CPU | Snapdragon 662 - 4 x 2 GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM |
Speicher | 128 GB |
GPU | Adreno 610 |
Display | 2340 x 1080, 6,7 Zoll, Auflösung, Größe 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | Magic UI - Android 11 |
Akkukapazität | 4300 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 64 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28 |
NFC | Ja |
SIM | nano |
Gewicht | 192 g |
Maße | 161,8 x 74,7 x 8,5 mm |
Antutu | 210065 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Honor |
Getestet am | 23.12.2021 |
Inhaltsverzeichnis
Nachdem Honor sich von Huawei abgespaltet hat, ist der Hersteller wieder auf den deutschen Markt zurückgekehrt – inklusive Google-Dienste. Den Anfang machen das Honor 50 und Honor 50 Lite. Ersteres basiert auf dem ebenso kürzlich vorgestellten Huawei Nova 9 und wird in der oberen Mittelklasse auf Kundenfang gehen. Joscha hat das Modell kürzlich erst getestet. Das Modell mit dem Namenszusatz „Lite“ hingegen ist baugleich mit dem Huawei Nova 8i und siedelt sich mit einer UVP von 300€ in der hart umkämpften Mittelklasse an. Somit steht das Honor 50 Lite in direkter Konkurrenz zu beliebten Modellen wie dem Redmi Note 10 Pro, Realme GT Master Edition, Xiaomi 11 Lite 5G, Poco F3 oder dem OnePlus Nord CE.
Vergleicht man jedoch die technischen Daten der genannten Smartphones mit denen des Honor 50 Lite, fällt auf, dass der Neuling in vielen Aspekten schwach aufgestellt ist. So gibt es statt einem farbfrohen AMOLED-Display nur gewöhnliche IPS-Technologie und eine hohe Bildwiederholrate von 90 oder gar 120 Hz sucht man ebenso vergebens. Für Verwunderung sorgt zudem der Snapdragon 662 Prozessor, der auch im halb so teuren Xiaomi Redmi 9T verbaut ist und den 5G-Funkstandard nicht unterstützt. Wir haben das Honor 50 Lite einem Test unterzogen, um für euch herauszufinden, ob das Smartphone wirklich überteuert ist oder ob Honor doch noch das eine oder andere Ass im Ärmel versteckt hat.
Lieferumfang des Honor 50 Lite
Honor-typisch wird das Honor 50 Lite in einer weißen Verpackung mit Aufdruck ausgeliefert. Neben dem Gerät selbst ist folgendes Zubehör Teil des Lieferumfangs:
- transparente Silikonschutzhülle
- Displayschutzfolie (bereits ab Werk angebracht)
- 66W-Netzteil
- USB-A zu USB-C Kabel
- SIM-Tool
Keine Überraschungen also. Es gibt aber wie gewohnt den rudimentären Schutz durch eine simple Schutzhülle und Displayschutzfolie aus Plastik dazu. Dadurch wird das Gerät gut gegen Kratzer geschützt. Um Displaybrüchen vorzubeugen, lohnt sich aber die Investition in eine Panzerglasfolie.
Design und Verarbeitung
Wie in der Mittelklasse üblich, setzt Honor beim Honor 50 Lite auf eine glänzende Plastikrückseite, die je nach Wahl in der Farbe Deep Sea Blue, Space Silver oder Midnight Black gehalten ist. Lichtquellen reflektiert die Oberfläche in schimmerndem Silber, sodass ein schön anzusehendes Farbspiel entsteht.
Im oberen Bereich der Rückseite unterbricht das kreisförmige Kameramodul mit den symmetrisch angeordneten Kameralinsen mittig die Oberfläche. Links davon befindet sich nebst „AI CAMERA“ Schriftzug der Single-LED Blitz. Zu den Rändern hin wölbt sich die Rückseite und geht fließend in den matten Plastikrahmen über. Durch diese Form liegt das Smartphone trotz der stattlichen Maße von 161,8mm (H) x 74,7mm (B) x 8,5mm (T) und einem Gewicht von 192 Gramm sehr angenehm in der Hand.
Im Mittelrahmen sind sowohl Lautstärkewippe und Standbytaste rechtsbündig untergebracht. Die Standbytaste dient gleichzeitig auch als Fingerabdrucksensor. Einige Konkurrenzmodelle bieten hier bereits die modernere Positionierung unter dem Display. Immerhin erkannte der Sensor im Test in 8 von 10 Fällen den Finger auf Anhieb. Zur Authentifizierung steht ansonsten auch eine Gesichtserkennung zur Verfügung. Diese funktioniert jedoch nur bei ausreichendem Licht und wird über die Frontkamera ermöglicht.
An der Unterseite des Plastikrahmens findet sich der SIM-Kartenslot, ein USB-C Anschluss, ein Mikrofon und der Mono-Lautsprecher. Auf der Oberseite hingegen gibt es einen 3,5mm-Klinkenanschluss, ein weiteres Mikrofon und die Hörmuschel. Richtig gelesen, der Ton der Hörmuschel wird beim Honor 50 Lite nämlich über den Rahmen nach außen geleitet. Das ist notwendig, da das flache 6,67 Zoll Display auf der Vorderseite von nur 1,3mm breiten Rändern umgeben ist. Nur unterhalb der Anzeige fällt der schwarze Bereich etwas breiter aus, damit genug Platz für die Displaybeleuchtung vorhanden ist. Überzogen ist das IPS-Panel von nicht näher spezifiziertem Glas, das sich aber im Test als ausreichend kratzresistent erwies. Die Frontkamera des Honor 50 Lite ist ebenso darunter verbaut und sitzt zusammen mit weiteren Sensoren in einer länglichen Punch-Hole Notch.
Beim Honor 50 Lite handelt es sich de facto um ein umgelabeltes Huawei Nova 8i mit anderer Software. Das bedeutet hinsichtlich der haptischen Qualität aber nichts Schlechtes. Die Verarbeitung des Smartphones ist solide, wenngleich das Gehäuse ausschließlich aus Plastik besteht. Die Materialauswahl ist somit eher auf dem Niveau von Smartphones der unteren Mittelklasse. Ein Redmi Note 10 Pro zum Beispiel ist dank Glasrückseite deutlich hochwertiger. Überzeugen können hingegen die dünnen Ränder rund um das Display.
Display des Honor 50 Lite
Honor setzt beim 50 Lite auf ein 6,67 Zoll großes IPS-Display mit Full-HD+ Auflösung (2376 x 1080 Pixel). Damit kommt die Anzeige auf einer Pixeldichte von 391 ppi. Entsprechend sind Bilder und Schriften ausreichend scharf und mit dem bloßen Auge lassen sich einzelne Pixel nicht erkennen. Auch in Hinblick auf die weiteren Aspekte ist die Anzeige als solides IPS-Panel einzuordnen. Die Farbdarstellung ist satt, ohne unnatürlich zu wirken und auch die Blickwinkelstabilität weiß zu überzeugen. Außerdem konnten wir eine maximale Helligkeit von guten 630 Lux nachmessen. Somit können Inhalte auch im Freien bei starkem Sonnenlicht noch abgelesen werden.
Ebenso gut ist die augenfreundliche Helligkeit von gerade einmal 2 Lux bei niedrigster Einstellung. Um die Darstellung auf seine eigenen Ansprüche anpassen zu können, lässt sich außerdem im System Farbmodus und -temperatur einstellen. Bei den Modi stehen die Optionen „Normal“ und „Lebhaft“ zur Verfügung. Die Farbtemperatur hingegen lässt sich stufenlos oder mit den drei Einstellungen „Standard“, „Warm“ oder „Kalt“ festlegen.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxTrotz des Lobes ist und bleibt das Display des Honor 50 Lite in Anbetracht des Kaufpreises aber ein schlechter Witz. Ein IPS-Display mit 60Hz ist im Jahre 2021 maximal noch in der unteren Mittelklasse angebracht. Modelle wie das Realme 8i, Realme 8 oder Redmi 10 beweisen sogar, dass man bereits ab dem halben Preis des Honor 50 Lite – also 150€ – schon AMOLED-Technologie oder eine höhere Bildwiederholfrequenz von 90 oder gar 120 Hz erwarten kann. Bei Smartphones der Mittelklasse wie dem Redmi Note 10 Pro oder Realme GT Master Edition gibt es dann sogar AMOLED gepaart mit 120 Hz. Wie Honor sich dann trotzdem für eine solches Display entscheiden konnte, ist für uns daher absolut unerklärlich. Zu allem Überfluss wird auch nur Widevine-Level 3 unterstützt, sodass Inhalte bei Netflix und Co. maximal in SD-Auflösung abgerufen werden können.
Leistung
Leider ist die Leistung des Honor 50 Lite nicht viel überzeugender als das Display. Als SoC kommt nämlich nur ein Snapdragon 662 von Qualcomm zum Einsatz. Der Octacore-Prozessor wird im 11nm-Verfahren hergestellt und setzt sich aus vier ARM Cortex-A73 Kernen mit bis zu 2 GHz und vier ARM Cortex-A53 Kernen mit maximal 1.8 GHz zusammen. Für grafische Aufgaben steht eine Adreno 610 GPU zu Verfügung.
Der Chip aus dem Jahre 2019 findet sich auch im Xiaomi Redmi 9T oder dem Poco M3 wieder. Beide Smartphones kosten derzeit unter 150€! Entsprechend ist die Leistung des Honor 50 Lite in Anbetracht des Kaufpreises absolut inakzeptabel. Sämtliche Smartphones von Realme, Poco, Xiaomi oder Redmi, die 150€ oder mehr kosten, übertreffen die Leistung des Honor 50 Lite deutlich. Ein Beispiel: das Realme 8i, welches ich kürzlich testen durfte, beweist mit seinem Helio G96 Chip im Antutu-Benchmark rund 60% mehr Leistung. Dabei kostet das Smartphone derzeit nur die Hälfte des Honor 50 Lite. Betrachtet man die direkte Konkurrenz, fällt das Resümee noch schlechter aus. Das Redmi Note 10 Pro und das Realme GT Master Edition erreichen in Benachmarks fast doppelt so hohe Scores. Das Poco F3 beweist mit einer 240% höheren Punktzahl sogar mehr als die dreifache Power des Honor 50 Lite.
Antutu (v9)Synthetische Benchmarks sind definitiv nicht alles. Sie ermöglichen aber einen objektiven Vergleich der Leistungsfähigkeit. Und auch wenn das Honor 50 Lite bei Alltagsaufgaben wie Chatten oder Surfen sich meistens unauffällig verhält, so ist die maximal verfügbare Leistung doch erheblich geringer als bei der Konkurrenz. Das macht sich zum Beispiel bei aufwändigen Spielen bemerken. Nur bei niedrigen Grafikeinstellungen laufen diese noch flüssig. Außerdem dauert das Öffnen einer App auch gerne mal ein paar Sekunden und bei mehreren Hintergrundprozessen kann es auch mal zu Rucklern kommen.
Der 128 GB große Massenspeicher des Honor 50 Lite stellt zwar auch keine Rekorde auf, bietet aber mit 400 MB/s bzw. 200 MB/s beim Lesen bzw. Schreiben immerhin solide Geschwindigkeiten. Bei diesen Werten ist davon auszugehen, dass es sich um UFS 2.1 Speicher handelt, Honor selbst äußert sich dazu aber auf seiner Webseite nicht. Der mit 6 GB gut dimensionierte Arbeitsspeicher ist hingegen mit 5,6 GB/s für ein Smartphone der Mittelklasse ziemlich langsam. Der Speicher des Honor 50 Lite lässt sich nicht mit einer Speicherkarte erweitern. Das es zudem auch nur eine Speichervariante gibt, muss man wohl oder übel mit 128 GB auskommen. Das dürfte aber für die Meisten reichen.
Die Leistung, die das Honor 50 Lite in Summe bietet, ist maximal der eines 150€ Smartphones würdig. Und selbst in dieser Preisregion gibt es Geräte, die mehr bieten. Modelle aus derselben Preisregion wie das Redmi Note 10 Pro, das Realme GT Master Edition oder erst recht das Poco F3 sind dem Honor 50 Lite hingegen sehr deutlich überlegen. Sie bieten eine bessere Performance und dürften dank der Leistungsreserven auch deutlich zukunftssicherer sein.
System
In Sachen Software weist das Honor 50 Lite die größten Unterschiede zu seinem Zwillingsmodell namens Huawei Nova 8i auf. Nachdem Honor und Huawei nämlich getrennte Wege gehen, ist Honor nicht mehr von den US-amerikanischen Sanktionen betroffen und kann dementsprechend wieder proprietäre Software von Google auf seinen Smartphones implementieren. Auf dem Honor 50 Lite läuft daher Android 11 mit der Magic UI Oberfläche in Version 4.2 inklusive aller Google Dienste wie dem Playstore oder Google Maps. Auch die Probleme mit Drittanbieter-Apps, die man aufgrund der fehlenden Google Mobile Services von aktuellen Huawei Smartphones kennt, sind beim Honor 50 Lite Geschichte.
Ansonsten ist bei der Software aber alles wie gewohnt. Wer bereits mit der EMUI Oberfläche von Huawei vertraut ist, wird sich bei Magic UI auf Anhieb zurechtfinden. Hinsichtlich der Funktionsvielfalt unterscheiden sich beide Systeme nicht wesentlich voneinander und Magic UI ist optisch ebenfalls knallig und bunt. Wie gewohnt gibt es auch die Möglichkeit, den Homescreen mit oder ohne App-Drawer einzurichten und die Navigation des Systems geht wahlweise mit On-Screen-Buttons oder Wischgesten vonstatten. Leider fehlen aber auch ein paar Funktionen, die wir bei Huawei Smartphones zu schätzen gelernt haben. Joscha hat in seinem Testbericht zum Honor 50 bereits die Unterschiede aufgezeigt. Schaut dort gerne mal vorbei.
Im Alltag läuft Magic UI auf dem Honor 50 Lite weitestgehend flüssig und stabil. Einzelne Rucklern sind eher auf den schwachen Prozessor als auf das System an sich zurückzuführen. Wie es in Zukunft mit Updates bei Honor ausschauen wird, kann bisher noch keiner sagen, da die Trennung von Huawei erst vor kurzem stattgefunden hat. Die recht aktuellen Sicherheitsupdates vom 1. Oktober 2021 lassen aber Gutes vermuten.
Kamera des Honor 50 Lite
Das Honor 50 Lite hat in Summe 5 Kameras: vier auf der Rückseite und eine Selfiekamera innerhalb der Punchhole-Notch auf der Vorderseite. Die rückseitige Quad-Kamera innerhalb des kreisförmigen Moduls setzt sich aus einer 64 Megapixel Hauptkamera, einer 8 Megapixel Ultraweitwinkelkamera, einer 2 Megapixel Makrokamera und einer 2 Megapixel Kamera für Tiefeninformationen zusammen. Bei der Frontkamera setzt Honor auf eine Auflösung von 16 Megapixel. Angaben zu den genauen Bezeichnungen der Sensoren macht der Hersteller leider nicht.
Hauptkamera
Fotos, die mit der Hauptkamera geschossen werden, haben nicht, wie vielleicht das Datenblatt vermuten lässt, eine Auflösung von 64 Megapixel. Stattdessen setzt Honor wie üblich auf Pixel Binding, sodass mehrere Pixel zu einem zusammengefasst werden. Konkret haben die Aufnahmen daher „nur“ eine Auflösung von 16 Megapixeln.
Bei guten Lichtbedingungen schießt das Honor 50 Lite ausreichend scharfe und detailreiche Aufnahmen. Die Farben sind dabei eher kühl, wobei das aktuelle Wetter in Deutschland derzeit auch einen seinen Teil dazu beiträgt. Etwas Abhilfe schafft da der AI-Modus, der dynamisch entsprechend der Bildszenerie Farbanpassungen vornimmt und somit den Fotos meist etwas mehr Wärme verleiht. Auch die HDR-Funktion funktioniert meistens gut und sorgt für mehr Dynamik.
Sind die Lichtbedingungen nicht ideal, legt sich schnell ein deutliches Rauschen über die Aufnahmen. Am Bild der Cappuccino-Tasse lässt sich dies gut erkennen. Bei Nacht steht dem Nutzer auch ein Nachtmodus zur Verfügung, der die Bilder aufhellt. Das funktioniert zwar an sich, die Software übertreibt es bei hoher Dynamik aber. So entstehen Fotos, die an vielen Stellen deutlich zu grell sind und den tatsächlichen Kontrast zwischen hell und dunkel nicht einfangen. Zudem ist der Autofokus bei schlechten Lichtbedingungen sichtlich überfordert und es bedarf mehrere Anläufe, bevor man es schafft, ein halbwegs scharfes Bild im Kasten zu haben. Gepaart mit dem bereits erwähnten Bildrauschen eignen sich die Nachtaufnahmen des Honor 50 Lite daher nur als Schnappschüsse.
Ultraweitwinkelkamera
Auch eine Ultraweitwinkelkamera hat das Honor 50 Lite zu bieten. Diese fängt einen deutlich größeren Bildbereich als die Hauptkamera ein. Im Vergleich zur Hauptlinse ist die niedrigere Detaildichte bei näherer Betrachtung zu erkennen, für die Nutzung auf dem Smartphonedisplay reicht die Auflösung von 8 Megapixeln aber aus. Die Farbgebung der Ultrweitwinkelkamera gefällt mir persönlich mehr als die der Hauptkamera. Farben sind satter und das Bild wirkt somit lebendiger. Auch die Dynamik der Fotos kann überzeugen und die typische Unschärfe an den Rändern hält sich in Grenzen.
Makrokamera
Die Makrokamera ist wie so oft nur ein billiger Trick, um das Datenblatt aufzupeppen. Allein die Auflösung von mickrigen 2 Megapixeln schränkt den Spaß am Fotografieren deutlich ein. Die Aufnahmen weisen kaum Details auf und die Farben wirken sehr blass. Bildartefakte und -rauschen komplettieren den schlechten Eindruck. Ich würde daher empfehlen, das Motiv lieber aus ein paar Zentimetern mehr Entfernung mit der Hauptkamera abzulichten. Die Qualität der Makrokamera ist nämlich nicht annähernd mit der des Hauptsensors zu vergleichen.
Selfies und Portraits
Selfies, die mit der Frontkamera geschossen werden, werden in ihrem Detailgrad nicht der nominellen Auflösung des Sensors gerecht. Details wie einzelne Haare gehen schnell unter, sodass strukturierte Oberflächen glatt erscheinen. Ansonsten sind die Aufnahmen farblich auch eher kühl abgestimmt. Etwas mehr Nachjustierung durch die Software an dieser Stelle hätte in meinen Augen für eine Aufwertung der Qualität gesorgt.
Auch einen Bokeh-Modus zum Anfertigen von Portraits ist mit an Bord. Dabei wird die Person oder das Objekt durch bewusst eingesetzte Unschärfe im Hintergrund abgesetzt. Das funktionierte im Test gut. Auch kompliziertere Strukturen wurden dabei durch die Kantenerkennung gut erfasst.
Videos
Videos lassen sich mit dem Honor 50 Lite mit der Haupt-, der UWW- und der Frontkamera aufnehmen. In sämtlichen Fällen liegt die maximale Auflösung bei 1080p in Verbindung mit einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde. Die detailreicherer 4K-Auflösung steht im Gegensatz zu anderen Mittelklassegeräten nicht zur Verfügung. Außerdem fehlt sowohl ein optischer als auch ein digitaler Bildstabilisator. Dementsprechend sind die Aufnahmen beim Filmen ohne Stativ oder Gimbal oft verwackelt. Die Bildqualität ist farblich und dynamisch ansonsten mit der der Fotos des jeweiligen Sensors vergleichbar. Insgesamt eignet sich das Smartphone aufgrund der fehlenden Stabilisierung nicht gut für Video-Aufnahmen.
Kamerafazit
Unterm Strich lässt sich die Kameraperformance des Honor 50 Lite auf einer Skala zwischen „mittelmäßig“ und „schlecht“ einordnen. Die Qualität der Bilder bei schlechteren Lichtbedingungen weiß nicht zu überzeugen und die Selfiekamera fängt deutlich zu wenig Details ein. Außerdem fehlt die Möglichkeit 4K-Videos aufzunehmen und die Option Aufnahmen optisch oder digital zu stabilisieren gibt es nicht. Zur Konkurrenz in der Mittelklasse kann das Honor 50 Lite somit bei Weitem nicht aufschließen.
Konnektivität
Das Honor 50 Lite ermöglicht, bis zu zwei SIM-Karten gleichzeitig zu betreiben. Dabei werden sämtliche 4G-Frequenzen unterstützt, die in Deutschland relevant sind:
- 4G LTE FDD: Band 1/3/5/7/8/20/28
Die Empfangsleistung hinterließ im Test einen guten Eindruck und kann sich auch mit derer von teureren Smartphones messen. Einen faden Beigeschmack hinterlässt aber das Fehlen von 5G. Sicherlich lässt sich darüber streiten, ob die Unterstützung des modernen Funkstandards in Deutschland bereits notwendig ist. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass einige Smartphones der Konkurrenz – wie zum Beispiel das Realme GT Master Edition oder Xiaomi 11 Lite 5G NE – bereits im 5G-Netz unterwegs sind.
An weiteren Funkstandard betet das Honor 50 Lite Wifi 5 und Bluetooth 5.0. Beides überzeugt mit guter Stabilität und guter Datenrate. Bei der Nutzung von Bluetooth-Kopfhörern wird neben dem SBC- und AAC-Codec auch der hochauflösende LDAC-Codec unterstützt. Wer sich mit Musik beschallen lassen möchte, sollte davon – oder vom 3,5mm Klinkenanschluss – Gebrauch machen. Der eingebaute Mono-Lautsprecher an der Unterseite klingt nämlich aufgrund des fehlenden Tiefgangs recht dünn. Stereo-Speaker für ein räumlicheren Klang wie beim Redmi Note 10 Pro gibt es beim Honor 50 Lite nicht.
In Sachen Sensorik bietet das Honor 50 Lite die gewohnte Palette. Neben den Standards für Licht, Beschleunigung und Annäherung sind auch ein Gyroskop und ein 3D-Kompass verbaut. Letzterer ermöglicht in Kombination mit dem GPS-Modul auch die Navigation zu Fuß. Zur Standortbestimmung nutzt das Smartphone GPS, AGPS, Glonass, BeiDou und Galileo. Außerdem ist im Honor 50 Lite auch ein NFC-Chip verbaut. Damit sind zum Beispiel kontaktlose Zahlungen via Google Pay möglich.
Akku
Honor spendiert dem Honor 50 Lite einen unspektakulären 4.300 mAh Akku, der mit einer vollen Ladung im PCMark bei einer mittleren Helligkeit von 200 Lux für solide 12 Stunden Laufzeit sorgt. Damit ist das Honor 50 Lite kein Dauerläufer und muss sich im Vergleich zum Redmi Note 10 Pro geschlagen geben. Trotzdem kommt man mit einer Ladung aber gut und gerne zwei Tage mit einer gesamten Display-on-Time von rund 7 bis 8 Stunden aus.
Akkulaufzeit Einheit: StdZum Schluss soll es aber noch um ein Highlight gehen, bei dem das Honor 50 Lite seinem Preis endlich mal gerecht wird. Aufgeladen wird das Smartphone nämlich mit starken 66 Watt. Mit dem beiliegenden Netzteil geht der Ladevorgang von 0 auf 40% somit in etwas mehr als 12 Minuten vonstatten. Nach 24 Minuten sind dann 70% erreicht und eine gesamte Ladung nimmt in Summe nur 45 Minuten in Anspruch.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenDas sind hervorragende Werte für die Mittelklasse, wenngleich auch das Realme GT Master Edition vergleichbar schnell auflädt. Das Redmi Note 10 Pro oder das Poco F3 sind mit 33 Watt deutlich langsamer beim Laden. Wie in der Preisklasse üblich, muss aber auch beim Honor 50 Lite auf Wireless Charging verzichtet werden.
Testergebnis
Das Honor 50 Lite konnte uns nicht so recht überzeugen. Dabei ist das Smartphone an sich ein solides Gerät, wird aber in vielen Punkten seinem Preisschild von rund 300€ nicht gerecht. Insbesondere die Leistung, die Kamera und das Display schneiden im Vergleich zur Konkurrenz deutlich schlechter ab. Zudem fehlen manche Features, die in der Mittelklasse schon als Standard gelten. Als echte Highlights sind unterm Strich nur die sehr dünnen Displayränder und das schnelle Laden hervorzuheben. Das ist selbstredend zu wenig, um in der hart umkämpften Mittelklasse zu überzeugen. Und selbst wenn das Honor 50 Lite nur 180€ kosten würde, gäbe es weiterhin Smartphones, die für einen vergleichbaren Preis mehr bieten! So würde ich ein Realme 8, Realme 8i, Poco X3 Pro oder Poco M3 Pro 5G stets dem Honor 50 Lite vorziehen, obwohl die Modelle eigentlich in sehr unterschiedlichen Preisregionen angesiedelt sind. Nicht falsch verstehen – wir freuen uns zu sehen, dass Honor inklusive Google Dienste wieder zurück ist. Mit dem neusten Line-Up wird man unserer Meinung aber nicht zu altbekannter Größe zurückkehren können. Dafür ist das Honor 50 Lite schlichtweg zu teuer.
Wer auf der Suche nach einem neuem Mittelklasse-Smartphone ist, sollte sich stattdessen das Redmi Note 10 Pro und das Realme GT Master Edition näher anschauen. Auch das Poco F3 ist eine sehr spannende Option, wobei das Smartphone langsam nicht mehr gut verfügbar ist. Bei allen genannten Smartphones erhält man ein astreines AMOLED-Display mit hoher Bildfrequenz, eine super Leistung und gute Kameras. Einzelne Features wie 5G-Empfang oder die Geschwindigkeit des Schnellladens grenzen die Geräte untereinander ab. Am besten schaut ihr daher mal bei den verschiedenen Testberichten vorbei, um für euch herausfinden welches Smartphone am besten zu euch passt.
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Schade…Huawei hat keinen Playstore mehr und Honor baut nur noch teure und schlechte Handys.
Hatte ein P30pro und würde mich freuen, wenn es da mal wieder einen würdigen Nachfolger mit Playstore geben würde.
Abgesehen vom schnellen Laden könnte das Gerät in dieser Ausstattung auch von Umidigi und Ulefone kommen. Nur würden die dafür höchstens ein Drittel des Preises verlangen.
Wieso seit ihr auf einmal auf dem Trip das das Poco F3 langsam nicht mehr gut verfügbar ist ?
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Saturn auch und in schwarz ist es verfügbar
Xiaomi online store ist es auch verfügbar und mit Gutschein und Punkten zu einem guten Preis.
Auslands Amazon ist es auch verfügbar
Noch ist es zu früh zu behaupten das es langsam nicht mehr gut verfügbar ist.
Hallo Igor, wir freuen uns ja, wenn hier und da noch ein paar günstige Poco F3 auftauchen. Im Test steht daher ja auch nur “wobei das Smartphone langsam nicht mehr gut verfügbar ist.” Allerdings steigt der Preis offensichtlich und unsere Erfahrung sagt uns a) dass sich diese Situation nicht mehr ändern wird und b) dass unsere Leser sich nicht mehr so sehr für Smartphones interessieren, wenn der Preis deutlich über den ehemaligen Bestpreisen liegt.
Honor war in den Anfängen echt mal mit richtig guten Preis-/Leistungsgeräten in ihrem Port-Folio unterwegs. Diese Zeiten sind passé und deren aktuelle Modelle somit für mich persönlich uninteressant. Ich verstehe nicht, wie sie ein Gerät für 260€ mit den Specs launchen können. Die Konkurrenz ist Anno 2021 natürlich auch brutal geworden.
Sorry, aber dieses Smartphone ist ein schlechter witz…