Hisense H50, H50 Lite & H50 Zoom starten in Afrika ab 243 Euro
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Der chinesische Elektronikkonzern Hisense ist uns hierzulande vor allem durch Fernseher im Budget-Segment bekannt. In Südafrika wurden nun drei neue Modelle vorgestellt: das Hisense H50, H50 Lite & H50 Zoom. Die Preise starten bei umgerechnet 243 Euro für das günstigste Modell. Welche Technik die Chinesen zu diesem Preis integrieren, lest ihr in unserer Ankündigung!
Als Sponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 hat sich das Logo in unsere Köpfe gebrannt. Außerhalb Europas ist das Unternehmen allerdings weitaus aktiver und breiter aufgestellt – in vielen Ländern Afrikas sind die Smartphones des Herstellers sehr beliebt.
Hisense H50 Lite – der günstige Einstieg in die Mittelklasse?
Das Hisense H50 Lite ist ab 243 Euro zu haben. Es erscheint nur in der Farbe Schwarz. Die Abmessungen liegen bei 165,9 x 78,1 x 9,6 Millimeter und das Gewicht beträgt 225 Gramm.
Die Vorderseite des Mittelklasse-Smartphones wird vom 6,55 Zoll großen Display dominiert. Die Displayränder sind angenehm dünn – sogar das Kinn kann sich wirklich sehen lassen. Zur Unterbringung der Selfie-Kamera kommt ein Punch Hole in der linken oberen Ecke zum Einsatz. Im Rahmen des Smartphones befinden sich ein Micro USB-Anschluss und ein Klinkenanschluss. Der Fingerabdrucksensor ist in den Ein-/Ausschalter integriert.
Die Rückseite beherbergt ein relativ schlankes Kameraelement, das vier Linsen und einen LED-Blitz beinhaltet. Das Logo des Herstellers ist vertikal angebracht und in der linken unteren Ecke versteckt. Dadurch wirkt die Rückseite aufgeräumt und schick, allerdings geht jeglicher Wiedererkennungswert verloren. Ob dieses Smartphone nun von Hisense oder von Xiaomi ist, könnte ohne das Logo auf den ersten Blick wohl niemand sagen.
Mit Unisoc zum Erfolg? – technische Daten des Mittelklasse-Smartphones
Das Hisense H50 Lite wird vom Unisoc Tiger T610 angetrieben. Der von TSMC im 12-Nanometer-Verfahren produzierte Achtkernprozessor integriert zwei Cortex A75-Kerne mit maximal 1,8 GHz und sechs Cortex A55-Kerne mit 1,8 GHz. Teclast verbaut diesen Chip in seinem Tablet M40 SE und Honor vertraut dem Prozessor den Antrieb des Play 20 an. Beide Geräte sind eher in die Preisklasse um 150 Euro einzuordnen.
Neben dem etwas schwachen Prozessor verbaut Hisense vier Gigabyte RAM und 64 Gigabyte erweiterbaren Speicher. Der Akku kommt auf eine Kapazität von 5.100 mAh und wird mit zehn Watt per Micro-USB aufgeladen. In einem Smartphone für über 200 Euro auf den veralteten Anschluss zu setzen, ist wirklich frech. Als Betriebssystem kommt Android 10 zum Einsatz.
Das Display misst 6,55 Zoll in der Diagonale und löst mit schwachen 1.600 x 720 Pixel auf. Zumindest bei den Kameras wird das Hisense H50 Lite seinem Preis teilweise gerecht. Die Hauptkamera kommt auf 48 Megapixel (Sony IMX586) und wird von drei weiteren Sensoren unterstützt. Die Ultraweitwinkelkamera löst mit fünf Megapixel auf und die beiden weiteren Sensoren mit jeweils zwei Megapixel sorgen für Tiefeninformationen respektive Makroaufnahmen. Die Selfie-Knipse kommt auf 16 Megapixel.
An Funkstandards unterstützt das Hisense H50 Lite 2G/3G/4G inklusive LTE-Band 20, WLAN im Dual Band, GPS und Bluetooth 4.2. NFC ist hingegen nicht mit an Bord.
Insgesamt wirkt es etwas so, als würde Hisense ein Mittelklassegerät aus dem Jahr 2020 zum überteuerten Preis neu veröffentlichen und sich dabei so wenig Mühe wie möglich geben. Unserer Meinung nach ist das Datenblatt des Hisense H50 Lite zum Preis von umgerechnet 243 Euro eine Frechheit.
Hisense H50 – mehr Leistung, Display & Speicher
Wir machen direkt weiter mit dem zweiten neuen Modell – dem Hisense H50. Bevor wir uns auf das Datenblatt stürzen, möchte ich euch zur Einordnung den Preis mitteilen. In Südafrika geht das Mittelklasse-Smartphone für 7.099 Rand über die Ladentheke, umgerechnet sind das ungefähr 408 Euro. Damit sind wir eigentlich schon in der gehobenen Mittelklasse angekommen und müssen zum Vergleich Dauerbrenner wie das OnePlus Nord 2 heranziehen.
Beim Design macht Hisense genau da weiter, wo sie beim H50 Lite aufgehört haben. Auf der Front dominiert ein großes Display – diesmal mit 6,81 Zoll. Die Selfie-Kamera sitzt weiterhin in einem Punch Hole in der linken oberen Ecke. Die Displayränder sind angenehm dünn und die Vorderseite wirkt insgesamt modern.
Auf der Rückseite bleibt es beim uninspirierten Design des kleinen Bruders. Immerhin erscheint das Hisense H50 in einer anderen Farbvariante. Die heißt zwar auch schlicht Schwarz, es handelt sich aber eher um einen tiefen Blauton mit starken Spiegelungen. Das ist durchaus ansehnlich! Die Kameras sitzen weiterhin in einem eher kompakten Element in der linken oberen Ecke.
Das Hisense H50 misst 170,08 x 78,05 x 9,18 Millimeter und wiegt 205 Gramm. Für den stolzen Preis von über 400 Euro bekommt das Hisense H50 dann auch einen USB C-Anschluss und Android 11 “spendiert”. Der Klinkenanschluss bleibt weiterhin bestehen. Eine lustige und gleichzeitig traurige Info am Rande: Im Datenblatt steht unter den Details zum Betriebssystem, dass ein Upgrade ausgeschlossen sei. Android 12 scheint das Hisense H50 also schon nicht mehr zu erreichen.
Technische Daten: MediaTek statt Unisoc
Für unter 400 Euro gibt es im OnePlus Nord 2 bereits den MediaTek Dimensity 1200 – im OnePlus 9R sogar den Snapdragon 870. Hisense hingegen setzt auf den MediaTek Helio G90T, den wir aus dem Umidigi S5 Pro für unter 250 Euro kennen. Der Chip ist an sich keine schlechte Wahl, immerhin wusste die Performance im Testbericht zu überzeugen. Zu diesem Preis ist der Prozessor aber ohne Frage unterdimensioniert.
Begleitet wird der Achtkernprozessor von sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte erweiterbarem Speicher. Der Akku lädt mit 18 Watt etwas schneller auf als im kleinen Bruder und ist mit 5.000 mAh solide bemessen. Das trifft auch auf die Displayauflösung zu: 2.340 x 1.080 Pixel sind in dieser Preisklasse Standard. Leider verbaut Hisense auch im H50 nur ein IPS-Panel – OLED wäre wünschenswert gewesen.
Zum Fotografieren und Filmen steht eine neue Hauptkamera bereit, die mit 64 Megapixel auflöst (Sony IMX682). Die Ultraweitwinkelkamera kommt auf acht Megapixel. Bei der tertiären und quartären Knipse gibt es keine Änderung, weiterhin kommt jeweils ein Bildsensor mit zwei Megapixel zum Einsatz. Die Auflösung der Selfie-Kamera wurde dafür auf 32 Megapixel verdoppelt und mit der Hauptkamera können nun auch 4K-Videos aufgezeichnet werden.
Bei der Konnektivität gibt es ebenfalls keine Änderungen – NFC ist also weiterhin nicht mit an Bord. Das Hisense H50 zum Preis des H50 Lite wäre sicherlich annehmbar, so ist der Preis aber einmal mehr viel zu hoch angesetzt.
Hisense H50 Zoom mit Pop Up-Kamera
Abgerundet wird das Trio vom Hisense H50 Zoom. Freut ihr euch schon auf ein gutes Kamera-Setup mit Tele-Linse? Leider gibt es das nicht – wie Hisense auf den Namen kommt, ist uns ein Rätsel. Mit 6.399 Rand (umgerechnet rund 368 Euro) ist das Smartphone etwas günstiger als das reguläre Hisense H50.
Mit 162,2 x 77,45 x 9,1 Millimeter und einem Gewicht von 194 Gramm ist das Hisense H50 Zoom das kompakteste neue Modell der Chinesen. Es erscheint einmal mehr nur in der Farbe Schwarz, diesmal aber mit einem Twilight-Effekt. Das Design hat sich gegenüber den Schwestermodellen deutlich verändert.
Das fängt schon auf der Vorderseite an. Statt eines großen Displays mit Punch Hole setzt Hisense auf einen mittelgroßen Bildschirm (6,53 Zoll) mit sehr dünnen Displayrändern und einer Pop Up-Kamera. Auch auf der Rückseite gibt es einige Veränderungen. Statt des dezenten Kameraelements in der linken oberen Ecke platziert Hisense die vier Linsen in einem runden Element, das mittig angebracht ist. Der LED-Blitz befindet sich vertikal auf einer Linie mit dem Logo des Herstellers.
Im Rahmen befindet sich einmal mehr der Fingerabdrucksensor, integriert in den Ein-/Ausschalter. Zudem setzt der Hersteller erneut auf USB-C in Kombination mit einem Klinkenanschluss. Mit Android 10 ist das Betriebssystem allerdings veraltet und ein Upgrade ist laut Datenblatt ausgeschlossen.
Spezifikationen: Helio P70 für über 350 Euro!
Richtig gelesen – Hisense verbaut im H50 Zoom den über zwei Jahre alten MediaTek Helio P70. Der Chip ist uns aus einer Vielzahl an ChinaHandys bekannt, die häufig im Preisbereich um 200 Euro angesiedelt sind. Prominente Beispiele sind das Umidigi F2, Elephone U2 und Doogee S68 Pro. Gepaart ist der Budget-Chip mit sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte internem Speicher. Eine Erweiterung via microSD-Karte ist auch bei diesem Modell vorgesehen.
Nach den mit sehr großen Akkus ausgestatteten Modellen H50 und H50 Lite hat Hisense beim H50 Zoom die Sparflamme angeworfen. 4.020 mAh sind in der Mittelklasse ein sehr niedriger Wert – da tröstet auch die Ladeleistung von 18 Watt nicht drüber hinweg. Immerhin löst das IPS-Display erneut mit 2.340 x 1.080 Pixel auf, was eine solide Pixeldichte von 395 Pixel pro Zoll ergibt.
Bei den Kameras wurde erneut der Hauptsensor ausgetauscht, diesmal kriegen wir es mit dem Samsung GM1 mit 108 Megapixel zu tun. Alle anderen Sensoren und Linsen wurden aus dem regulären Hisense H50 übernommen. 4K-Videos sind ebenfalls mit an Bord und verschiedene Beauty-Filter sollen die Aufnahmen der Selfie-Knipse mit 16 Megapixel schöner wirken lassen. Zur Konnektivität gibt es nichts zu sagen, außer dass NFC wieder fehlt.
Unsere Einschätzung: Hisense, was soll das bitte?
Die Frage ist wohl definitiv berechtigt, oder? Hisense präsentiert drei Smartphones, die zwar solide ausgestattet, aber durch die Bank deutlich zu teuer sind. Das Hisense H50 Lite ist ein Budget-Smartphone für fast 250 Euro, das Hisense H50 ein Mittelklasse-Smartphone für 400 Euro und das Hisense H50 Zoom irgendein Zwitter, der vermutlich Kunden mit einem hohen Anspruch an Ästhetik durch das ansprechende Design überzeugen will.
Trotzdem – bei Xiaomi, Realme, OnePlus und allen anderen Herstellern aus China kriegt ihr deutlich mehr für euer Geld. Ein Import der drei Modelle nach Europa dürfte sich zwar schwierig gestalten, wir würden aber sowieso davon abraten.
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Diese Handys sind nur für den Kontinent Afrika auf den Markt gebracht worden und dort aber auch nur für die neue Mittelklasse die es sich leisten können.
Bitte nicht vergessen das solche Firmen in anderen Ländern bei den Verkaufszahlen vor unseren bekannten Marken liegen können die hier normal verkauft werden.
Einverstanden, aber Micro-USB hat 2021 eigentlich niemand mehr verdient.