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Honor ist derzeit auf Erfolgskurs. Das Magic 6 Pro (zum Test) ist aktuell eines der stärksten High-End Smartphones auf dem Markt. Zudem könnte auch das Magic 6 Lite (zum Test) in der Mittelklasse Fuß fassen. Ob auch das Honor Pad 9 eine Daseinsberechtigung auf dem Tablet-Markt hat, wird der folgende Testbericht zeigen. Mit einem Preis von rund 300 Euro muss es sich gegen starke Konkurrenten wie das Xiaomi Pad 6 behaupten. Dafür bietet das Gerät einen aktuellen Snapdragon-Prozessor, gleich acht Lautsprecher für die Medienwiedergabe und ein großes 12-Zoll-Display mit 120 Hz. Wie sich das Honor Pad 9 in der Praxis geschlagen hat, erfahrt ihr in unserem Test!
Design und Verarbeitung
Das Honor Pad 9 macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse besteht komplett aus grauem Metall und ist aus einem Stück gefertigt. Es gibt keine Antennenleisten oder sonstige Unterbrechungen. Lediglich das opulente Kameramodul ragt 3 Millimeter aus der Rückseite heraus. Ob das wirklich sein muss, wagen wir zu bezweifeln. Die Abmessungen des Tablets betragen 278 x 180 x 7 Millimeter bei einem Gewicht von 555 Gramm. Es ist also ein großes Tablet mit einem relativ geringen Gewicht. Man kann das Gerät bequem in der Hand halten, wenn man es auf dem Schoß oder Bauch ablegt.
Etwas ungewöhnlich ist die Anordnung der Tasten: Sowohl der Powerbutton als auch die Lautstärkewippe befinden sich auf der rechten Seite. Alternativ zum Powerbutton kann das Display auch durch Doppeltippen aus dem Stand-by-Modus geholt werden. Ein Fingerabdruckscanner ist leider nicht vorhanden. Immerhin wurde Face-Unlock über die Frontkamera integriert, was bei guten Lichtverhältnissen auch zufriedenstellend funktioniert. Der USB-C 2.0 Anschluss befindet sich an der Unterseite. Die Selfie-Kamera ist unauffällig im Rahmen untergebracht. Ein SIM-Slot, eine Benachrichtigungs-LED oder ein Kopfhöreranschluss sind nicht vorhanden.
Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität kann das Honor Pad 9 überzeugen. Das Tablet ist hochwertig verarbeitet und fühlt sich wie ein Premium-Gerät an. Schade ist, dass es keinen Fingerabdruckscanner gibt. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass auch die Konkurrenz in dieser Preisklasse meist keinen Fingerabdruckscanner bietet.
Keyboard und Zubehör
Im Lieferumfang sind lediglich ein USB-C-Kabel, ein 35 Watt Netzteil und eine Kurzanleitung enthalten.
Ansonsten gibt es für das Tablet noch ein Keyboard-Case, das man beim Hersteller zu einem geringen Aufpreis mitbestellen kann. Dieses konnten wir auf dem MWC in Barcelona ausprobieren. Es bietet eine QWERTZ-Tastatur, eine Standfunktion und einen Schutz für das Tablet, aber kein Touchpad. Eine Stifteingabe mit aktivem Stylus für das Honor Pad 9 gibt es in der Global Version nicht. Seltsamerweise wird dieses Feature nur von der China-Version unterstützt. Wir haben daher bei Honor angefragt, ob der Stylus auch in Europa erscheinen wird. Honor bestätigte, dass das Pad 9 zwar kompatibel mit dem Stift der China-Version ist, aber der Stift nicht in Europa erscheinen wird. Für Interessierte bleibt daher nur der Import von Aliexpress und Co.
Display des Honor Pad 9
Das Honor Pad 9 hat ein großes Display von 12,1 Zoll. Damit ist das Display sogar noch größer als das Xiaomi Pad 6 mit seinen 11 Zoll. Und auch sonst hat Honor nicht an der Hardware gespart. Die Auflösung beträgt 2560 x 1600 Pixel. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 249 Bildpunkten pro Zoll, wodurch das Display gestochen scharf erscheint. Erfreulich ist auch die Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, die für eine flüssige Wiedergabe der Inhalte sorgt. Im System kann zwischen 120 Hz, 60 Hz und Dynamisch umgeschaltet werden. Die dynamische Option funktionierte im Test gut, weshalb wir sie für eine bessere Akkulaufzeit empfehlen.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Helligkeit beträgt maximal 510 Lux. Damit liegt das Honor Pad 9 auf dem Niveau der Konkurrenz. Für den Außeneinsatz in der Sonne ist das Tablet wie alle Tablets mit IPS-Display nur bedingt geeignet.
Fürs Streaming bringt das Honor Pad 9 natürlich eine Widevine L1 Zertifizierung mit. Außerdem werden HRD-Inhalte unterstützt. Da es sich nicht um ein OLED-Display handelt, gibt es keine Always-on-Funktion. Ansonsten bietet Honor aber gute Einstellungsmöglichkeiten: Ein Blaulichtfilter kann aktiviert werden und bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten. So kann die Farbtemperatur angepasst und ein eBook-Modus mit gedimmten Farben aktiviert werden. Zudem ist das Display vom TÜV Rheinland als flimmerfrei zertifiziert.
Leistung
Der Snapdragon 6 Gen 1 ist ein Mittelklasse-Prozessor, der 2022 vorgestellt wurde. Er wird im aktuellen 4-Nanometer-Prozess gefertigt und setzt auf 4x Cortex-A78 Kerne @ 2,2GHz und 4x Cortex-A55 Kerne @ 1,8GHz. Der Chip stellt eine Leistungssteigerung gegenüber dem Vorgänger dar. Ein Vergleich mit der Konkurrenz zeigt jedoch, dass das Honor 9 nur schwer mit anderen Tablets wie dem Xiaomi Pad 6 oder dem OnePlus Pad mithalten kann.
Antutu (v9)Im Alltag lässt sich das Tablet dennoch angenehm bedienen. Die Leistung reicht aus, um auch aufwendige Apps und Webseiten darzustellen. Auch das Spielen von Spielen ist möglich, solange man nicht auf die höchste Grafikeinstellung umschaltet. Insgesamt wird ein angenehmes Nutzungserlebnis geboten und auch Features wie Multi-Window funktionieren flüssig. Allerdings merkt man auch einen Leistungsunterschied zu einem Xiaomi Pad 6, welches einfach noch schneller und reaktionsfreudiger ist.
Honor kann man dafür loben, dass der Hersteller nicht am Speicher gespart hat. Das Tablet ist immer mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher ausgestattet. Der Speicher erreicht eine gute Geschwindigkeit von 2000MB/s beim Lesen und 1400MB/s beim Schreiben. Der Arbeitsspeicher wird durch weitere 8GB virtuellen Speicher unterstützt. Dieses Feature kann nicht deaktiviert werden.
System
Das Honor Pad 9 läuft auf Android 13 Basis und der MagicOS 7.2 Oberfläche. Natürlich hätten wir uns hier ein aktuelles Android 14 gewünscht, andererseits macht die Android-Basis bei einem so stark modifizierten System ohnehin keinen Unterschied. Honor gab uns Auskunft, dass das Pad 9 mindestens 1 großes Android-Update erhalten soll.
In der Praxis gefällt uns die Optik von MagicOS ausgezeichnet. Zudem bietet die Oberfläche eine ausgereifte Multi-Window-Funktion: Apps können als Split-Screen eingestellt oder als Floating Windows auf dem Display angezeigt werden. Ansonsten gibt es alle möglichen Einstellungen zum Datenschutz und zur App-Verwaltung, wie man sie auch von anderen großen Herstellern kennt. Die Optik des Systems erinnert noch stark an Huaweis EMUI oder HarmonyOS, auch wenn die Trennung der Konzerne schon etwas zurückliegt.
Kamera
Die Hauptkamera mit 13MP (f/2.0) befindet sich auf der Rückseite in der Mitte. Die Frontkamera mit 8MP (f/2.2) befindet sich im schwarzen Rahmen. Die Bildqualität der Hauptkamera ist für ein Tablet brauchbar. Positiv hervorzuheben ist, dass der HDR-Modus bei beiden Kameras erfolgreich über- und unterbelichtete Bilder vermeidet und auch mit starkem Licht gut zurechtkommt. Der Detailgrad ist ausreichend und auch die Farbwiedergabe ist recht natürlich. Allerdings wirken die Bilder manchmal etwas zu blass und selbst bei Tageslichtaufnahmen ist ein leichtes Bildrauschen zu erkennen. Bei der Selfie-Kamera hätten wir uns insgesamt eine bessere Qualität in Innenräumen gewünscht: Die Aufnahmen sind recht grobkörnig und ebenfalls etwas blass.
Videos können in Full-HD-Auflösung aufgenommen werden und sind nicht stabilisiert. Damit eignet sich das Tablet eigentlich nur für Videotelefonie. Dafür ist die Qualität ausreichend und auch die Sprachübertragung ist zufriedenstellend.
Konnektivität und Kommunikation
Die Konnektivitätsstandards sind WiFi 5 und Bluetooth 5.1, also etwas ältere Standards und vor allem WiFi 6 wird nicht unterstützt. Dennoch war die WLAN-Geschwindigkeit im Test zufriedenstellend. Selbst 2 Räume neben dem Router konnte ich noch gute 100Mbit/s aus meiner 300Mbit/s Leitung herausholen. Auch die Verbindung zu Bluetooth-Kopfhörern wird konstant gehalten. Unterstützt werden die Codecs SBC, AAC, LDAC und aptX. GPS-Empfang, NFC, E-Kompass und Gyroskop stehen leider nicht auf der Ausstattungsliste. Immerhin sind ein Beschleunigungs- und ein Helligkeitssensor verbaut. Im Rahmen wurden insgesamt acht Lautsprecher untergebracht. Der Sound war bereits ein positiver Punkt des Vorgängers. Erfreulicherweise kann auch das Honor 9 hier punkten: Der Klang ist ausgewogen und auch Bässe werden noch wiedergegeben. Es handelt sich definitiv um einen der besten Speaker in diesem Preisbereich.
Akkulaufzeit des Honor Pad 9
Der Akku mit 8300 mAh hätte angesichts der Gehäusegröße etwas größer ausfallen können. Die Akkulaufzeit ist für den alltäglichen Gebrauch ausreichend. Je nach Displayhelligkeit kann das Tablet etwa 6 bis 8 Stunden aktiv genutzt werden, bis die Kapazität erschöpft ist. Allerdings ist man von anderen Tablets der Mittelklasse etwas mehr Laufzeit gewohnt. Generell ist das Honor Pad 9 bei einfachen Aufgaben wie YouTube und Webbrowsing recht sparsam, verliert aber bei anspruchsvolleren Aufgaben schneller an Kapazität. Dies spiegelt sich auch im mittelmäßigen PCMark Akkutest von 8 Stunden und 20 Minuten wider.
PCMark AkkuDas Tablet wird mit 35 Watt über den Honor-eigenen SuperCharge-Standard aufgeladen. Ein vollständiger Ladevorgang dauert 1:45 Stunden, wobei bis zu den letzten 10 Prozent pro Minute etwa 1 Prozent des Akkus gefüllt werden. Auch dies ist ein eher mäßiges Ergebnis und wird vom Xiaomi Pad 6 mit 33 Watt übertroffen.
Testergebnis
Das Honor Pad 9 punktet in unserem Test mit einer sehr guten Verarbeitung und einem hochauflösenden, flüssigen 12-Zoll-Display. Zudem bietet das Tablet ein ausgereiftes System mit guten Tablet-Funktionen. Die wichtigsten Punkte für ein Medien-Tablet im 300€ Preis kann das Honor Pad 9 daher schon mal abhaken. Auch die Leistung reicht für die Nutzung als Multimedia-Tablet und für gelegentliches Arbeiten aus. Zudem verfügt das Tablet über einen für ein günstiges Gerät ausgezeichneten Sound.
Im harten Vergleich mit dem stärksten Konkurrenten, dem Xiaomi Pad 6 (zum Test), kann das Honor Pad 9 allerdings nur das größere Display als Vorteil für sich verbuchen. Ansonsten hat das Xiaomi Pad 6 deutlich mehr Leistung, eine bessere Akkulaufzeit, neuere Konnektivitätsstandards, bessere Kameras und unterstützt die Eingabe per Stift. Für Nutzer, die auch mit einem 11-Zoll-Display zufrieden sind, ist das Xiaomi Pad 6 daher die deutlich bessere Wahl. Ansonsten bleibt wie immer abzuwarten, welche Preise wir noch für das Honor Pad 9 sehen werden. Für unter 200€ wäre das Tablet auf jeden Fall ein tolles Schnäppchen, wie auch schon der Vorgänger in Form des Honor Pad 8 (zum Test). Mehr als ein gutes Couch- und Medientablet ist das Honor Pad 9 leider auch nicht geworden.
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Wie auch das Pad 8 hat das 9er kein GPS, also als Navi nicht zu gebrauchen.Echt schade
kurz nachgefragt: nachdem Samsing in solchen Tablets ja noch emmc Speicher verbaut, was verbaut Honor für einen Speicher in welcher Version? dabke
Servus Mike, die gemessene Geschwindigkeit spricht für UFS 3 oder 3.1 Speicher.
Beste Grüße
Jonas
Beim Amazon-Angebot kann ich nichts von einem Keyboard-Case finden.
Gibt es das dazu oder nicht?
Servus, ich glaube, dafür musst du bei Honor mit dem 10% Gutschein bestellen für 315€.
Beste Grüße
Jonas
Nirgends kann man lesen welches Seitenverhältnis das Tab hat
16:10 oder 5:3?
Servus, das sollte nach Auflösung 16:10 sein :).
Beste Grüße
Jonas