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Honor 200 Pro Test

Getestet von Lennart Moog am
Updatezeitraum: 3+4 Jahre
Bewertung: 87%
Vorteile
  • brillantes Display
  • phänomenale Portrait-Funktion und Selfies
  • starke Fotos und Videos mit der Hauptkamera
  • gute Akkulaufzeit
  • kabelloses laden
  • stabiles und schnelles MagicOS 8 System
Nachteile
  • Plastikrahmen
  • UWW nicht auf Augenhöhe mit restlichen Kameras
  • große Notch mit wenig Mehrwert
  • kein Netzteil im Lieferumfang
Springe zu:
CPUSnapdragon 8s Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 4 x 2,8Ghz + 3 x 2,0GHz
RAM12 GB RAM
Speicher512 GB
GPUAdreno 735
Display 2700 x 1224, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemMagic UI - Android 14
Akkukapazität5200 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 50MP (dual) + 12MP (triple)
Frontkamera50 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 3, 7, 8, 20, 28, 32, 38
5G1, 3, 28, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht199 g
Maße163,3 x 75,2 x 8,2 mm
Antutu (v10)1347999
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am29.06.2024

Dass Honor gute Smartphones bauen kann, wissen wir schon länger. Spätestens das Magic 6 Pro (zum Test) hat uns absolut überzeugt. Den Erfolg möchte man auch in der Mittelklasse mit dem neuen Honor 200 Pro fortführen. Das Gerät kommt mit einem 6,78 Zoll großen AMOLED-Display, 120 Hertz und der gleichen Hauptkamera wie beim Magic 6 Pro daher. Laut Datenblatt muss man aber Abstriche bezüglich Performance machen. Wie sich das Gerät im Alltag schlägt und ob es vielleicht ein günstigeres Magic 6 Pro ist, erfahrt ihr in diesem Test.

Honor 200 Pro

Design & Verarbeitung des Honor 200 Pro

Das Honor 200 Pro ist in drei verschiedenen Farben erhältlich. Bei allen drei Rückseiten handelt es sich um eine matte Glasrückseite. Die weiße Version besitzt eine angedeutete Marmorstruktur und die grüne Version hat einen gebürsteten Look. Die schwarze Rückseite hingegen ist zurückhaltender. Auffällig ist bei allen drei Versionen hingegen das Kameraelement links oben.

Hier sitzen drei Linsen und ein Blitz in einem Oval. Links unten steht der „HONOR“-Schriftzug zusammen mit den Informationen zum Kamerasetup. Rechts unten finden wir schließlich die in der EU notwendigen Angaben. Die Abmessungen liegen bei 163,3 x 75,2 x 8,2 Millimeter und das Gerät bringt 199 Gramm auf die Waage.

Zwischen matter Glasrückseite und zu den Seiten abgerundetem Glas auf der Vorderseite sitzt ein glänzender Rahmen, der allerdings nur aus Kunststoff besteht. Der Rahmen wirkt damit deutlich billiger als der Rest des Smartphones. Auf der Oberseite finden wir ein Mikrofon und einen Infrarot-Sender. Rechts sitzen Lautstärkewippe und Powerbutton. Während die linke Gehäuseseite komplett blank gehalten ist, finden wir auf der Unterseite den Einschub für zwei SIM-Karten, ein weiteres Mikrofon, den USB-C 2.0 Anschluss und einen ersten Lautsprecher. Ein zweiter Lautsprecher sitzt schließlich in der Hörmuschel.

Die Verarbeitung des Honor 200 Pro ist grundsätzlich hervorragend. Die Rückseite fühlt sich insgesamt hochwertig an und das Gerät liegt gut in der Hand. Einzig der glänzende Plastikrahmen wird der sonstigen Haptik nicht gerecht. Mir ist das Gerät einmal aus knapp einem Meter Höhe auf den Rahmen gefallen – die Auswirkungen seht ihr auf den Bildern. Hier hätten wir uns in Anbetracht des Preises einen Metallrahmen gewünscht.

Scharfe Kanten oder sonstige Auffälligkeiten gibt es abseits dessen aber nicht zu beanstanden. Eine höhere IP-Zertifizierung, wie etwa IP68, gibt es leider nicht. Honor gibt hier IP65 an, was bedeutet, dass das Gerät zwar staubdicht ist, aber nicht wirklich wasserdicht, wie man es in dieser Preisklasse erwarten würde.

Lieferumfang des Honor 200 Pro

Honor 200 Pro Lieferumfang

Zu beanstanden gibt es hingegen den Lieferumfang, der sehr gering ausfällt. Neben dem Smartphone finden wir in der Box lediglich eine SIM-Nadel und ein USB-A auf USB-C-Kabel vor. Ein Netzteil liefert Honor leider nicht mit.

Display des Honor 200 Pro

Honor 200 Pro Display 11

Das 6,78 Zoll große Display des Honor 200 Pro setzt auf AMOLED-Technik und löst mit 2700 x 1224 Pixel auf. Zudem ist das Display zu den Seiten hin abgerundet und die Ränder sind angenehm dünn. Die maximale Bildwiederholrate liegt bei 120 Hertz. Hier hat man die Wahl zwischen dauerhaft 60 oder 120 Hertz. Der Automatikmodus soll in der Theorie je nach Szenario zwischen 60 und 120 Hertz wechseln. Im Alltag funktioniert das aber leider nicht zuverlässig. So schaltet das Gerät nur auf 120 Hertz, wenn man sich in einer Systemapp, wie den Einstellungen oder der Galerie befindet. Öffnet man den Browser und scrollt durch Websites, arbeitet das Display dauerhaft im 60 Hertz-Modus.

Die maximale Helligkeit gibt Honor mit beeindruckenden 4000 Lux an. Das soll das Smartphone mit Helligkeitsboost bei der Wiedergabe von HDR-Inhalten erreichen. Wir konnten im Automatikmodus bei direkter Sonneneinstrahlung eine maximale Helligkeit von 1725 Lux messen. Im manuellen Modus sind bis zu 1050 Lux möglich. Das sind gute Werte und man hat hier auf keinen Fall Schwierigkeiten, das Display auch an hellen Tagen im Freien abzulesen.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

 

Auch die Farbwiedergabe des Displays weiß zu gefallen. Wem die Farben ab Werk jedoch nicht zusagen, kann diese umfangreich und stufenlos anpassen. Ähnlich kennt man es von Herstellern wie Xiaomi. HDR und eine Widevine L1-Unterstützung sind natürlich mit von der Partie, was besonders beim Streaming von Videoinhalten wichtig ist. PWM-Dimming wird mit maximal 3840 Hz unterstützt und das freut vorallem empfindliche Nutzer.

Entsperren & AOD

Das Entsperren geschieht per Gesichtsscan oder über den Fingerabdrucksensor unter dem Display. Obwohl man auch beim Honor 200 Pro auf eine große Notch setzt, verzichtet man hier auf die 3D-Gesichtserkennung. Das ist schade, denn der Platz wäre vorhanden gewesen. Der Fingerabdrucksensor arbeitet zuverlässig und schnell.

Beim Always-On-Display hat man vielerlei Einstellungsmöglichkeiten. So handelt es sich hier um ein echtes Always-On-Display, das dauerhaft oder in einem bestimmten Zeitraum aktiviert werden kann (solang der Akku über 10 Prozent Restkapazität hat). Eine Möglichkeit, das AOD nur beim Antippen des Displays zu aktivieren, gibt es zudem auch. Aber auch beim Design sind kaum Grenzen gesetzt – das AOD kann also optisch und funktional nach Belieben angepasst werden.

Leistung des Honor 200 Pro

Wie eingangs erwähnt, muss man im Hinblick auf die Leistung ein paar Kompromisse im Vergleich zum Honor Magic 6 Pro eingehen. Im Honor 200 Pro kommt nicht etwa der Snapdragon 8 Gen 3 zum Einsatz – hier setzt man auf die abgespeckte Version des aktuellen Top-Prozessors, der auf den Namen Snapdragon 8s Gen 3 hört. Wer etwas mehr über die aktuelle Nomenklatur bei Qualcomms Prozessoren erfahren möchte, kann sich gern unseren Artikel zu dem Thema durchlesen. Die Grundarchitektur ist beim 8s Gen 3 die gleiche wie beim leistungsstärkeren 8 Gen 3: ein Cortex-X4 Prime-Core gepaart mit vier Cortex-A720 Performance-Cores und drei Cortex-A520 Energiesparkernen. Der große Unterschied liegt in den Taktraten, die beim Modell mit „s“-Zusatz etwas niedriger sind. Als Grafikeinheit kommt die Adreno 735 GPU zum Einsatz.

So viel sei gesagt: Im Alltag liefert das Honor 200 Pro absolut ab. Apps öffnen und schließen schnell und zuverlässig, Multitasking mit vielen Tabs im Hintergrund ist problemlos möglich und Ladezeiten im System sind eine Rarität. Das erst kürzlich getestete Poco F6 (zum Test) setzt ebenfalls auf den Snapdragon 8s Gen 3 und konnte hier absolut abliefern. Entsprechend hoch waren auch die Erwartungen an das Honor 200 Pro.

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Um die volle Leistung aus dem Honor 200 Pro herauskitzeln zu können, muss zuvor der Leistungsmodus in den Einstellungen aktiviert werden. Ist dieser nicht aktiviert, bleibt das Honor 200 Pro deutlich hinter dem Poco F6 zurück. Aber auch mit eingeschaltetem Performance-Modus kann das Gerät nicht mit der Konkurrenz aus dem Hause Xiaomi mithalten. Am Ende des Tages muss man sich aber entscheiden, ob der Leistungsmodus im Alltag so viel Mehrwert bietet. Auch ohne Leistungsmodus reicht die Performance absolut aus.

Dem Prozessor stehen immer 12 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung und Honor spendiert satte 512 Gigabyte internen Speicher. Eine kleinere oder größere Konfiguration steht nicht zum Verkauf. Bei einem so großen Speicher ist es auch zu verkraften, dass keine Speichererweiterung möglich ist. Schade ist aber, dass das Gerät nicht auf UFS 4.0 setzt und der Speicher somit nur Schreib- und Leseraten von 1781/2060 MB/s. Auch hier ist das Poco F6 deutlich besser. Beim Arbeitsspeicher setzt das Honor 200 Pro auf LPDDR5X. Vor dem leidigen Thema „Thermal Throttling“ bleibt auch das Honor 200 Pro nicht bewahrt. Auch der Snapdragon 8s Gen 3 drosselt die Leistung unter hoher Last nach einiger Zeit. Das war beim Poco F6 jedoch deutlich schlimmer – unter Dauerlast büßt das Honor 200 Pro rund 15% CPU-Leistung und 20% GPU-Leistung ein. Das ist insgesamt ein sehr guter Wert.

System des Honor 200 Pro

Auf dem Honor 200 Pro läuft Android 14, worüber Honor seine eigene Benutzeroberfläche MagicOS in Version 8.0 legt. Leider wirkte die Software im Alltag an vielen Stellen unfertig und nicht ganz zu Ende gedacht. Zwar kann man insgesamt viel einstellen, aber spezielle Einstellungen fehlen hier. So kann man etwa ein doppeltes Tippen zum Bildschirm aufwecken einstellen – ausschalten per Doppeltipp ist aber nicht möglich. Besonders gestört hat mich das Thema Benachrichtigungen. Standardmäßig vibriert das Gerät bei jeder Benachrichtigung gleich. Diese Vibration ist aber so kurz, dass man es oftmals gar nicht spürt. Zudem lässt sich die Vibrationen nirgends im gesamten System einstellen.

Abseits dieser Kleinigkeiten ist das System im Alltag nach einer kurzen Eingewöhnungszeit auch optisch ansprechend und lässt sich intuitiv bedienen. Wie auch schon beim Magic 6 Pro gibt es auch im 200 Pro AI-Vorschläge, die sich durch das System ziehen. Hier werden aber meist nur zuletzt installierte oder häufig verwendete Einstellungen vorgeschlagen. In den Schnelleinstellungen sind zwei Schaltflächen von vornherein für die AI-Vorschläge reserviert. Hier würde es etwa Sinn ergeben, wenn man die Taschenlampe in dunklen Umgebungen vorgeschlagen bekäme – das ist aber leider nicht der Fall. Die beiden Schaltflächen lassen sich aber auch mit eigenen Schnelleinstellungen dauerhaft belegen.

Ein Merkmal von MagicOS ist, dass viele lange Animationen untergebracht sind. Wer zum Beispiel von einem Google-Gerät kommt, dürfte hier eine Art Kulturschock erleiden. Aber auch von einem Xiaomi-Smartphone kommend, wirken manche Animationen wie eine gefühlte Ewigkeit. Die Animationsgeschwindigkeit lässt sich in den Entwickleroptionen aber problemlos verdoppeln, was meiner Meinung nach empfehlenswert ist.

Seit der Trennung von Huawei darf Honor wieder die Google Apps nutzen. Diese sind natürlich bereits ab Werk installiert. Von sonstiger vorinstallierter Bloatware sind wir aber auch beim Honor 200 Pro leider nicht befreit. Neben den Google Apps befinden sich knapp 20 sonstige Anwendungen auf dem Telefon. Diese Apps lassen sich aber einfach deinstallieren – zum weiteren “Ausmisten” kann euch auch diese Anleitung helfen. Die Updateversorgung gibt Honor mit 3 Jahren Softwareupdates und 4 Jahren Sicherheitsupdates an.

Kamera des Honor 200 Pro

Honor 200 Pro Kamera 2

Kooperationen mit großen Namen aus dem Kamerageschäft gehören mittlerweile zum Smartphonegeschäft dazu: Xiaomi & Leica oder Oneplus & Hasselblad sind nur zwei Beispiele. Anders als bei jenen Herstellern setzt Honor beim 200 Pro nicht auf eine Kooperation mit einem Hardwarehersteller. Hier hat man sich mit dem Pariser Fotografiestudio Harcourt zusammengeschlossen. Harcourt ist besonders für Portraitfotografie bekannt und genau darauf liegt auch beim Honor 200 Pro der Fokus. Bei der Hauptkamera setzt man auf den gleichen Sensor, wie im Magic 6 Pro, das in unserer Kamerabestenliste aktuell den zweiten Platz belegt. Bei Zoom- und UWW-Kamera müssen wir hingegen Abstriche machen. Die Kamera klingt insgesamt sehr vielversprechend – das gesamte Kamerasetup seht ihr hier:

  • Hauptkamera: 50 Megapixel (OmniVision OV50H), f/1.9, 1/1.3 Zoll, OIS, AF
  • Zoomkamera: 50 Megapixel (Sony IMX856), f/2.4, OIS, 2,5x optischer Zoom, 50x digitaler Zoom, AF
  • Ultraweitwinkelkamera: 12 Megapixel, f/2.2, 112°, AF
  • Selfiekamera 1: 50 Megapixel, f/2.1, AF
  • Selfiekamera 2: ToF-Sensor

Hauptkamera

Die Hauptkamera löst mit 50 Megapixel auf. Beim Fotografieren resultieren hieraus dann 12,5 Megapixel Aufnahmen. Diese sind bei Tageslicht hervorragend anzusehen. Sowohl die Belichtung als auch die Menge an Details sind klasse. Die Farben werden oftmals etwas zu knallig dargestellt und das Honor 200 Pro neigt zur Überschärfung einiger Details. Generell bekommt man eher einen “Instagram-Look” als neutrale Aufnahmen. Dennoch: Es macht richtig Spaß, mit dem Smartphone zu fotografieren und bei Tageslicht ist kein Unterschied zum teureren Honor Magic 6 Pro auszumachen. Wir haben es also auch hier mit einer Kamera zu tun, die sich nicht verstecken muss und ohne Zweifel ganz oben mitspielt.

Bei Nacht kann das Honor 200 Pro nicht ganz mit seinem internen Konkurrenten mithalten. Das liegt allen voran daran, dass man hier auf die variable Blende verzichtet hat und auch bei wenig Licht lediglich eine f/1.9 Blende zur Verfügung steht. Dadurch ist der Sensor einfach nicht so lichtstark. Dennoch sind die Aufnahmen alles andere als schlecht – auch bei Nacht kann die Hauptkamera abliefern. Die Farben sind gut und auch die Detaildichte weiß zu überzeugen. Es kommt aber gelegentlich vor, dass die Ergebnisse etwas unscharf werden.

Ultraweitwinkelkamera

Neben einer hervorragenden Hauptkamera steht eine nicht ganz so gute Ultraweitwinkelkamera. Das fällt beim Honor 200 Pro besonders auf, da die Hauptkamera einfach auf ganzer Linie überzeugen kann. Der 12 Megapixel UWW-Sensor liefert bei Tag brauchbare Ergebnisse, die mit einer guten Farbgebung überzeugen können. An den Rändern fällt aber eine gewisse Unschärfe auf.

Bei Nacht verstärkt sich das Unschärfeproblem und tritt auf dem gesamten Bild auf. Schon bei Dämmerung fällt auf, dass die Bilder wenig Details besitzen und bei wenig Licht besitzen sie auch ein wahrnehmbares Rauschen.

Zoomkamera

Die 50 Megapixel Zoomkamera bietet einen 2,5-fachen optischen Zoom und knipst Bilder mit 12,5 Megapixel. Die Ergebnisse können sowohl bei der Farbwiedergabe als auch bei den Details überzeugen. Digital ist ein maximaler 50-facher Zoom möglich. Hier entstehen aber keine brauchbaren Ergebnisse – wirklich detailliert sind die Ergebnisse nur bei 2,5- und 5-fach.

Bei Nacht ist die Zoomkamera leider nicht so gut, wie bei Tag. Hier fehlt es deutlich an Lichtstärke und die Bilder wirken schnell verwaschen. Bei Tag sind die Ergebnisse detailreich – bei Nacht fehlt es aber leider oftmals an Details.

Portraitaufnahmen

Wirklich interessant ist der Portraitmodus des Honor 200 Pro. In diesem Modus können Fotos mit der Hauptkamera ohne Zoom oder mit 2-fachem digitalen Zoom und der Zoomkamera mit 2,5-fachem Zoom geknipst werden. Näher heranzoomen ist hier nicht möglich. Zum Fotografieren stehen drei verschiedene Filter zur Verfügung, die in Zusammenarbeit mit Harcourt entstanden sind: Dynamisch, Farbe und Standard. Beim Standard-Modus handelt es sich um Schwarz/Weiß. Viele Worte muss man zu diesem Modus aber nicht verlieren, denn die Ergebnisse sprechen für sich. Egal, mit welchem Filter man fotografiert, die Bilder sehen immer phänomenal aus.

Honor arbeitet hier mit KI, um die Hintergründe zu erkennen und die Farben aufzubessern. Das Ergebnis lässt sich wirklich sehen, die KI bearbeitet hier einiges nach, sodass die Trennung von Objekt und Hintergrund immer gut gelingt. Auch bei Gegenständen funktioniert der Portraitmodus gut. Ich wurde mehrfach von Freunden und Bekannten gefragt, ob das Bild mit einer DSLR-Kamera geschossen wurde – was wohl ein großes Lob für eine Smartphone-Kamera sein dürfte.

Selfiekameras

Auf der Vorderseite des Honor 200 Pro sitzen zwei Kameras, wobei die zweite lediglich für die Tiefeninformationen zuständig ist. Für eine 3D-Gesichtserkennung kann diese leider nicht genutzt werden. Die zweite Linse löst mit 50 Megapixel auf und knipst Selfies mit 12,5 Megapixel. Die Kamera kann auch durch eine gute Schärfe überzeugen. Allerdings sind die Farben hier insgesamt etwas blasser als bei den Sensoren auf der Rückseite. Um mehr Menschen auf dem Selfie ablichten zu können, lässt sich der Aufnahmewinkel auf 0,8x erweitern. Schade ist, dass der ToF-Sensor bei Selfies im Portrait-Modus oftmals Probleme hat. Die Bilder sind zwar auf dem gleichen Niveau, wie bei anderen Herstellern – die Portraits mit der Haupt- und Zoomkamera sind aber deutlich besser, was die Hintergrundunschärfe betrifft. An dieser Stelle wäre es nett gewesen, wenn die Harcourt-Modi und die KI auch mit der Frontkamera genutzt werden könnten.

Videoaufnahmen


Videos werden auf der Rückseite lediglich mit der Hauptkamera und der Ultraweitwinkelkamera aufgenommen werden. Die Hauptkamera liefert 4K bei 60 Bildern pro Sekunde, während mit der UWW-Kamera maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde möglich ist. Wenn 4K 30 FPS zuvor eingestellt ist, kann während der Aufnahme zwischen den beiden Linsen gewechselt werden. Die Aufnahmequalität mit der Hauptkamera ist gut und dank der Bildstabilisierung sind die Bilder bei allen drei Linsen nahezu wackelfrei. Videos mit der Zoomkamera aufzunehmen, gestaltet sich etwas schwieriger. Theoretisch ist auch diese Linse in der Lage, stabilisierte Videos in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Allerdings schaltet die Software erst ab 3-fachem Zoom auf die Linse und das auch erst nach mehreren Versuchen. Oftmals werden die Videos auch einfach mit der Hauptkamera und digitalem Zoom aufgenommen. Mit der Frontkamera sind Aufnahmen mit maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde möglich. Die Aufnahmen mit dieser Kamera sind ebenfalls brauchbar.

Zwischenfazit Kamera

Bei den Kameras des Honor 200 Pro haben wir es mit einem durchaus potenten Setup zu tun. Besonders die Haupt- und Zoomkamera können hier auf ganzer Linie überzeugen. Abstriche muss man hingegen bei der Ultraweitwinkelkamera machen. Das absolute Highlight des Honor 200 Pro ist aber ohne Frage der Portraitmodus. Hiermit gelingen atemberaubende Ergebnisse. Hierfür ist natürlich maßgeblich die gute Software verantwortlich, aber in der Smartphone-Fotografie geht es schon lange nicht mehr um die verbaute Hardware. Fraglich ist, wofür man auf der Vorderseite zwei Sensoren verbaut hat – der ToF kann nicht für 3D-Gesichtserkennung genutzt werden und Selfie-Portraits sehen nicht besser aus als bei der Konkurrenz, die nur einen Sensor verwendet.

Konnektivität und Kommunikation

Honor 200 Pro Konnektivitaet 3

Der SIM-Schacht im unteren Rahmen versteht sich mit zwei Nano-SIM-Karten. Zusätzlich kann aber auch eine eSIM verwendet werden. Leider gibt Honor nicht an, auf welche Mobilfunkfrequenzen das Honor 200 Pro setzt. Wir haben diese ebenso wie die SAR-Werte bereits angefragt und werden den Artikel an dieser Stelle entsprechend aktualisieren, sobald wir eine Antwort haben.

WLAN-Telefonie (VoWiFi) und Telefonie über das 4G-Netz (VoLTE) sind verfügbar und die Gesprächsqualität war im Test stets gut. Leider verzichtet das Smartphone auf den neuen WiFi 7 Standard für Kommunikation im Heimnetz – hier bekommen wir „nur“ WiFi in Version 6 geboten. Anders als beim Magic 6 Pro unterstützt das Honor 200 Pro glücklicherweise auch 5G Standalone (5G+ / 5G SA). Unter der Haube steckt der sogenannte Honor C1+ Chip, der für eine Verbesserung des Lademanagements und der Konnektivität sorgen soll. In Sachen Konnektivität scheint dieser zum erwünschten Erfolg zu führen – immerhin ist der Empfang jederzeit gut.

Für die Verbindung mit Bluetooth-Geräten steht Bluetooth 5.3 zur Verfügung. Hier sind auch die Codecs LDAC und aptX verfügbar. Beim GPS-Empfang gibt es keine Auffälligkeiten und die Navigation zu Fuß oder mit dem Auto verläuft stets problemlos. Dafür greift das Honor 200 Pro auf die Dualsatellitensysteme GPS, Beidou, Galileo und Glonass zurück. An sonstigen Sensoren stehen neben den drei Standards (Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeitssensor) auch ein E-Kompass, Gyroskop, Barometer und Infrarotsender zur Verfügung. NFC zum kontaktlosen Zahlen ist selbstverständlich auch verbaut – auf UWB müssen wir aber auch hier verzichten. Der Stereo-Lautsprecher kann in dieser Preisklasse auch auf ganzer Linie überzeugen. Er wird nicht nur laut – er bietet auch ausgewogene Mitten mit guten Höhen. Lediglich die Tiefen muss man bei erhöhter Lautstärke missen.

Akkulaufzeit des Honor 200 Pro

Im 8,2 Millimeter schlanken Gehäuse versteckt sich der mit 5200 mAh nicht knapp bemessene Akku. Der Akku kann theoretisch mit 100 Watt kabelgebunden und 66 Watt kabellos geladen werden. Beides konnten wir im Test mangels passender Netzteile nicht überprüfen. Ein Ladegerät wird von Honor in Deutschland leider nicht mitgeliefert und so ist man gezwungen, weitere 50 Euro für das Original-Netzteil zu zahlen. Ansonsten kann man zum Schnellladen auch auf ein PowerDelivery Netzteil mit PPS Unterstützung von Drittanbietern zurückgreifen. In unseren Tests funktionierten etwa das Cuktech 65W Ladegerät (60 Watt) und das Novoo RG120 (80 Watt). Diese Modelle können daher als günstige Alternative zum Original Honor-Netzteil herangezogen werden.

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Mit den mir zur Verfügung stehenden PowerDelivery-Netzteilen hat eine vollständige Akkuladung von 0 auf 100 Prozent insgesamt 75 Minuten gedauert. Wer unterwegs sonstige Gadgets wie Kopfhörer laden möchte, kann das dank Reverse Wireless Charging mit maximal 7,5 Watt auch auf der Rückseite des Smartphones machen.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Akkulaufzeit (60Hz) Einheit: Std

Im Akkubenchmark konnte das Honor 200 Pro leider nicht in dem Maße überzeugen, wie es das Magic 6 Pro konnte. Im 60 Hertz Modus hält das Gerät knapp 14 Stunden durch – bei 120 Hertz sind es 11,5 Stunden. Das sind in Anbetracht der Akkugröße keine atemberaubenden Ergebnisse. Im Alltag hingegen stimmte mich das Gerät deutlich positiver. Dort kam ich mit 7-8 Stunden DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) auf 1,5 bis 2 Tage Akkulaufzeit. Ein Tag intensive Nutzung ist in jedem Fall immer möglich! 

Testergebnis

Getestet von
Lennart Moog

Das Honor 200 Pro ist ein exzellentes Smartphone, bei dem an den richtigen Stellen gespart wurde. So bekommen wir lediglich ein Plastikrahmen, aber die Rückseite wirkt hochwertig. Das Display kann mit 120 Hertz und einer brillanten Helligkeit überzeugen. So etwas findet man sonst nur in der oberen Smartphone-Liga – verzichten müssen wir hier lediglich auf die LTPO-Technologie. Bei der Kamera müssen wir lediglich beim UWW-Sensor Kompromisse eingehen. Die Hauptkamera setzt auf den gleichen Sensor wie das teurere Honor Magic 6 Pro (zum Test), der auch hier voll abliefert. Ebenso die Zoomkamera kann bei Tag überzeugen – bei Nacht fehlt hier aber die Lichtstärke. Auch der Akku kann im Alltag überzeugen. Nicht zu vergessen ist auch die großzügige Speicherausstattung – mit 512 Gigabyte dürfte jede Person zufrieden sein.

Schade ist, dass wir uns hier mit dem Snapdragon 8s Gen 3 zufriedengeben müssen. Dieser konnte zwar im Poco F6 (zum Test) voll abliefern, im Honor 200 Pro hätten wir eher einen echten Flagship-Prozessor erwartet. Im Alltag reicht die Leistung aber absolut aus. Etwas unverständlich ist zudem, wieso man sich auf der Vorderseite für zwei Kameras entschieden hat, denn die zweite bietet hier keinen Mehrwert und stört lediglich. Auch auf eine echte IP-Zertifizierung müssen wir hier leider verzichten.

Wie bei Honor schon fast Tradition, ist auch beim Honor 200 Pro die UVP mit 800 Euro deutlich überzogen. Zu Marktstart gibt es jedoch eine Aktion bei Honor selbst, mit der ihr das Gerät plus Zubehör – etwa das 100 Watt-Netzteil und anderer wählbarer Gadgets – für bereits 650 Euro bekommen könnt. Dafür müsst ihr im Checkout einfach den Code AH200SO150 eingeben. Sollte das Honor 200 Pro auf lange Sicht unter die 500 Euro Marke fallen, können wir hier eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Dies wird wahrscheinlich rasch durch Vertragskombinationen möglich sein. Erfahrungsgemäß bekommt man Honor-Smartphones mit Vertrag nämlich deutlich günstiger. Auch das Honor 90 (zum Test) gab es nach kurzer Zeit bei einer UVP von 600€ für unter 400€ zu kaufen.


Gesamtwertung
87%
Design und Verarbeitung
85 %
Display
90 %
Leistung und System
85 %
Kamera
90 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

Preisvergleich

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Huaweifan1970
Gast
Huaweifan1970 (@guest_112834)
13 Tage her

Bei Nowatel gibt es es zur Zeit im Angebot so lange der Vorrat reicht für 479€

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
13 Tage her
Antwort an  Huaweifan1970

Dazu sage ich nur 334€ mit Vertrag 😉 https://www.smartzone.de/honor-200-pro-deal/. Einfach etwas gedulden, da findet MediaMarkt sicher noch paar Geräte im Keller …

Beste Grüße

Jonas

Huaweifan1970
Mitglied
Mitglied
Huaweifan1970(@huaweifan1970)
13 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Da ich schon ein Vertrag habe.. Aber vielen Dank für die schnelle Rückmeldung Jonas

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
13 Tage her
Antwort an  Huaweifan1970

Das ist ja völlig egal … Du willst 145€ mehr Zahlen, weil du schon einen Vetrag hast? Du musst den Vertrag nicht nutzen. Kündigen und in die Schublade legen, fertig!

Beste Grüße

Jonas

Huaweifan1970
Mitglied
Mitglied
Huaweifan1970(@huaweifan1970)
13 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Ich kaufe Honor aus bekannten Gründen nicht, im Fokus bei mir ist das Vivo X 100 pro, Momentan aber noch viel zu teuer! Vg Stefan

kindum
Gast
kindum (@guest_110515)
2 Monate her

Was hat es bei den Chinaherrstellern auf sich, dass Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm automatisch verschwinden, sobald man das Handy einmal entsperrt?

Mag ja sein, dass einige das ganz angenehm finden, aber man hätte wenigstens eine Einstellmöglichkeit anbieten können. Samsung und Google schaffen es ja auch.

nicknyan
Gast
Nick (@guest_110374)
3 Monate her

Man kann die Vibrationen für jede einzelnen App einstellen.

Alex
Gast
Alex (@guest_110179)
3 Monate her

Bezüglich der “extrem knalligen Farben”: Gibt es beim Honor 200 Pro nicht die selben Filter zur Auswahl wie beim Honor Magic 6 Pro? Also “natürlich, dynamisch, authentisch”?

kindum
Gast
kindum (@guest_110514)
2 Monate her
Antwort an  Alex

Kann man. Oben rechts in der Kameraapp

Mike
Gast
Mike (@guest_109468)
4 Monate her

das mit dem Netzteil ist wirklich ärgerlich. hab mir das Huawei 100W um 14,- bei AliExpress bestellt

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