CPU | Snapdragon 680 - 4 x 2,2 GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 4 GB RAM |
Speicher | 128 GB |
GPU | Adreno 610 |
Display | 1600 x 720, 6,7 Zoll 90Hz (IPS) |
Betriebssystem | Magic UI - Android 11 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar | Hybrid |
Hauptkamera | 48 MP + 5MP (dual) + 2MP (triple) |
Frontkamera | 8 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 200 g |
Maße | 168 x 77,2 x 8,7 mm |
Antutu | 234779 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Honor |
Getestet am | 23.07.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Nach dem unglücklichen Honor 50 Lite bringt das ehemalige Huawei Tochterunternehmen ein neues Mittelklasse-Smartphone nach Deutschland. Das Honor X7 wird zu einer UVP von 200€ angeboten. Die „Highlights“: Der moderne Snapdragon 680 arbeitet effizient, das Display bietet 90 Hertz und der Akku lädt über USB-C mit 22,5 Watt. Aber ob das genügt, um sich gegen die starke Konkurrenz um 200€ durchzusetzen? In unserem Test findet Ihr es heraus.
Design & Verarbeitung
Das Honor X7 hat mich sehr überrascht, da es bereits ab ca. 180-200€ zu kaufen ist und man den günstigen Preis nicht gleich bemerkt! Die Rückseite des Honor X7 ist aus Kunststoff, sieht aber sehr nach Glas aus! Ich habe nur durch einen absichtlichen Kratztest, das Material erkennen können. Denn selbst nach zwei Wochen intensiver Nutzung und Begleitung in meinen Ferien hatte ich keinerlei Kratzer am Gerät. Auch der Rahmen ist aus Kunststoff, was mich sehr überrascht hat, denn dieser erscheint mir trotzdem sehr robust zu sein. Das X7 ist nicht gerade leicht für seine Größe und wiegt exakt 200g. Die Ecken sind abgerundet und das Displayglas ist flach eingelassen. Auch der rückseitig glänzende Kunststoff hat gut verarbeitete Übergänge und ist seitlich angenehm abgerundet, für einen besseren Griff.
Des Weiteren kann sich das Kameraelement sehen lassen, welches leicht aus der Rückseite hervorragt. Darin befinden sich alle vier Linsen und der LED-Blitz. An der rechten Flanke ist die Lautstärke-Wippe verbaut und unterhalb der Powerbutton mit integriertem Fingerabdruckscanner. Die Entsperrung funktioniert im Test zuverlässig und sehr schnell und auch die Gesichtsentsperrung kann als Alternative verwendet werden. Optisch macht das Honor X7 wirklich einen guten Eindruck, auch wenn die verwendeten Materialien nicht ganz der Preisklasse entsprechen.
Leider ist die glänzende Rückseite ein wahrer Fingerabdruck-Magnet! Jedes Staubkorn ist sichtbar und selbst mit sauber gewaschenen Fingern sieht man jeden Abdruck.
Auf der Unterseite wurde ein Kopfhöreranschluss verbaut, der von vielen Nutzern begrüßt wird. Bedauerlicherweise verfügt das Gerät aber nur über einen Mono-Lautsprecher, der gegenüber dem Klinkenstecker (3,5mm) liegt. Der Klang ist für die Preisklasse noch in Ordnung. Wirkliche Tiefen kommen aber nicht auf und der Klang wirkt relativ blechern. Zudem gibt es keine Benachrichtigungs-LED.
Display des Honor X7
Das 6,74 Zoll IPS-Display löst mit 1600 x 720 Pixel auf und hat ein 20:9 Format. Die Auflösung liegt also unter Full-HD, womit einzelne Bildpunkte noch sichtbar sind. Das ist in dieser Preisklasse inzwischen ein No-Go, zumal Honor auch noch auf AMOLED-Technik verzichtet. Smartphones wie das Redmi Note 11S bieten 90Hz Full-HD AMOLED. Dagegen sieht das Honor X7 einfach nur alt aus.
Die Helligkeit wird in manchen Tests als eher gering betitelt, ich hatte jedoch nie ein Problem mit der Lesbarkeit, selbst in der grellen Sonne nicht.
Auf dem Messgerät schafft das Display aber doch nur knapp 520 Lux. Damit liegt es ganz klar unterhalb des Niveaus aktueller AMOLED-Displays, welche die Konkurrenz im gleichen Preisbereich bietet.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Bildwiederholungsrate liegt immerhin bei 90 Hertz. Damit ist das Bild flüssiger als bei normalen 60Hz Smartphones. Dennoch muss man auch hier anmerken, dass in diesem Preisbereich 120Hz in Kombination mit Full-HD IPS erwartbar gewesen wäre.
Nach eigenen Angaben des Herstellers verfügt das Smartphone über eine “TÜV Rheinland Zertifizierung für geringen Blaulichtanteil”, was sich im Test aber nicht auffällig geäußert hat. Was allerdings nicht vorhanden ist, ist eine Widevine L1 Zertifizierung. Dies bedeutet, dass Pay-to-Watch Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ nur in niedriger SD-Auflösung verfügbar sind. Die Frontkamera ist tropfenförmig in der oberen Mitte verbaut.
Beim Display bietet das Honor X7 einfach deutlich weniger als die Konkurrenz. Kein AMOLED und nicht einmal Full-HD-Auflösung sind in einem Smartphone über 120€ kaum noch tragbar.
Leistung & System
Android 11 ist ab Werk vorinstalliert und hoffentlich kommt bald das versprochene Update auf Android 12. Das Honor X7 hat 4GB RAM, die durch den Festspeicher um 2GB erweitert werden können. Der Snapdragon 680 wird im 6nm-Verfahren gefertigt und hat sich im Praxistest als effizienter Prozessor erwiesen. Der Octa-Core bietet ein Layout aus 4 x 2,4 GHz / 4 x 1,8 GHz mit einer Adreno 610 als GPU. Die Rechenleistung liegt im brauchbaren Bereich und auch Spiele sind möglich – Nur große Leistungsreserven bietet der Prozessor von Qualcomm nicht. Wir kennen den Prozessor bereits aus dem Realme 9i und dem Redmi Note 11. Das System läuft weitestgehend ohne Ruckler und es gibt nur leichte Wartezeiten beim Öffnen von Apps. Die Benchmarks sind für ein Gerät in dieser Preisklasse durchschnittlich.
Antutu (v9)Dank der Loslösung von Huawai verzichtet man bei Honor nicht auf die Google Apps. Diese sind vorinstalliert und funktionieren alle einwandfrei. Auch bei E-Banking oder anderen Zahlungsapps konnte ich bei mir keinerlei Einschränkungen feststellen und Google-Pay funktionierte problemlos mit dem verbauten NFC Chip. Als Speicher stehen 128GB zur Verfügung, der mittels MicroSD-Karte um 512GB erweitert werden kann. Die Speichergeschwindigkeiten auf dem Gerät sind mit 780MB/s Lesen und mit 508MB/s Schreiben nicht an der oberen Grenze, aber ausreichend gut für dieses Preissegment.
Kamera des Honor X7
Folgendes Kamera-Setup bietet das Honor X7:
- 48 MP, f/1.8, (Hauptkamera), PDAF-Fokus
- 5 MP, f/2.2, (Ultraweitwinkel)
- 2 MP, f/2.4, (Makro)
- 2 MP, f/2.4, (Tiefensensor)
- 8 MP, f/2.0, (Selfie)
Wirklich hochauflösend ist hier nur die Hauptkamera. Die 2 Megapixel-Sensoren für Tiefen- und Makro-Aufnahmen hingegen dienen eigentlich nur dazu, das Kamera-Setup aufzufüttern. Wie sieht die Qualität in der Praxis aus?
Ich war erst richtig erstaunt, dass ein brauchbarer Zoom in einem solch günstigen Gerät verbaut wurde. Auch die Hauptkamera ist einwandfrei für diese Preisklasse, einzig das Ultraweitwinkelobjektiv lässt einiges zu wünschen übrig.
In der Bildergalerie habe ich jeweils den verwendeten Sensor beschrieben. Alle Bilder wurden ohne besondere Modi und mit eingestellter AI erzeugt. Die Hauptkamera überzeugt besonders am Tag mit starken Farben und einer guten Dynamik. Teilweise haben die Bilder eine etwas zu hohe Sättigung, was einigen Nutzern aber auch gefallen könnte. Leider ist die Ultraweitwinkel-Kamera zu unscharf und die Fotos haben wenig Details und blasse Farben. Hier wäre mehr möglich gewesen!
In der Nacht hat das X7 zu kämpfen und bringt nur teils gute Bilder hin. Der Weitwinkel ist im Dunkeln nicht mehr zu gebrauchen. Und hier noch ein paar Bilder ab der 8 Megapixel Selfie-Kamera:
Aufnahmen mit hellem Hintergrund fallen dem Honor X7 schwer. Das Bild wird matschig und überbelichtet. Ansonsten macht die kleine Linse einen guten Eindruck bei Selfies mit guten Lichtbedingungen.
Videos können mit maximal 1080p im 16:9 Format aufgezeichnet werden und haben eine maximale Bildrate von nur 30fps. Diese Einstellung findet man auf allen 3 verfügbaren Linsen. Es gibt keine gute Bildstabilisierung. Für Video-Aufnahmen ist das Honor X7 nicht gut zu gebrauchen.
Konnektivität und Kommunikation
Das Honor X7 hat einen Hybrid SIM-Slot, der mit einem Gummiring abgedichtet ist. Dies weist auf eine gewisse Dichtheit hin, auch wenn diese nicht zertifiziert wurde. Einsetzen kann man entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM und eine MicroSD zur Speichererweiterung.
Zu der weiteren Ausstattung zählen jeweils WiFi 5, GPS mit GLONASS, BeiDou und Galileo, Bluetooth 5.1 und NFC. Ein Gyroskop bieten das Honor X7 leider nicht. Der Empfang mit dem WiFi 5 ist überdurchschnittlich gut, dies liegt wahrscheinlich an der Kunststoffrückseite.
Die Gesprächsqualität ist hervorragend und auch laut genug, einzig der Freisprecher dürfte etwas klarer klingen. Der Mobile Empfang ist auch gut, aber sticht nicht besonders hervor. Auch das GPS lässt einen nicht im Stich und ist akkurat. Ich hatte niemals Probleme mit der Navigation festgestellt. Wie bereits oben erwähnt, hat das Honor X7 kein Widevine L1 Zertifikat für pay-to-watch Streaming in HD-Auflösung. Bedauerlicherweise verzichtet Honor auf ein Gyroskop, das solltet ihr bedenken.
Akkulaufzeit
Der Akku ist mit 5000mAh sehr üppig und liefert gute Werte ab! Er hält sich im Test bei wackeren 12 Stunden Laufzeit, was schon sehr beeindruckend ist. Ich bin ein intensiver Handynutzer und schaffte es nie unter 50% am Ende des Tages. Das Aufladen erfolgt mit 22,5 Watt. Das ist kein besonders guter Wert, allerdings lässt sich damit leben. Nach rund 30 Minuten ist das Phone von 20 auf 70% geladen worden. Von 10 – 80% dauert es eine ganze Stunde und voll ist der Akku nach rund 1h 40min.
Akkulaufzeit Einheit: StdTestergebnis
Für sich betrachtet ist das Honor X7 kein schlechtes Smartphone. Es ist ordentlich verarbeitet, die Systemgeschwindigkeit ist in Ordnung und mit der Hauptkamera kann man gute Aufnahmen machen. Problematisch wird es aber, wenn man das Gerät mit der Konkurrenz vergleicht. Ein Redmi Note 11 oder ein Redmi Note 11S bieten fast durchweg eine bessere Ausstattung. Auch das Realme 8 ist ein besseres Gesamtpaket als das Honor X7. Eine Kaufempfehlung können wir daher erst aussprechen, wenn der Preis auf 120 bis maximal 140€ fällt.
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Zumindest mal ein günstiges Honor, das KEIN Müll ist. Vielleicht hat der Hersteller realisiert, dass es nicht mehr reicht, nur den Markennamen auf schlechte Geräte zu schreiben.
Nachtrag: Der glasartig glänzende Kunststoff gefällt mir. Ich bin sehr für eine Rehabilitierung des oft geschmähten Kunststoffs; es gibt gute Materialien, die sich vor Glas oder Metall nicht zu verstecken brauchen.
IPS-Display, aber die Benachrichtigungs-LED fehlt. Man wundert sich schon gar nicht mehr… Auch die maue Auflösung bei einem dermaßen riesigen Display, das ist einfach nicht mehr state-of-the-art.
Danke für den Test, aber bei 4GB RAM hab ich aufgehört weiterzuleben.
R.I.P.