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Nachdem Honor bereits mit einigen Smartphones punkten konnte, gibt es mit der Honor Watch Magic nun auch die erste Smartwatch des Huawei-Sprösslings. Ob die Watch Magic beispielsweise mit der Amazfit Pace oder Stratos von Xiaomi mithalten kann, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.
Spezifikationen und Design
Die Honor Watch Magic folgt der klassischen, runden Uhrenform mit Gehäuseabmessungen von 42,8 mm im Durchmesser und 9,8 mm Dicke. Das schwarze Gehäuse ist aus Edelstahl gefertigt, wobei die obere Hälfte glänzend und die untere Hälfte matt-schwarz ausgeführt sind. Das 1,2 Zoll große Display ist in einer leicht nach außen abfallende Lünette eingefasst, auf der eine klassische Tachymeter-Skala eingraviert ist. Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich zwei ebenfalls schwarze Knöpfe. Der obere Knopf (Start/Stop/Enter) ist zusätzlich mit einer roten Markierung versehen. Beide Knöpfe sind gut erreichbar und haben einen angenehmen Druckpunkt.
Der Übergang von Uhrengehäuse zum Armband ist sehr gelungen. Hier schließt sich das ca. 20,2 cm lange und 22 mm breite, schwarz-rote Silikonarmband an. Dies ist mit einem QuickFit Schnellverschluß ausgestattet, womit das Wechseln des Armbandes erleichtert wird. Eine Dornschließe aus Edelstahl hält die Uhr zudem sicher am Handgelenk.
Das Material trägt sich sehr angenehm auf der Haut und durch die zahlreichen Löcher wird zu starkem Schwitzen wirkungsvoll entgegengewirkt.
Neben der schwarz-roten Version aus unserem Test, ist noch eine weitere Version mit silberfarbenem Gehäuse sowie Leder-Silikonarmband (ähnlich wie bei der Ticwatch Pro) erhältlich. Beide Versionen sind wasserdicht und somit für das Schwimmen geeignet. Dauerhaft tauchen oder im Salzwasser schwimmen, sollte man laut Hersteller mit dieser Uhr jedoch nicht.
Auf der Unterseite des Gehäuses befindet sich der optische Pulssensor sowie zwei Ladepins für die magnetische Ladeschale. Aufgrund der recht geringen Bauhöhe des Gehäuses wirkt die Honor Watch Magic angenehm kompakt und keinesfalls klobig am Arm. Die Verarbeitungsqualität von Honor ist ebenfalls einwandfrei.
Angetrieben wird die Watch Magic von einem Cortex-M4-Prozessor, welcher in Verbindung mit 16 MB RAM und 128 MB ROM einwandfrei zusammen mit dem hauseigenen Betriebssystem LiteOS arbeitet. Neben dem klassischen Schrittzähler und der Schlafüberwachung (Huawei TruSleep™ 2.0) bietet die Uhr außerdem GPS, GLONASS und GALILEO zur Positionsbestimmung, sowie die aktuelle optische Pulsmessungstechnologie Huawei TruSeen™ 3.0. Ein weiteres sehr interessantes Features ist natürlich NFC.
Die Honor Watch Magic stellt sich insgesamt als dezente aber sportliche Uhr, mit den typischen Funktionen einer auf Sporttauglichkeit ausgelegten Smartwatch dar und kann mich mit ihrer Optik und Verarbeitungsqualität definitiv überzeugen.
Display
Verbaut ist ein 1,2 Zoll großes AMOLED Display mit einer Auflösung von 390 x 390 Pixeln. Die Farbwiedergabe ist wirklich klasse – satte Farben, die auch im Außenbereich noch gut rüberkommen. Die Helligkeit kann in fünf Stufen reguliert werden, wobei wir während unserer Tests mit dem “Auto”-Mode sehr gute Erfahrungen machen konnten. Das Display war damit auch im Außenbereich jederzeit einwandfrei ablesbar. Der Digitizer arbeitet ebenfalls einwandfrei – Multi-Touch wird jedoch nicht unterstützt. Die Funktionalitäten von LiteOS machen dies jedoch auch nicht wirklich nötig.
Auch beim Display kann Honor punkten. Starke Farben, ausreichend Helligkeit und ein zuverlässiger Digitizer ergänzen gekonnt die gute Optik und Verbarbeitung der Watch Magic.
Konnektivität
Die Watch Magic lässt sich über Bluetooth 4.2 einfach und zuverlässig mit dem Smartphone (iOS9.0+ oder Android4.4+ ) verbinden – in meinem Test war das ein Xiaomi Redmi Note 4. Als App wird die bereits von mir in Zusammenhang mit dem Honor Band 4 Running gelobte Huawei Health App genutzt. Das Verbinden der Uhr klappte ohne weitere Probleme und auch das Wiederverbinden, nachdem man beispielsweise außer Reichweite des Smartphones war, funktioniert einwandfrei. In der App werden alle Daten, die mit der Uhr aufgenommen werden, in verschiedenen Menüs sehr übersichtlich dargstellt. Es gibt z.B. viele gelungene Diagrammdarstellungen, die sich zudem für unterschiedliche Zeitabschnitte (Tag, Woche, Monat, Jahr) anzeigen lassen.
Ein kleines “Highlight” ist sicher der vorhandene NFC-Chip. Aber leider muss ich die Freude darüber direkt wieder trüben, denn es wird lediglich Huawei Pay und somit das in China weit verbeitete Alipay (bei uns nur an einigen Flughäfen nutzbar) sowie das Bezahlen von Fahrausweisen (in China) unterstützt – Google Pay sucht man, wie so oft bei Wearables aus Fernost, vergeblich. Es hätte so perfekt sein können…
LiteOS
Honor nutzt auf der Watch Magic das hauseigene Betriebssystem LiteOS. Das System ist vollständig und gut auf deutsch übersetzt und der Aufbau ist sehr klassich gehalten. Das wechselbare Watchface bildet den “Home-Screen”. Mit einer Wischgeste nach unten gelangt man auf eine Art Status-Seite, wo Bluetooth-Verbindung, der “Nicht-Stören” Modus, der “Uhrzeit-Only” Modus, die Telefonsuche, das Sperren des Bildschirms sowie die Einstellungen direkt angewählt werden können. Wischt man vom Home-Screen aus nach links oder rechts gelangt man in Anzeige-Screens für die Herzfrequenz, das Stress-Level, die Wettervorhersage sowie die Aktivitätsanzeige. Über die Betätigung des oberen Knopfes an der Uhr gelangt man in das vertikale Hauptmenü mit folgenden 19 Funktionen:
Workouts | Barometer | Timer |
Aufzeichnungen | Kompass | Wecker |
Herzfrequenz | Wetter | Taschenlampe |
Aktivität | Nachrichten | Telefon suchen |
Schlaf | Fahrausweis | Einstellungen |
Stress | Alipay | |
Atemübungen | Stoppuhr |
Vor allem der erste Teil der Funktionen macht deutlich, in welche Richtung das Einsatzgebiet für die Honor Watch Magic geht – Sport, Gesundheit und Aktivitätstracking sind ganz klar die stärken dieser Uhr. Aber auch kleine Features wie die Wettervorhersage, die über das Smartphone mit Daten versorgt wird, funktionieren wirklich gut und sind mit netten Icons sehr ansehnlich umgesetzt. Das Einzige was man z.B. im Vergleich zu den Xiaomi Smartwatches etwas vermissen könnte, ist die Möglichkeit Musik in Form von MP3-Dateien auf die Uhr zu packen und diese dann mit einem Bluetooth-Headset hören zu können. Ich persönlich würde allerdings eher eine Spotify-Integration (bzw. andere Anbieter) begrüßen aber das kann man auf dem chinesischen Markt einfach nicht erwarten.
Die Benachrichtigungen vom Smartphone funktionieren sehr zuverlässig, jedoch lässt sich optisch nicht Unterscheiden aus welcher App die eingegangene Nachricht kommt, da für alle Nachrichten das gleiche Symbol genutzt wird. Wie so oft zeigt auch die Watch Magic Bilder oder Emojis bspw. aus WhatsApp-Nachrichten nicht an. Antworten kann man auf Nachrichten auch nicht – dieses Feature bleibt eher z.B. den Wear OS Uhren vorbehalten.
Trotz der kleinen Schwächen im Detail finde ich LiteOS wirklich gelungen. Es ist vom Aufbau her recht schlank aber hält trotzdem viele gute Features bereit, die dem eigentlichen Einsatzzweck der Uhr durchaus gerecht werden.
Sport-Tracking
Die Watch Magic von Honor trägt es zwar nicht im Namen, aber ihr Spezialgebiet ist sicher das Aufzeichnen von Aktivitätsdaten und das Sport-Tracking. Als Sensoren stehen dafür vor allem ein 6-Achsen-Beschleunigungssensor, GPS/GLONASS/GALILEO, ein Barometer sowie der optische Pulsmesser zur Verfügung. Ich habe die Uhr wie immer gegen meine Garmin Fenix 3 samt Brustgurt antreten lassen und insgesamt knapp 60 km Lauftraining absolviert. In der folgenden Tabelle sind jeweils die Werte für aufgezeichnete Distanz (km), die aufgezeichnete durchschnittliche Herzfrequenz sowie die gerundete Abweichung (%) der Watch Magic zur Fenix 3 dargestellt. Kurz gesagt kann festgehalten werden, dass die Honor Watch Magic wirklich sehr gute Messwerte mit dem GPS sowie mit der optischen Pulsmessung liefert. Die Abweichungen zu einer etablierten Triathlonuhr wie der Fenix 3 bewegen sich im normalen, fast vernachlässigbaren Bereich und ich hatte nur einen Lauf, bei dem es zu leicht erhöhten Abweichungen kam.
Lauf |
Distanz Fenix 3 |
Ø-HF Fenix 3 | Distanz Watch Magic |
Ø-HF Watch Magic | Abweichung Distanz / HF |
1 | 7,78 | 139 | 7,71 | 139 | 1% / 0% |
2 | 10,23 | 147 | 10,08 | 147 | 1% / 0% |
3 | 10,39 | 157 | 9,95 | 154 | 4% / 2% |
4 | 10,20 | 146 | 10,21 | 146 | 1% / 0% |
5 | 9,85 | 140 | 9,73 | 139 | 1% / 1 % |
6 | 10,36 | 141 | 10,31 | 140 | 1% / 1% |
Auch beim Handling kann mich die Watch Magic überzeugen. Mit dem unteren Knopf an der Uhr gelangt man direkt in das Menü zum Sport-Tracking. Hier kann man zwischen Laufen (Outdoor), Laufen (Indoor), Gehen (Outdoor), Wandern, Radfahren (Outdoor), Radfahren (Indoor), Schwimmen (Indoor) , Schwimmen (Outdoor) und Kostenloses Training (im Grunde ein freies Training) wählen. Beim Starten z.B. einer Laufaktivität (Outdoor) gelangt man nach dem Hinweis, dass die Uhr doch bitte eng am Arm anliegen muss, auf einen Start-Screen. Hier befindet sich ein runder Button, der erst aktiv und grün wird wenn eine GPS-Verbindung hergestellt ist – dies geschah in meinen Tests immer recht schnell. Hat man die Aktivität dann gestartet bekommt man die üblichen Werte auf der Uhr angezeigt: Herzfrequenz, Pace, Distanz und Zeit. Ein kleines vertikales Menü stellt noch weitere Werte breit. Pausieren oder Beenden lässt sich das Tracking über den rot markierten, oberen Knopf an der Uhr. Fortsetzen lässt sich die Aufzeichnung dann mit einem erneuten Drücken des Knopfes – Beenden kann man die Aufzeichnung über das Bestätigen auf dem Touchscreen. Die Bedienung ist intuitiv und glücklicherweise wurde hier kein nerviger Countdown beim Start einer Aktivität eingebaut wie es z.B. bei der Amazfit Pace der Fall ist.
Ich bin mit dem Sport-Tracking der Honor Watch Magic wirklich sehr zufrieden. Sie steht den Konkurrenten von Huami hier in nichts nach und kann durch gutes Handling sowie genaue Messwerte überzeugen.
Absolut erwähneswert sind außerdem die Laufkurse sowie die Laufpläne und -einheiten. Diese habe ich im Testbericht zum Honor Band 4 Running bereits etwas ausführlicher beschrieben. Mit der Watch Magic lassen sich durch das integrierte GPS sowie die Pulsmessung nun wirklich alle angebotenen Pläne absolvieren. Zusätzlich gibt es direkt auf der Uhr bereits vier Laufkurse (Grundlegendes Gehen & Laufen, Laufen für Fettverbrennung, MIIT für Fettverberennung und MAF180 Basisniveau) bei denen man direkt an der Uhr ablesen kann, was genau zu tun ist (z.B. Speed Walking mit einer Herzfrequenz zwischen 91 – 143). Der gesamte Bereich der vorgefertigten bzw. konfigurierbaren Trainingspläne ist wirklich sehr gelungen und in dieser Ausgestaltung unter den chinesischen Herstellern einzigartig – hier hat Huawei/Honor wirklich gute Arbeit geleistet!
Akku
Der Akku ist mit 178 mAh doch vergleichsweise klein geraten, soll laut Honor aber trotzdem für gute Laufzeiten sorgen. So wirbt der Hersteller für eine Laufzeit von einer Woche mit aktiver 24h HF-Messung und Sport-Tracking von bis zu 90 Minuten. Ohne 24h HF-Messung seien bei normalem Gebrauch mit Benachrichtigungen vom Handy sogar bis zu zwei Wochen Laufzeit drin.
In meinem Test hat die Watch Magic bei aktiver 24h HF-Messung und Sport-Tracking von 160 Minuten ganze 5 Tage und 12 Stunden durchgehalten – der von Honor angegebene Wert von 7 Tagen bei nur halb so viel Sport-Tracking ist daher absolut realistisch! Ohne die 24h HF-Messung brachte es die Uhr in meinem Test mit Sport-Tracking von 180 Minuten auf eine Laufzeit von 9 Tagen. Wenn man hier die drei Stunden Sport-Tracking die allein bereits ca. 30 % Akku verbrauchen abzieht, sind die beworbenen 14 Tage Akkulaufzeit auch realistisch.
Geladen wird die Honor Watch Magic über eine magnetische Ladeschale mit USB Type-C Anschluss. Ein vollständiger Ladevorgang dauert 90 Minuten. Die Akkulaufzeit der Honor Watch Magic kann sich also definitiv sehen lassen. Aus dem doch recht kleinen Akku wird wirklich einiges rausgeholt, ohne das man jeden Tag an die Steckdose muss – die Akkulaufzeit ist für mich absolut überzeugend.
Testergebnis
Honor kann mit der ersten Smartwatch durchaus Magie versprühen! Ein ansprechendes Design gepaart mit tadelloser Verarbeitung, ein tolles Display und eine starke Akkulaufzeit sowie ein guter Funktionsumfang aus dem das Sport-Tracking sehr positiv hervorsticht. Lediglich das in Europa nicht wirklich nutzbare NFC sowie das Fehlen einer Musikfunktionen trüben das Gesamtbild etwas. Wer eine dezente Smartwatch zum Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten sucht, ist bei der Honor Watch Magic sehr gut aufgehoben – eine klare Kaufempfehlung!
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Hallo ,
Habe mir gerade die Magic Watch gekauft. Leider finde ich im Menü nicht die Atemübungen. Wisst ihr, ob es eine Möglichkeit gibt sie irgendwie zu aktivieren? Oder sind sie komplett rausgenommen?
Danke!
Lässt sich das Display ständig einschalter(AOD)
Wie viele Watchfaces bietet die Uhr bzw lassen sich zusätzliche nachinstallieren?
Hallo, eine Frage. Kann ich eine aufgezeichnete (Lauf- oder Radel) Route aus der Huawei Health App auch exportieren?!??
Hallo, ich würde gerne wissen ob Kanu, Kniebeugen und Inleinsketen auch aufgezeichnet werden?
Solche Einheiten solltest du dann einfach mit der Option “Kostenloses Training” (etwas doof übersetzt: soll eher freies Training heißen denke ich) tracken. Beim Inline Skaten macht, aufgrund der höheren Geschwindigkeit, eher Laufen oder Radfahren (Outdoor) Sinn und so bekommst du dann auch die Strecke per GPS aufgezeichnet.
Hallo und danke für die Antwort. Wenn ich eine Uhr mit Google Fit habe so wie die Huawei Watch 2 4G liegen da Welten zwischen.
Mich würde noch Freiwasser schwimmen interessieren, wird da die Strecke aufgezeichnet.
?
Bei allen Outdoor-Aktivitäten wird das GPS aktiviert und somit auch die Strecke aufgezeichnet.
Natürlich ist die Watch Magic keine Wear OS Uhr aber dafür hast du eine schlankere Bauweise und vor allem eine deutlich längere Akkulaufzeit. Solche Uhren lassen sich eben nur halbwegs gut direkt miteinander vergleichen.