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Hoymiles MS-A2 Speichersystem im Test – Netzgekoppelter Speicher für Balkonkraftwerke

Getestet von Michael am
Vorteile
  • exzellente Verarbeitung
  • einfache Installation
  • kompatibel zu jedem Balkonkraftwerk Wechselrichter
  • problemloser Betrieb
  • Ladung über Solar und AC
  • hohe Effizienz
  • sehr geringe Lade/Entladeverluste über AC
Nachteile
  • groß und schwer
  • kann im Off-Grid Betrieb nicht geladen werden
  • keine Versorgung von Geräten mit hohem Anlaufstrom
  • Funktionsumfang noch stark ausbaufähig
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Die Begriffe Hoymiles und Solar sind seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2012 eng miteinander verbunden. In den vergangenen 12 Jahren hat sich der Hersteller zu einem der führenden Anbieter von Wechselrichtern in der Solarbranche entwickelt. Die Produktpalette umfasst neben Mikrowechselrichtern für Balkonkraftwerke auch Wechselrichter für komplette Dachanlagen ab 10 kWp. Dabei steht vor allem die Zuverlässigkeit und Funktionalität an erster Stelle. Mit dem Hoymiles MS-A2 präsentiert der Hersteller nun sein erstes Speichersystem für Balkonkraftwerke.

Hoymiles MS A2 Einleitung

Im Gegensatz zu der Konkurrenz von Zendure Hyper (zum Test) oder AlphaEss Vitapower (zum Test) setzt man auf eine vollständige Kopplung mit dem AC-Wechselstromnetz. Das bedeutet, dass der Speicher nicht direkt über die Gleichspannung der Solarmodule, sondern direkt über das Stromnetz geladen wird. Somit entkoppelt ihr den Speicher fast vollständig von den Solarmodulen, mit allen Vor- und Nachteilen. Mit einer Kapazität von 2240Wh, einer Eingangsleistung von 1800W, einer Ladeleistung von bis zu 1000W und einer Ausgangsleistung von 800W klingen die technischen Daten vielversprechend. Ob der 1250€ teure Hoymiles MS-A2 den hohen Erwartungen gerecht wird, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Lieferumfang des Hoymiles MS-A2

Hoymiles hat uns bereits Mitte des Jahres ein Vorserienmodell zur Verfügung gestellt, wodurch wir den Speicher in den letzten Monaten ausführlich testen konnten. Inzwischen liegt uns die Verkaufsversion vor, die somit unseren Testparcours absolvieren musste. Der Lieferumfang umfasst neben einer Installationsanleitung das zwei Meter lange Anschlusskabel für die Schuko-Steckdose und eine Wandhalterung.

Während die eine Seite einfach mit der Rückseite des Hoymiles MS-A2 verschraubt wird, muss das Gegenstück mittels 3 Schrauben mit der Wand verbunden werden. Im Anschluss wird der Speicher einfach eingehängt.

Technische Daten des Hoymiles MS-A2

Wir haben für euch erst einmal die wichtigsten technischen Daten zusammengetragen:

Hoymiles MS A2 technische Daten2

Mit einer Kapazität von 2240Wh ist der Hoymiles MS-A2 in der Grundausstattung bereits ordentlich dimensioniert. Sollte euch die Kapazität nicht ausreichen, können zukünftig zwei Hoymiles MS-A2-Geräte miteinander gekoppelt werden, um eine Gesamtkapazität von 4480Wh zu ermöglichen. Selbstverständlich kommen hier Akkuzellen vom Typ LiFePo 4 zum Einsatz, die höchste Standards im Bereich der Sicherheit und Haltbarkeit gewährleisten. Die maximale Eingangsleistung liegt bei bis zu 1800W. Der Speicher kann somit mit bis zu 1000W geladen werden, während die überschüssige Leistung in das Stromnetz eingespeist wird. Diese hohen Eingangsleistungen können allerdings nur mit einem entsprechenden Wechselrichter realisiert werden können. Wie das genau funktioniert, erklären wir im Testverlauf.

Design und Verarbeitung

Das Design des Hoymiles Micro Storage Systems orientiert sich an konventionellen Speichern für große Solaranlagen. Das graue Stahlblechgehäuse misst 455 x 220 x 457 Millimeter und bringt ein Gewicht von stattlichen 32 Kilogramm auf die Wage. Somit ist der Hoymiles MS-A2 gemessen an der Kapazität kein Raumwunder.

Auf der linken findet ihr alle relevanten technischen Daten auf dem Aufkleber. Auf der Frontpartie befindet sich zudem ein recht einfach gehaltenes Display, welches euch den aktuellen Ladezustand mithilfe von 4 Balken anzeigt. Darüber befinden sich die zwei Steuerungstasten und drei Status-LEDs, welche euch über den Betriebsstatus und die aktuelle Verbindungseinstellung (Bluetooth/WLAN) informieren.

Auf der rechten Seite befinden sich die eigentlichen Anschlussmöglichkeiten des Hoymiles MS-A2. Der linke Spezialstecker dient zur direkten Netzkopplung mit dem 230V-Netz. An diesen wird das Adapterkabel angeschlossen, welches in eine freie Schuko-Steckdose eingesteckt wird. Diese Verbindung stellt den Ausgang des Speichersystems dar. Hier wird also die Energie wieder in das heimische Stromnetz eingespeist. Gleichzeitig kann der Speicher über diese Verbindung auch aus dem Stromnetz geladen werden. Die 230V-Steckdose daneben hat zwei Funktionen. Für die Ladung des Speichers kann hier der Schuko Stecker eures Balkonkraftwerkes angeschlossen werden. Der Hoymiles MS-A2 ist somit der Eingang für euer Balkonkraftwerk. Anstatt die Solarmodule direkt mit dem Speichersystem zu verbinden, wird hier das komplette Balkonkraftwerk bestehend aus Mikrowechselrichter mit angeschlossenen Solarmodulen einfach eingesteckt. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, kann diese 230V-Steckdose zudem als Notfallstromversorgung genutzt werden. Sie bietet eine Dauerleistung von 1000W und kann eure wichtigsten Geräte direkt versorgen.

Die Oberseite besteht komplett aus einem schwarzen Kunststoff und wird von einem Hoymiles Logo geziert. Auf der Rückseite werden die Kühlrippen des Hoymiles MS-A2 sichtbar. Die riesige “Schraube” unter den Kühlrippen ist ein Sicherheitsventil. Sollte es doch einmal zu einem Fehlerfall bei den Akkus kommen, kann hier der Druck kontrolliert entweichen. Die Verarbeitung des Hoymiles MS-A2 ist erstklassig und erinnert an den Aufbau konventioneller Speicher für große Solaranlagen. Sowohl das Gehäuse als auch alle Anschlüsse, Verschraubungen und Bedienelemente machen einen hochwertigen und langlebigen Eindruck.

Installation des Hoymiles MS-A2

Hoymiles wirbt mit einer Installationszeit von sieben Sekunden für ihr Speichersystem. In der Theorie mag das zwar stimmen, aber bis der Speicher aus seinem Karton befreit ist, die Anleitung studiert wurde und die App eingerichtet und verstanden ist, vergeht gut und gerne eine Stunde. Letztendlich spielt die Installationszeit auch überhaupt keine Rolle. Ein Speichersystem wird in der Regel nur einmal installiert. Hier kann man sich entsprechend die Zeit und Ruhe nehmen, um alles ordentlich zu bewerkstelligen.

Für die Inbetriebnahme sind diese einfachen Schritte zu befolgen:

  • zieht den Schuko Stecker eures Balkonkraftwerkes aus der Steckdose
  • steckt den Stecker des Hoymiles MS-A2 in die frei gewordene Steckdose
  • steckt den Schuko Stecker eures Balkonkraftwerkes in die Schuko Steckdose des Hoymiles MS-A2

Somit ist die technische Installation bereits erledigt. Der Speicher wird Netzseitig einfach zwischen Steckdose und euer Balkonkraftwerk gesteckt. Es muss nichts an den Solarmodulen oder dem Wechselrichter umgebaut oder neu verkabelt werden. Weil der Balkonkraftwerk-Wechselrichter nur für die Einspeisung in den Speicher zuständig ist, ist es auch völlig egal, welcher Wechselrichter hier verwendet wird. Aufgrund der Tatsache, dass die maximale Eingangsleistung des Hoymiles MS-A2 bei 1800W liegt, sollte die Ausgangsleistung des verwendeten Wechselrichters diese Leistung nicht überschreiten. Es ist auch möglich, zwei 800W Wechselrichter an der Eingangssteckdose des Hoymiles MS-A2 anzuschließen, um eine Eingangsleistung von 1600W zu ermöglichen.

Testweise haben wir den Speicher mit Wechselrichtern von Hoymiles, Anker, Deye und Envertech getestet und konnten keine Probleme im Betrieb feststellen. Durch die Verwendung des bestehenden Wechselrichters müsst ihr euch auch keine Gedanken über Startspannungen, Eingangsströme oder Kompatibilität der Solarmodule machen. Sollten die Solarmodule am bisherigen Wechselrichter problemlos ihren Dienst verrichtet haben, werden sie dies auch in Zukunft mit dem Hoymiles MS-A2 tun.

Steuerung des Hoymiles MS-A2 Speichersystems

Die manuelle Steuerung des Hoymiles MS-A2 erfolgt über die beiden Taster unterhalb des Displays. Während der obere Taster für das Ein/Ausschalten und die Aktivierung des Off-Grid Betriebes konzipiert wurde, ist der untere Taster mehrfach belegt. Zum einen aktiviert dieser die Anzeige für den Akkustand (4 Balken) und dient als Bestätigungstaster für die Integration in die S-Miles Home App.

Die S-Miles Home App

Für die Konfiguration des Hoymiles MS-A2 wird die hauseigene Hoymiles S-Miles Home App benötigt. Diese ist sowohl für Android als auch iOS verfügbar. Nach der Installation muss wie üblich ein Nutzerkonto erstellt werden. Dafür benötigt ihr lediglich eine Mailadresse und ein Passwort.

Das Hinzufügen ist in weniger als einer Minute erledigt. Der MS-A2 muss dazu lediglich eingeschaltet werden und wird sofort über Bluetooth gefunden. Im Anschluss könnt ihr die WLAN-Verbindung konfigurieren und eine Solaranlage anlegen. Hier könnt ihr Name, Standort und Region festlegen. Habt ihr dies geschafft, begrüßt euch die Startseite mit Informationen zum Akkustand, momentaner Ladeleistung und Einspeisung in das Hausnetz. Es handelt sich hierbei um Echtzeitdaten, die alle 2-5 Sekunden aktualisiert werden. Im unteren Teil wird der Tagesertrag statistisch ausgewertet. Hier ist die Eingangsleistung (gelb), Ladeleistung des Akkus (grün) und die Abgabe ins heimische Stromnetz (blau) dargestellt. Ihr habt weiterhin die Möglichkeit, historische Daten von Monat/Jahr/Gesamt anzeigen zu lassen.

Momentan bietet das Hoymiles MS-A2 nur einen einzigen Betriebsmodus für die Einspeisung in das heimische Stromnetz an. Dieser ist unter dem Menüpunkt Hauslasteinstellung zu finden und wird von Hoymiles als TOU (Time of use) Modus bezeichnet. Hier lässt je nach Uhrzeit die gewünschte Einspeiseleistung in euer Hausnetz einstellen. Die Ausgangsleistung lässt sich dabei im Bereich von 0-800W Watt-genau einstellen. Für das nächste große Update sind neue Betriebsmodi geplant. Zum einen sollen Smart-Plugs unterstützt werden, die den Verbrauch einzelner Geräte erfassen und die Ausgabeleistung des Speichers entsprechend steuern. Noch spannender wird die geplante Unterstützung für einen Smart-Meter (Shelly). Somit lässt sich der gesamte Verbrauch in eurem Haushalt erfassen und die Einspeiseleistung des Hoymiles MS-A2 verbrauchsabhängig steuern.

Die Systemeinstellungen ermöglichen euch, die untere Entladegrenze im Bereich von 10-30% zu konfigurieren. Die Gesamtausgangsleistung des Systems lässt sich von 100-1000W einstellen. Dennoch ist eine Einspeisung von über 800W aufgrund der geltenden Vorschriften in Deutschland nicht möglich. Unter Stromverwaltung könnt ihr die “Jetzt aufladen”-Funktion aktivieren. Somit wird euer Hoymiles MS-A2 über das heimische Stromnetz aufgeladen. Die Ladeleistung erfolgt dabei mit 1000W bis zu einem Akkustand von 90%. Ihr könnt ebenfalls die geplante Stromnutzung konfigurieren. Hier könnt ihr ein Zeitfenster festlegen, indem ihr das Gerät Off-Grid (ohne Stromnetz) verwenden wollt. Der Hoymiles MS-A2 wird bis zu diesem Zeitpunkt versuchen, den Akkustand mittels Solar und AC auf 90% zu bringen, um eine optimale Nutzung zu ermöglichen.

In den Geräteeinstellungen erhaltet ihr nochmals eine statistische Auswertung der erzeugten Energie. Weiterhin lassen sich neben Geräteinformationen die Netzwerkeinstellungen ändern, Firmwareupdates durchführen oder das Gerät aufwecken oder in den Ruhezustand versetzen. Es wird relativ schnell deutlich, dass die App noch in den Kinderschuhen steckt und der Funktionsumfang noch anwachsen wird. Wir vermissen unter anderem die zeitgesteuerte Ladung über das Stromnetz. Ebenfalls wünscht man sich, die Ladeleistung selbst einstellen zu können.

Der Hoymiles MS-A2 im Testbetrieb

Normalerweise würden wir euch an dieser Stelle den Aufbau an Labornetzteilen mit Startspannung, Ladeverhalten oder dem optimalen Spannungsbereich der Solarmodule präsentieren. All das gibt es beim Hoymiles MS-A2 nicht. Diese Werte sind alle abhängig von dem jeweiligen Wechselrichter, den ihr verwendet. Dieser wandelt die Energie in Wechselspannung um, die dem MS-A2 direkt zugeführt wird. Dieser wiederum wandelt die Wechselspannung in Gleichspannung um, um damit die Akkuzellen zu laden.

Um die maximale Ladeleistung zu überprüfen, haben wir einen Hoymiles HMS-2000-4T (zum Test) an unseren Speicher angeschlossen. Den Wechselrichter haben wir mit zwei Labornetzteilen 60V/21A versorgt. Die maximale Eingangsleistung wird durch den Hoymiles MS-A2 auf 1800W begrenzt. Da der Akku nur mit 1000W geladen werden kann, werden die verbleibenden 800W in euer heimisches Stromnetz eingespeist. Somit können auch größere Wechselrichter problemlos an dem Hoymiles Speicher verwendet werden. Sobald sich der Akkustand 100% annähert, wird die überschüssige Leistung der Solarmodule, die nicht für den Ladevorgang benötigt wird, bis zu einer Obergrenze von 800W in euer Hausnetz eingespeist. Diese Funktion kennen wir schon von anderen Speichersystemen wie dem Zendure Hyper (zum Test). Dort nennt sich diese Funktion Bypass-Modus. Bei Hoymiles arbeitet diese Technik aber wesentlich effizienter. Hier wird nicht erst umgeschaltet, wenn der Akku gefüllt ist, sondern jegliche überschüssige Energie ins Hausnetz eingespeist, die nicht für die Ladung des Akkus benötigt wird.

Sehr gut hat uns auch die Tatsache gefallen, dass die eingestellte Entladeleistung unabhängig von der Solarleistung konstant gehalten wird. Sinkt die Leistung der Solarmodule unter den Wert der Einspeiseleistung, wird die fehlende Energie durch die Akkuzellen bereitgestellt.

Off-Grid/Notstrombetrieb

Für den Fall eines Stromausfalls oder für die mobile Nutzung bietet der Hoymiles MS-A2 auch einen Off-Grid Betrieb. Dafür verfügt der Speicher über eine Wechselstromsteckdose, die eine Dauerleistung von 1000W bereitstellen kann. Wer vorhat, den Speicher mobil einzusetzen, sollte allerdings starke Arme mitbringen. Die 32 Kilogramm sind selbst auf kurzen Stecken eine ziemliche Herausforderung.

Um den Off-Grid Betrieb zu aktivieren, wird der Speicher zuerst vom Stromnetz und dem Wechselrichter getrennt. Dann muss die obere Power-Taste zweimal kurz hintereinander gedrückt werden. Im Test konnten wir problemlos die Hüpfburg (500W), einen Haarföhn (1000W) und eine Heißluftpistole (1000W) versorgen. Allerdings gab es Probleme bei der Versorgung von Geräten mit hohem Anlaufstrom. Während ein Kühlschrank sofort funktionierte, lief ein anderer kurz an und sorgte für das Abschalten des MS-A2. Nach einem zweiten Versuch verrichtete auch dieser problemlos seinen Dienst. Drehende Maschinen wie Gartenpumpe oder Trennschleifer konnten nicht betrieben werden. Diese sind zwar nur mit 400-800W spezifiziert, haben aber wesentlich höhere Anlaufströme. Eine Ladung des Akkus im Off-Grid Betrieb ist nicht möglich. Der angeschlossene Wechselrichter benötigt für die Funktion eine Synchronisation mit dem heimischen Stromnetz. Solange der Speicher vom Stromnetz getrennt ist, kann dieser somit auch nicht über Solar aufgeladen werden. Der Off-Grid Betrieb stellt somit eine absolute Notlösung dar, die lediglich eine Versorgung der wichtigsten Geräte bei Stromausfall sicherstellt.

Der Hoymiles MS-A2 im Realbetrieb

Für den Test unter realen Bedingungen haben wir den Hoymiles MS-A2 die letzten zwei Monate an verschiedenen 800W Wechselrichtern mit 2 x 415W Trina-Solarmodulen betrieben. Während des kompletten Testzeitraums funktionierte das System innerhalb seiner Grenzen völlig unauffällig. Die eingestellten Einspeisewerte wurden zuverlässig zu den eingestellten Zeiten umgesetzt und entsprechen sehr genau dem eingestellten Wert. Wählt ihr in der App eine Einspeiseleistung von 200W aus, werden rund 198W eingespeist. Wie bereits erwähnt, ist der Funktionsumfang noch recht bescheiden. Mit dem nächsten großen Softwareupdate sollen grundlegende Funktionen ergänzt werden. Zukünftig stehen Funktionen für eine zeitgesteuerte Ladung über AC (dynamische Stromtarife) und eine Erfassung des Verbrauchs über Smart-Plugs und Smart-Meter zur Verfügung. Somit lässt sich die erzeugte Energie in Zukunft bedarfsgerecht nutzen.

Kapazität, Temperaturverhalten und Eigenverbrauch

Für einen Test der tatsächlich nutzbaren Kapazität haben wir den Hoymiles MS-A2 komplett aufgeladen und unter verschiedenen Bedingungen entladen. Zum einen wurde die Energiemenge gemessen, die in das heimische Stromnetz eingespeist werden kann. Bei einer Einspeiseleistung von 250W wurden 2044Wh gemessen. Dabei verbleibt eine Restkapazität von 10% (Sicherheitsreserve) im Akku. Das entspricht 91% der Werksangabe von 2240Wh. Um die 2044Wh über das Stromnetz wieder nachzuladen, wird eine Energie von 2299Wh benötigt. Somit ergeben sich kombinierte Ladeverluste/Entladeverluste von rund 11%. Das ist ein wirklich ausgezeichneter Wert. Die Entladung im Off-Grid Betrieb brachte folgende Ergebnisse zutage. Hier wurden bei 230W Entladeleistung 1976Wh und bei 900W Entladeleistung 2000Wh erreicht. Die verbleibende Restkapazität betrug jeweils 10%. Bei der Entladung mit 900W konnte nur bis zu einem Akkustand von 16% entladen werden. Die restlichen 6% wurden mit 500W entladen. Dieses Verhalten ist der Tatsache geschuldet, dass mit abnehmender Akkuspannung der Strombedarf kontinuierlich steigt. Ab einem bestimmten Punkt ist der Stromfluss so hoch, dass der Wechselrichter sicherheitshalber abschaltet. Dieses Verhalten konnten wir auch bei der AlphaEss Vitapower (zum Test) beobachten. Somit sind ohne Berücksichtigung der Restkapazität 88-91% der Kapazität real nutzbar.

Temperaturverhalten

Der Speicher wurde für den Test vollständig geladen und für 2 Stunden mit 800W entladen. Dank der großzügigen Kühlfläche und der Tatsache, dass der Wechselrichter für die Ladung nicht im Speichersystem sitzt, können die Temperaturen im Betrieb sehr niedrig gehalten werden. Bei einer Raumtemperatur von 25°C erreicht die Vorderseite kaum mehr als 31°C. Auf der Rückseite messen wir an den Kühlrippen 48 bis 55°C.

Eigenverbrauch

Der Eigenverbrauch teilt sich bei dem Hoymiles MS-A2 in zwei Kategorien auf. Für die Aufrechterhaltung aller Grundfunktionen werden dauerhaft 3-4W aus dem heimischen Stromnetz bezogen. Im Mittel liegt der Wert bei 3,5W.

Um den Energiebedarf inklusive der Eigenentladung zu überprüfen, haben wir den Speicher vom Netz getrennt und für einen Tag im Stand-by stehen lassen. Die WLAN-Verbindung war während dieser Zeit weiterhin aktiv. Nach den 24 Stunden zeigte der Akku immer noch eine Kapazität von 100% an. Um zu überprüfen, ob diese Angabe stimmt, haben wir den Akku im Anschluss mit 200W entladen und konnten noch 2030Wh entnehmen. Gegenüber der Messung im Testbetrieb hat sich der Wert also lediglich 14Wh verringert. Der Energiebedarf des Hoymiles MS-A2 liegt somit bei gerade einmal 0,6W im Stand-By. Diese Art der Energiemessung ist allerdings sehr ungenau. Somit besteht kein Anspruch auf Richtigkeit der Daten.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Der Hoymiles MS-A2 ist mit seinem bisherigen Funktionsumfang ein solider Speicher für Balkonkraftwerke, der im Test keinerlei Probleme bereitete. Die Verarbeitung ist hervorragend und auch die einfache Installation setzt neue Maßstäbe in diesem Bereich. Wie von uns erwartet, liefert Hoymiles damit ein Produkt, das einfach angeschlossen werden kann und funktioniert. Allerdings machen die großen Abmessungen und das hohe Gewicht den Einsatz im netzunabhängigen Betrieb nahezu unmöglich. Zudem ist der bisherige Funktionsumfang der App noch sehr bescheiden. Es fehlt ein zeitgesteuertes Laden über AC mit frei wählbarer Ladeleistung und auch die Integration von Smart-Plugs und Smart-Metern ist eine Grundvoraussetzung, um zur Konkurrenz aufschließen zu können. Mit einem Preis von 1250€ liegt man auf dem Niveau der Konkurrenz von Anker, Zendure und AlphaEss. Wir sind gespannt, wie sich der Funktionsumfang entwickelt und werden zu gegebener Zeit berichten.

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Bluediamont
Gast
Bluediamont (@guest_110862)
7 Tage her

Frage….
Bei vollem Akku und Wechselrichter Leistung z.b 1200 Watt gehen 800 Watt ins Netz ,obwohl der Wechselrichter nicht gedrosselt ist?
Im Netz gibt es Videos wo der Wechselrichter vom dem Speicher dann getrennt wird.
Also keine Produktion mehr,erst wenn der Akku auf 94 % abfällt ,startet der Wechselrichter .
Habt ihr das nicht im Test gehabt?

Harvey
Gast
Harvey (@guest_111000)
2 Tage her
Antwort an  Michael

Hmmm, auch ich habe diese Szenario in RealLife. Wenn der Akku etwa voll ist wird der Wechselrichter (HMS-2000 gedrosselt max 1800W mit 4*400W Modulen) komplett abgeschaltet, bis sich der Akku deutlich geleert hat. Also nicht wie erwartet die maximalen 800W eingespeist (vom HMS-2000 kommend), sondern Abschaltung. Das findet täglich so rund 2 Stunden statt, so dass deutlich Leistung ungenutzt bleibt. Erwartet hätte ich, dass dann wenigstens die 800W durchgeleitet werden. Unschön ist auch (noch) die fehlende Unterstützung in der Hoymils S-Cloud, dort gibt es keine Speicher als Geräte, kann also nicht hinzugefügt werden. Die App ist in der Tat extrem… Weiterlesen »

Harvey
Gast
Harvey (@guest_111014)
2 Tage her
Antwort an  Michael

Danke! Ärgerlich schon, da kommen z.B. 1000W vom Wechselrichter, der Akku ist etwa voll, der Hausstrom beträgt 800W, der auch verbraucht wird. Dann schaltet der Speicher den WR komplett ab und erzeugt die 800W als Akkuentladung anstatt einfach 800W vom WR weiter zu geben. Erst wenn der Akku deutlich entladen ist wird der WR wieder genutzt, dann muss aber erst mal der Akku wieder geladen werden. Passiert bei viel Sonnenschein durchaus etliche Mal am Tag, gerne ist dann der Akku teils leer. Dann kommt weniger Strom vom Dach da weniger Sonne, so dass der Akku bis zum Abend auch nicht… Weiterlesen »

Harvey
Gast
Harvey (@guest_111031)
2 Tage her
Antwort an  Michael

Vielen Dank für die Antwort, Micha, bei mir etwa gestern nach viele Sonne (und Abschaltung WR) ein Gewitter ohne Solarleistung, da blieb der Akku schon bei rund 80% stehen. Problem ist ja leider, dass es keine API gibt, um die Hausleistung dynamisch anzupassen, und das der Akkuladelevel nicht extern abgefragt werden kann. Eingangs- und Ausgangsleistung habe ich über openDTU und einen Stromzähler mit rs485 Schnittstelle, so kann ich die Ladung/Entladung und auch die Abschaltung sehr gut protokollieren, aber eben nicht den Akku Ladezustand. Oder gibt es dazu eine Idee? Oder zur dynamischen Änderung des Hauslaststroms? Wie du ja auch hoffst… Weiterlesen »

jom_tien
Mitglied
Mitglied
jom tien(@jom_tien)
9 Tage her

Danke für die Vorstellung dieses Gerätes und den ausführlichen Test. Ein zweimonatiger Testzeitraum vor Veröffentlichung dieses Artikels ist für mich eine Hausnummer, die Vertrauen schafft. Es geht hier schließlich um ein Produkt das man für 10 bis 20 Jahre nutzen möchte. Da macht ein kurzer Testzeitraum nicht viel Sinn und eine reine Beurteilung der technischen Daten bringt rein gar nichts. Ein paar weitere Informationen würde ich mir noch wünschen, und natürlich auch “Bescheid”, sobald zusätzliche Funktionen per Update hinzu kommen. Das hohe Gewicht würde ich nicht als negativen Faktor einstufen, sofern man das Gerät nicht Mobil einsetzen möchte. Eine große… Weiterlesen »

PanEuropean
Gast
PanEuropean (@guest_110811)
9 Tage her

Interessanter Speicher 🙂
Ich habe jedoch bereits die Anker Solarbank 2 E1600 Pro.
Daher ist mir aufgefallen, dass dise Apps sich sehr stark ähneln.

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