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Wir haben für euch in der Vergangenheit schon zahlreiche Wechselrichter für Balkonkraftwerke getestet. Dabei handelte es sich bisher um Tests von 600-800W Wechselrichtern für zwei Solarmodule. Für kleinere Solaranlagen bietet der Hersteller Hoymiles spezielle Wechselrichter wie den Hoymiles HMS-400W-1T an. Dieser bietet die Möglichkeit ein Solarmodul anzuschließen und zeichnet sich durch kompakte Maße und ein sehr geringes Gewicht aus.
Gegenüber dem großen Bruder Hoymiles HMS-800-2T (zum Test) verfügt der Wechselrichter bereits über eine integrierte WiFi-Schnittstelle und benötigt somit keine separate DTU (Daten Transfer Unit) mehr für die Auswertung der Leistungsdaten. In unserem Test erfahrt ihr alles Wissenswerte zum Hoymiles HMS-400W-1T und ob bzw. für wen sich der Kauf des 135 Euro teuren Gerätes lohnt.
Lieferumfang des Hoymiles HMS-400W-1T
Der Lieferumfang des Hoymiles HMS-400W-1T beschränkt sich auf das Nötigste. Neben dem eigentlichen Wechselrichter liegt dem Paket eine Bedienungsanleitung bei. Diese solltet ihr auch unbedingt lesen. Sie führt euch Schritt für Schritt durch die Einrichtung der WiFi-Funktionalität. Das 5 Meter Anschlusskabel von dem Hoymiles-Flex-Series Kabelsystem (BC05 Stecker) auf Schuko gehört nicht zum Standard Lieferumfang. Achtet also bei eurer Bestellung darauf, ein entsprechendes Anschlusskabel mitzubestellen.
Design und Verarbeitung des Hoymiles HMS-400W-1T
Vom Design her ähnelt der Wechselrichter seinem großen Bruder, dem Hoymiles HMS-800-2T. Das Gehäuse ist mit 182 x 164 x 30 Millimeter allerdings ein gutes Stück kleiner. Das Gewicht beträgt 1,75 Kilogramm und vermittelt mit dem hochwertigen Aluminiumkühlkörper eine gewisse Wertigkeit. Die Verarbeitung gibt keinen Anlass zur Kritik. Sowohl das Gehäuse als auch alle Anschlüsse sind exzellent verarbeitet.
Die Vorderseite ist mit Kühlrippen versehen, die den Wärmeabtransport optimieren. In der Mitte befindet sich eine LED, die durch verschiedene Blinksignale und Farben den aktuellen Status ausgibt. Auf der Rückseite sind die wichtigsten technischen Daten auf dem Typenschild aufgedruckt. Dort findet sich auch die Seriennummer und das WLAN-Passwort, welches für die spätere App-Einrichtung benötigt wird.
Die Anschlüsse und die WLAN-Antenne sind perfekt in das Gehäuse eingelassen. Der Wechselrichter ist nach IP67 vor Staub und Wasser geschützt. Das bedeutet, dass der Hoymiles HMS-400W-1T theoretisch sogar wasserdicht ist.
Natürlich mussten wir dies auch sofort überprüfen. Ein 30-minütiges Wasserbad hat dem Hoymiles HMS-400W-1T nicht geschadet. Er wurde im Anschluss sofort wieder in Betrieb genommen und funktioniert seitdem problemlos.
Der Anschluss an die heimische Steckdose erfolgt über ein Adapterkabel von dem Hoymiles-Flex-Series Kabelsystem (BC05 Stecker) auf Schuko Stecker. Der Flex-Connector ist der aktuelle Anschlussstandard in der Familie der Hoymiles Wechselrichter. Dieser bietet einen zuverlässigen Berührungsschutz und eine wasserdichte Verbindung. Mittels eines T-Adapters ist es möglich, mehrere Hoymiles Wechselrichter zu kaskadieren. Somit wird nur ein AC-Anschluss für mehrere Wechselrichter benötigt. Der Hoymiles HMS-400W-1T kann effektiv ein Solarmodul verwalten. Dieses wird mittels Standard-MC4 Steckern mit dem Wechselrichter verbunden.
Technische Daten des Hoymiles HMS-400W-1T
- Maße: 182 x 164 x 30 Millimeter
- Gewicht: 1,75 kg
- Ausgangsleistung: 400W
- Geeignete Solarmodule: maximal 1×540W+
- AC-Anschlüsse: Hoymiles Flex series (HMS accessories) (BC05)
- DC-Anschlüsse MC4
- Schutzklasse: IP67
- integrierter MPP-Tracker, Spannungsbereich: 16 ~ 60 V
- integriertes WLAN-Modul
- PV-Spannung: 65 VOC
- Gleichstrom (DC): 1x14A
- Stand-by-Verbrauch bei Nacht: < 0,05 Watt
- Wirkungsgrad bis zu 96,7%
- Anlaufspannung: 22V
- 12 Jahre Garantie – erweiterbar auf 25 Jahre
Aufgrund des sehr breiten MPPT-Spannungsbereichs von 16 – 60V und der niedrigen Anlaufspannung von 22V eignet sich der Hoymiles HMS-400W-1T für fast alle gängigen Solarmodule auf dem Markt. Selbst zahlreiche faltbare Solarpanels, die mindestens 22V am Ausgang liefern, können an dem Wechselrichter betrieben werden.
Anbindung und Steuerung per App
In diesem Kapitel wird es etwas tricky. Die Einrichtung von Hoymiles Wechselrichtern ist nicht unbedingt selbsterklärend. Allerdings legt der Hersteller eine Anleitung bei, die einen Schritt für Schritt durch den Installationsprozess führt. Bevor es losgehen kann, müsst ihr die S-Miles-Installer App für Android oder iOS herunterladen.
Habt ihr dies erledigt, könnt ihr die Anleitung zu Hand nehmen. In dieser wird die Einrichtung des WiFi-Moduls genau beschrieben. Ihr könnt euch entweder direkt mit dem Hoymiles HMS-400W-1T verbinden oder den Fernzugriff über die Hoymiles Cloud einrichten.
Direktverbindung
Hier eine kurze Zusammenfassung der nötigen Einstellungen:
- Installation der App
- klickt auf “Kein Konto”
- wählt den untersten Punkt – Wechselrichters mit integriertem WLAN
- verbindet euch mit eurem Handy mit dem WLAN-Netz des Wechselrichters
- Eingabe des WLAN-Passwortes (das findet ihr auf der Rückseite des Wechselrichters)
- Ändern des Standardpasswortes
Nach der Änderung des Passwortes steht euch die Übersicht aller Leistungsdaten zur Verfügung. Es handelt sich hier um Echtzeitdaten ohne Verbindung zur Cloud. Ihr benötigt hierfür auch kein Konto für Hoymiles. Neben der momentanen Leistung sind auch historische Daten von Woche/Monat/Jahr verfügbar. Ihr habt weiterhin die Möglichkeit, den Wechselrichter zu drosseln. Ändert ihr die prozentuale Wirkleistungsminderung beispielsweise auf 50%, gibt der Hoymiles HMS-400W-1T nur noch 200W am Ausgang aus. Diese Funktion ist für Nutzer interessant, die einen Akku am Wechselrichter betreiben möchten und nur eine bestimmte Leistung einspeisen wollen. Die Untermenüs geben Auskunft über die Spannung und Strom der Solarmodule und auch Fehlermeldungen können hier eingesehen werden. Alle hier zur Verfügung gestellten Daten sind nur in Reichweite des WLANs des Wechselrichters verfügbar.
Fernzugriff
Für den Fernzugriff benötigt ihr ein Nutzerkonto für die S-Miles-Installer App. Für die Einrichtung wird lediglich eine Mailadresse und ein Passwort benötigt.
Nachdem ihr euch eingeloggt habt, muss der Hoymiles HMS-400W-1T hinzugefügt werden.
- startet die Netzwerkkonfig
- Auswahl des WLAN-Netzwerkes des Wechselrichters
- Eingabe des Passwortes (Rückseite Wechselrichter oder vorher selbst festgelegtes Passwort)
- wählt erneut Netzwerkkonfig
- folgt den Anweisungen zur Konfiguration
Ist die Einrichtung erledigt, müsst ihr eine Solaranlage anlegen. Diese könnt ihr beliebig benennen, einen Standort angeben und auch ein Foto hinzufügen, wenn ihr wollt. Im Anschluss weist ihr der Solaranlage euren zuvor hinzugefügten Hoymiles HMS-400W-1T zu. Dazu genügt es im Menü unter “Anlage bearbeiten” und “Geräte”, die Seriennummer auf der Rückseite zu scannen.
Der Funktionsumfang entspricht dem der Direktverbindung. Von der momentanen Leistung, über historische Daten bis zur Leistungsanpassung sind alle Daten aus der Ferne abrufbar. Aufgrund des Umweges über die Hoymiles Cloud haben alle Daten einen Zeitversatz von etwa 15 Minuten. Ihr erhaltet hier also keine Echtzeitdaten.
Hoymiles HMS-400W-1T im Testaufbau
Für eine vergleichbare Messung von Leistung, Startspannung und Temperaturverhalten versorgen wir den Eingang des Wechselrichters mit einem Labornetzteil mit 60V/20A.
Bei einer Spannung von 22V nimmt der Wechselrichter seine Arbeit auf und geht selbstständig an die Stromgrenze von 13,8A pro Eingang. Ist die Startspannung von 22V erst einmal überwunden, kann die Spannung bis auf 17V absinken, bis der Wechselrichter seine Arbeit einstellt. Obwohl Hoymiles für den Wechselrichter eine Leistung von 400W angibt, erreichen wir im Test eine Einspeiseleistung von stattlichen 450W. Dafür ist eine Eingangsspannung von mindestens 34V bei 13,8A notwendig. Diese Leistung wird auch über den kompletten Spannungsbereich bis 59V gehalten. Ab 60V Eingangsspannung geht der Hoymiles HMS-400W-1T in den Sicherheitsmodus und schaltet den Ausgang ab. Die angegebene Eingangsspannung von 65V können wir somit nicht bestätigen.
Den Wirkungsgrad haben wir bei 100/200/400W überprüft und sind auf einen Mittelwert von 95,0% gekommen. Aufgrund des nicht geeichten Messgerätes ist die Herstellerangabe von 96,7% also durchaus glaubhaft.
Temperaturverhalten
Nach 3 Stunden Vollast bei einer Raumtemperatur von 15°C zeigte der interne Sensor eine Temperatur von 47°C an. Auf der Oberfläche wurden maximal 43°C erreicht. Man muss dazu beachten, dass im Testbetrieb im Innenraum keine Konvektion herrscht. Wird der Wechselrichter draußen betrieben, dürfte Wind und Thermik die Temperaturwerte dank der Kühlrippen nochmals verbessern. Im realen Betrieb wurden Anfang April, bei 25°C Außentemperatur, an einem 440W Solarpanel nicht mehr als 50°C erreicht.
Testergebnis
Der Hoymiles HMS-400W-1T leistet sich in unserem Test kaum Schwächen. Wie bei seinem großen Bruder, dem Hoymiles HMS-800-2T ist die Verarbeitung erstklassig und auch die Leistungswerte werden übertroffen. Der Hoymiles HMS-400-1T eignet sich somit perfekt für Käufer kleiner Solaranlagen mit nur einem Solarmodul. Dank der niedrigen Anlaufspannung von nur 22V wäre auch ein Betrieb an einem LiFePo4 Akku möglich. Für den Fernzugriff wird keine separate DTU (Data Transfer Unit) mehr benötigt. Alle Leistungsdaten lassen sich dank des integrierten WiFi-Moduls jederzeit abrufen. Gestört hat uns lediglich, dass im Standard-Lieferumfang kein Anschlusskabel beiliegt und der Preis auf demselben Niveau wie der Hoymiles HMS-800-2T (zum Test) liegt.
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Was ist, wenn ich zwei Module haben, muss ich diese dann in Reihe oder parallel anschließen?
Kommt auf die Solarmodule an. Die Spannung von 60V darf nicht überschritten werden.
Gruß
Michael
Es ist dieses Packet
MPP Spannung 16 bis 60V
Vmp 23,19V
Imp 9,1A
Voc 27,23V
Isc 9,59A
Hoymiles HMS-400W-1T
MPP 16 bis 60V
PV 65V
Strom 1x14A
Anlaufsp. 22V
Bei Reihenschaltung wären es ca. 55 Volt und bei Parallelschaltung 19,18 Ampere
Aktuell habe ich eine Reihenschaltung.
Ab und zu wird z.B. 40 Watt angezeigt, wenn ich dann den Micro neu starte wird mir 150 Watt angezeigt
Warum der Wechselrichter ab und zu im unteren Leistungsbereich hängt ist schwer zu sagen. Vermutlich würde er sich nach einiger Zeit wieder hoch regeln. Wenn du die Module parallel betreibst ist eine Leistung von maximal 13,8A x 25V möglich. Also rund 345w
Hallo Michael, zuerst möchte ich mich bei Dir für den tollen Support bedanken.
Ist es nicht so, dass wenn ich die Module parallel betreibe über die maximale Stromangabe des Wechselrichters komme?
Wechselrichter 14 Ampere
2 Module parallel 2x 9,59A = 19,18A
Es ist kein Problem wenn deine Module mehr Strom liefern als der Wechselrichter verarbeiten kann. Dieser regelt selbständig an seinem Strommaximum ab. Dieses liegt bei 13,8Ampere. Somit wird allerdings auch die maximale Leistung bestimmt. Diese wird durch die Modulspannung mal den Strom vorgegeben . 25V Modulspannung mal 13,8Ampere ergeben rund 350W. Mehr Leistung ist im Parallelbetrieb nicht möglich.
Gruß
Micha
https://ac-solar.de/collections/alle-produkte/products/solo-flex-400-kompakt-flexibles-balkonkraftwerk-400-watt-full-black
Hallo Michael, habe für ein eigenes Speicherprojekt den HMS-400wT1 getestet und habe leider eine min Startspannung von 27V gemessen! Ist dann wohl leider etwas zu hoch für ein 24V LFP System! Der Spannungswert wird auch in der App so angezeigt. Jetzt bin ich natürlich etwas verwundert über deine Angaben und überlege ob eventuell ein Software-Update helfen könnte? Gekauft habe ich das Gerät vor ca. 2 Monaten und es wurde seitdem noch nicht benutzt! MfG
Ich habe den Wechselrichter gerade nochmal angeschlossen. Ab 22 V beginnt er zu arbeiten. Ich denke nicht, dass es verschiedene Software Versionen gibt. Vielleicht lag bei dir ein Messfehler vor?
Gruß
Micha
Hallo Michael, hab meine Versuche jetzt noch einmal mit einem 24V Bleiakku probiert und siehe da, der Hoymiles startet problemlos und nimmt auch zügig seinen Dienst auf!
Ich denke es liegt wohl an dem Step Up – Wandler den ich bei den ersten Versuchen benutzt habe. Auch wenn in der Hoymiles App die Spannung mit > 22V angezeigt wird, ist der Strom wohl nicht ausreichend geglättet um das Gerät zum Starten zu bewegen!
MfG
Das Problem ist hier der Einschaltmoment. Hier versucht der MPPT des Hoymiles den maximalen Strom zu ermitteln und zieht somit das Spannungsniveau herunter. Wenn der StepUp Wandler nicht ca. 10 Ampere liefern kann, bricht die Spannung so stark zusammen, dass der Wechselrichter denkt, dass ein Fehler vorliegt oder die Startspannung wieder unterschritten wird. Du wirst vermutlich einen leistungsfähigeren Step Up Wandler benötigen.