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Huami Amazfit Pace – Spezialtest für Läufer

In einer ersten Testrunde konnte uns die Huami Amazfit Pace mit ihren guten Eigenschaften bereits überzeugen. Daher geht es jetzt in Runde 2: wie schlägt sich die Uhr beim Einsatz im Sport, ihrer eigentliche Bestimmung? Dazu haben wir mit der Uhr einige Trainingskilometer aufgezeichnet und wollen euch jetzt an den gewonnen Erfahrungen teilhaben lassen.

Tragekomfort und Passgenauigkeit

Die Huami Amazfit hat alles an Board, was man zur Aufzeichnung von Sportaktivitäten braucht: eigenes GPS, eine optische Pulsmessung am Handgelenk sowie die entsprechenden Apps, die speziell für die gewählte Aktivität entwickelt worden sind. Bevor man mit der Aufzeichnung einer Aktivität beginnen kann, muss die Uhr richtig am Handgelenk angelegt sein. Um eine optimale Funktionalität der Pulsmessung zu gewährleisten, sollte die Uhr schon recht eng am Handgelenk sitzen. Wie bei dieser Technologie üblich, können z.B. starke Behaarung oder Tätowierungen die Genauigkeit der Messung negativ beeinflussen. Unser Testmodell ist mit einem Milanaise-Armband samt Magnetverschluss ausgestattet, dass im Alltagsgebrauch wegen seiner stufenlosen Einstellung hervorragend funktioniert, sich beim Sport aber als weniger gut geeignet herausstellt. In drei von vier Laufeinheiten löste sich der Verschluss leider doch ein wenig, sodass die Pulsaufzeichnung unterbrochen wurde. Die Uhr weist einen zwar mit einer Vibration und einem Meldungstext darauf hin, aber mit einem normalen Silikonarmband samt Standardverschluss (mit dem die Uhr normalerweise ausgeliefert wird) passiert sowas in der Regel nicht.

Tracking

Wenn die Uhr richtig angelegt ist, wählt man unter den Aktivitäten einfach die gewünschte (in unserem Fall „Laufen“) aus. Man wird an dieser Stelle nochmal darauf hingewiesen, die Uhr eng am Arm zu tragen, bevor die GPS-Verbindung aufgebaut wird. Dies dauert leider doch etwas länger als bei unserem Vergleichsgerät der Garmin Fenix 3, aber es bewegt sich noch in normalem Rahmen. Ist die GPS-Verbindung hergestellt, muss über einen „Start“ Button der Beginn der Aufzeichnung bestätigt werden. Leider hat man noch einen 3-Sekunden-Countdown eingebaut, der meiner Meinung nach bei einer Uhr keinen echten Nutzen hat. Dieser kann nicht deaktiviert werden. Spätestens wenn man an einem Wettkampf teilnimmt und die Aufzeichnung genau an der Startlinie beginnen möchte, merkt man, wie überflüssig dieser Countdown ist.

 

Während der Aufzeichnung geht die Uhr in den passiven Modus und zeigt dort wahlweise vier Datenfelder (Dauer, Distanz, Puls, Pace) oder sechs Datenfelder (Dauer, Schrittfrequenz, Distanz, Puls, durchs. Pace, Pace) während des Laufs an. Bei beiden Varianten wird am oberen Rand zusätzlich die aktuelle Uhrzeit angezeigt. Die gewählte Darstellung ist absolut gelungen, auch wenn die einzelnen Felder nicht weiter konfigurierbar sind. Das Display lässt sich zudem auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen immer gut ablesen. Aktiviert man das Display, erhält man eine Ansicht in der noch weitere Werte wie z.B. die Geschwindigkeit, verbrauchte Kalorien oder die Schrittfrequenz angezeigt werden. Des Weiteren sind die GPS Route sowie der Music-Player hier auswählbar. Auch das Pausieren oder das Beenden der Aufzeichnung kann über einen Wischgeste ausgelöst werden. Hier jedoch auch ein kleiner Kritikpunkt: Während des Laufs befindet sich das Display im passiven Modus, was aufgrund des somit deutlich geringeren Akku-Verbrauchs auch sehr sinnvoll ist. Will man die Aufzeichnung aber unterbrechen oder beenden, dann muss man immer erst das Display aktivieren (Double-Tap oder ein Knopfdruck) und dann noch zusätzlich eine Wischgeste oder einen Knopfdruck ausführen. Es sind also immer zwei Aktionen nötig, was sich mitunter als etwas umständlich herausgestellt hat. Das wäre durch zusätzliche Knöpfe an der Uhr sicherlich besser zu lösen. Ansonsten weiß das Setup während der Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten durchaus zu überzeugen.

In den Aktivitätseinstellungen findet man neben der bereits erwähnten Wahl zwischen der 4- oder 6-Feld-Anzeige im passiven Modus auch Optionen wie  z.B. den Rundenalarm, den konfigurierbaren Pulsalarm, den Pulsbereich-Alarm, die Auto-Pause, den Pace-Alarm sowie die Möglichkeit eine Zielzeit oder eine Zieldistanz einzustellen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind also recht vielfältig und somit werden auch bei ambitionierten Hobbyläufern kaum Wünsche offen bleiben.

Datenauswertung

Amazfit Pace Mi Fit app 1Amazfit Pace Mi Fit app 2

Die Auswertung der aufgezeichneten Aktivitäten erinnert recht stark an die Mi Fit App und kann, um es vorweg zu nehmen, als durchaus gelungen bezeichnet werden. Bei der Zusammenfassung der Route sind die Distanz, die Dauer, die Pace sowie die verbrannten Kalorien samt einer Karte dargestellt.

Unter Details gibt es weitere Werte und Diagramme zu den Bereichen Pace/Speed, Herzfrequenz und Schrittfrequenz/-länge. Natürlich sind auch die obligatorische Rundendarstellung sowie eine Ansicht mit Diagramdarstellungen vorhanden.

Amazfit Pace Mi Fit app 3 Amazfit Pace Mi Fit app 4

Die Aktivität lässt sich zudem über eine integrierte Funktion z.B. in sozialen Netzwerken teilen und anders als noch beim Mi Band 2 bzw. mit der Mi Fit App, hat die Amazfit Pace auch eine GPX-Exportfunktion an Board. Direkt bei der Aktivitätsansicht auf der Uhr lässt sich das GPX-File exportieren und wird im internen Speicher der Uhr abgelegt. Verbindet man die Uhr nun per USB-Kabel mit einem PC, gelangt man problemlos an das GPX-File und kann es in die gängigen Portale importieren. Dies klappte beispielsweise bei Endomondo und Runtastic problemlos.

Trainingspläne

Die Amazfit Pace ist wirklich eine ziemlich komplette Sportuhr, was man u.a. auch an den vorhandenen Trainingsplänen sieht. Man kann hier zwischen

  • Beginner (8 Wochen – 56 Tage mit 85,6 km)
  • 5 km (8 Wochen – 56 Tage mit 148 km)
  • 10 km (8Wochen – 56Tage mit 212 km)
  • Halbmarathon (8 Wochen – 56 Tage mit 307,4km)
  • Marathon ( 8 Wochen – 56 Tage mit 436 km)

wählen.

Der angelegte Plan führt einen Tag für Tag durch die zu absolvierenden Trainingseinheiten. Es gibt u.a. Ruhetage, Tage mit langsameren Läufen, mit Tempoläufen, mit Regenerationsläufen, mit Fahrtspielen, mit Steigungsläufe oder mit Intervallen. Die Umfänge sind z.T. schon recht ambitioniert und gerade für Anfänger vielleicht etwas hoch gegriffen. Erfahrene Läufer können allerdings durchaus Spaß mit den Plänen haben.

Genauigkeit

Beim Vergleich der mit der Amazfit Pace aufgezeichneten Daten mit denen der Garmin Fenix 3 wird wiederum deutlich, dass Xiaomi hier ein wirklich gutes Gerät im Sortiment hat. Auf einer Gesamtdistanz von 32,8 km wich die Amazfit insgesamt nur 210 m zu den Werten der Garmin ab, wobei jeweils eine minimal kürzere Strecke aufgezeichnet wurde. Die durchschnittliche Herzfrequenz wich ebenfalls maximal um den Wert zwei zu den mit der Garmin samt Brustgurt ermittelten Werten ab. Einzig bei der maximalen Herzfrequenz zeigen sich die Schwächen der optischen Pulsmessung am Handgelenk. Hier weichen die Werte um bis zu 20 Schläge von denen der Garmin ab, was allerdings ein durchaus bekanntes Phänomen der optischen Pulsmessung ist. Die Huami Amazfit Pace muss den Vergleich mit einer etablierten Triathlonuhr wie der Garmin Fenix 3 aber absolut nicht scheuen. Mit Ausnahme der maximalen Herzfrequenz werden sehr belastbare Werte ermittelt.

Fazit

Huami Amazfit BeitragsbildDie Huami Amazfit Pace ist eine echte Sport- bzw. Fitnessuhr mit vielen klassischen Funktionen. Die Genauigkeit der Aufzeichnung, die Auswertemöglichkeiten in der Amazfit App, die Exportfunktion sowie die Trainingspläne wissen zu überzeugen. Wer eine etwas andere Smartwatch zum Aufzeichnen seiner sportlichen Aktivitäten sucht, wird sicher viel Freude mit dieser Uhr haben.

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Flying_Squirrel
Gast
FlyingSquirrel (@guest_52413)
5 Jahre her

Kann man die Huami Amazfitgeräte im Inselbetrieb betreiben? Also ohne Smartphone? Ich nehme mein Smartphone nämlich nie zum Laufen mit…

Harald
Gast
Harald (@guest_40212)
6 Jahre her

Hallo,

kann man neben den vorgegebenen Trainingspläne auch eigene erstellen?
Der Preisunterschied zur Stratos erscheint mir nicht allzu groß, warum sollte man zu dieser greifen und nicht zur Stratos?

Merci und Grüße

Harald
Gast
Harald (@guest_40738)
6 Jahre her
Antwort an  Jens M.

Hallo und erstmal vielen Dank für das Feedback, mittlerweile habe ich von anderer Seite gehört es ginge doch eigene Trainingspläne zu erstellen scheint sich wohl aber etwas versteckt zu haben, denn zu erst war auch von dort die Info es ginge nicht. Na ja schwierig zu sagen was stimmt, wenn man es selbst nicht probiert gesehen / hat.

Freue mich auf den Test der Stratos beim Sport, denke der wäre sinnvoll, da es sich ja um eine Uhr handelt die darauf ausgelegt ist.
Grüße

Jürgen
Gast
Jürgen (@guest_40123)
6 Jahre her

Kann das Testergebnis nur bestätigen, nutze die Uhr zum Laufen und beim Mountainbiken und bin sehr zufrieden.Im Vergleich zu meiner Garmin Forerunner 610 und dem Mi Band 2 weicht die Distanz Messung leicht ab, die Pace misst die Strecken etwas kürzer.Auf der Bahn waren es bei einem 3000m Lauf knapp 25m Abweichung.
Einziger echter Kritikpunkt : Im Wald unter dichtem “Laubdach” hat die Uhr zeitweise Probleme mit dem GPS Signal was sich durch starke Schwankungen bei der Pace anzeige zeigt.
Dieses Problem hat die Garmin Forerunner allerdings ebenfalls.
Für mich ist die Amazefit Pace eine Top Uhr zum Superpreis !!

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