Huami ist als Tochterunternehmen von Xiaomi bereits seit einigen Jahren eine feste Größe auf dem Wearbles-Markt und konnte auch bei uns mit den sehr beliebten Amazfit-Modellen punkten. Mit dem Amazfit Cor gibt es bereits ein Fitnessarmband aus dem Hause Huami und nun erscheint mit dem Amazfit Band 2 quasi der Nachfolger. Kann das Amazfit Band 2 aka Cor 2 mit der Konkurrenz mithalten? Dieser Frage sind wir in unserem Test nachgegangen.
Spezifikationen und Design
Das Amazfit Band 2 hat grundsätzlich den typischen Fitnessarmband- Look und folgt damit seinem Vorgänger. Wenn man ganz ehrlich ist, hat sich im Vergleich zum Amazfit Cor optisch nicht wirklich viel geändert. Mit Abmessungen von circa 45 mm Länge x 22 mm Breite x 10 mm Dicke ist das Amazfit Band 2 schon deutlich größer als z.B. das Mi Band 3, aber eben auch kleiner als beispielsweise eine Amazfit Bip. Das Gehäuse des Band 2 besteht aus grau/schwarzem Kunststoff. Auf der Gehäuserückseite befinden sich der optische Pulsmesser sowie zwei Ladepins. Die TPU-Armbänder sind 245 mm lang und werden mit einer Dornschließe sicher am Handgelenk gehalten. Das Material fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an und sieht außerdem recht hochwertig aus. Das eigentliche „Herzstück“ des Amazfit Band 2 ist das 1,23 Zoll große IPS LC-Display. Das Display ist schön bündig in das Gehäuse integriert und macht im Gesamtlook einen wirklich positiven Eindruck.
Neben den klassischen Funktionen wie Schrittzähler, Schlafüberwachung, optische Pulsmessung, Wecker, Benachrichtigungen vom Smartphone und Sportaufzeichnung ist das Amazfit Band 2 sogar mit NFC ausgestattet, aber dazu später mehr. Eine weitere nützliche Funktion ist die Steuerungsmöglichkeit für Musik. Genauer gesagt, kann bei Verbindung mit dem Smartphone (über Bluetooth 4.2 BLE) z.B. die Wiedergabe von Spotify direkt über das Band gesteuert werden – dies funktioniert auch einwandfrei.
Im Lieferumfang enthalten sind das Band samt wechselbarer Armbänder, ein magnetisches USB-Ladekabel sowie eine Bedienungsanleitung.
Display
Das 1,23 Zoll große IPS Touchdisplay besitzt einen z.T. recht breiten Rand, was den eigentlichen Anzeigebereich natürlich kleiner werden lässt – bezel-less geht anders und hätte mir deutlich besser gefallen. Die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch richtig gut und auch die Farbwiedergabe kann sich sehen lassen. Die Auflösung ist okay, aber einzelne Bildpunkte sind durchaus sichtbar – dies scheint aber auch so gewollt und störte mich während des Tests nicht wirklich.
Die Helligkeit lässt sich in fünf Stufen anpassen. In der höchsten Stufe ist das Display selbst bei direkter Sonneneinstrahlung recht gut ablesbar – ich habe das Band meistens mit der Helligkeitsstufe drei genutzt und kam damit sehr gut zurecht. Der Digitizer arbeitet zügig und setzt alle Eingaben flüssig um.
Konnektivität und App
Die Verbindung mit dem Smartphone (in Test das Xiaomi Mi 8) lässt sich Amazfit-typisch kinderleicht per Bluetooth 4.2 BLE herstellen. Auf dem Smartphone wird die Xiaomi-Nutzern bereits bekannte Mi Fit App benötigt. Diese bekommt ihr natürlich mit vollständiger Übersetzung im Google Playstore. Die App ist sehr übersichtlich aufgebaut und bietet zahlreiche Funktionen für das Amazfit Band 2. Hier können beispielsweise die 24h Herzfrequenzmessung, die App-Benachrichtigungen, Wecker oder Inaktivitätswarnungen konfiguriert werden. Alles nicht wirklich neu und in selbiger Form auch mit dem Xiaomi Mi Band 3 machbar, aber passionierte Xiaomi-User finden sich auf Anhieb zurecht und auch für Einsteiger ist die App sehr übersichtlich aufgebaut.
Völlig neu am Amazfit Band 2 ist die NFC-Unterstützung. Leider muss ich die nun berechtigterweise aufkommende Vorfreude, wie so oft bei Wearables aus China, direkt wieder bremsen. Unterstützt wird aktuell wieder einmal nur Alipay, mit dem man bei uns in Deutschland maximal an einigen Flughäfen zahlen kann. Somit bleibt das NFC für europäische User vorerst weitestgehend nutzlos.
UI und Sporttracking
Auch beim User Interface hat sich Huami leider mit Neuerungen zurückgehalten, denn Änderungen zum Amazfit Cor sind nicht wirklich zu erkennen. Das System ist komplett auf Englisch nutzbar – Deutsch ist aktuell (noch) nicht verfügbar. Mit einem Swipe-Down gelangt man vom wechselbaren Watchface in das Hauptmenü welches die Unterpunkte Status, Notifications, Workout, Weather, Clock, Alipay, Alarm Music und Settings bietet. Die hier anzuzeigenden Menüpunkte lassen sich über die Mi Fit App konfigurieren. Mit einem Swipe nach Links gelangt man aus allen Menüs wieder zurück auf das Watchface. Mit einem Swipe-Up gelangt man vom Watchface auf eine Art Statusseite. Dort werden der Akkustand sowie der DND Status angezeigt. Mit einem Swipe nach links vom Watchface aus, gelangt man zur Musiksteuerung und zu den Wetterinformationen. Dieses Menü kann ebenfalls in Mi Fit angepasst werden. Insgesamt sind alle Menüs sehr übersichtlich dargestellt und die Navigation über das Touchdisplay funktioniert einwandfrei.
Als echtes Fitnessarmband ist das Amazfit Band 2 natürlich auch für den sportlichen Einsatz gedacht. Direkt am Band kann über das „Workout“-Menü ein Laufbandtraining sowie allgemeine Übungen gestartet werden. Dabei zeichnet das Band die verstrichene Zeit sowie den Puls und die verbrauchten Kalorien auf. Da das Amazfit Band 2 kein eigenes GPS besitzt, braucht man zur Aufzeichnung von Lauf- oder Fahrradeinheiten immer das Smartphone mit aktiviertem GPS. Leider kann man z.B. das Tracking für eine Laufeinheit nur direkt über die Mi Fit App starten, während das Pausieren oder Beenden des Trackings direkt am Band gemacht werden können. Die Genauigkeit der Pulswerte des Amazfit Band 2 ist gewohnt gut. Über die Mi Fit App gibt es nach dem Training dann zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten zu den getrackten Daten. Hier konnte Xiaomi/Huami uns eigentlich schon immer überzeugen und so ist es auch beim Amazfit Band 2.
Akku
Verbaut ist eine 160 mAh Akku der für Laufzeiten von bis zu 20 Tagen sorgen soll. In unserem Test hielt das Amazfit Band 2 samt 24h HF-Messung, Schlafassistent und Benachrichtigungen aus einigen Apps insgesamt starke 22 Tage durch. Ohne die 24h HF-Messung sind sogar knapp 26 Tage drin. Wir können also, ähnlich wie beim Vorgänger, die von Huami angegebene Akkulaufzeit bestätigen bzw. sogar leicht nach oben korrigieren.
Geladen wird mit einem magnetischen Ladekabel, das sehr sicher an seinem Platz gehalten wird. Ein vollständiger Ladevorgang dauert circa 2,5 Stunden, wo durchaus Verbesserungspotential besteht. Aber bei einer so langen Laufzeit eigentlich auch egal.
Testergebnis
Das Amazfit Band 2 ist durchaus ein würdiger Nachfolger vom Amazfit Cor Fitnessarmband und kann in Sachen Design, Verarbeitungsqualität und Funktionsumfang punkten. Die einzige Frage, die man sich stellen muss ist, ob man im Vergleich zum deutlich günstigeren Mi Band 3 wirklich ein etwas größeres Farbdisplay braucht, denn viel mehr hat das Amazfit Band 2 im direkten Vergleich eigentlich nicht zu bieten.
Wer auf der Suche nach einem aktuellen Fitnessarmband mit Farbdisplay und solider Funktionalität ist, wird trotzdem viel Spaß mit dem Amazfit Band 2 haben. Wer jedoch so richtig in den Wearables-Markt eintauchen möchte, findet mit der Amazfit Bip, Pace oder Stratos direkt bei Huami weitere Modelle, die deutlich mehr können als das neue Amazfit Band 2.
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Ich finde es schade, das die Teile kein 1 bis 2 GB Speicher für Musik direkt haben. Ich will im Fitness Center kein Smartphone rumtragen um Musik zu höhren. Mir reichen die Trolle im Fitness Center schon, die 80 % der Zeit damit beschäftigt sind, Musik und Whatsapp Meldungen zu lesen. Finde es gut mit meiner Apple Watch direkt meine BT Hörer zu Koppeln und nicht abgelenkt Musik zu hören und Fitness zu machen. Leider ist die Apple Watch 1 mitterlweile mit den Aufgaben leicht überfordert und träge. Wünschte mir diese Huami in der grösse und preisklasse könnten Autag 1… Weiterlesen »
Nun, die Musiksteuerung gibts auch mit Version 1. Also eigentlich gibts nur NFC neu und das Menü ist nun flüssig und nicht mehr statisch. Funktionstechnisch ists aber nicht besser. Ich hätte mir einen Schwimmmodus gewünscht.
Danke für den Hinweis.