bleibt.
Der optionale „M-Pencil“ der dritten Generation bietet eine Drucksensibilität von über 10.000 Druckstufen und hält magnetisch an der Oberkante des Gehäuses. Über Huaweis NearLink wird der Stift zuverlässig erkannt und schreibt ohne spürbare Latenz. Seine künstlerische Ader kann man mit dem Pencil in der GoPaint App mit 150 verschiedenen Pinseln und vielen Leinwänden sehr vielfältig befriedigen. Der Stift liegt mit seinen 16 Gramm gut in der Hand und ist mit 160 x 8,9 Millimetern auch nicht zu lang. Die Spitzen sind natürlich austauschbar. Der Preis von 99€ ist aber schon etwas gehoben für einen Eingabestift/Stylus, obwohl vergleichbare Modelle von anderen Herstellern auch bei 99€ liegen.
Display des Huawei Matepad 12X
Das Display ist das Aushängeschild des schlanken Huawei Matepad 12X mit einer angepriesenen maximalen Helligkeit von 1000 Lux, einer Bildwiederholrate von 144 Hz und einem matten Panel, das das Arbeiten und Abspielen von Videos auch im Freien ermöglichen soll. Das Panel verfügt über HDR und HLG, andere Standards wie Dolby Vision vermisst man dabei etwas. Der Screen des Huawei Matepad 12X misst großzügige 12 Zoll. Huawei setzt bei dem Format auf ein Seitenverhältnis von 3:2 bei einer Auflösung von 2800 x 1840, was einer Pixeldichte von 280 Pixel pro Zoll entspricht. Damit ist das Format zwar optimal zum Arbeiten, beim Streamen werden aber schwarze Balken angezeigt. Um Strom zu sparen, gibt es auch eine „intelligente Auflösung“.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Helligkeit bleibt mit 660 Lux also hinter den Angaben zurück. Das ist leider ein Phänomen, das wir inzwischen bei vielen Geräten beobachten müssen. Bei der Darstellung von HDR-Inhalten wird es also wohl möglich noch heller.
Die Bildwiederholrate des Tablets kann zwischen 60 Hertz (Standard), 144 Hertz (Hoch) und dynamisch eingestellt werden. Bei letzterer variiert die Wiederholrate zwischen 144 Hz, 120 Hz, 90 Hz, 60 Hz und 30 Hz. Mit der höchsten oder dynamischen Bildwiederholrate erhält man ein butterweiches, flüssiges Bild bei Übergängen und beim Scrollen.
Wem die voreingestellten kräftigen Farben des Displays nicht gefallen, kann diese in den Systemeinstellungen ändern. Zur Auswahl stehen „Normal“ und „Lebhaft“. Auch eine freie Einstellung der Displayfarben ist möglich.
Mit dem IPS-Panel erreicht man natürlich nicht die Schwarzwerte und Kontraste von AMOLED-Displays, aber es ist deutlich günstiger in der Herstellung. Das Display ist durch die hohe Helligkeit und das matte Design beim Arbeiten und Film schauen ein wahrer Hingucker. Es macht einfach Spaß es zu benutzen und die fehlende Dolby Vision-Zertifizierung habe ich auch zu keinem Zeitpunkt beim Filme schauen vermisst. Erfreulich ist, dass das Tablet über eine Widevine L1 Zertifizierung verfügt. Dadurch könnt ihr Inhalte von Streaming-Anbietern auch in der vollen Qualität des großen 12 Zoll-Displays genießen.
Leistung
Im Huawei MatePad kommt mit dem Kirin 9000W (in Benchmarks wird der Kirin T90A angezeigt) ein Chip aus dem Jahr 2023 zum Einsatz, der bereits im MatePad Pro 13.2 verbaut wurde. Dieser besteht aus 12 Kernen, die in 3 Cluster aufgeteilt und in einem 7nm-Prozess gefertigt werden. Der stromsparende Cluster besitzt vier ARM Cortex510 Kerne mit bis zu 1530 MHz. Sechs weitere verwenden Kerne von HiSilicon und liefern bis zu 2150 MHz. Die Leistungskerne bilden zwei mit maximal 2487 MHz. Die Single-Core-Leistung ist damit eher gering, die Multi-Core-Leistung auf dem Niveau eines Top-Smartphones aus dem Jahr 2022. Als Grafikeinheit ist die HiSilicon Maleoon 910 verbaut. Das Tablet ist zudem mit 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Festspeicher ausgestattet.
Antutu (v10)Einen Flagship-Prozessor kann man bei dem Tablet nicht erwarten. Die Leistung des Kirin 9000W entspricht aber der eines Xiaomi Pad 6. Die Prozessorleistung ist vergleichbar mit einem Snapdragon 7+ Gen 3 oder MediaTek Dimensity 9000, die Grafikleistung des Huawei Matepad 12X ist leider eher gering. Beim Arbeiten kann man sich also nicht über mangelnde Leistung beschweren. Aktuelle 3D-Spiele kann man mit dem Kirin 9000W in den besten Einstellungen natürlich nicht spielen – die Spiele vieler Anbieter stehen leider auch nicht zur Auswahl bzw. funktionieren nicht über den Sideload aus dem Aurora Store.
Die Geschwindigkeit des UFS 3.1 Speichers ist mit 1868 MByte/s beim Lesen und 1609 MByte/s beim Schreiben ebenfalls hoch – wenn auch natürlich nicht auf dem neuesten Stand des UFS 4.0. Das Huawei Matepad 12X hat nicht mit Thermal Throtteling zu kämpfen. Im Extremtest bricht die Leistung auch nach längerem Test nicht ein.
System
Das Huawei Matepad 12X kommt mit Harmony OS in der Version 4.2. Anders als bei den Smartphones in Europa kommt auf den Tablets von Huawei also glücklicherweise nicht das weniger funktionale EMUI zum Einsatz. Harmony OS basiert in den Grundzügen noch auf Android 12, sieht aber top modern aus und ist auch die neueste Variante von Huawei. Bei der Update-Politik braucht man sich bei Huawei keine Sorgen zu machen, da Huawei seine Geräte über 4 Jahre hinweg mit Updates versorgt. Es wird aber keine Updates der Android-Basis geben – also neue Funktionen gibt es nur über Huaweis Harmony OS Updates.
Als Android-Nutzer gehen einem die meisten Funktionen leicht von der Hand und man findet sich ohne Umgewöhnung sehr schnell zurecht. Einstellungen, Schnellzugriffsleiste und Schnelleinstellungen – alles ist fast wie bei den meisten Android-Geräten.
Etwas schwieriger wird es bei den Apps, die man auf dem Huawei Matepad 12X installieren möchte. Auf einen Google Play Store und Google Services muss man bei Huawei-Geräten bekanntlich verzichten. Dafür ist die hauseigene App Gallery von Huawei vorinstalliert, über die ihr zahlreiche Apps und Spiele findet.
Die meisten anderen Apps könnt ihr dann über den Aurora Store installieren (den ihr mittlerweile in der App Gallery findet). Die App ersetzt weitestgehend einen Google Play Store, da ihr euch mit eurem Google Account einloggen könnt und dann die meisten Apps darüber ziehen könnt. Leider funktionieren darüber einige Apps und Spiele nicht, die ihr über den Google Play Store bezahlt habt oder für die ihr Zertifikate (wie zum Beispiel bei Netflix-Spielen) von Drittanbieter-Apps benötigt, damit sie korrekt abgespielt werden. Hier nun eine Kurzanleitung zur Aurora-Store-Installation:
Einige Dinge funktionieren bei Huawei allerdings etwas weniger intuitiv. Multitasking funktioniert nur, wenn man von unten ganz zur Seite wischt. Dann kann man die beiden Fenster recht flexibel aneinander anpassen. Auch die Tastatur und Worterkennung von Huawei Celia ist nicht die beste. Diese änderte beim Schreiben einige korrekte deutsche Wörter komplett oder setzte manchmal meine eingegebenen Leerzeichen nicht (wobei ich zuerst dachte, dass die installierte Tastatur nur eine geringe Empfindlichkeit an den Seiten hat). Abschließend muss enttäuschenderweise noch erwähnt werden, dass Huawei sehr viel Bloatware vorinstalliert hat, da der Hersteller mit den Apps versucht, die fehlenden Google-Dienste auszugleichen.
Auch einen Desktop-Modus vermisse ich bei dem Tablet ein wenig. Vor allem da das Tablet nur mit Tastatur angeboten wird und einem auch in der Werbung suggeriert wird, dass das Huawei Matepad 12X somit der perfekte Laptopersatz wäre. Für einige Nutzer wäre dieser Modus sicherlich noch attraktiver und in der Vergangenheit war es für mich schon eine kleine Arbeitserleichterung mit dem Lenovo Xiaoxin Pad Pro 2022.
Kamera des Huawei Matepad 12X
Das Huawei Matepad 12X verfügt erfreulicherweise über drei Kameras im typischen Huawei-Kameradesign.
- Hauptkamera: 13 Megapixel, f/1.8
- Ultraweitwinkelkamera: 8 Megapixel f/2.2
- Selfiekamera: 8 Megapixel, f/2.2
Die Qualität der Kameras des Huawei-Tablets entspricht in etwa der eines besseren Einsteiger-Smartphones. Welche Kamerasensoren Huawei genau verwendet, konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden. Das Huawei Matepad 12X leistet mit den Kamerasensoren aber solide Arbeit. Die Hauptkamera schafft mit ihren 13 Megapixeln recht ansehnliche und scharfe Bilder. Vom Farbprofil her wirken die rückseitigen Kameras etwas unausgewogen, da die Hauptkamera eher blasse und wenig lebendige Bilder liefert und der Ultraweitwinkel dann fast schon zu gesättigte Fotos aufweist. Beide Kameras haben Kontrastprobleme. Die Ultraweitwinkelkamera liefert mit ihrem 8 Megapixel Sensor für meinen Geschmack auch zu unscharfe Bilder. Für das Abfotografieren von Dokumenten sind die rückseitigen Kamerasensoren aber gut geeignet.
Die Frontkamera macht wirklich schöne, scharfe Bilder vom fokussierten Objekt. Die Farben der Gesichter werden natürlich getroffen. Allerdings ist der Hintergrund je nach Belichtung stark über- oder unterbelichtet. Einen funktionalen HDR-Modus gibt es hier offenbar nicht.
Die Hauptkamera löst Videos maximal in 4k 30 fps auf. Die Videos werden für eine Kamera von einem Tablet farbenfroh und in 1080p gut stabilisiert durch den EIS aufgenommen. Der Fokus arbeitet bei Landschaftsaufnahmen aber recht wechselhaft. Schaltet man dann auf 4k oder 1080p in 60 fps werden die gefilmten Ergebnisse spürbar unruhiger, weil es für die beiden Videomodis keinen EIS gibt. Die Frontkamera unterstützt maximal 1080p in 30fps. Hier arbeitet der Fokus wesentlich stabiler und schafft es, das Gesicht fokussiert und scharf zu halten. Bei dunkleren Bedingungen beeinträchtigt starkes Bildrauschen die Videoqualität der Frontkamera.
Bei den Videos ist der aufgenommene Ton bei Stimmen natürlich. Bei Musik- oder Alltagsaufnahmen klingen die Aufnahmen jedoch in den Höhen und Mitten etwas unpassend. Die (für Tablets) gute Aufnahmequalität macht das Tablet auch zu einer starken Option für Videotelefonie.
Insgesamt sind alle Kameras für ein Tablet gut geeignet, auch wenn die Belichtung, Kontrast und Schärfe nicht immer passen. Die Frontkamera liefert auf jeden Fall für Videotelefonie bessere Bilder als die meisten Laptopkameras.
Konnektivität und Kommunikation
Das Huawei Matepad 12X verfügt leider nur über weniger moderne Konnektivitätsstandards dank des Kirin 9000W. Es bietet lediglich WiFi 5 und Bluetooth in der Version 5.2. Bei den Audiocodecs unterstützt das Gerät AAC und LDAC. GPS ist mit GLONASS, BeiDou, Galileo und QZSS ebenfalls an Bord. Der Empfang funktionierte nicht über GPS Test-Apps oder Google Maps (dazu muss GBox eingerichtet werden). Bei Huaweis Maps Ersatz “Petal Maps” hatte ich nach einer Sekunden einen GPS-Fix mit hoher Genauigkeit. Huawei integriert außerdem einen Licht-, Hall- und Beschleunigungssensor sowie ein Gyroskop und einen elektronischen Kompass.
Neuere Tablets und Geräte von Huawei bieten mit NearLink eine Nahfunktechnologie, die eine Alternative des Herstellers zu Bluetooth und WLAN darstellt. Damit lassen sich Stift, Tastatur oder Maus mit einer Latenz von 20 ms steuern. Auch die FreeBuds 3 Pro können damit angesteuert werden. Die Technologie soll im Vergleich zu Bluetooth 60% weniger Strom verbrauchen. Mit SuperHub lassen sich dann auch sehr einfach und schnell Dateien zwischen Huawei-Geräten austauschen.
Auf der Unterseite des Matepad 12X verbaut Huawei einen USB-C 3 Anschluss. Der USB-C Anschluss überträgt Daten mit 5 Gbit/s und ermöglicht die Übertragung des Bildschirms auf externe Monitore. Ein kleines Manko des Matepads ist die fehlende Speichererweiterung. Bis zum P60 Pro setzte Huawei in der Regel auf die hauseigene NM-Card im Nano-SIM-Format. Diese Ergänzung oder einen MicroSD-Slot vermisse ich beim Matepad 12X trotz des großzügigen Festspeichers von 256 GB ein wenig.
Huawei setzt beim Matepad 12X auf 6 Lautsprecher und den „HUAWEI SOUND“. Dieser soll einen besonders hochauflösenden und räumlichen Klang bieten und sogar „Filmliebhaber und Audiophile“ ansprechen. Leider konnte mich die Klangqualität des Tablets nicht vollends überzeugen. Die Lautsprecher klingen zwar gut und besser als bei den meisten Smartphones, aber mein älteres Lenovo Xiaoxin Pad 2022 mit Dolby Atmos Zertifizierung und 4 Lautsprechern bietet einen ausgewogeneren Klang. Das fällt vor allem beim Abspielen von Musik auf. Hier waren die Höhen manchmal etwas übersteuert und die Bässe nur dezent wahrnehmbar. Bei Filmen und Videotelefonie fand ich den Klang des Huawei Matepad 12X insgesamt überzeugend. Bei Filmen mit Surround-Signal können die Lautsprecher aber auch mal etwas leise sein.
Akkulaufzeit des Huawei Matepad 12X
Huawei verbaut im Matepad 12X einen Akku mit 10.100 mAh, der mit einer maximalen Ladeleistung von 66 Watt schnell aufgeladen werden kann. Für ein Tablet dieser Größe ist der Akku gut dimensioniert. Dies zeigt sich vor allem in der Praxis. Im PCMark Akkutest zeigt das Matepad 12X mit seinem matten IPS-Display mit 14 Stunden und 19 Minuten Marathon-Dauerläuferfähigkeiten. Auch einen Arbeitstag (8h) mit anschließender mehrstündiger Medienwiedergabe hält das Tablet locker durch und hat dann noch rund 40 Prozent Akkulaufzeit. Mit dem Unterhaltungsmix (Spiele, Web, Streaming) kam ich auf ca. 10,5 Stunden.
PCMark AkkuEine Vollladung mit dem mitgelieferten kompakten 66-Watt-Netzteil dauert ca. 1h 20 Minuten. Nach ca. 30 Minuten sind ca. 60% und nach einer Stunde 85% geladen.
Testergebnis
Huawei schafft mit dem MatePad 12X eine günstigere Alternative im Mittelklasse-Segment zum großen, hellen MatePad 13.2 Pro (zum Test) und dem 1000€ teuren MatePad Pro 12.4 (zur Ankündigung). Der chinesische Hersteller versucht mit seinen neuesten beiden MatePads sogar eine Brücke zu Laptops zu schlagen, indem man eine Tastaturhülle in den Lieferumfang packt. Das Huawei Matepad 12X ist für mich dadurch ein richtig guter Arbeitsbegleiter geworden. Durch sein schlankes Design passt es sogar mit der Hülle in eine Handtasche. Das 144 Hz schnelle, matte, helle IPS-Panel lädt einen dazu ein, auch mal unterwegs zu arbeiten oder einen Film zu schauen. Das Tablet ist mit seinem großen Akku auch noch ein wahrer Dauerläufer und kann auch schnell wieder aufgeladen werden. Auch die 6 Lautsprecher sind definitiv gut.
Leider reicht mir das nicht ganz für ein Tablet aus, weil ich auch gerne mal unterwegs spiele … Und da hinterlassen vier Faktoren beim Huawei Matepad 12X einen etwas faden Beigeschmack. Erstens ist die Grafikeinheit des Kirin 9000W nicht besonders leistungsstark. Zweitens findet man viele Spiele nicht in der App Gallery oder kann auch erworbene Spiele aus dem Google Play Store beim Aurora Store nicht komplett herunterladen. Natürlich werden die Google-Dienste trotz verschiedener verfügbarer Sideloads auch nicht voll umfänglich unterstützt und man hat oftmals ein paar Nachteile. Drittens war mir der Einteiler der Tastaturhülle etwas zu sperrig, was vor allem beim Filmeschauen auf dem Sofa etwas störte.
Und schließlich ist auch der Preis des Huawei Matepad 12X mit knapp 600 Euro zu hoch angesetzt. Zwar bekommt ihr dann gleich eine Tastaturhülle mit dazu, aber in dem Preisbereich gibt es mittlerweile günstigere und leistungsfähigere Konkurrenten, die zudem Android mit Google bieten. Xiaomi Pad 6S Pro (zum Test) steht dem Matepad ein leistungsstärkerer, günstigerer Konkurrent mit unbeschränktem Android gegenüber. Auch das Oneplus Pad 2 (zum Test) bietet mit einem helleren Display und wesentlich schnellerem Chip einiges mehr und war schon mit Tastatur für knapp 400€ zu bekommen. Zuletzt sei noch das Honor MagicPad 2 (zum Test) mit hellerem OLED-Panel und dem Snapdragon 8 Gen 3 genannt. Diese starke Konkurrenz macht es uns letztendlich schwer, eine uneingeschränkte Kaufempfehlung auszusprechen. Auch wenn das Huawei MatePad 12X ein tolles Tablet ist! Sobald sich der Preis in Richtung 400€ bewegt, wird das Tablet definitiv für mehr Leute interessant.
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